Ich habe über dieses Thema in letzter Zeit viel diskutiert und staunte nicht schlecht, dass es selbst in vorgeblich liberalen, aufgeklärten Kreisen üblich ist, die Denke zu vertreten, dass man eine Frau, mit der man schnell zur Sache kommt, für eine ernsthafte Beziehung nicht brauchen kann. Also im Prinzip läuft es drauf raus, dass offenbar viele Männer denken: Es ist ja ok, wenn sie es macht, aber sie soll dann bloß keine ernsthaften Erwartungen mehr an den Typen stellen.
Ich persönliche finde das ja reichlich primitiv. Der Vergleich mit dem Burger, an dem man auch nicht tagelang riecht, gefällt mir.
Und ich persönlich sehe es so:
Sex ist für mich eine schöne Art, eine gewisse Intimität miteinander zu teilen. ABER: Sex ist für mich nicht der Inbegriff von Intimität. Da gibt es Bereiche in meinem Leben, die bleiben länger unter Verschluss als meine Geschlechtsteile.
In erster Linie geht es um eine Anziehung zwischen zwei Menschen und um persönliche Befriedigung. Einen Symbolcharakter kann und will ich dem sexuellen Akt nicht beimessen. Es geht um die ganz konkrete Erfüllung von Wünschen/Bedürfnissen, weitere Versprechungen sind daran für mich nicht geknüpft.
Dass es Männer gibt, die das anders sehen, ist mir klar. Dass es viele gibt, die einer Doppelmoral folgen, ist mir auch klar. Und im Einzelfall kann das durchaus auch mal enttäuschend sein. Allerdings hält diese Enttäuschung nicht lange genug an, denn letztlich weiß ich, dass ich jemanden mit so grundlegend unterschiedlichen (und in meinen Augen heuchlerischen) "Moral"-Vorstellungen dauerhaft nicht packen würde.
Von daher... Ich habe Sex, wenn es sich ergibt und es sich mit genau dieser Person in diesem Moment richtig anfühlt. Wie ernst oder unernst meine Absichten dabei sind, dürfen die jeweiligen Männer gerne davor oder danach erfragen. Aber sie sollten allein aus der Tatsache, dass ich Sex mit ihnen hatte, keine weiterführenden Schlüsse ziehen. Wenn sie es doch tun, weise ich ihnen gerne den Weg zur Tür.