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Wie gelingt es, über die eigenen Gefühle zu reden?

********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Themenersteller 
Wie gelingt es, über die eigenen Gefühle zu reden?
Liebe JOYler,

viele von uns wissen, dass es hilft, sich etwas von der Seele reden oder auch schreiben, um selbst Klarheit zu bekommen, bei sich zu bleiben, um das eigene inneres Gleichgewicht wiederzufinden und damit die eigene psychische Gesundheit zu erhalten. Nur leider fällt dies vielen Menschen unglaublich schwer und obwohl sie innerlich brennen, schaffen sie es nicht, sich zu öffnen...dies verhindert eine lösungsorientierte Kommunikation.

Auf der anderen Seite gibt Menschen, die können sehr natürlich mit ihren Gefühlen umgehen, sie nehmen sie an wie sie kommen: sie gestehen sie ihrem Liebes-/Lebenspartner, auch gerade auch dann, wenn sie ein Moment voller Glücksgefühle ereilt, um ihn daran teilhaben zu lassen.

Über das Warum haben wir uns hier Kommunikation in der Beziehung schon ausgetauscht.

Vielen Menschen gelingt es oft nicht, darüber zu reden, was sie berührt und was sie fühlen, auch wenn sie es wollen.

Ich möchte in diesem Thread gern mit Euch Erfahrungen darüber austauschen, welche Möglichkeiten und Methoden ihr erlernt habt, um eure Kommunikation mit eurem Liebes-/Lebenspartner zu verbessern.

Wie ist es euch gelungen, eure eigene Hemmschwelle erfolgreich zu überwinden und euch zu öffnen?

Wie seid ihr eure persönlichen Tabuthemen angegangen?

Welche Erfahrung habt ihr damit gemacht, euch den Bedürfnissen eures Partners anzupassen - eure Kommunikation gemeinsam weiterzuentwickeln?

Liebe Grüße
Supermaus_63
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Da es ja in den anderen Themen schon unzählige Vorschläge und Schilderungen gibt, wäre es hilfreich den Kreis etwas enger zu ziehen.
Geht es dir mehr um sexuelle Themen, oder mehr um Themen des Lebens?
Beides ist nicht gleich zu behandeln. Meiner Meinung nach.
****an Mann
102 Beiträge
Wieder einmal eine spannende Frage
wie ich finde.
Nun ich kann nur aus meiner Perspektive schreiben, bei mir kommt es darauf an, wie "Reif" das Thema ist. Ich werde nicht unbedingt über halb gegorenes sprechen. Ersteinmal benötige ich Zeit für mich und das Thema, um mir darüber klar zu werden. Manchmal ist es aber auch so, das mich etwas schon mal bedrückt oder mir nicht wirklich passt, ich es aber als so unwichtig erachte das ich es nicht erörtern oder verarbeiten will. Da gibt es viele Facetten. Wichtig ist dann auch, mit wem will ich welches Thema besprechen. Hier wird es auch Partnerschaftlicher Sicht extrem, viele verstehen sich als Mittelpunkt und alleinige Anlaufstelle, das kann zu Problemen führen, wenn man über bestimmte Themen mit jemand anderen spricht.
Häufig, so meine Beobachtung, liegt das Problem allerdings nicht im Problem sondern im Umgang mit selbigen und den Erwartungshaltungen der Parteien. Menschen tun sich oft schwer den anderen wirklich zu verstehen. Sie hören nicht wirklich zu, versetzen sich nicht in die Lage des anderen und akzeptieren seine Position nicht immer als Realität, sondern ersetzen diese durch Ihre eigene Wahrnehmung.
Dann kommt noch dazu das vielleicht di Erwartungshaltung nicht erfüllt wird, wenn der Partner z.B. plötzlich aus seiner Rolle ausbrechen will, nicht mehr "funktionieren" will wie all die Zeit zuvor, nun fängt man an nicht das Problem mit Ihm lösen zu wollen, sondern beginnt damit ihn wieder zurück zu drängen.

Wenn dies eine Frage ist die dich betrifft, so stell dir die Frage warum er nicht darüber mit dir spricht, was du vielleicht bereits getan hast, in der Vergangenheit, was dazu führt das er nicht mit dir darüber redet. Welche Erwartungshaltung du suggerierst die vielleicht der Grund sein könnte.

Probleme lassen sich nur wirklich lösen wenn man sich in den anderen hinein versetzt, sein Problem und die damit verbundenen Emotionen versteht und eine gemeinsame Lösung oder Teillösung findet. Manche Probleme muss man nehmen wie Treppen, Stufe für Stufe. Und wenn du nicht nur ein Problem anvertraut bekommen möchtest, sondern auch zur Lösung beitragen, dann bist du bei jeder Stufe dabei.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
So ähnlich sehe ich das auch:

Die Situation muss stimmen. Wenn er auf dem Weg zum Sport ist, kann ich keine Gefühls-Grundsatzdiskussion anfangen. Und der andere muss zuhören wollen und können, denn "über Gefühle reden" ist auch deshalb schwer, weil ich etwas Wortloses (Gefühle) in Worte fassen will und das klappt nicht immer auf Anhieb.

Dann eben auch die Frage, ob wirklich alle Gefühle immer gleich mit jedem diskutiert werden müssen. Mir geht es auch so, dass ich mir Dinge "von der Seele rede", aber vielleicht ist mein Partner nicht immer der richtige Ansprechpartner, sondern meine Freundinnen ? Und oft mache ich das erst mal mit mir aus, auf einem Spaziergang oder ich schreibe eine Mail, die ich dann nicht abschicke.

Ich musste auch erst lernen, dass man nicht alle Probleme "lösen" kann, manchmal geht es wirklich nur um das Verarbeiten von Gefühlen - z.B. ein Todesfall in der Familie, da brauche ich keine Lösung, sondern Zuwendung/Solidarität. Und ich sage es dem anderen dann auch, was mir helfen würde.

Man kann übrigens auch fragen: "Was kann ich tun, damit es Dir besser geht?" Und das bringt mich zum Thema "Kommunikation" - je mehr ich darüber gelernt habe, wie sie funktioniert, desto einfacher wurde auch das Reden über Gefühle.
******ito Mann
3.801 Beiträge
Grundsätzlich
"Was kann ich tun, damit es Dir besser geht?"

eine gute Frage. Aber man sollte vorsichtig sein, da sie dazu verleitet, aktiv zu werden. Schnell ist man dann dabei, (ungefragt) Ratschläge zu erteilen. Oftmals ist es aber viel hilfreicher und erforderlich, einfach nur da zu sein und empathisch zuzuhören, bis die andere Seite bereit ist, überhaupt über ihre Bedürfnisse und Gefühle zu reden.

Ohne Verbindung zu sich selbst oder dem/der Partner/in geht überhaupt nichts.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Themenersteller 
Wie gelingt es, über die eigenen Gefühle zu reden?
Ohne Verbindung zu sich selbst oder dem/der Partner/in geht überhaupt nichts.

…kann ich so unterschreiben…nur, auf das „WIE“…kommt es an…es sollte den beiden Wesen entsprechen…vielleicht, ist nur einer von beiden empathisch…der andere hat diese Gabe nicht so…er redet lieber…aber wie?

Und oft mache ich das erst mal mit mir aus, auf einem Spaziergang oder ich schreibe eine Mail, die ich dann nicht abschicke.

…schreiben ist auch manchmal ein guter Gedanke…wenn man reden nicht schafft..
******ito Mann
3.801 Beiträge
Das
"Wie" ist überhaupt nicht so schwer, so man will. Jedenfalls muss man schon unterscheiden, ob es die Gefühlswelt eines anderen oder die eigene Gefühlswelt betrifft. Ferner darf man nicht darüber hinwegsehen, dass es doch eine Vielzahl von Menschen gibt, die bedauerlicherweise in der Kindheit den Zugang zu ihren Bedürfnissen und Gefühlen verloren haben. Dort bedarf es professioneller Unterstützung.

Ansonsten ist es eigentlich nicht so schwierig. Alles beginnt damit, dass man wertfrei beobachtet, also ohne zu urteilen, zu analysieren, zu diagnostizieren oder gar mit Schuldzuweisungen operiert. Dies wäre der erste Schritt, eine Verbindung aufzubauen.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Themenersteller 
Wie gelingt es, über die eigenen Gefühle zu reden?
Ansonsten ist es eigentlich nicht so schwierig. Alles beginnt damit, dass man wertfrei beobachtet, also ohne zu urteilen, zu analysieren, zu diagnostizieren oder gar mit Schuldzuweisungen operiert. Dies wäre der erste Schritt, eine Verbindung aufzubauen.

…und „Erwartungsfrei“...

hat @****an sehr gut hier ausgeführt..

Wenn dies eine Frage ist die dich betrifft, so stell dir die Frage warum er nicht darüber mit dir spricht, was du vielleicht bereits getan hast, in der Vergangenheit, was dazu führt das er nicht mit dir darüber redet. Welche Erwartungshaltung du suggerierst die vielleicht der Grund sein könnte.


…nur, selbst wenn ich ganz neutral bin...eine einfühlsame Zuhörerin…mein Partner, aber in seinem Kopf oder durch SEIN Denken…etwas in mich hinein projiziert…was nicht da ist…aber ihn „blockiert“…frei von der Leber weg offen & ehrlich...über das was er fühlt, zu reden…was dann tun?

Vielen Menschen gelingt es oft nicht, darüber zu reden, was sie berührt und was sie fühlen, auch wenn sie es wollen.

Es sind nicht immer Probleme...die ein Paar gern lösen möchte…manchmal möchte er/sie einfach wissen, wie es in dem anderen aussieht…
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Kleiner Ausflug in die Grammatik
Über meine Gefühle zu reden, gelingt mir, wenn ich das Subjekt meiner Sätze bin. Also "ich fühle ...", "ich wünsche mir ...", "ich empfinde ..." .

Sorgsamer Umgang mit Sprache kann helfen, dass ich mich selbst verständlich machen kann, für mich selbst und für meinen Gesprächspartner. Ebenso hilft es mir, wenn ich mir Zeit nehme, meine Gedanken und Gefühle auszudrücken.

Meine Empfehlung ist also, das "man" aus dem eigenen Sprachgebrauch zu streichen.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Themenersteller 
Danke...
@*****011
Über meine Gefühle zu reden, gelingt mir, wenn ich das Subjekt meiner Sätze bin. Also "ich fühle ...", "ich wünsche mir ...", "ich empfinde ..." .

…nur muss ICH dich leider enttäuschen…ich schreibe hier zum Thema „Wie gelingt es, über die eigenen Gefühle zu reden?“…und nicht explizit über „meine Gefühle“…weil ich ja keinen Monolog schreiben möchte…der Sinn ist viel mehr, eine Diskussion an zustoßen…wo jeder seine persönlichen Ansichten, Meinungen, Erfahrungen oder auch selbstentwickelte Möglichkeiten…diese Hemmschwelle zu überwinden…für sich entwickelt ausprobiert und für positiv bewertet hat…

Sorgsamer Umgang mit Sprache kann helfen, dass ich mich selbst verständlich machen kann, für mich selbst und für meinen Gesprächspartner. Ebenso hilft es mir, wenn ich mir Zeit nehme, meine Gedanken und Gefühle auszudrücken.

…und entschuldige bitte, ich bin keine Lehrerin und mein EQ ist höher als mein IQ…aber mir reicht das völlig aus…bin bisher, gut damit zurecht gekommen.. *top*

Meine Empfehlung ist also, das "man" aus dem eigenen Sprachgebrauch zu streichen.

...nun stell dir mal vor…ICH würde in der 3. Person schreiben…würde dich ja völlig verwirren.. *oh*...bei MIR, steht das „man“…für allgemein…und die Pünktchen dazwischen…für MEINE persönliche
Note... *zwinker*


…nun aber wieder zurück zum... *zumthema*
Gespräche für und mit anderen mit "ich möchte ...", "ich fühle ..." zu beginnen
zeigt meinem Gegenüber was mir wichtig ist und hat wenig bis gar nichts damit zu tun, welchen Beruf ich habe
die Situation sollte entspannt sein, Raum für mein Empfinden haben, jegliches von Außen sollte auch außenvor bleiben
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Supermaus, ich war nicht weg vom Thema, denn ich halte die Ich-Botschaften für sehr wichtig zum Gelingen von Kommunikation über die eigenen Gefühle. Wenn ich von meinen Gefühlen rede, will ich ja auch, dass mein Gegenüber mich versteht, und dafür wiederum finde ICH die Einhaltung von Regeln der Grammatik sehr hilfreich. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich mich als Lehrerin aufspielen will, sondern es beantwortet deine Eingangsfrage, wie das Reden über die eigenen Gefühle gelingen kann.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
"Was kann ich tun, damit es Dir besser geht?"

Ist eine Frage. Auf die ich eine Antwort bekommen kann, auf jeden Fall sollte ich auf die Antwort warten und nicht selber Lösungen vorschlagen, die dann wieder am Thema vorbei gehen.

Wenn jemand mir diese Frage stellt, dann kann ich sagen:
"Mich einfach in den Arm nehmen und zuhören - TUN kann man da im Moment nichts." oder "Mach Du doch bitte heute den Abwasch." oder "Ich möchte, dass wir einen Termin ausmachen, an dem wir über das Problem noch mal in Ruhe reden."

Die erste Antwort ist dann angebracht, wenn man wirklich nichts tun kann (Trauerfall z.B.), die zweite, wenn eine konkrete Aktion mich entlasten könnte und die dritte gibt dem Partner die Möglichkeit, selber im Vorfeld zu überlegen, wie es ihm geht und was er will (Öffnung der Beziehung ? Neue Aufteilung der Hausarbeit ? Umzug ? - auf jeden Fall eine schwerwiegende Angelegenheit, die nicht so in einer Minute geklärt wird).

Ich-Botschaften : gerade bei Gefühlen wichtig.
"Ich fühle mich gestört , wenn Du hier herumhängst..." ist eine andere Ansage als "Mensch, hau doch endlich mal ab und lass mich in Ruhe arbeiten."
Du bist immer..., Du machst immer... Du verstehst mich nicht --- das sind Aussagen, die den anderen dazu bringen "dicht" zu machen. Aber von meinen Gefühlen zu berichten, das lässt die Tür offen.

Also, ich habe gelernt, über meine Gefühle zu reden. Den anderen dazu zu bringen, sich zu öffnen, das geht meiner Erfahrung nach auch - dazu gehören Kommunikationstechniken, aber auch Einfühlungsvermögen. Es gibt Menschen, die brauchen einfach Zeit , die kann ich nicht einfach überfallen, sondern muss ihnen erklären, dass und warum ich reden will, aber die Möglichkeit geben, das Gespräch zu einem anderen Zeitpunkt fortzuführen.

Und Menschen, die mit den Gefühlen anderer leicht überfordert sind, ist mit den konkreten Ansagen in der Regel schon mal geholfen, das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Gesprächsstruktur
Offene Kommunikation beginnt und endet auf der Metaebene. Gemeint ist die „höhere“ Ebene der Kommunikation, das Gespräch über das Gespräch, der Austausch über die Wahrnehmungen während des Gesprächs, über die ausgelösten Emotionen und die dadurch vielleicht frei gelegten oder angekratzten alten Narben.


Viele Formen von strukturierten Gesprächen sind mit einem Vorzeichen versehen. Ein Verhör geht davon aus, dass einer der Gesprächspartner verdächtig oder gar schuldig ist, eine Beichte geht davon aus, dass einer der Gesprächspartner die Macht hat, eine vorausgesetzte Verfehlung zu vergeben, ein Interview geht davon aus, dass einer der Gesprächspartner fragt und der andere bereit ist, zu antworten und Informationen zu geben und in einer Diskussion tauschen die Teilnehmer ihre Meinungen mithilfe eines Diskussionsleiters aus.

Daneben gibt es Formen, die ohne eine feste Hierarchie der Gesprächspartner auskommen, wie Gewaltfreie Kommunikation, Zwiegespräch, Redestab-Runde und vieles mehr. Einiges davon kommt aus dem Bereich der Psychotherapie und wird dem Zeitgeist entsprechend in großem Maße mit mehr oder weniger Erfolg von psychologischen Laien angewandt.

Für welche Form des strukturierten Gesprächs ich mich in einer Partnerschaft entscheide, ob ich eine Standardform bevorzuge oder wechselnde Formen, bleibt mir selbst überlassen. Wichtig sind lediglich die Voraussetzungen dafür, nämlich Unvorein­genom­menheit, Gleichberechtigung und Zuneigung der Gesprächsteilnehmer und eine fest strukturierte Form des Gesprächs.

Wenn ich in einer Partnerschaft ein Gespräch vereinbare, das dem gemeinsamen Wachstum und dem Ausdruck von Gefühlen dienen soll, soll es eine Form haben, wie z. B. die Form des Zwiegesprächs, bei dem beide Gesprächspartner mehrmals abwechselnd für eine bestimmte Zeit, meist 15 Minuten, zu einem Thema sprechen, ohne vom Anderen unterbrochen zu werden. Weiter will ich unvor­eingenommen in das Gespräch einsteigen. Ich gehe nicht davon aus, dass mein Gesprächspartner einen Fehler begangen hat oder sich für sein Verhalten rechtfertigen soll, sondern bringe lediglich die Voraussetzung mit ein, dass ich meinen Partner liebe und bereit bin, alles anzuhören, was er oder sie zu sagen hat. Ebenso bin ich mir darüber bewusst, dass ich mich für nichts rechtfertigen muss, sondern nur meine Gefühle und Wahrnehmungen beschreiben will.
Mein persönliches Problem beim Reden über meine Gefühle ist, dass mir dann so schnell die Tränen kommen. Zum einen kann ich dann schlecht weiterreden, zum anderen ist mir das natürlich auch unangenehm, so gesehen zu werden, so dass ich es vermeide.

Gerne schreibe ich deshalb. Schwierig wird es allerdings mit einem Partner, der seinerseits nicht gerne schreibt.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Themenersteller 
die Form des Gespräches wählen..
Für welche Form des strukturierten Gesprächs ich mich in einer Partnerschaft entscheide, ob ich eine Standardform bevorzuge oder wechselnde Formen, bleibt mir selbst überlassen. Wichtig sind lediglich die Voraussetzungen dafür, nämlich Unvorein­genom­menheit, Gleichberechtigung und Zuneigung der Gesprächsteilnehmer und eine fest strukturierte Form des Gesprächs.

….das finde ich sehr wichtig…das Unvoreingenommene zu hören und verstehen wollen…auch dann, wenn ich eine andere Meinung dazu habe…und natürlich, auch ein dementsprechendes abweichendes Gefühl

dann empfinde ich dies, als sehr wertvollen Tipp *top*
abwechselnd für eine bestimmte Zeit, meist 15 Minuten, zu einem Thema sprechen, ohne vom Anderen unterbrochen zu werden.

auch eine sehr wichtige Botschaft…im Gespräch mit dem Partner *top*
Ich-Botschaften : gerade bei Gefühlen wichtig.
"Ich fühle mich gestört , wenn Du hier herumhängst..." ist eine andere Ansage als "Mensch, hau doch endlich mal ab und lass mich in Ruhe arbeiten."
Du bist immer..., Du machst immer... Du verstehst mich nicht --- das sind Aussagen, die den anderen dazu bringen "dicht" zu machen. Aber von meinen Gefühlen zu berichten, das lässt die Tür offen.

Tränen
****80:
Mein persönliches Problem beim Reden über meine Gefühle ist, dass mir dann so schnell die Tränen kommen.
Das macht das Gespräch doch authentisch.

Meine Tränen gehören mir, waren immer ein Teil von mir. Sie sind mein ureigenes Werkzeug, ein Ventil, um die Seele zu entlasten - von Gewicht, Druck und Schmerz.

Weinen ist manchmal Befreiung von einem Schmerz - zumindest von der Spitze des Berges - und manchmal sind die Tränen einfach ein Ausdruck von Gefühlen, die sich nicht in Worte fassen lassen. Zumindest begreife ich persönlich das so.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Themenersteller 
Lächeln...
ist auch eine Form, wenn auch eine nonverbale... Gefühle zum Ausdruck zu bringen…mit einem natürlichem Lächeln…signalisiere ich meinem Gegenüber…das ich ihn sehr mag und ihm wohl gesonnen bin…
******ito Mann
3.801 Beiträge
Es
sei denn, es würde sich um ein sog. "jämmerliches Lächeln" handeln, wie man es der "Eisernen Lady" nachsagte. *zwinker*
Man kann auch spöttisch, schnippisch oder großmütig-herablassend lächeln. Oder sein Gegenüber durch ein unnahbares Monalisa-Lächeln aus der Fassung bringen. ODER an jemanden geraten, der in ein simples Freundlichkeits-Lächeln all dies hineininterpretiert.

Es gibt so viele Möglichkeiten vergifteter Kommunikation *smile*
das zwiegespräch
nach michael lukas möller, welches hhtyp hier anführt, habe ich während meiner tätigkeit als systemische familientherapeutin und paarberaterin häufig in die wege geleitet.

für paare, bei denen es nicht an der zuneigung, sondern an der kommunikation hapert, eine gute technik. als einstieg reichen 5 minuten für jeden partner, meiner erfahrung nach.
ungeübte können selten 15 min ganz bei sich bleiben und haben große probleme damit, ich-botschaften klar zu formulieren.

kongruente kommunikation bedeutet ja letztlich, über eigene gefühle zu sprechen. " ich bin traurig", " mich macht es wütend ", ich fühle mich verletzt, wenn ".....ich habe paare erlebt, die da recht schnell an ihre grenzen kommen.

diese etwas starre methode hat den vorteil, dass jede/r gleichberechtigt zu wort kommt. im übrigen ist es bei dieser " technik " auch erlaubt, während der eigenen redezeit nichts zu sagen. auch das ist kommunikation *zwinker*
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Ich habe persönlich Erfahrung mit diesen Zwiegesprächen. Durch eine Fortbildung im Bereich der Familienbildung war ich auf die Bücher von Michael Lukas Möller gestoßen "Die Wahrheit beginnt zu zweit" und die erotische Variante "Worte der Liebe", und mein damaliger Mann und ich haben es ausprobiert. Wir haben uns einen Abend in der Woche für diese Gespräche reserviert.

Möller empfiehlt, dass diese Zwiegespräche 90 Minuten dauern sollten. Diese zeitliche Begrenzung fand ich immer sehr hilfreich, sie verhinderte, dass wir uns permanent im Kreis drehten, aber auch, dass wir zu früh auseinander gingen. Es war für keinen von uns leicht, immer bei uns zu bleiben, und in unseren jeweiligen Zeiten nur von uns zu reden. Als Hilfe hatten wir oft das Buch griffbereit, um die Gesprächsregeln nochmal nachlesen zu können. Häufig gab es Tränen auf beiden Seiten, manchmal hatten wir nach den Zwiegesprächen das Bedürfnis, allein zu sein, manchmal führten sie auch direkt zu heißem Sex.

Mein Fazit: Die Zwiegespräche haben uns eine Zeit lang einander näher gebracht, unsere Ehe letztlich aber nicht retten können. Ich habe sie als anstrengend empfunden, manchmal wollte ich sie auch nicht, aber ausgemacht war eben ausgemacht. Und ich habe daraus viel gelernt für meinen Kommunikationsstil in allen Beziehungen meines Lebens.
Wie ist es euch gelungen, eure eigene Hemmschwelle erfolgreich zu überwinden und euch zu öffnen? Wie seid ihr eure persönlichen Tabuthemen angegangen?

Ein interessantes Thema, nur weiß ich nicht wirklich was ich hierzu schreiben soll. Allgemein bin ich ein relativ kommunikativer Typ, weswegen ich es auch innerhalb der Beziehung bin und sobald das Vertrauen aufgebaut ist habe ich keine Hemmschwelle mehr. Ich will meinen Partner verstehen und spreche deshalb viel darüber wie es ihm geht bzw. mir geht usw. Bei Stress, Problemen, Ängsten etc. versuche ich soviel wie möglich an Informationen zu erhalten bzw. zu vermitteln um so gut wie möglich unterstützen zu können bzw. dem Partner meine Lage verständlich zu machen. Ich halte Kommunikation einfach für essenziell in einer Beziehung. In der Partnerschaft habe ich keine Tabuthemen, zumindest würde mir gerade keines einfallen.
*****y_I Frau
7.645 Beiträge
als erstes sollte ich mich mit dem Partner auf Augenhöhe befinden, nicht "größentechnisch" gemeint*zwinker*
Kenne ich meinen Partner gut, weiß ich doch wie sensibel er sein kann, und ich muss versuchen keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, denn jeder Mensch versteht die Dinge nicht immer gleichermaßen.
Wenn ich gereizt bin durch das was mich gerade bewegt oder durch vorangegangenes Alltagsgeschehen müsste ich so ruhig und gelassen wie möglich "zum Punkt" kommen.
Meine Gefühle, wenn sie denn traurige sind, lassen mich meist "feuchte Augen" bekommen.Dann aber ist meine Sprache gehemmt.
Klares ausdrücken ist von Vorteil, denn ich kann ja nicht erwarten dass man zwischen den Zeilen liest.
Ich finde auch wichtig, dass man ankündigt, wenn es "irgendwo brennt " in der Beziehung und man sich eine Zeit ausmacht darüber zu reden.
Ich bin ein Mensch dem Gefühle wichtig sind, sie äußern zu dürfen, und auch zu erfahren, wenn es meinem Partner nicht gut geht.... nur so kann ich eine gute Beziehung führen.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Themenersteller 
Danke...
...das sehe ich ebenso...jeder Mensch hat seine "Eigenheiten" und " Erfahrungen" von denen er in seinem Denken und Fühlen geprägt wird...auf diese Besonderheiten, einfühlsam eingehen zu können...erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl...ein wichtiger Punkt -seinen Partner da abholen...wo er gerade steht...mental und emotional...auf diese Weise, sollte es in der Partnerschaft kaum Themen geben ....die man nicht ansprechen kann.. *top*
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