Bleibendes
Meine Lieben, werte Gemeinde,
heute ist ja mein letzter Tag in Berlin, morgen mache ich hier die Fliege, auf in ein neues Abenteuer.
Havarie hat wohl dank ihrer Plakate, der Annoncen in allen großen Tageszeitungen und über Aufrufe im Fernsehen jetzt (leider) doch jemanden an der Hand, der mich übernehmen wird. Ich selbst wäre ja gerne für immer hier geblieben, aber mich fragt ja keiner!
Weil aber meine Abenteuer hier in Berlin mir wirklich für immer und ewig unvergessen bleiben werden, Havarie mir nicht nur einmal den Arsch rettete, sich schließlich und endlich wirklich rührend um mich kümmerte, so dass sie für immer einen Platz in meinem Herzen haben wird
, überlegte ich mir gestern Abend vor dem Einschlafen noch eine Knüller-Überraschung für sie:
Ich wollte mich tätowieren lassen!
Und es sollte ein wirklich besonderes Tattoo werden!
Heute früh wachte ich dann auch schon ganz schön früh auf, weil ich so aufgeregt war. Ich konnte kaum abwarten, bis Havarie endlich das Haus verlassen hatte. Und sobald ich die Tür ins Schloss fallen hörte, machte ich mich an die Umsetzung meiner Idee! Am Schreibtisch kritzelte ich erste Entwürfe,
die dann immer detaillierter wurden, bis ich schließlich die fertige Zeichnung voller Stolz in den Händen hielt. Ja, so hatte ich mir das vorgestellt.
Ich gebe zu, dass ich schon auch Schiss hatte, weil ich natürlich nicht wusste, ob das Tätowieren weh tun würde, aber - Ihr kennt mich - was ich mir vorgenommen habe, ziehe ich durch!
So marschierte ich also los, meinen Entwurf fest umklammert, direkt zu Berlins prominentestem Tätowierer, zu Krause. Ich war mir zwar nicht sicher, ob er meine komplexen Ideen
so würde umsetzen können, wie ich es mir wünschte, aber irgendwie hatte ich ein gutes Gefühl.
Als ich da ankam, kümmerte man sich auch wirklich rührend um mich. Die stritten sich alle drum, wer mich tätowieren darf; ich fühlte mich echt wie die Königin!
Herr Sancho, der das dann übernehmen wollte, nahm mich ganz sanft auf den Arm und erklärte mir, wie das alles vonstatten gehen sollte (hach, war der süß!).
Er führte mich mit in den sterilisierten Raum, in dem ich also meine erste Tätowierung bekommen sollte, legte mich auf die Liege und das Riechsalz bereit. Dann ging es los. Ich schickte noch schnell ein Stoßgebet gen Himmel, schloss die Augen und dachte nur noch: "Was jetzt passiert, ist die totale Besetzung der Gegenwart!" (
Wichtig: Wem das zu hoch ist, und wer damit jetzt gar nichts anfangen kann: Das ist Philosopie!! Nicht infrage stellen! Einfach schlau dreinblicken beim Hören und bedacht und zustimmend nicken!!)
So wurde ich also tätowiert. Ich bekam davon nicht wirklich was mit, denn ich fiel noch vor dem ersten Nadelstich in Ohnmacht
, was mich nun gar nicht weiter störte (außer, dass ich ohnmächtig keine Fotos vom Tätowieren schießen konnte, das ist wirklich schade!). Ich erwachte wieder, als Herr Sancho längst fertig war, und ich muss sagen: Ich finde mein neues Tattoo wirklich ausgesprochen schick, toll, klasse, cool, geil! Man sieht zwar jetzt nicht sooo sonderlich viel, weil ich eben diese schwarze (Misch-)Haut habe und zudem recht große Poren, aber wenn man gaanz genau hinsieht, dann sieht man gut, wie schön es geworden ist.
Na ja, und im Adrenalinrausch dachte ich, wenn ich schon einmal dabei bin, dann soll nun auch noch ein Intimpiercing her!
Au Backe! Ich trau' mich was! Vielleicht habe ich auch einfach nur den vollen Hau?
Aber, Leute, is doch wahr: Wenn ich schon ein neues tittenfreies Lackkleid habe, dann macht sich ein Intimpiercing sicherlich gut, sollte ich mal wieder am Kreuz landen!
Außerdem: Mir wurde gesagt, dass solle sich echt kribbelig anfühlen ...
Gedacht, getan: Alles ging - wie schon beim Tätowieren - völlig steril zu. Ich bekam eine kleine Narkosespritze und dann rückten sie auch schon mit der riesigen Nadel an. Ich dachte, ich sterbe vor Angst, aber mittlerweile hatte ich gelernt, dass man soo schnell nicht stirbt. Und dann ging alles ganz schnell,
Herr Sancho erzählte einen Witz und während ich mich vor Lachen schüttelte, stach er zu und - schwups - hatte er auch schon den Ring eingefädelt und mit der Zange verschlossen!
Und ich sage Euch: Es war alles halb so schlimm (na ja ...), auf alle Fälle macht das Ergebnis jede Pein wieder wett!!
Aber seht selbst: