Intelligenz im Forum
Faszinierend, wie viel intelligente Menschen hier im Forum posten, ich finde die einzelnen Kommentare unglaublich geil, das vorab.
Zur Selbstliebe;
Ich finde, das wichtigste hierbei ist erst einmal eine Begriffsklärung des Wortes "Selbst". Meiner Erfahrung nach wissen 99,9% nicht wer oder was sie sind. (ich weiß, etwas provokativ aber so sieht es für mich einfach aus).
Die Menschen definieren sich selbst auf unterschiedlichste Weise und nahezu alle diese Definitionen sind entweder komplett falsch oder unvollständig. Man definiert sich vor allem durch die Eigenschaften, die man sich selbst zuschreibt. Also; Deutsch, Engländer, Dick, Dünn, Frau, Mann, Musiker, Bäcker, Gärtner, Ehrgeizig, Schüchtern, Gutherzig, Diszipliniert etc. etc. Das sind aber alles Eigenschaften und bilden wenn überhaupt nur als Gesamtsumme eine Identität, auf die man sich für sich beziehen könnte. Das alles ist man aber nicht. Denn diese Eigenschaften sind zu einem großen Teil durch Zufall, ohne jegliches Dazutun entstanden und verändern sich permanent. So ist jemand in einer Handlung Gütig (und das übrigens nur aus einer bestimmten Perspektive) in einer anderen Handlung Egoistisch (auch wieder nur aus einer bestimmten Perspektive), mit 20 war man Ehrgeizig, mit 50 ein Aussteiger, mal verheiratet, mal Kind, mal alt usw. usf.
Wenn wir uns selbst aber aufgrund dieser Selbstdefinition lieben, lieben wir unsere Eigenschaften. Und so stellt sich das dann auch in vielen Fällen dar. Das ist für mich ziemlich absurd, aber jedem das Seine.
Es gibt eine andere Möglichkeit Selbstliebe zu definieren, indem ich das "Selbst" anders definiere. Als Subjekt nämlich. Das, was diese Zeilen liest, das, was die Eigenschaften erlebt, das, was Zeuge der Gedanken, Gefühle etc ist. Das aber, (was immer das auch sein mag) ist nicht Deutsch, Engländer, Frau, Mann, Bäcker, Gärtner, sondern das Subjekt, dass dieser Eigenschaften bewusst ist, selbst aber keine Eigenschaft, sondern eben das Selbst ist.
Selbstliebe bedeutet dann, alles erlebte (auch das Negative) zu lieben, also die Eigenschaften, die ich habe, die Gedanken die ich erlebe, die Gefühle, die ich fühle, die Menschen, die ich sehe etc. Dies als Gesamtheit.
Praktisch meine ich damit, dass ich mich unabhängig von meinen Eigenschaften, daher MIT meinen Eigenschaften liebe, wenn ich also Traurig bin es liebe Traurigkeit zu erleben, wenn ich glücklich bin, es liebe glück zu erleben.
Psychologisch nennt man einen solchen Menschen integriert, weil er alle Gefühle, Gedanken, Erlebnisse IN seine Person integriert hat. Solch ein Mensch, definiert sich selbst dann nicht mehr groß über Eigenschaften, weil er keine Eigenschaften braucht um sich selbst zu lieben. Er kann sich also als Erfolgreichen lieben, wie als Arbeitslosen. Er ist nicht von Selbstbildern (Image) abhängig, auch und vor allem in seinen eigenen Gedanken über sich selbst nicht mehr.
Dann ist Friede, Freude, Eierkuchen