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Selbstliebe - was ist das eigentlich?

******ung Mann
208 Beiträge
Selbstliebe
ist für mich der Moment in dem ich meine Mitte gefundenn und gespürt habe, innerlich zufrieden und im reinen bin. In diesen Augenblicken ist Mensch von Innen herraus "beautiful". Und dan emfinden sehr viele andere diesen Menschen auch als "beautiful"

lg.
für mich ...
bedeutet "sich selbst zu lieben"

... auf mich aufpassen - also, Achtsamkeit für mich selbst ..

... mir selbst im Spiegel zufrieden in die Augen schauen zu können ..

... mich nicht für andere zu verbiegen ..

... mich anzunehmen, so wie ich eben bin ..

... mich nicht über andere Menschen oder einen einzelnen, anderen Menschen zu definieren ..


... mal so ganz grob, aber eine sehr interessante Frage ...
... die Kunst zu Lieben ...
... das hat ja schon Erich Fromm so schön definiert, ist ja ...


... nur wer sich selbst liebt, kann den anderen lieben ...
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Wortfeld rund um Selbstliebe
**********mchen:
aber eine sehr interessante Frage

Und schon sehr interessante Antworten *danke*.

In diesem Beitrag will ich mal das Wortfeld rund um Selbstliebe zusammenfassen, dass ihr in euren Beiträgen so wunderschön aufgespannt habt.

  • Selbsthass, Selbstablehnung

    Das ist quasi das negative Ende des Themas: Ich lehne mich ab, halte mich für einen Mistkerl - natürlich nach meinen Maßstäben -, ich hasse mich.

  • Selbstakzeptanz

    Kam in den ersten Beiträgen. Dieses Wort verstehe ich gut. Ich akzeptiere mich, so wie ich bin. Da ist erstmal überhaupt keine Wertung drin, sondern ich nehme mich so hin, sehe nichts, was ich grundlegend ändern müsste.

  • Selbstbejahung

    Hier akzeptiere ich nicht nur, sondern werte auch positiv.

  • Selbstfürsorge

    Das passt jetzt leider nicht so schön in die Achse, die ich gerade in das Wortfeld lege, aber der Aspekt wird immer wieder genannt: Ich sorge (gut) für mich selbst.

    Das ist aber ein Punkt, den ich nicht kapiere. Könnt ihr mir den Zusammenhang mal erklären? Oder ist es so trivial: Ich sorge für etwas, dass ich bejahe / liebe?

  • Selbstliebe

    Hier würde auf der Achse jetzt wohl die Selbstliebe kommen. Immerhin habe ich dank eurer Beiträge jetzt das Gefühl, dass ich mal ein paar Zipfel in der Hand habe für das Verständnis *g*.

  • Selbstverliebtheit, Narzissmus

    Das ist das andere negative Ende des Themas.


Also diese Abgrenzung zwischen den Begriffen wäre mir schon wichtig. Selbstliebe müsste für mich etwas anderes / mehr / intensiveres bedeuten als nur Selbstakzeptanz oder gar nur Selbstfürsorge. Akzeptieren kann ich viel, aber damit liebe ich es noch lange nicht. Sogar fürsorglich kann ich sein ohne dass ich dafür lieben müsste - oder?

Aber so herum werden Schuhe draus: Selbstakzeptanz und evt. Selbstbejahung sind Voraussetzungen für Selbstliebe und Selbstfürsorge eine Folge davon.


So weit mal zu diesem Aspekt.


Gruß
Stefan
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Selbstliebe negativ?
Ein besonderes *danke* für

*******unkt:
Ich musste mir auf Anhieb erst mal überlegen, ob dieser Begriff für mich positiv oder negativ belegt ist *hae*

Bei der Beschäftigung mit diesem Komplex kommt mir ein Satz aus meiner Kindheit wieder ins Bewusstsein: Eigenlob stinkt. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber den habe ich tief verinnerlicht. Von daher kann ich den Begriff Selbstliebe auch problemlos negativ konnotieren und mir geht's damit dann wohl wie Frau_EPunkt.

Aber das ist vermutlich einer der Sätze, für die gelten sollte:

****on:
Trau keiner Stimme in deinem Inneren,
die nicht liebevoll zu dir spricht.

Denn diese Stimme ist voller Hass.


Gruß
Stefan
******XXL:
Trigon:
Trau keiner Stimme in deinem Inneren,
die nicht liebevoll zu dir spricht.


ganz ehrlich? ... ich kenne keine innere Stimme die nicht liebevoll, also böse oder negativ zu mir spricht!

... gerade meine innere Stimme, ist mein bester Berater ...


... beginnt denn da vielleicht schon die Liebe???
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Unabhängigkeit von Außen
Noch ein Aspekt ist mir aufgefallen, der häufiger kommt: Die Unabhängigkeit von Außen, in die uns Selbstliebe eurer Meinung nach versetzt. Ihr habt Worte verwendet wie

  • Sich von Innen nach Außen definieren
  • Gelassenheit
  • Seine Mitte gefunden
  • In sich selbst ruhen

Das sind ja alles Ausdrucksformen dafür, dass mich das Außen nicht so sehr antreibt.

Ich verstehe es so, dass das eine Folge von Selbstliebe ist: Ich kann gelassen auf das Außen reagieren, wenn ich mich selbst liebe. Passt das?


Gruß
Stefan
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Ergänzung
unabhängig voneinander kam in mehreren aktuellen Threads im Forum Liebe und Beziehung das Thema Selbstliebe auf.

Danke, liebe Mods für die Ergänzung meines EPs um den Link. Tatsächlich kam es aber auch hier auf: Liebe: Zeichen der Selbstliebe

Ich wollte das Thema aber bewusst ins Forum bringen.


So, jetzt aber *heia*
Stefan
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Für mich bedeutet Selbstfürsorge...
Selbstfürsorge

Das ist aber ein Punkt, den ich nicht kapiere. Könnt ihr mir den Zusammenhang mal erklären? Oder ist es so trivial: Ich sorge für etwas, dass ich bejahe / liebe

Ich sorge für mich. Nicht (immer nur) für andere, sondern für mich.

Ich esse gesund, wenn es mir schmeckt, und treibe den Sport, der mir Spaß macht. Ich nehme meinen Sport wichtig, denn er ist wichtig für meine Gesundheit. Also sage ich das Training nicht ab für einen Kaffeeklatsch, weil Freundin X mal wieder Zoff mit ihrem Freund hat, von dem sie sich nicht trennen mag, weil sie Angst vor dem Alleinsein hat. Seit Jahren !

Ich brauche Zeit und Ruhe für mich - ich verschaffe mir das, egal, was die anderen von mir wollen, egal, wie "egoistisch" sie mich nennen, egal, ob sie mir unauffällig die Karte eines guten Therapeuten zuschieben, weil ich so "eigenbrötlerisch" bin.

Für mich bedeutet das, dass ich auf die Botschaft meiner Kindheit ("Die anderen sind wichtiger!") nicht mehr höre, sondern mich selber wichtig nehme. Weil ich nur so meine Kräfte erhalten kann.

Das mag anderen bescheuert erscheinen, weil sie das schon immer so getan haben. Und das ist mir auch egal, weil ich mich und mein Leben kenne und weiß, was ich brauche.
*mrgreen*
******ito Mann
3.801 Beiträge
Innen und Außen
Sich von Innen nach Außen definieren
Das sind ja alles Ausdrucksformen dafür, dass mich das Außen nicht so sehr antreibt.

So sollte es nicht verstanden werden. Es geht vielmehr darum, dass der eigene Selbstwert nicht abhängig von der Zustimmung des Äußeren ist. Wenn die äußere Anerkennung benötigt wird, um sich wertzuschätzen, braucht man oder … es nötig zu haben, andere zu beherrschen, heißt, andere nötig zu haben. Es ist für mich ein Unterschied, ob man braucht und deswegen den anderen liebt oder liebt, aber den anderen nicht braucht. Selbstliebe geht auch mit einer gewissen Unabhängigkeit einher. Etwas zu brauchen, führt jedoch in Abhängigkeiten, ohne dass man dies wünscht. Ein Hund an der Leine wird jedoch keinen Hasen fangen.


Man stelle sich vor, es findet irgendwo erfolgreich eine Premiere statt. Beide Hauptdarsteller erbrachten identische Leistungen und waren die Träger des Auftritts. Darsteller eins geht nach Hause, ruht in sich und freut sich über den Erfolg. In aller Gemütlichkeit setzt er sich mit seiner Partnerin ins Wohnzimmer, öffnet eine Flasche Wein und sie genießen den Abend in Harmonie. Darsteller zwei, hetzt von einer Feier zu anderen und lässt sich von den Leuten umjubeln. Er braucht sie und definiert seinen Wert über den Beifall Dritter.
****on Mann
16.216 Beiträge
Selbstliebe entsteht durch Weglassen von...
Was wenn Selbstliebe die natürliche Basis, die Grundlinie, der Boden, die Ziffer 0 ist? Was wenn Selbstliebe nichts, ist, was durch Addition, durch Entwicklung erreichbares, sondern ganz im Gegenteil, durch eine Minusrechnung, durch das Wegnehmen von Selbstzweifel, Selbstkritik und Selbsthass ganz natürlich am Ende übrig bleibt?

Kinder sind so, oder scheinen so zu sein

Schreibt DerSpieler. Und ich glaube, dass es wahr ist. Selbstliebe ist die natürliche Haltung aller liebesfähigen Lebewesen, warum auch nicht? Macht sogar evolutionär Sinn, nicht?

Das Bemühen um eine konfliktkontrollierte Gesellschaft wird dann mit Erziehung umgesetzt: Eigenlob stinkt, die Anderen sind wichtiger, nieder mit dem Individualismus, hin zum angepassten Gemeinschaftswesen. Versehentlich oder absichtlich wird dabei die Selbstliebe zerrüttet.
****on Mann
16.216 Beiträge
Herabsetzung in der Erziehung
*****a49:
Wobei die Frage bleibt, was das denn ist, die "Erziehung", die böse. Damit ein Kind diese Selbstliebe behält, was braucht es dafür?

Ja, wie lässt man in der Erziehung das weg, das die angeborene Selbstliebe beeinträchtigt? Die gesellschaftlich gepflegte Angst vor dem egoistischen, ausbeuterischen Individuum loslassen, denke ich mal. Nicht den Nachwuchs als nimmersatte, gefräßige Brut begreifen, der schnellstens Grenzen gesetzt werden muss.

Doch besteht Erziehung auch aus dem Setzen von Grenzen, und sei es nur, damit das Kleinkind nicht aus dem geöffneten Fenster stürzt. Welches Grenzensetzen schützt die Selbstliebe? Jedes, denke ich, das liebevoll und gelassen erfolgt, jedes, das auf die "erzieherische" Herabsetzung verzichtet. Wozu soll es gut sein, einem Kind zu sagen, es sei dumm, böse oder faul?
*********nd_69 Frau
7.515 Beiträge
Ich gebe zu bedenken, dass der Mensch ein soziales Wesen ist. Und in einer Gesellschaftsform, wie wir sie hier haben, ist Anpassung ein höheres Gut als Selbstliebe und Selbstbestimmtheit. Und teilweise überlebenswichtig.

Mir ist in letzter Zeit öfters aufgefallen, wie bedacht Menschen aus der Generation vor mir darauf sind, es allen recht zu machen. Mag aus den Kriegs- und Nachkriegserfahrungen kommen - auch damals wurde es den Kindern schon schwer gemacht, "angenommen" zu werden - insbesondere wenn sie durch Flucht und Vertreibung ihre Heimat verloren haben. Da war Überleben, Eingliederung, Neubeginn oft nur durch Anpassung möglich.

Und gerade diese Anpassung ist ja auch ein Zeichen von Selbstliebe. Wenn ich aus lauter Ich-Bewusstsein meine eigene Lebensgrundlage zerstöre, kann ich nicht von Selbstliebe reden.
******ito Mann
3.801 Beiträge
Das
Doch besteht Erziehung auch aus dem Setzen von Grenzen, und sei es nur, damit das Kleinkind nicht aus dem geöffneten Fenster stürzt.

setzen von Grenzen stellt immer eine Form der Gewalt dar. Sie schränkt ein und begrenzt. Das Fenster scheint ein Beispiel dafür zu sein, soweit eine unmittelbare Gefahr bestünde, "beschützende" Gewalt einzusetzen, um einen Sturz zu verhindern. Ansonsten sollte man vorausschauend und erklärend erziehen, damit solche Gefahren überhaupt nicht auftreten. Dann bedarf es in der Regel auch nicht der Gewalt durch "das Setzen von Grenzen." Die Regel ist mir unbekannt und sie finde ich in keinem Gesetz. Liebevoll und konsequent ist völlig ausreichend.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Selbstliebe..Aufgabe für Anpassung nach außen?
Ich gebe zu bedenken, dass der Mensch ein soziales Wesen ist. Und in einer Gesellschaftsform, wie wir sie hier haben, ist Anpassung ein höheres Gut als Selbstliebe und Selbstbestimmtheit. Und teilweise überlebenswichtig.

Mir ist in letzter Zeit öfters aufgefallen, wie bedacht Menschen aus der Generation vor mir darauf sind, es allen recht zu machen. Mag aus den Kriegs- und Nachkriegserfahrungen kommen - auch damals wurde es den Kindern schon schwer gemacht, "angenommen" zu werden - insbesondere wenn sie durch Flucht und Vertreibung ihre Heimat verloren haben. Da war Überleben, Eingliederung, Neubeginn oft nur durch Anpassung möglich.


Und gerade diese Anpassung ist ja auch ein Zeichen von Selbstliebe. Wenn ich aus lauter Ich-Bewusstsein meine eigene Lebensgrundlage zerstöre, kann ich nicht von Selbstliebe reden.

Sehr interessanter Gedankenanstoß….es kann aber ebenso Selbstliebe sein…sich nicht um jeden Preis anpassend zu verhalten…wie z. Bsp. sich halt mit weniger zufrieden zugeben…nicht das „schneller / weiter / höher / mehr haben wollen" zu sehen…sondern seinen inneren Frieden…sein eigenen seelisches Gleichgewicht zu erhalten und wider herzustellen…auch unter materiellen Verzicht…Thema „Burnout“….aus Angst zu sehr angepasst.."
****on Mann
16.216 Beiträge
Ich entscheide nicht fremdbestimmt
Anpassung ein höheres Gut als Selbstliebe

Anpassung, damit der Einzelne oder die Gruppe überlebt. Überleben ein höheres Gut als Selbstliebe. Eine schwierige Frage. Ich für mich habe entschieden, dass Überleben überschätzt wird. Selbstliebe halte ich für wichtiger. In Abwandlung des "lieber tot als rot": Besser selbstgeliebt sterben als mit Selbsthass leben. Zumindest im Prinzip.
******ito Mann
3.801 Beiträge
Alternativlosigkeit?
Besser selbstgeliebt sterben als mit Selbsthass leben. Zumindest im Prinzip.

Es macht ein wenig traurig, wenn man lesen muss, dass jemand sich solchen Alternativen aussetzt und meint, hierüber eine Entscheidung treffen zu müssen.

An den elementaren Bedürfnissen, wie Sicherheit, Stimulanz und Dominanz kommt man wohl schwerlich herum. Selbst Einzeller streben hiernach. Ich glaube, Selbsthass hat nur dann einen Nährboden, wenn die essentiellen Bedürfnisse aus irgendeinem Grund nicht erfüllt sind.

Da scheint das Selbstvertrauen, -bewusstsein und der Selbstwert u. a. angekratzt zu sein. Sind die Bedürfnisse jedoch erfüllt, bedarf es der zitierten Alternativen nicht. Dann ist man nämlich auf dem besten Weg, mit Selbstliebe zu leben. Mit Freude am Leben kommen die Glücksmomente nämlich von selbst.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Selbstliebe..
Besser selbstgeliebt sterben als mit Selbsthass leben. Zumindest im Prinzip.

…am besten "selbstgeliebt nicht nur überleben, sondern auch mit sich zufrieden und im Einklang leben"
*******exe Frau
2.635 Beiträge
kann man Selbstliebe lernen?
Interessantes Thema, schöne Definitionen...

Aber - kann man Selbstliebe lernen, nachdem sie schon in der Kindheit gar nicht aufkommen konnte durch Erziehung, Missbrauch und Lieblosigkeit durch die Familie?
Wenn sich gewisse Dinge dann immer wiederholen und sich wie ein roter Faden durchs Leben ziehen, knabbert dies nicht nur am Selbstwert, sondern läßt auch keine Selbstliebe aufkommen; der Lerneffekt geht eher in die andere Richtung.

Innerer Frieden, Gelassenheit und diese eigene Selbstzufriedenheit, über Missgeschicke auch mal lachen können ohne alles zu verbissen zu sehen oder gar nicht erst an sich heranlassen - klingt super ... aber kann man das lernen und wenn - wie?
****on Mann
16.216 Beiträge
@********igen

Musst gar nicht traurig sein. Diese Wahl muss in der Regel ja gar nicht getroffen werde. Lieber tot als rot dient nur der Scharfzeichnung eines Gedankens.

Das Setzen von Grenzen ist alles andere als Gewalt. Wände, Bäume, Seen, Flüsse und Berge setzen Grenzen. Nach oben setzen Schwerkraft und Fehlen von Atmosphäre Grenzen. Ebenso tun es die Beschränkungen unserer Möglichkeiten. Wir können nicht fliegen, an zwei Orten gleichzeitig sein, ewig leben etc. "Gewalt" ist hier fast ein missbräuchlicher Begriff.

Wollte man nur durch das Aufzeigen von Gefahren Kinder schützen, erzöge man sich lebensängstliche Menschen. DIE wären dann insgesamt beeinträchtigt, mithin mit einem Maximum an inneren Grenzen ausgestattet. Hier passt "Gewalt" schon besser.
****on Mann
16.216 Beiträge
*******exe:
Aber - kann man Selbstliebe lernen, nachdem sie schon in der Kindheit gar nicht aufkommen konnte durch Erziehung

Mir ist's jedenfalls gelungen. Habe also die geübte Selbstabwertung loslassen können. Aber vielleicht gings nur, weil ich mich als Kind über die dumme "Pädagogik" hinaus geliebt gefühlt habe. *nixweiss*
*********r_by Mann
546 Beiträge
Sehe ich komplett anders
*********nd_69:
Ich gebe zu bedenken, dass der Mensch ein soziales Wesen ist. Und in einer Gesellschaftsform, wie wir sie hier haben, ist Anpassung ein höheres Gut als Selbstliebe und Selbstbestimmtheit. Und teilweise überlebenswichtig.

Sehe ich komplett anders.

Wenn wir Selbstliebe über die Weigerung von Anpassung oder Anpassung definieren, haben wir wieder eine Form der Selbstliebe, die sich über Eigenschaften definiert. Sich nicht anzupassen, also lieber tot als rot ist keine Selbstliebe. Sich anzupassen, ist auch nicht Selbstliebe. Hier schwingt die Idee, dass wir unser Selbst verraten müssen, wenn wir uns anpassen würden. Das aber deutet auf ein Selbst hin, dass über Eigenschaften definiert ist. Also ich bin Christ, und lieber Tot, bevor ich Rot bin bezieht sich auf ein SelbstBILD (christ), dass ich für mich halte. Selbstbilder kann man aufgeben, verraten, verändern, loslassen, oder auch behalten. Irrelevant für die Selbstliebe, die ich meine.

Von Aussen kann man auch keine Selbstliebe bekommen. Von Außen kann man nur Selbstbestätigung bekommen. Selbstbestätigung ist eine positiv-Urteils-Bestätigung über mein Ich-Bild. Die daraus möglicherweise entstehende Selbstliebe ist immer noch meine eigene, innere Entscheidung mir selbst gegenüber.

Es gibt m. E. mehrere Gründe warum das Außenurteil für die Selbstliebe irrelevant ist.

Ein Grund ist, Menschen, die mich beurteilen tun das anhand von Informationen, die mehr mit ihnen selbst zu tun haben als mit mir. Sie beobachen mein Verhalten und beurteilen es als "gut" bzw. "schlecht", belohnen es, oder bestrafen es. Jedoch tun sie das immer aus ihrer eigenen Sicht heraus, welches das Resultat IHRES Lebens, IHRER Erfahrungen sind. Wenn sie in meinen Schuhen gehen würden, wäre ihr Urteil fast immer anders. Das tun sie aber nicht, sondern gehen eben in ihren eigenen Schuhen.

Daher ist auf dieses Urteil überhaupt kein Verlass und dieser sagt auch nichts wirklich über mich aus.

Die Urteile anderer entsteht zudem aus einem großen Teil von ihrer Erziehung, ihrer Konditionierung, was widerum das Resultat ihrer Kultur ist.

Beipiel: Welchen Wert hat für mich als Mann das Urteil eines Sizilianischen Mafia Patriarchen, wenn er zu mir sagt, "du weichei!"? Garkeinen! Welchen Wert hat für ihn mein Urteil: "Macho"? Garkeinen! Und diese sind - nochmal - eben nur Eigenschaften.

--

Ja wir sind soziale Wesen. Von Natur aus. Würden wir aber die natürliche Art der Sozialen Interaktion erlauben, so hieße dieses Empathie. Was wir aber mit Erziehung machen ist, die Zerstörung der Empathie (Natur) durch fiktionale und kulturelle Vorstellungen von Gesellschaftlichem Kontext. Fazit ist dann, dass ich mein Gegenüber versuche zu töten, weil er Kommunist ist, ich Kapitalist. (Beides fiktionale Vorstellungen gesellschaftlichen Kontextes, eigentlich irreal und nicht existent).
selbst - liebe
schöner thread, @ stefan

schöne beiträge

ja. was ist das eigentlich...die selbstliebe ?

ich liebe mich selbst.

da ich weder definieren kann, wer das " ich " ist, noch, wer das " mich " sein soll und daher nicht sagen kann, was denn nun das " selbst" bezeichnet, passe ich .

eine instanz in "mir " sorgt dafür, dass ich mir die zähne putze, "mich" wasche und kämme und mir nahrung zufüge. ich " sorge " also für " mich ". so ganz " wertschätzend ". " ich " nehme "mich" an. es bleibt mir ja nichts anderes übrig. ob das " liebe " ist, kann ich nicht sagen.

und erich fromm widerspreche ich einfach mal ganz frech. auch in zeiten düsterster " selbstzweifel " , in denen "ich" "mich" nicht sonderlich " liebte ", konnte ich von herzen andere menschen lieben.

ich kann zum thema also nichts beitragen, lese aber gerne mit. *herz*
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Selbstliebe - was ist das eigentlich?
@*******ler
Ja wir sind soziale Wesen. Von Natur aus. Würden wir aber die natürliche Art der Sozialen Interaktion erlauben, so hieße dieses Empathie. Was wir aber mit Erziehung machen ist, die Zerstörung der Empathie (Natur) durch fiktionale und kulturelle Vorstellungen von Gesellschaftlichem Kontext.

Sehr gut zusammen gefasst…deshalb hat jeder Mensch sein „eigenes Selbstgefühl“…seine Wertigkeiten...um zu überprüfen, ob er ganz bei sich selbst bleibt…sich gut fühlt…sich gut tut…sich selbst liebt..
****on Mann
16.216 Beiträge
Liebevoller Blick
und erich fromm widerspreche ich einfach mal ganz frech. auch in zeiten düsterster " selbstzweifel " , in denen "ich" "mich" nicht sonderlich " liebte ", konnte ich von herzen andere menschen lieben.

Geht mir auch so. Darüber hinaus kann ich aber mehr Menschen liebevoll betrachten, seit ich keine Abwertungsmuster wie "Versager", "Träumer", "Schwächling", "Idiot" mehr denke, weder mir noch anderen gegenüber.
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