Genau das ist der Punkt
... nur hat man sich gegenseitig nichts mehr zu sagen. man hat auch kaum noch Gemeinsamkeiten ausser dem normalem alltäglichen Dingen, die man schon seit Jahren zusammen macht, aber es ist so, dass man jetzt den ganzen Tag zusammen ist und nicht nur ein paar Stunden.
Vieles ist zur Routine geworden und durch den jahrelangen Prozess hat man nun das Problem, dass man viel Zeit miteinander verbringen muss.
Vieles ist zur Routine geworden und durch den jahrelangen Prozess hat man nun das Problem, dass man viel Zeit miteinander verbringen muss.
Was @***46 hier beschreibt ist gelebter Alltag. Sicher würden wir niemandem empfehlen nach einer solchen Kur wie sie der TE hatte, Hals über Kopf den Partner zu verlassen und einen Neuanfang zu wagen.
Bereits wenn der oben zitierte Zustand erreicht ist, sind klärende Gespräche zwingend notwendig. Man sollte gmeinsam mit dem Partner nach Lösungen suchen, sich gegebenenfalls auch professionelle Hilfe holen. Wenn man aber feststellt, dass sich nichts ändert und man unter der Situation leidet, dann raten wir zur Trennung.
Es muss doch schrecklich sein sich gegenseitig nichts mehr zu sagen zu haben, wir würden das nicht mal einige Stunden aushalten.
Wir hatten in unserer Beziehung noch nie das Gefühl "Zeit miteinander verbringen zu müssen." Für uns ist es ein hohes Gut so viel Zeit miteinander verbringen zu dürfen, obwohl dabei auch jeder seine Freiräume hat und wir uns auch mehrmals im Monat einige Tage gar nicht sehen.
Es ist vielen Paaren nach einigen Jahren in der Beziehung nicht klar, dass man in eine Beziehung laufend investieren muss, von Anfang an, nur war das anfangs selbstverständlich und später hat sich Routine eingeschlichen. So sind es die kleinen Dinge im Alltag, mal ein liebes Wort zwischendurch, eine zärtliche Berührung, ein Kompliment, mal eine spontane Unternehmung, gemeinsame Aktivitäten und auch mal getrennte Unternehmungen, welche die Freude auf- und aneinander aufrecht erhalten.
Aber wenn das nicht mehr funktioniert und auch nur einer der beiden Partner darunter leidet, dann würden wir schon aus Liebe - ja gerade weil ich will, dass es dem Partner, den ich liebe, gut geht - zur Trennung raten. Das ist sicher nicht leicht und bedarf schon einer gewissen Reife und Sichtweise, aber so kann ein Ende auch ein Neubeginn sein, ohne das Gefühl zu haben, es wäre Zeit vergeudet worden.
Wir verstehen beide Sichtweisen die hier kundgetan worden sind ganz gut. Die einen raten zur Trennung, andere dazu möglichst an einer langjährigen Beziehung festzuhalten. Beides ist richtig. Wenn entsprechende Gespräche geführt worden sind, dann kann es sein, dass man sich trennt, weil beide keinen Sinn mehr in der Beziehung sehen, oder dass man es nochmals versuchen will, weil man noch etwas füreinander empfindet. Wenn dann aber nach einigen Monaten keine Änderung eintritt und beide oder einer der Partner sich nach wie vor unzufrieden in der Beziehung fühlt, dann ist der Zeitpunkt für die Trennung gekommen.
Wir haben als Therapeuten in den letzten 25 Jahren viele Paare begleitet und meist beide Partner auch in Einzelgesprächen kennengelernt. Sicher ist es in ca. 30 % der Beziehungen möglich, nach intensiven Gesprächen nochmals neu mit dem Partner zu beginnen. Ca. 30 % trennen sich, weil beide keinen Sinn in der Beziehung mehr sehen. Traurig ist hingegen, dass ca. 40 % "unglücklich" zusammen bleiben und da kann man dann schon von vergeudeter Zeit sprechen.