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Sind die Grenzen "schuld" - oder fehlt der Reiz?

Sind die Grenzen "schuld" - oder fehlt der Reiz?
Hallo zusammen,

ich benötige einfach mal andere Meinungen bzw. euren Rat.

Ich habe schon einige Jahre Erfahrung als Dom, aber bei den letzten Subs hat von meiner Seite etwas gefehlt. Es ist schwer, dies in Worte zu fassen.

Um es annähernd zu beschreiben: Ich suche das Außergewöhnliche und liebe die Herausforderung.

Es geht mir nicht darum, ein egoistischer Dom zu sein, sondern die Reize aller beteiligten Personen anzusprechen.

Es hat eigentlich geklappt - aber nach der Zeit war der Reiz bei mir weg.

Ich habe mir einige Dinge einfallen lassen, um immer wieder an die Grenzen zu gehen und das war auch immer erregend. Nur mit der Zeit war es einfach fast schon wie Alltag obwohl ich immer Abwechslung reingebracht habe.

Etwas war immer gleich: Jede hatte ihre Tabus, die ich immer respektiert habe. Ich habe sie aber oft an ihre Grenzen gebracht.

Daher konkret meine Frage: Ist bei mir mit der Zeit der Reiz weggeblieben, da es immer was gegeben hat was einfach Tabu ist? Oder: Hatte ich Gefühle für meine Sub die mit der Zeit weniger geworden sind?

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder einen Rat für mich?

Ich danke euch im Voraus.
Tipp
Such dir erst eine spannende Frau -
Und dann die Sub in ihr *zwinker*

Viola
*********1972 Frau
84 Beiträge
Mmmh..
das klingt ziemlich nach nem einseitigen Fahrplan und weniger nach gemeinsamen Wachsen.

Ich finde, dass es immer bei einem Neubeginn bei Null anfängt und dann gemeinsam wächst. Und was Grenzen angeht - mittlerweile kann ich damit nur insofern etwas mit anfangen, als dass sie Themen sind, die evtl. nicht gleich bei ersten Mal ausprobiert werden sollten, sondern mit der Zeit überschritten und erweitert werden.

Mittlerweile mag ich mich auch gar nicht mehr über Grenzen unterhalten, sondern einfach "laufen" lassen.

Und dann ist es doch auch so, das der Schwerpunkt sich von Partner zu Partner unterscheiden kann bzw. innerhalb einer Beziehung sich immer wieder verändern kann.

Sorry, aber irgendwie klingt es so, als ob Du eine to-do-Liste "abarbeitest" - darauf hätte ich als Sub auch keine Lust .... kann aber auch gut sein, dass ich Dich falsch verstanden habe?
Man neigt dazu erfolgreiche Praktiken doch immer wieder anzuwenden und selbst wenn sie modifiziert wurden, es sind und bleiben dieselben.
Logisch führt das mit der Zeit zu einer gewissen "Langeweile", sowohl bei Dom als auch bei Sub.
An vorhandenen "Grenzen" und Tabus dürfte das eher nicht liegen.

Das Eingangsposting liest sich allerdings eher so als ob der TE recht schnell die Abwechslung sucht und sich mit der jeweiligen Partnerin einfach nicht weiter auseinandersetzen mag
*******e_S Frau
30.707 Beiträge
@Tobi2085
Nichts und niemand hat Schuld!


*****085:
Es hat eigentlich geklappt - aber nach der Zeit war der Reiz bei mir weg.

Dann würde ich mir an Deiner Stelle einmal ernsthaft die Frage stellen und darüber nachdenken, ob Dein "Beuteschema" zu Dir nicht passt?


*****085:
Etwas war immer gleich: Jede hatte ihre Tabus, die ich immer respektiert habe. Ich habe sie aber oft an ihre Grenzen gebracht.

Daher konkret meine Frage: Ist bei mir mit der Zeit der Reiz weggeblieben, da es immer was gegeben hat was einfach Tabu ist?


Du wirst kaum einen Menschen finden, der keine Tabus und Grenzen hat. Wer glaubt, sich darüber hinwegsetzen zu können bzw. dem langweilig damit ist, der wird zukünfig weder das Außergewöhnliche noch die Herausforderung finden.


*****085:
Hatte ich Gefühle für meine Sub die mit der Zeit weniger geworden sind?

Frage Dich bitte zuerst, welche Gefühle Du empfunden hast? Wieviel Gefühl hast Du investiert? Wenn Du in der Gefühlsskala am Anfang ganz oben anfängst, wird es schwer eine Steigerung geben können. Gefühle müssen sich entwickeln oder eben auch nicht. Diesen Prozess in ein starres Zeitfenster zu pressen, halte ich für wenig hilfreich. Ständige Abwechslung mag ja sehr spannend und prickelnd sein, ich halte sie für oberflächlich. Doch scheint es nicht das zu sein, was Du Dir wünschst.

Ich kann Dir nur raten, finde für Dich heraus, was Du wirklich suchst und wer zu Dir passt.
********noxx Frau
3.785 Beiträge
...oder einen Rat für mich?

Schon mal mit Liebe probiert?

noxx *hexe*
Daher konkret meine Frage: Ist bei mir mit der Zeit der Reiz weggeblieben, da es immer was gegeben hat was einfach Tabu ist? Oder: Hatte ich Gefühle für meine Sub die mit der Zeit weniger geworden sind?

Nichts für Ungut, Tobi.
Aber vielleicht solltest du mal deine Grundeinstellung zu den Frauen, die du Sub nennst, einmal überdenken.
Eine Sub ist in erster Linie eine Frau. Und diese zu entdecken ist auf lange Sicht gesehen schon Reizvoll.
Und dann auch noch die Sub in der Frau zu entdecken…

Und was die Gefühle betrifft…sie sind zwar nicht zwingend vorgeschrieben, für eine langfristige Beziehung äusserst hilfreich

Und man muss auch nicht immer Grenzen überschreiten oder Tabus aus dem Weg räumen…
Pan
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Entweder
Frau fasziniert mich von Anfang an und dann weiß ich, dass sie es auch noch in drei Jahren tun wird, oder aber nicht, dann lasse ich die Finger und Sonstiges davon. Sobald etwas Mühe macht, man lieber Fußball gucken würde, anstatt die Zeit ihr zu widmen, ist das keine gelingende D/S-Beziehung.
******ose Frau
4.604 Beiträge
nicht aussergewöhnlich
@TE
Das was du schilderst finde ich an sich nicht unbedingt aussergewöhnlich.

Wenn der normale Sex, sagen wir es mal so, das täglich Brot ist - so ist das Grenzgängerische BDSM eben so was wie das exotische Dessert, welches auf der Zunge Geschmacksexplosionen auslöst.

Aber was ist, wenn das exotische Dessert immer wieder in kurzen Abständen genossen wird? Es wird zum täglich Brot!

Ich bin nicht in dieser Situation, nicht desto trotz mache ich mir manchmal darüber Gedanken, weil die Kadenz und die Intensität im BDSM so enorm hoch ist und weil jedes erste Mal, beim zweiten Mal nicht mehr ein erstes Mal ist. Daran können wir nichts ändern. Jetzt können wir immer wieder neue Grenzen überschreiten, aber selbst das Überschreiten der Grenzen kann ein bisschen etwas von "Routine" bekommen, und deshalb ebenfalls an Reiz verlieren.

Ja, es ist eine Kunst, bei sich und dem Partner die Lust und die Spannung aufrecht zu erhalten.

Mein Rezept: In unregelmässigen Abständen Spielen, Überraschungen und nochmals Überraschungen, Abwechslung der Spielthemen und der Spielinstrumente, Pausen, Erwartungen minimieren, Erfolgsdruck bei sich selbst abbauen, weniger den Ultimativen Kick aktiv suchen, mehr geschehen lassen.

Um eine Beziehung, auch ohne BDSM aktiv am Leben erhalten, ist auch das einander nicht verlieren wichtig, in Kommunikation bleiben, sich intime Momente bewahren, einander Aufmerksamkeit schenken, interessiert am Partner und dessen Innenleben und Emotionen bleiben.

Und, ganz wichtig, es auch aushalten, wenn mal eine langweilige Phase kommt, im Wissen, dass jedes Gesunde Gewässer alle Formen des Wellengangs benötigt. Oder anders gesagt, nach Regen folgt oft auch Sonnenschein, und wer den Regen und die dunklen bis düsteren Tage nicht kennt, wird sich nicht am immer wieder neuen Sonnenaufgang erfreuen können.
top
@ Dornrosen

wow, perfekt formuliert! *top*

an der Umsetzung zu arbeiten ist wohl eine lebenslange Aufgabe, jedes Mal ein Stückchen mehr *zwinker*
******ian Mann
250 Beiträge
Vielleicht...
Ich suche das Außergewöhnliche

solltest Du genau das unterlassen.

Ich gehe niemals in eine Session mit einem festgelegten Plan, im Fussball würde man Matchplan sagen. Und schon gar nicht mit der Erwartung, etwas ungewöhnliches zu erleben. Fast könnte man sagen ich suche den Genuss am Gewöhnlichen, zelebriere es in unterschiedlichen Arten und Reihenfolgen, variiere Tempo und Intensität. Ich lasse mich einfach treiben genieße den Augenblick - und dann, wenn ich gar nicht dran denke und es schon gar nicht erwarte - passiert das Ungewöhnliche, gibt es manchmal(!) den Moment, den Kick. Manchmal! Das ist wichtig! Wenn das Aussergewöhnliche immer passiert ist es eben nicht mehr aussergewöhnlich. Dann wird es zur Gewohnheit.

Ich betrachte das, was ich mit meinem Weibe so anstelle als Tanz. Mal ist es Tango, mal Walzer, mal Slow Fox. Aber bei jedem Tanz ist das Gewöhnliche die Grundlage, die Grundschritte sind gleich. Und man geht nicht auf die Tanzfläche, um ungewöhnlich zu tanzen. Aber manchmal fällt einem mitten drin ein neuer Schritt, eine neue Drehung, Hebung, was auch immer ein und es wird, so es denn gelingt, zum "Aussergewöhnlichen Tanz", den man nicht vergisst.

Suche den Reiz im Gewöhnlichen, dann passiert das Aussergewöhnliche wie von selbst.

Und die Suche stets und ständig nach dem Aussergewöhnlichen setzt Dich praktisch ständig unter Druck. Ich könnte ehrlich gesagt einem solchen Druck nicht standhalten, will es auch gar nicht.
********tenx Mann
331 Beiträge
versuche...
es einfach mal mit Nähe... mit Wahrhaftigkeit und Dichte zu deinem Gegenüber...

dazu mußt Du Dir allerdings Deiner Selbst bewußt sein, Dich öffnen... dann wird's spannend... Für mich hört sich das nach belangloser Spielerei an.. mit austauschbaren Protagonisten... da geht es oft nur um den Kick des Spektakulären, der "besten Show"... und das nutzt sich ab... kann man allenthalben beobachten...
Vielleicht hast du den Fehler regelmäßig gemacht, jedes Mal immer das Maximum herausholen zu wollen, immer das Außergewöhnliche zu suchen. Wenn es immer außergewöhnlich wird, wird es irgendwann gewöhnlich werden. Weil es zum Alltag wird.

Ich gehe beispielsweise mit großer Freude essen und genieße es auch jedes Mal sehr.
Das tue ich aber hauptsächlich deswegen, weil ich es grade mal 1 bis zwei Mal im Monat tue.
Würde ich es täglich tun, wäre der Genuss irgendwann weg. Es wäre Alltag. Und damit nicht mehr "außergewöhnlich".

Du fragtest, ob andere so etwas kennen. Ja, tue ich. Als ich mal was viel auf Bondageveranstaltungen war, war auch der Kick, der "Reiz des Außergewöhnlichen" auch nicht mehr so da.
Es kam dann wieder wenn ich dann mal eine Pause einlegte und dann mit neuer Lust daran mich wieder hinein stürzte.

Genauso die Gothic-Szene: Des "Außergewöhnlichen" war ich irgendwann überdrüssig, es war für mich nur noch ein "wie immer". Auch hier dasselbe Bild, seitdem ich nur noch unregelmäßig auf diese Veranstaltungen gehe, machen sie auch wieder sehr viel mehr Spaß. *ja*

Darum kann ich dir nur raten: Gehe nicht regelmäßig mit ihr an die Grenzen, sondern dosiere es. Lerne doch erst einmal den BDSM innerhalb der Grenzen kennen! Und tue auch mal Dinge die ebengerade keine Grenzspiele sind, du aber noch nie auf die Idee kamst es auszuprobieren weil es dir zuvor "langweilig" vor kam.
Vielleicht ist genau das aber ja "in Echt" gar nicht so langweilig. Weil es neu ist. Für sie, vor allem aber für dich. Und du sie auch noch einmal völlig neu kennen lernst.

Nicht zuletzt, wieso in der Sub nicht nur eine Sub sehen, sondern auch eine Frau. Was ist mit Vanilla-Sex? So zwischendurch, einfach mal so? Was spricht dagegen auch andere Dinge und nicht nur BDSM mit ihr zu machen? Kino, picknicken, essen gehen? Und eben "nur" noch dosiert den BDSM zu betreiben? Dann würde er wieder zu jenem Besonderen werden, das du dank des "Alltags-BDSM" zum Schluss hin immer so vermisst.

Dieses Prinzip lässt sich im übrigen auf so ziemlich alle Lebensbereiche übertragen. Frag mal bei langjährigen Beziehungen nach! Jene die funktionieren tun es meist vor allem deswegen, weil die Paare nicht etwa ständig das Außergewöhnliche suchen, sondern dieses Außergewöhnliche dosiert in ihren Alltag einbauen. Die "langweiligen" Paare halten sich meist länger. Weil sie das Nicht-Langweilige auch nach vielen Jahren immer noch genießen können aufgrunddessen, dass sie es damit nicht übertreiben.
********dSie Paar
52 Beiträge
Frag mal bei langjährigen Beziehungen nach! Jene die funktionieren tun es meist vor allem deswegen, weil die Paare nicht etwa ständig das Außergewöhnliche suchen, sondern dieses Außergewöhnliche dosiert in ihren Alltag einbauen. Die "langweiligen" Paare halten sich meist länger. Weil sie das Nicht-Langweilige auch nach vielen Jahren immer noch genießen können aufgrunddessen, dass sie es damit nicht übertreiben.

*ja* *dafuer*
Tobi:
Hab mal auf dein Profil geschaut. Unbedingt: FFM, Dessous, Jünger.

SM kam erst an 2. Stelle.

Kannst du beschreiben, was dich an den Frauen, die du als " Subs" bezeichnest, anfänglich fasziniert hat?

Und welcher Reiz dann später verschwand?


Dann waren es offensichtlich mehrere Frauen unter 30, Subs, die FFM alle normal fanden- oder hab ich da was falsch verstanden?
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