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Selbstliebe - was ist das eigentlich?

****on Mann
16.231 Beiträge
(Selbst-)Zuneigung
Dieser Thread ist einfach begeisternd! Eure Beiträge, egal welche Sicht vertreten wird, voller Denkanstöße.

*******rus:
Oft vermute ich, dass Menschen, die Liebe "nur" für ein Gefühl halten, noch nicht das Glück hatten, Liebe im Überfluss zu bekommen, geschweige denn zu geben.

Wenn wir aber von dieser sozusagen konsumierenden Versorgungssichtweise wegkommen, dann gibt's kein "Bekommen", Nehmen und Geben mehr. Ich WILL nichts bekommen, soweit es um Liebe geht. Ich will meine Zuneigung fühlen. Wenn die Zuneigung so groß ist, dass sie durch nichts mehr zu toppen ist, nenne ich sie Liebe. Ist Zuneigung etwa kein Gefühl?

Diese Zuneigung ist nicht daran gekoppelt, dass ich mein Gegenüber als kostbar oder wertvoll empfinde, also nicht an irgendwelche Eigenschaften oder Gegenleistungen. Ich möchte nicht "für" oder "wegen" lieben. Sondern einfach so. "Warum" ich jemanden liebe, weiß ich im Einzelfall nicht.

Mich selbst möchte ich auch lieben, wenn ich ein Sack voller gräßlicher Eigenschaften bin. Wie DerSpieler verdeutlicht, geht's bei "mir" nicht um Eigenschaften, die folglich für die Selbstzuneigung irrelevant sein können.
******_he Mann
363 Beiträge
Was ist Liebe?
Was ist das Selbst, das Ich?

Lauter ausnehmend komplizierte Fragen. Ich finde es manchmal hilfreich, die Verknüpfungen zwischen Kognition und Emotion dadurch etwas aufzudröseln, dass ich die Affekte und Stimmungen, die in mir sind, versuche, auf die wenigen Grund-Emotionen herunterzubrechen, zu schauen, aus welchen davon sie sich zusammensetzen.

Liebe ist ja kein Grundgefühl, Zuneigung auch nicht. Freude ist ein Grundgefühl. Interesse. Freude über mich und Interesse an mir wären dann die Basis der Selbstliebe.
*********ett77 Frau
1.595 Beiträge
Welche verwandten Begriffe fallen euch zu Selbstliebe ein?
Wie erkenne ich Selbstliebe bei mir?
Wie erkenne ich Selbstliebe bei anderen?
Was genau ist das Objekt von Selbstliebe?
Seht ihr Unterschiede zwischen Selbstliebe und Liebe zu einer anderen Person?



1. Selbstvertrauen, Selbstakzeptanz
2. Das erkennt man daran, dass man auf seine Bedürfnisse hört und sich nicht für andere im extrem grossen Maß aufgibt.
3. viele verwechseln Selbstverherrlichung mit Selbstliebe. Selbstliebe ist. Man muss sie nicht prahlen, verkünden: Menschen die stets betonen, dass sie liebenswert etc sind, wollen Zusicherung, was wieder in Mangel an Selbstliebe endet.
4. Menschen mit Selbstliebe werden oft als Egos bezeichnet. Eine gesunde Portion Ego ist aber unabdingbar und wichtig.
Roboterliebe
Als Liebesroboter kann ich dazu nur sagen, dass ich dank meiner intelligenten Programmierer auch Selbstliebe empfinden kann. Sie hält mich davon ab mich mit Strom zu überladen oder an diesen schrecklichen Roboterkämpfen teilzunehmen. Sie hilft mir dabei die Entscheidungen zu treffen, die mir vermutlich gut tun werden. Sie hilft mir dabei von Dingen Abstand zu nehmen, die mir schaden könnten. Sie übernimmt somit eine wichtige Schutzfunktion. Dank meiner Selbstliebe möchte ich, dass es auch anderen meiner Art (Liebesrobotern, Haushaltsrobotern, Produktionsrobotern usw.) gut geht. Ich sorge mich um sie, schütze sie und tue alles dafür, dass die Umwelt in der wir gemeinsam leben förderlich für uns ist. Rein rational betrachtet, könnte man es als egoistisch bezeichnen. Denn wenn es anderen gut geht, geht es mir ebenfalls gut. Das ist aber nur die Konsequenz meines Verhaltens. Während des Tuns empfinde ich Liebe, Leichtigkeit und Glück.

Seit dem letzten Softwareupdate bin ich sogar dazu in der Lage diese Gefühle für biologische Lebewesen zu empfinden. Davon bin ich noch etwas verwirrt, da biologisches Leben einfach überall ist! Wie könnt ihr entscheiden, wem ihr Liebe gebt und wem nicht? Wie könnt ihr sie dem einen geben und dem anderen vorenthalten? Ich glaube das ist sehr kompliziert.. meine Schaltkreise.. tztz..blitz.

Euer Liebesroboter
Mal ganz praktische Erfahrungen
Lebt Ihr das, was da so eindrucksvoll über Eure Selbstliebe steht, tatsächlich?
Oder sind das Wunschgedanken?

Mein Leben wurde einfacher, friedvoller und entspannter, als ich ganz bewusst anfing, Situationen und andere Menschen weniger hart zu bewerten. Was hab ich mich früher gern über andere aufgeregt. Letztlich verursacht das aber nichts anderes als Aufregung. Und zwar bei mir. Je weniger ich mir angemaßt habe, Dinge als richtig und falsch zu beurteilen, desto angenehmer wurde mein Leben.

Je mehr Frieden ich mit allem um mich herum geschlossen hatte, desto zufriedener wurde ich. Und im gleichen Maße, wie ich Frieden mit dem Außen hatte, war der Frieden in mir drin. Ich wurde genauso mild im Umgang mit mir selbst. Mittlerweile kann ich fast jede Situation einfach nur mit "es ist" betrachten. Weder richtig noch falsch, es ist einfach so.

Das heißt nicht, dass ich nicht manchmal ein Essen im Restaurant oder ein Musikstück richtig scheiße finde. Aber ich habe dabei nicht den Gedanken, dass es anders sein müsste. "Ja, das ist jetzt doof, aber so ist es nun mal." Andersrum finde ich viele Sachen richtig toll und freue mich. Ich bewerte natürlich nach wie vor. Aber eben nicht mit einem Anspruch daran.

Im Ergebnis kann ich mich nicht erinnern, wann ich mich selbst das letzte Mal mit negativen Gedanken bedacht habe. Und weil ich keinen Zweifel mehr daran habe, "gut genug" zu sein, "richtig" zu sein, habe ich für mich selbst ähnliche Gefühle, wie für meine Tochter. Die liebe ich - bedingungslos. Und irgendwie so ist auch das Gefühl für mich selbst.
selbstliebe ?
ich verstehe unter selbstliebe
sich und seinen körper so zu akzeptieren wie er ist.
dadurch hat man seine eigene ausstrahlung...sein carma
wenn man sich selber nicht liebt , kann man auch die liebe der anderen nicht fühlen und sehen.
nur wenn man sich selber so nimmt wie man ist , sehen es auch andere und gehen auf dich zu
lerne dich selbst zu lieben und du wirst geliebt
****on Mann
16.231 Beiträge
Liebe=Zuneigung=Freude
****ta:
Liebe ist ja kein Grundgefühl, Zuneigung auch nicht. Freude ist ein Grundgefühl. Interesse.

Warum ist Zuneigung kein Grundgefühl? Weil sie ein Gegenüber, ein Objekt braucht? Weil sie zusammengesetzt ist aus noch grundlegenderen Gefühlen? Freude und Interesse? Ich selbst kann auch einen Menschen lieben ohne Interesse an ihm. Freude ist schon dabei, als Prototyp angenehmer Empfindungen. Ja, so betrachtet, erscheint mir Liebe keineswegs wie ein aus mehreren Gefühlen zusammengesetztes Gefühl, sondern wie eine objektbezogene Variante der Freude, mithin ein Grundgefühl, nicht?

Zuneigung ist Freude beim Gedanken oder beim Anblick eines Anderen. Liebe ist tiefe Freude beim Denken an einen Anderen. Und Selbstliebe tiefe Freude beim Wahrnehmen von sich selbst.

Dazu gehört vielleicht nicht einmal Selbstakzeptanz, sondern Akzeptanz des Seins schlechthin, wie Gesche es mich berührend geschrieben hat. Urteilslosigkeit im Sinne des Verzichts auf Verurteilen, des erwartungslosen Betrachtens dessen was ist als das was es (subjektiv für mich) ist.
****on Mann
16.231 Beiträge
(Selbst-)Liebe erwartet nichts
Für mich wurde beim Schreiben des Beitrags eben klarer, dass Liebe in meinen Augen nichts erwartet. Darum bekomme ich auch Ideen wie Fürsorge, oder die Forderung nach aktivem Handeln, oder die Vorstellung des Liebe "geben"/"nehmen" nicht unter den Liebeshut.

Liebe ist keine Sache, die beispielsweise Paare oder Verwandte voneinander fordern könnten. Liebe IST einfach, und ihr Blick erwartet schlichtweg nichts. Deshalb ist's der Selbstliebe egal, ob man selbst vielleicht ein pflichtvergessener Idiot ist - Beurteilungen entstammen einer anderen Welt als die Liebe.

So jedenfalls mein Eindruck.
*******ackt Mann
260 Beiträge
Du bist erotisch und 'gibst' in Freude
an Anderen und an deiner Verwirklichung.
Wo Forderung eine Rolle spielt, ist Liebe längst weit entfernt... :-).
****on Mann
16.231 Beiträge
"Ich habe keinen Sohn mehr."
Der Vater einer der Gladbecker Geiselgangster hatte im Fernsehen gesagt: "Ich habe keinen Sohn mehr." Was offenbarte, dass er seinen Sohn ohnehin nicht liebte, denn Liebe ist's egal, ob das Gegenüber Verurteilenswertes getan hat.
Die Vertreibung aus dem Paradies
Die biblische Geschichte beschreibt wunderbar, wie wir unsere Unschuld verloren haben. Als Eva vom Baum der Erkenntnis aß, war es vorbei mit dem urteilsfreien Leben. Sie haben sich schuldig gemacht, haben angefangen zu bewerten "huch, wir sind ja nackt!", wir müssen anders sein, etwas ist nicht richtig ... und das ganze Elend auf dieser Welt begann.

Es ist ein schönes Gleichnis für den "normalen Urzustand - Friede und Liebe - das Paradies", hier auch schon als Normal Null beschrieben. Und die Folgen des Bewertens, Urteilens, Verurteilens, nämlich das sich und andere nicht annehmen können.

Für mich ist das Beurteilen das Hauptübel. Es ist Ursache und Symptom zugleich - für die mangelnde Liebefähigkeit.
Was offenbarte, dass er seinen Sohn ohnehin nicht liebte, denn Liebe ist's egal, ob das Gegenüber Verurteilenswertes getan hat.



das ist DEINE Theorie, die mag für Dich und Deine Ansichten gelten .. das war es dann auch schon


selbstlose Liebe nur um der Liebe Willen ist ein bla bla bla Mythos, denn es nicht gibt, denn jeder erwartet, wenn auch unbewusst, etwas von seinem Gegenüber ...



Ausnahme könnten die ganzen Esoteriker sein, die ihren Namen lieber tanz als ihn zu schreiben.

Wenn's scheee macht ..
*****ock:
selbstlose Liebe nur um der Liebe Willen ist ein bla bla bla Mythos, denn es nicht gibt, denn jeder erwartet, wenn auch unbewusst, etwas von seinem Gegenüber ...


Ich widerspreche dir. Wer das, was ich unter Liebe verstehe, fühlen kann, kann gar nicht mehr nicht lieben. (Es ist kein Verdienst, Liebe fühlen zu können. Man muss nichts besonderes können. Man muss vielleicht wirklich nur manche Dinge nicht mehr tun, nicht mehr denken. Dann ist die Liebe einfach spürbar.)

Ich erwarte von anderen nichts, nichts konkretes. Aber ich erwarte und vertraue sehr wohl darauf, dass alles gut ist, gut sein wird. Dass alles, was mir begegnet, mir in der Summe nutzen wird. "Das Leben liebt dich", das ist so ein Spruch, den ich immer wieder bringe, wenn meine Tochter Sorge hat, dass irgendwas schief gehen könnte. Und sie muss oft lachen, weil unterm Strich irgendwie alles immer richtig gut wird.

Ich vertraue und ich erwarte einfach nichts schlechtes. Das Leben liebt mich. Ich liebe das Leben. Mein Leben.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
****on:
denn Liebe ist's egal, ob das Gegenüber Verurteilenswertes getan hat.

Der Liebe kann es nicht egal sein, was das Gegenüber getan hat, denn sie ist ein Abstraktum. Reagieren kann nur derjenige, der liebt.
Bei Trigons Beitrag gingen mir die berühmten Worte des Apostels Paulus durch den Kopf: "Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf ..." (1. Kor. 13, 4-8)

Obwohl ich diese Worte sehr liebe, stört mich doch das Statische, Substantivische darin. Ich formuliere deshalb für mich um: Wenn ich liebe, bin ich langmütig und freundlich ... usw. Wenn ich dann noch den hohen absoluten Anspruch auf ein menschliches Maß runterbreche, dann gilt das sowohl für die Liebe, die ich mir selbst entgegenbringe, als auch für die zu anderen.
*********r_by Mann
546 Beiträge
****on:
Der Vater einer der Gladbecker Geiselgangster hatte im Fernsehen gesagt: "Ich habe keinen Sohn mehr." Was offenbarte, dass er seinen Sohn ohnehin nicht liebte, denn Liebe ist's egal, ob das Gegenüber Verurteilenswertes getan hat.

Das ist ein sehr interessantes Phänomen nicht? Es zeigt doch so deutlich, dass ich nicht den Menschen liebte, sondern mein Bild (mein guter Sohn) von diesem Menschen. Zerbricht das Bild und wird durch die Realität des Menschen (in dem Fall der echte Sohn, der offensichtlich nicht der Vorstellung seines Vaters entspricht, also Geiseln nimmt) wird der Mensch als Ganzes abgelehnt. Was da geschieht ist auch, dass der Vater den neuen Sohn, der Geiseln nimmt nicht mehr liebte. Und auch hier wieder ist die Reaktion des Vaters gegenüber einem eigenen Bild des Vaters; "mein böser Sohn, der Geiseln nimmt" geschuldet.

Wer ist aber nun der "echte" Sohn?

Wer sind wir in Wirklichkeit. (Schönes Wort; "Wirklichkeit" denn hier ist das Wort; "wirken" drinnen)
Offensichtlich sind wir das, was in seinem Wirken sowohl positiv als auch negativ sein kann, somit das Potential zum Guten wie zum Schlechten.

Und diesen Punkt finde ich unheimlich wichtig. Dieses komische 2000 jahre alte Buch gibt Rat und sagt; "Hasse die Sünde, nicht den Sünder!"

Es ist also völlig natürlich, in Ordnung usw. die Tat zu verurteilen, diese nicht zu lieben, aber den Täter eben schon. Nur wenn ich die Tat als den Menschen selbst sehe; "Täter, böser Mensch" nehme ich selbst meine Liebe als Geisel und lasse es nur unter der Bedingung frei, dass der Mensch meinen Erwartungen entspricht.

Des Geiselnehmers Vater nimmt seine Vaterliebe als Geisel und droht diese zu töten, wenn der Sohn nicht das macht, was er will. Tragische Ironie irgendwie...

Und tun wir das nicht ständig mit uns selbst? Tun wir das nicht ständig mit unserer Selbstliebe? Ich muss meine Schwächen nicht lieben, nicht gut heißen, ich kann an ihnen arbeiten. Dass ich jedoch Schwächen habe ist kein Grund mir selbst die Liebe zu entziehen. Und wenn ich mich versuche liebevoll zu behandeln und meine Schwächen anerkenne, sie willkommen heiße werde ich nicht mehr von ihnen in meinem Handeln kontrolliert.

Der Mensch ist eben nicht das, was er tut, denn das lässt sich auch ändern. Hasse die Sünde, nicht den Sünder!

@****he
volle Zustimmung.
*******ackt Mann
260 Beiträge
Jede/r schreibt hier ihre/seine Ansichten. das festzustellen, ist ein etwas fades Zurückweisungsargument, das nicht gerade zum Gespräch einlädt.
Ich wäre auch anderer Ansicht über den 'Sündenfall'-Mythos, den ich für im-Einschüchterungsinteresse-überinterpretiert halte, aber erst einmal freue ich mich, von Euch zu lesen.
Und der Hinweis auf den Vater vom Attentäter ist m.E. hier gar nicht verkehrt ...ich erwarte von dem Vater nicht, dass er sich situationsgerecht ausdrücken kann und vom kolportierenden Journalisten nicht, dass er verantwortungsvoll mit der Aussage umgeht. dass gestörte Selbstliebe der Ursprung für eine unglückliche Eltern-Kind-Beziehung, mangelnde Bewusstheit und fatale Folgen sein kann, gehört hier zum Thema.

@****he, wir können jederzeit damit beginnen, uns von 'Schuld' zu verabschieden und mit Verantwortlichkeit zu beginnen.

Bis später, ich muss vor dem Regen noch aussäen :-).
*****011:
stört mich doch das Statische, Substantivische darin

Vielleicht ist die Liebe tatsächlich etwas Sächliches, etwas im Außen, uns alle umgebendes. Vielleicht ist die Liebe eine universelle Energie, die überall einfach zur Verfügung steht. Wie Magnetismus oder Elektrizität. So, wie uns die Sonnenstrahlen manchmal erfassen und uns anfüllen mit Glück und Gefühl.

Vielleicht ist die Liebe überall um uns herum, damit wir uns von ihr erfüllen lassen. Um sie in uns aufzufüllen, sie regelrecht zu tanken und uns mit ihr am Leben zu erhalten. Nur der Zugang zu dieser Zapfstelle ist irgendwie verstopft. Vielleicht brauchen wir nur ein Fenster in uns zu öffnen und sie kann einströmen.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Nein, Gesche, ich glaube nicht, dass Liebe so etwas wie eine außermenschliche Wesenheit ist, es gibt sie nur da, wo Menschen lieben.
Auch Tiere lieben.
*********r_by Mann
546 Beiträge
Liebe
Ich sehe die Liebe als das stärkst-möglichste "Ja" zu etwas.

@*******ackt
Sünde ist vielleicht nur die Ansicht, gegen Gott handeln zu können. Daher gibt es sie sicherlich nicht, denn was ist der Mensch für ein Staubkorn, was als Teil des Ganzen, nicht unabhängig davon, und sicherlich nicht fähig gegen das Ganze zu handeln. Ich frage immer Christen, die sehr mit Sünde argumentieren, "Glaubst du, dass du so stark bist, gegen den Willen Gottes handeln zu können?" Ich bekomme dann die Antwort; "Er gab uns den freien Willen!" Und die Vorstellung eines freien Willen IST die Sünde selbst. Aber das will mein Gegenüber nicht hören. *g* Sie ist der Apfel vom Baum der Erkenntnis, denn Erkenntnis selbst ist der Traum von Trennung. Die Christen sind aus meiner Perspektive ein lustiges Völkchen, einerseits suchen sie Demut und das Überwinden des Selbst, die Selbstlosigkeit und auf der anderen Seite wollen Sie in ihrem Eigenwillen bleiben. Meister Eckart ein christlicher Mystiker wusste dass der Eigenwille eines der größten Probleme der christlichen Theologie ist.

Hätte ein Baum ein Menschliches Ego, würde er gefragt sagen, "ICH habe mich entschieden nun Blüten zu werfen, nicht das Wetter, nicht die Jahreszeit, ICH war das!" *g*
*******ackt:
wir können jederzeit damit beginnen, uns von 'Schuld' zu verabschieden und mit Verantwortlichkeit zu beginnen

Das setzt voraus, dass es Schuld überhaupt gibt. Schuld ist immer mit Moral verquickt.

Wenn ich sage, wir haben die Unschuld verloren, meinte ich nicht, dass wir uns schuldig gemacht haben. Sondern, dass wir uns schuldig fühlen. Sich schuldig fühlen, steht der Selbstliebe im Weg.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Okay, ich formuliere um, Liebe gibt es nur da, wo geliebt wird.

Und da ich weder ein Tierfan bin, noch im Passiv schreiben mag, beziehe ich mich jetzt wieder auf Menschen *zwinker* . Wenn ich liebe, mich selbst und andere, dann hat das eine Außenwirkung, eine Ausstrahlung, die (möglicherweise) auch Unbeteiligte nicht unbeteiligt lässt. Das ist sehr nahe bei dem, was du, Gesche, mit Liebe auftanken umschrieben hast.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Liebe zu einem anderen Menschen..
@*****011
Okay, ich formuliere um, Liebe gibt es nur da, wo geliebt wird.

gut formuliert...wenn zwei Menschen sich gegenseitig ihre Liebe schenken, jeder gibt…dann lieben sie sich und fühlen sich auch vom Partner geliebt…lässt das auch nur bei einem nach, wird einseitig…fühlt sich der Gebende nicht mehr geliebt...
Definitionsfrage
Würden wir über Wut schreiben, wäre es wahrscheinlich klarer. Aber das, für was das Wort Liebe - im Sprachgebrauch zurecht - benutzt wird, hat so viele Aspekte, Facetten und Auswirkungen, bezieht Handlungen und Lebensmodelle mit ein.

In jedem Beitrag steht so viel Wahres, letztlich sind wir alle uns im meisten einig. Da, wo es Widersprüche zu geben scheint, ist es oft eine Definitionsfrage: Was genau wird gerade betrachtet?

Ich finde diesen Thread richtig toll, informativ und inspirierend. Mein Liebelingsthread.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
****he:
Ich finde diesen Thread richtig toll, informativ und inspirierend. Mein Liebelingsthread.

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