Wie gelingt es, über die eigenen Gefühle zu reden?

Das stimmt. Lustigerweise hat mich ausgerechnet ein Chirurg mit der Nase darauf gestoßen: Ich hatte eine OP-Wunde, und war nicht in der Lage, sie zuhause selbst auszuspülen, weil mir schwarz vor den Augen und schwindelig wurde, sobald ich sie berührte, war aber der Meinung, dass ich keine Angst davor hätte. Der Chirurg sagte richtigerweise, Doch, Sie haben Angst, Sie haben nur irgendwann gelernt, das nicht als Angst zu bezeichnen.

Schon irre eigentlich: Panik bis kurz vor dem ohnmächtig werden, ohne dass ich das Gefühl benennen könnte. Wer weiß, was sonst alles in mir vorgeht, ohne dass ich es sinnvoll zuordnen könnte.

exakt daselbe wollte ich gestern posten, habe es mir aber verkniffen.

danke.

hier an dieser stelle fehlt noch:
-sie benennen zu können
-also das denken und fühlen überhaupt aussprechen zu können.

wenn man das in seiner gesamtheit nicht kann, spricht man von gefühlsblindheit.

ist in sich hineinhorchen angesagt, einen Zugang zu finden. Jeder dürfte sich grundsätzlich einmal gut oder schlecht fühlen. Also muss er herausfinden, was sich hinter schlecht und gut versteckt.

musst Frauen nicht verstehen, du musst sie einfach lieben!

Alte Weisheit von jemanden, den ich jetzt nicht googeln mag. Das trifft umgekehrt auch zu.

Manchmal heißt über Gefühle reden, einfach aktiv zu zuhören. Bereit zu sein, anzunehmen, zu glauben und zu vertrauen, auf das was erzählt wird.

DeltaSagittarii

Genau da drehen wir uns wieder im Kreis. Wenn ich erwarte, das ein anderer versteht, was er selber so in diesem Moment nicht fühlt, dann muss das schief gehen.

Eine Chance wäre, wenn ich über meine Gefühle rede und der andere, dass einfach akzeptiert.

DeltaSagittarii

Wie wahr - aktiv zuhören. Nachfragen "Meinst Du damit, dass...? " und vor allem nicht bewerten "Ist doch Quatsch." oder "Kann überhaupt nicht sein!" (ein klasse Gesprächs-Killer von meinem Ex, manchmal setze ich ihn auch bewusst ein, aber nicht in solchen Gesprächen) oder "Ist doch gar nicht so schlimm!"

Für den anderen ist es in dem Moment aber schlimm und er fühlt sich nicht ernst genommen und macht dicht.

Und das zu schnelle Suchen nach "Lösungen" ("Geh doch mal zum Frisör, dann geht es Dir wieder besser.") ist es auch nicht.

Das erfordert Training - ich selber bin in meiner "kopfigen, lösungsorierentierten" Art auch nicht immer die ideale Partnerin dafür, aber ich habe es gelernt . Wirkt Wunder, übrigens auch im Gespräch mit Teenagern ...

aus meiner Lebenserfahrung kann ich dir sagen das "Männer sehr wohl einen zugang zu ihrer eigenen Gefühlswelt haben" diese Fehleinschätzung kommt meistens von Frauen. Es gibt ja auch viele Frauen die Männer als ""weicheier"" bezeichnen die das können. Ich glaube aber, der erste Schritt ist sich bewust zu machen welche Gedanken und Erlebnisse führen zu welchen Gefühlen? Hört sich Banall an, ist aber gar nicht so einfach. Braucht übung und etwas Zeit. Wenn Mann das gelernt hat, ist Mensch in der lage mit seinem Gefühlskosmo sorgsamer und bewuster umzugehen. irgend wann macht mann dan die Erfahrung das es befreiend sein kann wenn mann über diese Gefühle reden kann. Stellt euch vor, ein Macho" der sagt, "Du" las uns das bitte aber noch einmal beereden. Bitte auch bedenken : Wir Männer werden von Frauen erzogen, unsere Mütter, Erzieherinen im Kindergarten, die Großmütter. Kaum sind wir aus dem elterlichen Haus. Kommen andere Frauen die feststellen, "was das kannst Du nicht" oder "das findest Du gut... Du Schwein". also die umerziehung ist in vollem Gange, das wir da nicht so schnell die Kurve kriegen ist doch wohl ganz logo, Mann ist ja schließlich nur ein "m a n n".

lg.

Das ist eine interessante Formulierung. Müsste diese Frage nicht eher lauten, "Wie gelingt es, über die eigenen Gefühle zu reden…so das der Mensch an seiner Seite…sie NACHEMPFINDEN, bzw. FÜHLEN kann?"

Gefühle zu verstehen ist etwas, sie zu fühlen ist etwas völlig anderes. Sie zu verstehen bringt im Grunde nicht viel, da "verstehen" interpretieren ist. Verstehen läuft immer über Schlussfolgerungen und Modellvorstellungen. Man kann aber Gefühle nicht denken.

Was gibt es denn bei Gefühlen zu verstehen? Und vor allem Warum?

Wenn man mit dem Versuch aufhört, Gefühle denken zu wollen, entsteht ganz automatisch Empathie.

Ach und dann gibt es eine Menge Emotionen, die im Grunde nicht ehrlich sind, sondern dazu da Gefühle nicht zu empfinden. Z. B. Wut eine Emotion ist, die Angst oder Trauer überdeckt.

PS; Zur Mann-Frau-Dynamik: Wenn ich da von meiner Erfahrung auf andere schließe, so komme ich persönlich zu dem Schluss, dass Männer (zumeist unter Schmerzen) von Frauen lernen, ihre Gefühle zu verneinen und nicht zu zu lassen. Denn tut dies ein Mann, zieht er meist den kürzeren, bzw. kriegt eins aufs Dach

der Kopf und nicht das Herz. Im Übrigen ist "Warum?" eine sinnlose Frage. Sie wird gestellt und man bekommt tausend Antworten, jedoch regelmäßig niemals die richtige Antwort.

Warum?

DeltaSagittarii

Verstehen beginnt damit, mit einer anderen Person eine Verbindung herzustellen.

Das Wort "Warum" enthält bereits einen Vorwurf und eine Forderung. Einer Forderung kann man sich unterwerfen oder sich dem Fragenden entgegenstellen. Sie geht mit Bestrafung oder Belohnung einher. Eine denkbar unglückliche Situation um eine Verbindung herzustellen, die zum Verstehen führt.

Verstehe ich das richtig? Wenn ich bereit bin mich auf die Gefühle des anderen einzulassen, diese nicht erfasse und deshalb Nachfrage, damit ich seine Bedürfnisse umfassender reflektieren kann, dann setze ich ihn zurück und unter Druck?

Was ihn - der sich mir mitteilen will - verbindungslos zu mir macht?

DeltaSagittarii

ist die Art und Weise, wie ich mich zuwende. "Warum" ist m. E. nach der falsche Weg.

Hilfreich wäre es, wertfrei wahrzunehmen. In einem zweiten Schritt könnte man überlegen, wie jemand sich fühlt und was er vielleicht braucht. Manchmal ist es am Anfang nur wichtig, da zu sein und den anderen reden zu lassen. Dann vielleicht, wenn er dramatische Probleme hat. Ungefragte Ratschläge sind da nicht hilfreich, sondern zerstörerisch. Es ist ein komplexes Thema.

Ich persönlich übe für mich, Gefühle konsequent nicht anzufassen. Was passiert, wenn man ein Gefühl ohne es verändern zu wollen einfach nur empfindet?

Als ich das anfing fand ich die Idee alleine schon absurd Gefühle so tief und bedingungslos wie möglich zu erleben. Viele sind ja nicht angenehm und selbst die angenehmen will man dann behalten (auch ein Anfassen).

Mit Anfassen meine ich jegliches Tun. Wegdrücken, Analysieren, Reparieren, Ausdrücken, usw. usf.

Wie ein Schmetterling, der auf der Hand landet, totale Aufmerksamkeit ohne es zu berühren, zu verscheuchen, pschschscht, ruhig und still!

Das fällt mir sehr schwer aber es macht Fortschritte.

Das hat mir jemand mal empfohlen. Die Wirkung ist erstaunlich für mich. Denn ich beobachte, je besser ich das bei mir selbst kann, desto besser kann ich das auch bei meinem Gegenüber. Und so ist dann ein Raum da, in der das Gefühl des Partners frei verweilen kann, nicht verscheucht, nicht hinterfragt,.. wenn ich es nicht erfassen kann (sowie DeltaSagittarii beschrieb) dann ist das Nichterfassenkönnen eben der Schmetterling der gelandet ist... Meistens verändert es sich, zeigt sich klarer, die Kommunikation ist dann auch besser. Weiß nicht ob das Sinn macht. Kann ja jeder für sich mal ausprobieren, so als Experiment.

Bitte leg doch mit einem Beispiel vor...

Danke

DeltaSagittarii

auf dem Level... perfekt. Kein Problem. Da muss aber doch nicht wirklich jemand erklären, was er füllt.

Schönen Abend

Delta

es gibt eine sehr schøne und einfache achtsamkeitsuebung.

einfach mal ein paarmal am tag im sekundentakt bis 10 zæhlen. in gedanken.

verændern sich irgendwelche gefuehle in dieser zeit ?