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Selbstliebe - was ist das eigentlich?

*****011 Frau
2.467 Beiträge
@ Stefan, dein Wunsch nach thematischer Trennung von Selbstliebe und der Liebe zu anderen ist für mich persönlich schwierig, weil ich es selbst besser begreife, wenn ich nach Unterschieden und Ähnlichkeiten suche *g* .
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
****he:
Für mich ist diese Suche erst zu Ende, wenn ich in mir drin, ganz für mich alleine und ohne ein Gegenüber Liebe fühlen kann

Das "ganz für mich alleine" funktioniert prinzipiell ganz gut. Sowohl die Selbstliebe, als auch die Liebe. Schwierig wird es dann, wenn andere oder auch ein anderer dazukommt und mir sagt, dass dies alles Unfug ist, was ich denke und fühle. Dann bin ich genötigt, alles nochmals zu prüfen und zu hinterfragen, an die richtige Stelle zu schieben und an zu nehmen. Meine persönliche Erkenntnis daraus war bisher, das andere mein Verhalten nicht zwingend positiv bewerten, auch wenn es positiv ist. Das gleiche Handlung, zu unterschiedlichen Zeiten, unterschiedliche Bewertungen hervor ruft.

DeltaSagittarii
Liebe ist ein soziales Gefühl
Deshalb hat Liebe ganz für sich alleine, ohne ein Gegenüber, keinen Sinn. Auch die Selbstliebe funktioniert nur, wenn ich mich als Gegenüber betrachte mit dem ich zusammen lebe.

Um Liebe empfinden zu können, muss ich zwischen anderen und zwischen mir und anderen unterscheiden können. Ersteres beginnt beim Säugling mit ein paar Monaten. Er fremdelt dann. Und liebt seine Bezugsperson(en). Das Bewusstsein für das eigene Selbst kommt etwas später. Und damit auch die Fähigkeit zur Selbstliebe.
Liebe ist deshalb keine primäre Emotion, sie braucht Kognition. Sie ist nicht von Anfang an da, wie Freude, Interesse, Angst, Wut, Trauer.

Und Selbstliebe benötigt noch mehr kognitive Prozesse. Liebe braucht immer Bewusstheit. Selbstliebe hat als Voraussetzung reflektierte Bewusstheit, Selbstbewusstsein.

Stellt euch vor, ein Angehöriger hat eine weit fortgeschrittene Demenzerkrankung, erkennt euch nicht mehr, hat keine Ahnung, wer ihr seid - würdet ihr euch noch geliebt fühlen von ihm oder würdet ihr zwar selbst weiter lieben, euch aber nicht mehr geliebt fühlen? Und (auch) deswegen traurig sein? Selbst wenn ihr wüsstet, es geht ihm sehr gut in seinem demenzgerechten Seniorenheim, mal angenommen er wäre in einem solchen, als perfekt imaginierten.
*********r_by Mann
546 Beiträge
Eines sollte
Eines sollte meines Erachtens klar sein!

Es gibt nur eine Liebe und die ist in jedem durch die Unterschiede des Individuums anders interpretiert. Es gibt aber nicht 6 Milliarden verschiedene Liebesversionen. Liebe ist wie ein Lichtstrahl, dass durch 6 Milliarden Glasscherben hindurch schimmert. Das Endresultat an der Wand ist dann zwar unterschiedlich, bedingt durch das Individuum, es ist aber die "eine" Liebe, die immer gleich ist.

Ich schreibe das, weil das Individuum gerne Scherze treibt und darauf besteht, dass seine Liebe anders ist als die des Anderen. Ist natürlich Unsinn und dem sollte man nicht glauben.

Ich schreibe das auch deshalb, weil Liebe ein soziales Gefühl sein kann, aber die Definition soziales Gefühl eben eine Glasscherbe ist, durch die sich Liebe projiziert und nicht die echte Liebe prior zu allen Projektionen.

Ja, Liebe ist ein soziales Gefühl, nein, Liebe ist nicht "nur" ein soziales Gefühl.
Ja, Liebe ist abhängig von der Konditionierung eines Selbstbewusstseins, und nein, es ist nicht von der Konditionierung abhängig.
Ja, man kann andere nur lieben, wenn man sich selbst liebt, nein, man kann andere sehr wohl lieben und sich selbst nicht lieben.
Ja, Liebe ist eine Handlung, nein, Liebe ist keine Handlung.

Die Liebe, prior zu diesen Beschreibungen ist etwas, was all diese Lichtbrechungen möglich macht.
Liebe ist ein soziales Gefühl

Das glaube ich nicht. Ich glaube auch nicht, dass es Bewusstheit braucht. Ganz besonders ohne Bewusstheit, kommt man gar nicht erst auf die Idee, nicht zu lieben. Das Gefühl, mir geht es gut, kann man auch ohne eine Bild vom "mir" haben. Ein Säugling, ein Demenzkranker oder Menschen mit starker geistiger Behinderung fühlen Wohlsein und Unwohlsein, ohne diese Gefühle mit dem Verstand zu interpretieren. Wer wäre ich, dass ich ihnen die Liebesfähigkeit absprechen würde.

Nach der Idee, dass Liebesfähigkeit der Normal-Null-Zustand wäre, der verdeckt, verschüttet, verloren geht, ist es ja erst die Bewusstheit, die uns abtrennt von allem anderen. Durch sie fühlen wir uns ja erst isoliert und suchen nach Orientierung, Bestätigung und Anerkennung im Außen.

So, wie mich die Sonnenstrahlen mit Wärme durchfluten, mir ein wohliges Gefühl geben, so durchströmt mich die Liebe. Wenn ich keinen Zweifel daran habe, dass ich diese durchströmende Energie haben darf, sie benutzen darf, sie mir zu eigen machen darf, ohne sie mir vorher verdienen zu müssen, dann fühle und genieße ich sie einfach. Wann immer ich sie fühlen will.
@derSpieler
Wow!

Du hast völlig recht und sehr schöne Worte dafür gefunden.
und wie unterscheidet ihr
• DerSpieler und Gesche - dann Freude, Wohlfühlen, Glück von Liebe? Oder unterscheidet ihr das gar nicht, setzt ihr das gleich?
****are Frau
239 Beiträge
******exy:
Stellt euch vor, ein Angehöriger hat eine weit fortgeschrittene Demenzerkrankung, erkennt euch nicht mehr, hat keine Ahnung, wer ihr seid - würdet ihr euch noch geliebt fühlen von ihm oder würdet ihr zwar selbst weiter lieben, euch aber nicht mehr geliebt fühlen? Und (auch) deswegen traurig sein? Selbst wenn ihr wüsstet, es geht ihm sehr gut in seinem demenzgerechten Seniorenheim, mal angenommen er wäre in einem solchen, als perfekt imaginierten.

Du mischt hier aber "sich geliebt fühlen" und "geliebt werden" - was ziemlich unproduktiv ist. Es gibt genug Menschen, die sich nicht geliebt fühlen, aber geliebt werden. Im Gegenzug gibt es vermutlich auch Menschen, die sich geliebt fühlen (von einer bestimmten Person), aber nicht geliebt werden (von dieser Person).
Nur, weil man sich von einer bestimmten Person aber nicht geliebt fühlt, heißt das noch lange nicht, dass diese Person dich nicht liebt. Vielleicht kann sie es einfach nicht zum Ausdruck bringen - oder auch einfach nur nicht in einer Art und Weise, die man versteht.
Ich denke, Freude, Glück und Wohlbefinden benötigen immer einen Anlass. Einen Moment. Vielleicht ist die Bewusstheit manchmal der Anlass. Ich bin glücklich, weil ...
Sie können auch die Summe von Umständen und Ereignissen sein, sich über einen längeren Zeitraum zeigen. Sie können auch empfunden werden, wenn ein großer Mangel an Liebe vorherrscht.

Liebe dagegen ist anlasslos. Sie zeigt sich auch im tiefsten Unglück, sie hängt nicht ab von Ereignissen. Sie ist da, wenn ich es erlaube. Wenn ich sie nicht zuschütte mit Zweifel, Fragen und Schuldgefühlen. Ich brauche nur all diese Hindernisse wegzuschieben und sie ist fühlbar. Wenn ich sie nicht fühlen kann, dann allein deshalb, weil ich es nicht zulasse.

Ich fühle Liebe, weil .... Weil was? Es braucht keinen Grund, keinen Anlass.

Ich fühle sie, oder ich fühle sie nicht.

Das wäre mal auf die Schnelle der Unterschied in meinen Augen.
****on Mann
16.230 Beiträge
Liebe ohne Verstand
Für mich ist Liebe einfach Freude, seeehr große Freude, die durch die Anwesenheit einer anderen Person (körperlich oder gedacht) ausgelöst wird. Ich muss nicht wissen, WER diese Person ist, um dieses Gefühl zu erleben. Der kognitive Aufwand kann auf den von Wut auf jemanden reduziert gedacht sein. Finde ich.
*********r_by Mann
546 Beiträge
******exy:
DerSpieler und Gesche - dann Freude, Wohlfühlen, Glück von Liebe? Oder unterscheidet ihr das gar nicht, setzt ihr das gleich?

Eine sehr gute Frage!

Ganz ehrlich; ich weiß es nicht.

Früher war es so, dass meine Konditionierung, das, was ich gelernt hatte, was ich beobachten konnte in meinem Gehirn zu einem Gefühl reagierte und sagte; "Das ist das, das ist dies." Irgendwann habe ich gesehen, dass ich Gefühle stereotyp und immer gleich (zudem falsch) interpretierte und musste neu lernen diese Gefühle ohne die Etiketten, die ich drauf klebte zu fühlen.

Wenn dich jemand fragt, was Liebe ist, dann wirst du die Möglichkeit haben zig Worte heran zu ziehen und doch bleibt das eine Beschreibung eines direkten Erlebens. Die Beschreibung von Afrika ist nicht Afrika. Daher ist die Antwort auf die Frage was Liebe ist, im Grunde die Erfahrung der Liebe, die Frage nach Freude, die Erfahrung der Freude selbst.

Klar, ich könnte jetzt anfangen zu erzählen, Liebe ist das, dies und wenn du so,... blah blah... das wäre aber eben meine Interpretation dessen. Wenn du mich nach der absoluten Liebe fragst, die ich beschrieb, die prior zum individuellen Ausdruck ist, das wäre eine andere Frage.

Um aber dir eine Antwort zu geben, wie ich diese Zustände unterscheide; Vermutlich nicht anders als du, eben auf eine sehr persönliche Weise.
********n_he Mann
4.115 Beiträge
Selbstliebe - Frühe Kindheit
Gesche schrieb sinngemäß
in der frühen Kindheit kam uns die Selbstliebe abhanden
.

Darin steckt aus meiner Sicht ein echtes Problem. Schon mit 3 Jahren können Kinder ihre Gefühle kaschieren. Was damit eingeleutet wird durch die Erziehung ist das Wohlgefallen. Dies ist einfach die Crux an der Geschichte. Die Kinder haben gelernt nicht mehr für sich zu sorgen. Die eigenen Gefühle werden zurück gesteckt. Es wird erst einmal der nächste geliebt. schmunzel
Du mischt hier aber "sich geliebt fühlen" und "geliebt werden" - was ziemlich unproduktiv ist.

Nein, ich habe versucht, deutlich zu machen, warum Liebe kein reines Gefühl ist, so wie ich Liebe verstehe. Du kannst das Beispiel auch umdrehen, vielleicht wird dann deutlicher, was ich meine:

Stell dir vor, du bist selbst dement, lebst irgendwo, wo du dich manchmal, an guten Tagen, ein ganz klein wenig orientieren kannst, meistens aber nicht. Die Personen, die du triffst, sind lieb oder böse. Manche wollen was von dir, was dich überfordert oder verweigern dir etwas, was du willst - das macht dich böse. Manche geben dir etwas angenehmes. Streicheln dich, geben dir süßes zu essen - lieb. Wenn du dich Scheiße fühlst sind alle irgendwie böse. Wenn du dich ruhig und gut fühlst, ist es nett, angelächelt zu werden.
Wer diese Personen sind, wer du bist - diese Fragen stellen sich gar nicht mehr, du merkst ja nicht mal mehr, dass du auf Klo musst.

Liebst du deine Tochter noch, auch wenn du vergessen hast, dass du eine Tochter hast? Oder bist du in einem ganz anderen Zustand, wo du Lust und Unlust, Hunger und Durst (altersbedingt den auch nicht mehr ausreichend), Angst, Wut, Freude, Trauer noch fühlst - aber eben das, was du heute unter Liebe verstehst, nicht mehr? Auf mich trifft das zu.

Liebe und Freude mag ich nicht gleichsetzen. Erstens bräuchte ich dann keine zwei Begriffe, Freude würde reichen, zweitens kann ich Liebe und Trauer gleichzeitig fühlen, zB wenn ich an den Angehörigen im Pflegeheim denke. Oder um einen verstorbenen trauere, nach Trennung usw.
Freude und Trauer dagegen gehen nicht so gut gleichzeitig (ich sage nicht, dass sie sich gänzlich ausschließen gegenseitig)

@*******ler: du hast recht, das ist alles ziemlich verkopft. Aber so bin ich nunmal und das gefällt mir auch, sonst würde ich solche Themen nicht in einem Forum diskutieren ; )
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Kinder haben gelernt nicht mehr für sich zu sorgen. Die eigenen Gefühle werden zurück gesteckt. Es wird erst einmal der nächste geliebt. *schmunzel*

Kinder lernen, dass sie nicht alleine auf der Welt sind . Außerdem sind sie abhängig von anderen, um zu überleben. Also müssen sie das Verhalten lernen, mit dem sie in der Gemeinschaft zurecht kommen.

So völlig "gemeinschafts-inkompatibel" ist das nämlich auch nichts mit dem guten Leben.
ich möchte noch etwas korrigieren
Wenn der Säugling fremdelt, liebt er noch nicht. Aber er fühlt Zu- und Abneigung. Liebe braucht tatsächlich die Unterscheidungsfähigkeit von Ich und Du, also ein rudimentäres Selbstbewusstsein.
****on Mann
16.230 Beiträge
@******exy

Was ist für dich der Unterschied zwischen Liebe und Zuneigung, abgesehen vom Grad der Zugeneigtheit?
*******ackt Mann
260 Beiträge
So viel auf einmal ...!
Zunächst möchte ich LaLunaVita und vera_breden um ihre Nachsicht bitten, dass ich vorhin das Chaplin-Zitat falsch zugeordnet habe.

@****he:
Ich nehme es durchaus so wahr, dass der Verlust an Eigenliebe in der Kindheit unterschiedlich ausfallen kann und möchte die Vorstellung, das es uns allen so ginge, eben nicht generalisieren.

Für mich ist diese Suche erst zu Ende, wenn ich in mir drin, ganz für mich alleine und ohne ein Gegenüber Liebe fühlen kann.
Es gibt m.E. (Liebes-)Beziehungen, die der Rückgewinnung förderlich sind und solche, die sie eher hinauszögern. Das gesellschaftliche Klima, das uns umgibt, gehört leider zu den Letzteren und kommt erst mal obendrauf.
Die Liebe, die ich für mich fühle, ...
...macht mir sehnsuchtsvolle Freude an der Ergänzung, am Zusammensein und am Teilen mit dem ausgeglichenen Gegenüber. Von Selbstauflösung und Hilfebedarf ist da kaum 'ne Spur. Allerdings ist diese ergänzende, grundfröhliche Zweisamkeit etwas, das so schön ist, dass ich es in meinem Leben nicht missen möchte, während mir zunehmend unablässig Menschen begegnen, die es aus Gründen unterschiedlicher Kränkung echt komplizieren ;-).

Gesche, deine Frage danach, was Eigenliebe mit Bildung zu tun habe (danke!), liest sich für mich so, dass meine Intention missverständlich war:
Ich wollte nicht ausdrücken, dass Gebildete möglicherweise nicht zu Eigenliebe fähig seien:
Bildung schützt möglicherweise nicht davor, die vorhandenen Eigenliebe-Anteile bewusst wahrzunehmen, wenn die Kränkung der Eigenliebe im Fokus ist.
Gebildete können sich oft allerhand bewusst machen ...in anderen Wahrnehmungsfeldern. (Im Zusammenhang mit 'Borderline'/Störung in der Emotions-Resonanz ist mir das drastisch begegnet.)

@*******eden: Was ist Liebe? Es gibt einen kurzen Brief von Georg Büchner an seine Familie Über das Lachen , in dem er sich vom Vorwurf abgrenzt, ein Spötter zu sein: Ich freue mich, dass jemand ein Mensch ist, so wie ich.
Hilfreich auch im Umgang mit eigenen vermeintlichen Schwächen :-). -

Katharina57:
So völlig "gemeinschafts-inkompatibel" ist das nämlich auch nichts mit dem guten Leben.
Dafür wäre die weitgehende (Zer)Störung des Selbst nun wirklich nicht nötig gewesen; im Gegentum verdanken wir ein Großteil unserer Zivilisationsschäden inklusive des Patriarchats (und des Kaputtilismus, nix Politisch im JC) genau diesem Umstand der schwarzen Pädagogik, sonst hätten sich die Mitscherlichs, Alice Miller u.a. (nach dem KZ) nicht so daran abzuarbeiten gebraucht.
Kinder geben vom ersten Moment an.

Seid vergnügt!
m
*******ackt Mann
260 Beiträge
@*****exy:
Freude und Trauer dagegen gehen nicht so gut gleichzeitig (ich sage nicht, dass sie sich gänzlich ausschließen gegenseitig)
Wer trauert, zeigt Liebesfähigkeit :-).
Unterschied Liebe und Zuneigung
Ein Unterschied: Liebe ist stärker, klar. Außerdem sehe ich aber auch einen Unterschied im Ausmaß von Bewusstsein; für Zuneigung braucht es weniger, mMn. Je besser ich einen Menschen kenne, mir seiner bewusst bin, desto mehr kann ich ihn lieben, in meinem Verständnis. Das gleiche gilt für mich selbst.

amadare beschrieb das, glaube ich, weiter vorne: dass Wahrnehmen die Voraussetzung für Liebe darstellt. Oder eine der Voraussetzungen.

Die Zuneigung kann extrem groß sein, auch wenn ich die Person noch gar nicht kenne - frisch verliebt bin zB. Und dabei mehr meiner Vorstellung zugeneigt bin, wie ich die Person imaginiere, als ihr selbst.
********n_he Mann
4.115 Beiträge
*******ackt:
@****he:
Ich nehme es durchaus so wahr, dass der Verlust an Eigenliebe in der Kindheit unterschiedlich ausfallen kann und möchte die Vorstellung, das es uns allen so ginge, eben nicht generalisieren.

Schauen wir doch einfach einmal auf unser Erwachsen werden. Wer konnte uns helfen bei der Selbstliebe?

Weiter vorn kam einmal der Verweis auf die Generation, welche unser Land aufbaute.

Sie hatten etwas anderes zu tun als sich mit sich selber zu beschäftigen. Den Luxus in der langen Friedensperiode in unserer Region haben wir endlich.

viele Theologen waren nicht der Überzeugung eines ihrer Kirchenväter. Thomas von Aquin vertrat die Position "Die Wurzel alles Bösen in der Welt ist der Mangel an Liebe zu sich selbst."

Im Kindergartenalter werden Kinder herangeführt an das Erfüllen von Erwartungshaltungen der Erziehenden. In der Schule treffen Schüler auf Lehrer, welche es nicht gelernt haben auf sich zu achten. Lehrer sind die Berufsgruppe, welche mit am stärksten an Burnout leiden. Gehen wir zum Arzt begegnen wir als Jugenlichen wieder einer Berufsgruppe, welche es nicht lernte auf sich achten. Mediziner liegen in der Sucht- und Suizidstatistiken vorderen Feld.

Ich fand gerade einen interessanten Artikel "Sich selbst liebeb - mit Herz, Hingabe und Humor." von Löhmer, C.; Satandhardt, R..
*******ackt Mann
260 Beiträge
Du lieber White_Man-he,
ich weiß um den Luxus meiner Zeit.
Ich bin umgeben von mehreren Generationen, die sich an (weitergegebenen) Traumata von Totalitarismus, Krieg und Wirtschaftswahn abarbeiten (sehr oft, ohne davon zu wissen) und dabei vermeintlich in der Sahne schwimmen (Literaturempfehlung auf Nachfrage).
Sie hatten etwas anderes zu tun als sich mit sich selber zu beschäftigen. Den Luxus in der langen Friedensperiode in unserer Region haben wir endlich.
Der Frieden hat sich alltäglich für sehr Viele unfriedlich angefühlt; er war und ist von Bedrohungsszenarien auf allen Ebenen geprägt.
Eine Folge der Übersteigerung des (Wieder)Aufbaus ist der unbearbeitete Einbruch der Beziehungskultur und der natürlichen emotionalen Phantasie. Ein Großteil von uns ist machtvoll mit Ersatzbefriedigung beschäftigt und emotional eher wackelig unterwegs; StefanXXL hat weiter vorn auf das mögliche Herrschaftsinteresse an gestörter Selbstliebe hingewiesen. Ein Thread wie dieses verstehe ich gelassen als Hilferuf bzw. im Bewusstsein seiner Bedeutung gestartet .
Danke für Dein Stichwort

auf die Selbstliebe
m
********n_he Mann
4.115 Beiträge
Selbstliebe - Alltag - Partnerschaft
Mich hat die Stimmung der Diskussion angeregt etwas Zeit für die geistige Nahrung zu investieren.

Scheinbar ist es gar nicht so einfach die Selbstliebe in den Alltag einfließen zu lassen.

In wissender Weitsicht, dass ich meinen Alltag irgendwann einmal wieder teilen mag, fand ich einen Literaturtipp Soulsex von Zuhorst.

Hat jemand von euch das Buch schon gelesen?
Literatur
Wenn Du einen Bezug zu diesem Thema in Zusmmenhang mit Sexualität haben möchtest dann würde ich David Schnarch und/oder von Dr. Thomas Trobe bevorzugen.
hat Selbstliebe nicht auch was mit Selbstbewusstsein/ sich selber bewusst sein und Selbstwertgefühl zu tun?

ich als "kriegsenkel" habe es von meinen erzeugern/kriegskinder nie ansatzweise erklärt bekommen oder dass das von ihnen gewollt gewesen wäre.
********n_he Mann
4.115 Beiträge
Selbstliebe ist auch
Es hat etwas damit zu tun, dass du der Mensch bist, welchen du am längsten kennst. Du kennst deine Besonderheiten am Besten. Sie gehören zu dir.
  • Vertrauen zu dir - dass du am rechten Ort bist

  • Authentisch sein - Schmerzen sind Warnungen/Hinweise deines Körpers

  • Reife - du lebst in deinem Leben und nicht in der Sehnsucht eines anderen Lebens

  • Ehrlichkeit - du arbeitest mit Spass und Freude und nicht in der Zukunftsphantasie

  • Selbstliebe - du befreist dich von ungesunden Dingen - Essen ...

  • Demut - du willst nicht immer recht haben

  • Bewußtheit - du lebst im Augenblick

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