Sex "Ü 60" in Selbstbestimmung
Hallo, "Schwarze Koralle",
zuerst mein höchst anerkennendes DANKESCHÖN für Deinen Diskussionsbeitrag hier.
Was uns als Mensch ausmacht, also unser höchstes menschliches Gut, ist unsere Selbstbestimmung. Du hast genau diesen nahezu lebensentscheidenden Begriff dankenswerter Weise schon deutlich angesprochen. Aber warum tun wir uns ausgerechnet damit so schwer?
Ein selbstbestimmtes Leben sollte für jeden Menschen in der heutigen Zeit eigentlich selbstverständlich sein. Grenzenlose Freiheit wäre unsere Traumvorstellung, doch es gibt gesellschaftliche Regeln, die durchaus sinnvoll - und deshalb zu achten sind (...klar, daran ist nicht zu "rütteln").
Aber müssen wir uns auch a l l e n gesellschaftlichen Zwängen fügen? Diese Frage stellt sich in unsereren verschiedenen Lebensphasen jeweils aus ebenso verschiedenem Blickwinkel. Beispielsweise hast Du in der Phase der "Kinderaufzucht" natürlich einen anderen Blickwinkel, als im Alter oder in der Rentenphase. ...oder als Single, Witwer anders als in einer festen Partnerschaft. In erster Linie aus Rücksicht auf Familie und Angehörige.
Jetzt mit " Ü 60" könnte ich diese Zwänge endlich weitgehend abschütteln, mich davon befreien. Ich - als fiter 66-Jähriger Witwer mit einem auskömmlichen Einkommen, viel freier Zeit und ohne jeglichen Familienanhang - sowieso... Auch meine sexuelle Einstellung ist eine sehr aufgeschlossene, freizügige, denn ich bin absolut überzeugt, das unsere natürliche SEXUALITÄT das beste ist, was "in uns steckt."
ABER: "Pustekuchen" - nix da, von wegen, "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an usw ..." Die "große Befreiung" findet also leider, leider NICHT statt.
WARUM ist das so?
Weil sich die Frauen meiner "Altersklasse" (...ich verehre und liebe diese Alterklasse der Frauen und bevorzuge NICHT "junges Gemüse") selbst das mögliche freiere Leben einschränken indem sie sich mit solchen Fragen und Problemen herumplagen:
• Darf man mit 60 + als Single-Frau noch ein zufriedenstellendes Sex-Leben haben?
• Wie geht Ihr damit in der Öffentlichkeit um, auch hier im Joy-Club ?
• Gibt es Anfeindungen bezüglich des gelebten Sexes im Alter seitens der jungen berufstätigen Generation ?
• Wie kommt das in der Familie und im Freundeskreis an, wenn Ihr zur eigenen Sexualität steht?
• und darüber auch redet ?
Warum sind für Euch Frauen solche Fragen von so großer Bedeutung? Warum ist Euch die Meinung der sogenannten "Öffentlichkeit" so wichtig? Macht Euch die "Öffentlichkeit" glücklich? (...bekannt ist doch: "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.")
Sorry, liebe "Schwarze Koralle", dass ich hier nicht mehr nur Dich persönlich anspreche, sondern "Euch Frauen", also "alle" (fast alle?) ...jedenfalls in der Mehrzahl. Nun - weil alle, die ich kenne, so denken. ...und sich mit solchen im Grunde belanglosen ÄNGSTEN ihr Leben - vor allem ihr Sexualleben - unnötig erschweren.
Entschuldige bitte auch meine offenen Worte an dieser Stelle. Zumal ich hier noch eine letzte Bemerkung los werden muss - erst zu Deiner Vermutung:
"...bei vielen noch älteren Männern scheint das selbstverständlich zu sein?"
Nein, meine ich, das ist "den" Männern - auch mir noch älteren Mann - durchaus NICHT selbstverständlich. Sondern das gebietet uns die Freude am Leben, die Vernunft, der "Überlebenstrieb" und - wenn Du so willst - auch der "Sexualtrieb" (sozusagen evolutionsbedingt, natürlich und unverfälscht). Es ist also schlicht und einfach die Natur. Und ebenso schlicht und einfach brauchen wir Männer zu dieser "Natur" EUCH FRAUEN. Bitte. (Also bitte pfeift endlich auf die vermeintliche Meinung der Öffentlichkeit.)
Soweit nun meine "rege Resonanz zu diesem Thema", wie von Dir gewünscht. Ich hoffe jetzt bloß, Dein "darauf freue ich mich schon", gilt noch und Du bist über diesen leicht kritischen Beitrag nicht allzu böse.
Herzlicher Gruß
Fred