Können wir schon, aber das hat keiner leih Bedeutung wenn...
...unser Gegenüber nicht ähnlich bereit oder in der Lage ist zu solch einer Handlungsweise.
Ich kann durchaus verstehen dass man laut wird wenn sich da 10 Jünglinge durch die Gegend prügeln, ebenso kann ich verstehen warum ein Kind schreit oder dass es selbst in Beziehungen zu Situationen kommt die nicht das gelbe vom Ei sind was Ton, Wortwahl oder Körperlichkeit angeht.
Die perfekte Kommunikation als solches gibt es aber nicht, denn da wo 2 Menschen sich nicht einig sind beginnt der Konflikt und wie der dann gelöst wird hängt ja auch von den Vorerfahrungen ab die der Mensch gemacht hat. Auch der derzeitigen Konstitution der Psyche, Einflüsse wie Drogen, Alkohol, Medikamente usw. Man kann ja nicht davon ausgehen dass jeder Mensch gelernt hat dass Wut okay ist, aber man eben andere Ventile finden sollte diese loszuwerden als dann eben unfair, laut oder gar gewalttätig zu werden.
Wenn wir an keinen Punkt kommen wo wir mal lernen dass es mehr Schaden anrichtet als nutzt und uns damit auseinandersetzen was es für Wege gibt, werden wir auch nicht begreifen können dass es auch anders geht. Ich lehne mich sogar so weit aus dem Fenster dass ich der Meinung bin es gibt einige Menschen die lernen das evtl. nie in ihrem Leben, weil sie eben nie an jenen Punkt kommen wo sie mal darüber nachdenken.
Dieses Nachdenken würde nämlich bedeuten man erkennt schwerwiegende Defizite oder Fehler an sich selbst und da fängt es ja schon an mit der Kommunikation mit uns selbst. Wenn da jetzt noch jemand kommt und auf diese Fehler während der Debatte um die herumliegenden Socken darauf aufmerksam macht dass sein Gegenüber zu Jähzorn neigt, kann man sich schon auf die Hand gefasst machen die da angerauscht kommen könnte in Fall xyz. Die Einflüsse sind wichtig, denn ein Alkoholiker sieht den Fehler gar nicht, er steckt womöglich in seiner Depression und er würde den Fehler auch beim zehnten mal lieb „Du irgendwie mag ich gerade nicht mehr debattieren, du machst mir Angst, beruhige dich bitte erst mal!“ nicht erkennen.
Auch Gewalt ist Kommunikation, sie zeigt oftmals in solchen Fällen die eigene Hilflosigkeit und Überforderung mit der eigenen Wut. Versteht mich nicht falsch ich verachte Gewalt, aber selbst in den klaren Momenten eines Alkoholikers kann es sein dass da kein Zugang ist, manche Menschen müssen es eben auf die Harte Tour erst lernen. Und selbst wenn das Beispiel jetzt überspitzt sein mag, so gibt es genügend Gründe und Möglichkeiten die für uns jetzt neutral erscheinen mögen warum ein Mensch eben in einer Situation mit ihr völlig überfordert ist dass es beginnen könnte so zu Krachen.
Die Frage ab wann beginnt Gewalt ist hier z.B auch gefallen und die Äußerung dass es auch nicht körperliche Gewalt gibt und das eigentlich kaum einen Unterschied macht. Jeder von uns sieht das anders, also erneut ein Konfliktpunkt über den man kommunizieren kann. Aber ich bin der Meinung schon der Hauch vom Gefühl eines Angriffs den ich empfinde, ist der einstieg in jene Richtung zur Gewalt. Wenn ich jetzt rein von mir ausgehe und den Worten nicht so viel Gewicht gebe dass sie mich derart erschüttern könnten so dass ich mich gezwungen fühlen könnte mich wehren zu müssen, dann kann ich objektiv, neutral und nüchtern bleiben und auch so kommunizieren.
Wenn ich jetzt aber ein Wort nehme, meine Erfahrungen und Gefühle voll daran aufhänge, dann ist das unmöglich und das Risiko bedeutend größer dass ich in eine Lage geraten könnte mich zu vergessen.
Das Wort Gewalt z.B löst hier in diesem neuen Kontext des Gespräches, finde ich, eine ähnliche Erschütterung und Verachtung aus wie das Wort Schreien, Brüllen oder Lauter werden zuvor. So dass ich das Gefühl habe, dass einige sich zu sehr mit ihren sehr persönlichen und evtl. sehr negativen Erfahrungen ins Gespräch einbringen.
Nicht dass ich das nicht verstünde, denn ich kenne ähnliche Erlebnisse wo ich wegen etwaigem starr vor Angst war weil ein Partner sich vor mir derart vergessen hat. Letztendlich habe ich aber ja die Möglichkeit meine Gefühle zu kontrollieren und selbst dass Bewusstsein dass ich die Macht über meine Gefühle habe, mich an einen Punkt stellen kann der nur noch mit Logik und Wissen zu tun hat. Da gibt es keine Gefühlserschütterungen mehr und es klingt so geschrieben auch ziemlich strange, aber nichts desto trotz sehe ich so die Dinge des Lebens doch wesentlich deutlicher als das an was sie sind.
Alles in allem hätte ich auch einfach was kopieren können:
Im soziologischen Sinn ist Gewalt eine Quelle der Macht (und damit von gesellschaftlicher Machtlosigkeit wie sozialer Ohnmacht zugleich). Im engeren Sinn wird darunter häufig eine illegitime Ausübung von Zwang verstanden: Der Wille dessen, über den Gewalt ausgeübt wird, wird missachtet oder gebrochen (englisch force, lateinisch vis oder violentia). Hier geht es um körperliche (physische) und/oder seelische (psychische) Schädigung eines Anderen oder von Anderen oder/und deren Androhung(en).
Gewalt wird hier als letzte Funktionswirksamkeit machtbezogener Kommunikation als Interaktion zwischen Menschen verstanden.
Aber das erläutert sehr schlecht was ich im Grunde meine, daher hier mal zuletzt angefügt. Letztendlich denke ich auch nicht dass meine Wahl absolut emotionslos nur Worte zu tauschen die beste Möglichkeit ist, aber sie ist bei weitem für mich momentan die die Beste Wahl um A niemanden zu schädigen und B selbst wenig bis gar keinen Schaden in etwaig sehr schwierigen Situationen davon zu tragen und C niemandem die Macht darüber zu verleihen mich aus der Reserve zu locken. Denn es gibt Menschen die tun das, auch mit einer böswilligen Absicht dahinter.
Letztendlich ist es doch besser den Kontext zu sehen, also das was jemand sagen will, als jedes Wort zu bewerten und womöglich noch persönlich.