Zu feige zum Fremdgehen?

Im Gegensatz zu Tieren in Käfigen oder Gehegen muss ein Mensch nicht zwingend in seinem "Gefängnis" bleiben, sofern er es als solches empfindet.

fesselnd, Du hast die Revierkämpfe vergessen, ebenso die kämpfe um die holde Weiblichkeit. Nicht immer fallen Wildtiere ihren Fressfeinden zum Opfer. Oft genug geht es dabei um Ressourcen wie Nahrung und Fortpflanzungsrecht.

Wenn denn das Fremdgehen mit dem Geheimgang aus dem gemeinsamen Käfig illustrierte wird, hielte ich es für unfair, seine Existenz zu verheimlichen. Auch wenn jeder seinen Umgang mit den kleinen Fluchten finden muss und vielleicht kein gemeinsamer Ausbruch gelingt, so muss m.E. zumindest beiden klar sein, dass das Bedürfnis und die Möglichkeit besteht. Und auf der Basis einer stabilen Beziehung kann ein wagemutiger Mensch auch den Schritt wagen.

Habe mich ein wenig zurückgezogen und beobachtet, ob sich evtl das Thema ein wenig lockert.

Schade, finde ich immer noch den Grundton.


Ich für meinen Teil, habe Anregungen von beiden Seiten aufgenommen.
Zum einen, die Beziehung, wie sie ist einmal nüchtern zu betrachten und habe in mich gehorcht, ob ich nicht doch über manche Sachen noch nicht so hinweg bin, wie ich es glaube.

Zum anderen habe ich versucht raus zu finden, wo meine unerfüllten Bedürfnisse liegen könnten.


Aber ganz ehrlich?
Ein Partner allein, kann das Bedürfnis nach dem Reiz eines Fremden nicht erfüllen.
Für mich wird immer ein Risiko bestehen, meinem Partner fremdzugehen. Und ich denke Niemand hier ist frei davon, wenn gewisse Umstände gegeben sind.
Und da kann man mir so viel von einer glücklichen Beziehung erzählen, wie man will.

Niemals ist schlicht ein Wort, das jeder aus seinem Wortschatz streichen sollte.

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An alle, die mich hier zu diesem Thema abseits anschreiben oder drüber nachdenken...
Bitte schreibt mir keine Mails mehr zu diesem Thema!

Muss denn in einer bestehenden und lebendigen Partnerschaft ein Reiz auf fremde Haut bestehen?

Sorry, aber das ist jetzt etwas, was Du jedem einzelnen überlassen solltest.
"Niemals" hat eventuell mit Verlässlichkeit zu tun, mit Werten, die man für sich selbst beansprucht.

ICH habe nun mal das Bedürfnis.
Ich selbst.

Du vielleicht nicht.

Ich dagegen schon.

Hierbei geht es mir um die Grundeinstellung.

31 Jahre haben mir gereicht, zu erkennen, dass es Dinge im Leben gibt, von denen ich gedacht habe, ich würde sie niemals machen..und doch kam es durch gewisse Umstände dazu.

Das ist auch okay. Es geht Dir um Deine Grundeinstellung.
Eine Allgemeingültigkeit, wie von Dir gefordert, hat das aber nicht.

Meine Grundeinstellung.
Tut mir Leid, wenn es so klang, als würde ich sie jedem diktieren.
Ich lege sie aber anderen gern ans

Für dich mag das tatsächlich stimmen.

Gibt dir das Fremdgehen einen besonderen Kick? Was hälst du von offenen Beziehungen, in denen du ganz offen und ehrlich mit anderen Menschen Sex haben kannst?

Deiner Meinung, dass angeblich niemand von Fremdgehtendenzen frei ist, wenn gewisse Umstände gegeben sind, kann ich noch nicht einmal im Ansatz zustimmen. Ich persönlich halte Fremdgehen für eine ganz üble Angelegenheit. Mir sind während meinen bisher 35 Jahren sexueller Aktivitäten noch nie "solche" Umstände begegnet, denn ich kenne mich, kann meine Gefühle wie auch meine Handlungen samt und sonders sehr bewusst steuern. Verlockungen gab es durchaus, die prickelnden Gefühle habe ich als solche wahrgenommen, geschätzt und genossen. Das hat sehr viel mit meiner non-dualistischen Sicht auf das Leben zu tun.

Lust auf "fremde Haut" entsteht bei mir schon gar nicht, denn mir persönlich macht es Freude, meine Frau jeden Tag neu zu entdecken, sie immer im Hier und Jetzt wahrzunehmen, den Moment zu geniessen. Kein Moment ist wie der davor oder der danach. Das einzig Stetige im Leben ist der Wandel, und wer glaubt, seine/n Partner/in in- und auswendig zu kennen, ist mMn auf dem Holzweg.

Ich finde es auch völlig in Ordnung, wenn jemand anders völlig anders tickt als ich - und eben viel lieber immer wieder andere Sexualpartner hat. Wer dies authentisch lebt, geht in der Regel auch keine Partnerschaft ein, die auf körperliche Exklusivität und Treue setzt. Ich kenne solche Menschen seit meiner Jugend, sie haben Dutzende, wenn nicht Hunderte Liebschaften hinter sich gebracht in all den Jahren - keiner davon hat daraus ein Geheimnis gemacht, es wurde niemand hintergangen, keine Seitensprünge begangen, keine andere Menschen enttäuscht durch falsche Versprechungen und Erwartungen. Vor so viel Ehrlichkeit und Authenzität habe ich grossen Respekt - Fremdgeher/Seitenspringer können mir noch so viele schlau gemeinte Erklärungen geben, Verlogenheit und Betrug verdienen kein Respekt.

Deine Grundeinstellung in allen Ehren - man kann seinen Geist auf alles Mögliche trainieren. So auch darauf, gewisse Worte aus seinem Sprachschatz zu streichen, um das Leben zu erklären. Um sogar noch die Kurve zur Threadfrage hinzubekommen: Es ist in meinen Augen feige, zu behaupten, man könne es nicht ausschliessen, jemals fremd zu gehen. Das geht nämlich sehr wohl, man muss es nur wollen.

In den 40 Jahren meines Erwachsenen-Lebens habe ich auch gelernt, dass "nie" und "immer" Wörter sind, mit denen ich vorsichtig sein sollte - denn es gibt viele Dinge, die ich "nie" tun wollte und die dann doch passierten (und mir sogar gefielen) oder manches "immer und ewig" dauerte dann doch nicht so lange.

Bin ich damit nicht verlässlich ?

Anders gefragt: darf ich mich und meine Meinung nicht ändern ? Sagen wir mal so alle 20 oder 25 Jahre ?

Das kannst nur Du für Dich selbst beantworten.

Für mich haben diese Wörter Bestand und hatten damals in einer langen Ehe ebenfalls Bestand.

Sicherlich kommt es auch noch darauf an, ob man das Wort "niemals" inflationär und leichtfertig verwendet. Ich weiß auch aus meiner Erfahrung, dass ich niemanden verurteile, wenn er oder sie "schwach" wird und ein "niemals" dann eben nicht mehr gilt.
Nichtsdestotrotz setze ich an mich selbst und mein Verhalten eine Messlatte der Verlässlichkeit.

Nein, wieso auch?

Aus meiner ganz persönlichen, non-dualistischen Sicht ist grundsätzlich alles möglich, und das sage ich völlig wertfrei. Ich kann für mich ganz persönlich entscheiden, etwas ganz Bestimmtes niemals tun zu wollen. Das ist meine ganz persönliche Entscheidung. Ein anderer Mensch kann für sich entscheiden, niemals irgend etwas aus seinem Leben ausschliessen zu wollen.

Mit anderen Worten: Mein obiges Wortspiel legt nahe, dass man "niemals" sehr wohl sagen darf. Es geht nämlich auch völlig wertfrei.

Keine leichte Kost das Thema. Es ist sicher jeder schon einmal betrogen worden und ich denke jeder kennt das "grausame" Gefühl, wenn man es erfährt...egal auf welchem Weg.
Wer fremdgeht ist einfach nur feige in meinen Augen, hat nicht den Mut mit seinem Partner/in über Wünsche und Träume offen zu sprechen oder selbige gar gemeinsam auszuleben.
Ich glaube jeder definiert Fremdgehen anders, jeder hat hierzu eine andere Einstellung und Schmerzgrenze wo fängt es an und wo hört es auf, aber sicher tut es jedem Menschen mehr oder weniger weh, wenns passiert.

Joy hat mir gezeigt, dass man alles ausleben kann, wenn man denn möchte und damit hätte ich keinen Bedarf auf heimlich "fremde Haut" .... Es geht doch auch anders. Fremdgehen fängt bei mir mit einem heimlichen Treffen an und würde mein Vertrauen an meinen Mann zutiefst zerstören.... Also genieße ich lieber in seinem Wissen einfach alles gemeinsam

Ihr seht schwieriges Thema

Es ist ja auch noch gar nicht bekannt, wie der Partner der TE denkt und reagieren würde, wenn sie ihm ihre Wünsche und Bedürfnisse schildert. Vielleicht hat er ja ganz ähnliche Gedanken (und traut sich ebenfalls nicht, es anzusprechen)? Und selbst wenn nicht, vielleicht würde es ihm ja gar nichts ausmachen, wenn sie andere Männer datet?
Insofern wäre es doch einfach das naheliegendste, mal darüber zu reden oder zumindest mal Andeutungen in die Richtung zu machen, dass da diese Lust auf fremde Haut existiert. Wenn er auch diese (heimliche) Lust verspürt, dann ist doch alles super und sie können ihre Beziehung öffnen.

Ich denke da gerade an einen anderen Thread, wo der TE (der in einer unglücklichen Beziehung lebt) sich neu verliebt hat und plant, seine langjährige Ehe zu beenden. Es gab seitenweise Spekulationen und Ratschläge, bis er dann mit seiner Frau gesprochen hat und sich herausstellte, dass sie genauso unglücklich in der Ehe ist und ebenfalls schon an eine Trennung gedacht hat. Somit ist dort alles gut ausgegangen: die beiden werden sich gütlich und friedlich trennen.

Manchmal bedarf es einfach des Mutes eines Partners, etwas anzusprechen, was vielleicht schon lange unterschwellig in der Luft liegt.

Liebe TE,
was hält dich also davon ab, mit deinem Partner über deine Sehnsucht zu sprechen?
Angst vor seiner Reaktion und Konsequenz?
Oder fehlt dann der Kick, wenn es nicht mehr heimlich ist?
Vielleicht verpackst du es erst mal nur als reine "Phantasie", die dir manchmal so im Kopf rumspukt; dann kannst du sehen, wie offen er evtl. für das Thema wäre.

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Mein Ratschlag hat nichts mit meiner persönlichen Einstellung zu tun.
Mich persönlich würde "fremde Haut" nicht kicken. Ein Fremdgehen käme für mich nicht in Frage. Und ebenso keine offene Beziehung.
Aber das nützt der TE herzlich wenig. Sie will ja eine Lösung für IHR Problem. Deshalb habe ich das Ganze auch mal völlig neutral betrachtet.

Sie hat doch mit Ihm gesprochen
Zu feige zum Fremdgehen?

ich würde mal grundsätzlich sagen
wann geht man denn fremd
doch meißtens wenn es in der beziehung probleme gibt
und heutzutage gibt es schon bald mehr scheidungen als ehe schließungen
denn dann muß ich ja nicht fremd gehen
unsere ältern standen eine krise durch
heute läßt mann bzw frau sich scheiden
und somit geht man nicht fremd

OK, das hatte ich jetzt nicht mehr auf dem Schirm.
Hab nur noch mal in den EP geschaut.


Dann ist ja eigentlich alles geklärt.
Jetzt müssen die beiden nur noch die Rahmenbedingungen festlegen, wie das Ganze gehandhabt werden kann.

Sorry, ich hab nicht alles gelesen, versuche es aber dennoch mal "zusammenzufassen" aus meiner Sicht:

Für jeden ist Fremdgehen etwas anderes. Naturgemäß kann man nur gegenüber dem/den Partner(n) in einer Beziehung "fremdgehen". Und da sind logischerweise aber schon mindestens zwei Einstellungen, was fremdgehen ist. (Die "Dritte Person" kann die Situation durch eine eigene Meinung selbstverständlich verkomplizieren).
Jedoch in einer Beziehung tut man gut daran alle Einstellungen zu berücksichtigen und generell die kleinste gemeinsame Schnittmenge zu praktizieren. Egal bei welchem Thema, so auch beim Thema Sex und Fremdgehen.
So einfach ist das eigentlich, mit allen daraus resultierenden Zugeständnissen, Zurückstecken und Komplikationen (letztere insbesondere wenn man sich das nicht klar macht).
Es hängt schlicht und ergreifend von den beteiligten Personen ab.

Ich selbst habe dazu eine völlig andere Einstellung im Vergleich zu meiner Frau. Die kleinste gemeinsame "Schnittmenge" schien lange Zeit null zu sein (für mich ist es Fremdgehen wenn Gefühle ins Spiel kommen, also z.B. der Aufbau einer Beziehung, für sie einfach rein der sexuelle Akt).
Tatsächlich stellte sich aber im Laufe der Zeit heraus, dass es wohl doch nicht völlig "Null" ist. Flirten z.B. war ja beiden immer erlaubt, und ist auch passiert. Inzwischen gibt es auch eine sexuelle "Schnittmenge", die nicht völlig null ist und fremde Haut prinzipiell irgendwie doch erlaubt.
Reden hilft einfach, auch wenn es manchmal dauert.

Wie bei allem anderen in einer Beziehung auch muss man sich gemeinsam arrangieren, nicht jeder für sich selbst. Dann klappt's auch mit dem Nachbarn schenkelklopf (oder eben nicht)
Das ist das allererste was man untereinander klären sollte. Ausgesprochenes wird nur dann wirklich problematisch, wenn es auch Unausgesprochenes gibt (oder Zuwiderhandlungen. Im schlimmsten, leider aber auch üblichsten Fall ja sogar beides).

Edit: verdammt. Ich sollte immer erst auch die letzte Seite wirklich lesen ^^

Richtig.
Zur Zeit reden wir sehr viel. Was bleibt der Beziehung vorbehalten? Tabus? Ängste?

Hat da vielleicht jemand einen Tipp?
Wie war das, als sich bei Euch die Beziehung "geöffnet" hat?

Und solange das Grundlegende noch nicht steht, lass ich auch "feste Beziehung" als Status.

Vielleicht ist es besser, dafür einen neuen Thread auszumachen, damit auch Paare mit offenen Beziehungen antworten können, die in diesen Fremdgeh-Thread nicht reingeschaut haben?

Gute Idee...

Guter Plan

Liebe Grüße
xxxotb
JOY-Team