Das ist doch Quatsch!
Natürlich wird mit voller Absicht der Anschein geweckt, dass viele, fast alle Darstellerinnen sogenantner "Casting"-Filmchen verarscht und ausgenutzt werden, weil eben genau das von einem Großteil der Konsumenten gerne gesehen wird: Das unschuldige, bisher schüchterne und stets sittsame Mädchen von nebenan wird zufällig auf der Straße angequascht und ist für eine paar wenige Euros oder auch nur wegen der Aussicht darauf nach wenigen Sätzen Smalltalk bereit, sich vor der Kamera auszuziehen und dann wirklich alles zu machen, tabulos. Arschfick, ohne Gummi und Cumshot ins Gesicht inklusive. Da können einem die armen, scheinbar ausgenutzten Mädchen echt leid tun! Und genau deshalb geilen sich 95 % der Konsumenten an genau solchen Filmen auf! Pornos mit fairem Gütesiegel wären doch so langweilig, dass die kaum einer sehen will!
Aber es ist doch ganz klar: Das ist eine Utopie, ein reines Spiel mit der Phantasie!
So viele dumme, naive Mädchen, die auf solch eine Masche reinfallen, gibt es nie und nimmer, auch nicht in sogenannten armen Ländern in Osteuropa. Zu 98 % sind solche Filme mit professionellen, ordentlich bezahlten* Pornosternchen gedreht, die manchmal mehr und meist weniger gekonnt auf das nette Amateur-Dummchen von nebenan machen.
Beweis gefällig? Auch von sehr gut situierten, wirtschaftlich unabhängigen, hoch intelligenten deutschen Darstellerinnen, die sich teuerste Luxusautos und ein professionelels Management leisten können wie Lena Nitro, Katja Kassin oder die viel zu früh verstorbene Sexy Cora gibt es solche Filmchen, meist problemlos und kostenlos mit gängigen Suchmaschinen zu finden, wenn man die Suchbegriffe geschickt wählt.
Heute will doch kaum noch jemand einen Porno im Stil der 80er Jahre sehen, außer Schamhaarfetischisten vielleicht. "Professionell" ist heute doch nicht gefragt, nur "Amateurpornos" zählen! Deshalb machen die vielen Profidarstellerinnen, teilweise mit ständig wechselnden Pseudonamen und Haarfarben, eben auf dumm, naiv und unschuldig und spielen die im Drehbuch festgelegte Rolle des unschuldig ausgenutzten Mädchens von nebenan, was aber nichts daran ändert, dass sie genau dies aber nicht sind.
Nicht vergessen werden dürfen aber die tausenden deutschen Pseudo-Pornosternchen, die "ihr schmutziges Hobby" (frei übersetzt) im Internet ausleben. Da ist die Frage berechtigt, warum die so doof sind und tatsächlich 75 % der Verkaufserlöse ihrer "echten Amterpornos" dem Seitenbetreiber überlassen, der nichts macht außer einer billigen Standardsoftware und den Server zur Verügung zu stellen und vorher Knebelverträge unterschreiben lässt, die es sogar verbieten, mit den Käufern "ihrer" Pornos außerhalb der Abzockplattform in Kontakt zu treten. Wenn es aber zu einem Porno-Gütesiegel kommen würde, hätten diese Seitenbetreiber als erste das erforderliche Zertifikat, auch wenn sie es nie und nimmer verdienen...
*"Ordentlich bezahlt" bezieht sich natürlich auch auf das landestypische Lohnniveau. Wenn in Rumänien eine gut ausgebildete Facharbeiterin mit Festanstellung in einem "anständigen" Beruf kaum 200 EUR im Monat (!) verdient, sind 50 EUR für einen zweistündigen Pornodreh in Lohnminuten umgerechnet ganz anders zu bewerten als in Deutschland, wo eine einzige Stunde in einer KFZ-Fachwerkstatt fast 100 EUR kostet. Nun verdient eine rumänische Facharbeiterin zu Hause immer noch das drei- bis vierfache einer Näherin in Bangladesch, die sündhaft teure Luxusartikel ebenso wie billigste Massenware am Fließband in Zwölfstundenschichten unter miesesten Arbeitsbedingungen und ohne soziale Absicherung herstellt.
Wir leben ohnehin in einem Land, wo die Maßstäbe immer mehr durcheinander geraten. Wenn eine deutsche Medizin- oder Psychologiestudentin als Teilzeitprostituierte an zwei Tagen pro Woche ihr Studium finanziert, sprechen alle davon, dass sie "ausgenutzt" wird, wenn sie "nur" 150 EUR pro Stunde verdient, meist schwarz und steuerfrei. Ihr ehemalige Klassenkameradin, die kein Abi mit Note 1,2 hat, sondern vielleicht gerade so den Quali, arbeitet Vollzeit als Floristin oder Friseurin für knapp 1000 EUR im Monat und ist froh, wenn der eben eingeführte Mindestlohn von 8,50 EUR/Stunde nicht durch unbezahlte Überstunden wieder kompensiert wird.
Und doch gibt es in allen Einkommens- und Bildungsschichten tatsächlich Menschen, die einen offenen Umgang mit ihrer Sexualität pflegen und denen es außerordentlich Spaß macht, andere Menschen an ihrer Sexualität teilhaben zu lassen. Auch deswegen gibt es den Joyclub mit so vielen geprüften, weitgehend fakefreien Mitgliedern (wenn man mal nur jene mit grünem Haken berücksichtigt). Deshalb gehen so viele normale Menschen wie du und ich, ganz normale Ehepaare, die auch ein ganz normales Familienleben führen, hin und wieder ganz normal in den Swingerclub um gleichgesinnte Menschen zu treffen. Und einige von uns mögen es halt auch, Pornoclips von sich für interessierte Nutzer zur Verfügung zu stellen, oftmals kostenlos. Die Gewissheit, dass fremde Menschen sich die Bilder und Filme ansehen und sich daran erfreuen, ist ihnen Bezahlung genug. Das kann doch niemand ernsthaft verbieten wollen!