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Selbstliebe - was ist das eigentlich?

da gab's doch diese Politikerin
Von den Piraten, glaube ich, vielleicht auch von den Linken, so ne junge, die genau das gesagt hat.
*******ackt Mann
260 Beiträge
mit kleineren Dingen und Themen beginnen
Es klickert immer nochmal etwas.
Ich bin für Eure achtsamen Beiträge sehr dankbar. Die Sammlung ist lesenswert.

Wenn ein dicker Kloß drückt, ist es sehr wertvoll, mit kleinen Zärtlichkeiten für sich zu beginnen. (Der Kloß ist meistens schon lange ein Begleiter. Wäre er auf einmal fort, wäre das ein Schreck.)
Levine, 'Vom Trauma befreien' gibt sehr gute Hinweise für den Beginn. Inzwischen wird dieser Ansatz hervorragend weiter entwickelt (vgl. somatic-experiencing.de bzw. Laurence Heller, NeuroAffektives Beziehungsmodell, NARM).
Unten am drückenden Berg kleine Kiesel zu lösen, macht es dem Berg leichter, nachzurutschen. Das hat Anderen schon öfters geholfen. --

Immer wieder taucht auf dem Weg zu gesunder Selbstliebe eine Frage auf, die auch hier im Thread angeklungen ist: Habe ich den Mangel erworben, ist er mir gemacht worden (d.h. sozial bedingt) oder habe ich ihn mitgebracht (geerbt etc.)? Wenn es drückt, rütteln solche Sorgen, sie dürfen dazu gehören (danke, DerSpieler, für Dein schönes Bild!).
Auf dem Weg vom Einkaufen fiel mir ein Beispiel dafür ein, wie stark soziale Bedingtheit wirkt, wie sehr wir sie uns zu eigen machen, und wie die Anlässe, die 'Eigenschaften' bei uns begründen, verdrängt werden (in 'Vergessenheit' geraten): Viele von uns kennen aus dem eigenen Leben oder dem von Freunden und Bekannten Eigenheiten des Geschmacks beim Essen, Vorlieben und Abneigungen (mit anderem, das unser Behagen oder Unbehagen ausmacht, ist es sicherlich ähnlich).
Viele erleben sie gewöhnlich wie eine ur-persönliche Eigenart.
Manchmal wird zu Vorlieben erzählt, dass ein geliebter Mensch sie geteilt hat und zu Abneigungen gibt es Erinnerungen, wie etwas vergällt worden ist.
Schau es in Ruhe an und entdecke die Möglichkeiten neu.

Ich erlebe meine Geschmacks-Bandbreite nicht als persönliche Eigenart (oder ruppige Robustheit) und pflege Vorlieben nach der Wohltat für Gemüt und Körper. Zu Mahlzeiten gehörten in meiner Kindheit Ausgeglichenheit, Behaglichkeit und gelegentliches (wiederholtes) Probieren von Neuem dazu.
Eine enge Freundin ist unter beklemmenden Bedingungen aufgewachsen und hat erst spät, im Kontakt mit Freundinnen und deren häuslicher Umgebung allmählich hinzugewinnen können. --

Es sind nicht wir, die durch das Leben gehen.
Es ist das Leben, das durch uns hindurch geht.
(Hazrat Inayad Kahn)
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Anlasser
****on:
kann die Wertschätzung aus dem Freundeskreis wie der Anlasser eines Automotors wirken

Das finde ich ein sehr schönes Bild. Ich glaube, daran kann ich andocken.

*******avor:
Was ist wenn es äußerlich genug Wertschätzung gibt, nur die Person in Innern sie nicht sieht, da ihr inneres "Selbstliebe-Konzept" fehl schlägt und von außen fließende Liebe nicht hineinlässt?

Ja, das gibt es. Da sind die inneren Glaubenssätze(TM) dann so stark, dass nichts durch dringt. Da hat es die Realität dann schwer. Aber je dauerhafter die Realität und wenn vielleicht die Chance für einen zweiten Blick besteht, dann können irgendwann auch die Glaubenssätze ins Wanken kommen. Aber das ist ein langer Prozess...


Gruß
Stefan
*******ackt Mann
260 Beiträge
Ich möchte das aufgreifen, wild_flavor und StefanXXL:
Wenn die Wertschätzung nicht durchdringt, kann manche Liebesbeziehung daran scheitern. Wir erkennen uns nicht, obwohl/nachdem wir uns in Verbundenheit begegnet sind.

Was Gesche anfangs formuliert hat, gilt für Viele weiterhin (S.1):
(...)
Nur bei der Liebe. Da warten wir darauf, dass uns jemand das Gefühl von außen einpflanzt. Da wollen wir eine Bestätigung. Wenn ich jemanden liebe, dann scheint das nichts wert zu sein, solange er mich nicht genauso "zurückliebt". (...)
Meine Liebe für dich endet nicht, wenn ich nicht von dir zurück geliebt werde.
Zurück geliebt zu werden ist ein Wunsch, der von meinem Lieben unabhängig ist (und mit Begeisterung erlebe ich, wenn es geschieht).
Wird er nicht erfüllt, bleibt meine Liebe zu dir unverändert und in Offenheit bestehen; ich fühle mich dir verbunden.
Was ich mir in meiner Liebe und Wertschätzung für dich wünsche ist dein integeres Verhalten. Ich gönne dir gerne, dass du von meiner Liebe für dich weißt und dir ihrer gewiss bist. Reagierst du verstört darüber, betrübt deine Unzugänglichkeit, weil ich dir wünsche, dass es dir angenehm wäre.

Diese Haltung ist für Viele unglaubwürdig, weil sie die Liebesvorstellung gelernt haben, die Gesche beschrieben hat und im gesellschaftlichen Kontext mitschwingt. Wir sind darin sehr empfindlich, wenn uns Erfahrungen von Bevormundung, Besitznahme, übergriffigen Ansprüchen usw. mit der Behauptung von Liebe und Zuneigung aufgenötigt worden sind.
Umso mehr gilt Gesches Empfehlung, solche Kontakte ruhen zu lassen.

Ich geh, wohin ich geh
... auf dem Weg zu mir.
(Bea T.)
*******fast Frau
327 Beiträge
Ich stehe vorm Spiegel. Prüfe mit einem letzten Blick, ob alles sitzt. Achtsam, wertschätzend und selbstbewusst. Nehme mir vor, dieses Mal, nur dieses eine Mal heute nicht wie gewöhnlich einer meiner Kolleginnen den Platz am Fenster zu überlassen. Ich bin doch so neugierig, wie es sich dort sitzt.

Bin ich voller Selbstliebe, weil ich mich mit meinen Bedürfnissen wertschätze?

Bin ich selbstverliebt, weil ich meine Bedürfnisse wertschätze und mag?

Bin ich egoistisch, weil ich meine Bedürfnisse wertschätze, mag und über die Bedürfnisse meiner Kolleginnen stelle?

Oder bin ich voll blumiger Selbstliebe, weil Egoismus gerade nicht ins wohlerzogene Gesellschaftsbild passt?
Ich mag solch Sprache nicht wirklich. Es muss ja auch nicht extra blumig sein. Ich finde auch nicht, dass das Frauentypisch ist, extra blumig zu sprechen, kenne wenige Frauen die so sind, darum geht es auch nicht in diesen Büchern.

Mit den Büchern muss sich kein Mensch beschäftigen, es ist etwas für Frauen die sich auf den spirituellen Weg machen. Dazu gehört auch emotionale Heilung, was wohl auch kollektive Wunden sind.
Es wird ja Gott sei Dank niemand dazu gezwungen, sich damit auseinander zu setzen..

Für mich sind es doch interessante Themen, eben spirituelle Themen. In diesen Büchern kommen mehr Sachen vor als nur Spiritualität. Und das ist auch Selbstliebe. Das Wort wirkt auf mich doch sehr unfrei. spirituelle Befreiung finde ich da besser. und genau weil diese Güllesprache mir so entsetzlich auf den Zeiger ging, habe ich es mal erwähnt, aber nicht nur hier,
sondern auch ist es ziemlich modern, in solch einer Sprache zu sprechen.
********wald Paar
2.150 Beiträge
JOY-Angels 
selbstliebe
ob nun blumig oder anders ausgedrückt...

ich glaube wer sich selbst liebt: seine grenzen kennt, auch mal nein sagt, sich selbst mag und auf sich achtet, sich nicht zu viel zumutet und sich auch zeit für freude und spaß nimmt, sollte in der regel ein fröhlicher und zufriedener mensch sein.

"eigensinn mach spaß", so hermann hesse.

das macht dann den menschen auch für die umwelt sympathisch. wer zufrieden ist mit sich, hat guten grund für gute laune ;-), nörgelt nicht ständig und kann vielleicht auch bei anderen eher mal 5 gerade sein lassen.

"ich mach mein ding", habe ich am we mit freunden beim stadfest laut gesunden.
es war super, hat spaß gemacht. fröhlich und auch etwas selbstverliebt kann ich udo lindenberg nur zustimmen!

ich schaue heute mehr darauf, dass es mir gut geht! dass ich mich nicht übefrachten lasse und dass ich mir erlaube, zu tun, zu essen, zu leben, wie es MIR gefällt!

die salzige *blumenschenk*
*********r_by Mann
546 Beiträge
@Foryou2fast
Das ist eine gute Frage aber wirklich schwer zu beantworten.

Per Definition kann eine Tat, eine Entscheidung immer als positiv oder als negativ bewertet werden.

Die einfache Antwort ist, es ist eigentlich völlig irrelevant für die Selbstliebe, was ich tue. Paradoxerweise, je mehr ich mein Handeln, meine Entscheidungen, meine Eigenschaften als Grund für meine Selbstliebe sehe, desto narzistischer ist diese Selbstliebe und desto destruktiver ihre Auswirkungen, sowohl in der innen- wie in der Außenwelt.

Nun, das ist eine schwer zu schluckende Pille ich weiß, es wirft auch hypothetisch alle Moral über Bord, so scheint es. In wirklichkeit ist aber moralisches Handeln, die einem Zwecke der Selbstliebe dient ein moralisches Handeln, dass der Selbsterhöhung dient.

Nehmen wir an, ich verhalte mich wie ein egoistisches Schwein. So ist das kein Grund mich selbst nicht zu lieben. Mich selbst zu lieben bedeutet aber NICHT mein Verhalten zu honorieren oder zu lieben. Gerade ehrliche Selbstliebe (die keine Selbsterhöhung ist) wird solch ein Verhalten nicht für Gut heißen. Jeder Mensch ist in der Lage Gutes oder Böses zu tun, aber wie es auch in der Bibel z. B. heißt; "hasse die Sünde, nicht den Sünder."

Die Tat ist nicht der Mensch, der Mensch ist nicht was er tut.

Und so; stelle deine Bedürfnisse über die der Kolleginnen und sieh was dir das einbringt. oder; stelle deine Bedürfnisse nicht über die der Kolleginnen und sieh was dir das einbringt.

Was fühlt sich letztlich besser an?

Der Egoist mag hier argumentieren, dass "mir das meiste" sich am besten anfühlt, täuscht sich aber radikal. Er sieht den unmittelbaren Nutzen und übersieht das große Ganze seines Lebens.

Und wenn wir keine Fehler machen, anhand dessen wir lernen können, wie sollen wir denn lernen?
******_he Mann
363 Beiträge
@Foryou2fast
Das musst Du natürlich für Dich selbst entscheiden, ich selbst könnte es aber nicht ohne den Kontext für mich beurteilen:

Was ist das für eine Situation, wo ist der Fensterplatz, sitzt ihr immer im selben Raum (Großraumbüro) oder einmalig dort zusammen (Zugfahrt), gibt es explizite Regeln, in welcher Weise willst Du Deinen Wunsch/Bedürfnis nach dem Fensterplatz zur Sprache bringen oder Dich einfach dort hinsetzen (ok bei Bahnfahrt, nicht ok, wenn das der Platz ist, wo der Schreibtisch der Kollegin mit all' ihren persönlichen und halbpersönlichen Sachen steht), was sind die Bedürfnisse der Kolleginnen (eine hat eine Gehbehinderung und der Fensterplatz ist am enifachsten zu erreichen / Sehbehinderung und der Fensterplatz ist am hellsten), etc, pp
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Anlasser und Wunsch nach Liebe
*******ackt:
Meine Liebe für dich endet nicht, wenn ich nicht von dir zurück geliebt werde.
Zurück geliebt zu werden ist ein Wunsch, der von meinem Lieben unabhängig ist (und mit Begeisterung erlebe ich, wenn es geschieht).
Wird er nicht erfüllt, bleibt meine Liebe zu dir unverändert und in Offenheit bestehen; ich fühle mich dir verbunden.

Das kann ich alles unterschreiben. Aber das war nicht der Punkt des Anlassers - sogar ganz im Gegenteil.

Der Punkt mit dem Anlasser war: Liebe, die mir von Außen entgegengebracht wird und die ich durch liebevolles Handeln(sic!) erkenne, kann mich zu der Erkenntnis führen, dass ich liebenswert sein könnte.

In Fällen mangelnder Selbstliebe komme ich nämlich überhaupt nicht auf die Idee, dass ich liebenswert sein könnte, und konsequenter Weise wünsche ich mir auch gar keine Liebe von anderen: Wie sollten die anderen denn auf so eine spleenige Idee kommen mich zu lieben wo es doch gar nichts liebenswertes an mir gibt?

Hier kann ein stetiger Fluss Liebe von Außen mich irgendwann von dem Glaubenssatz, ich sei nicht liebenswert, abbringen.

Erst dann könnte ich auf die Idee kommen, dass andere mich ja auch bitteschön mal lieben könnten. Das ist aber unwahrscheinlich, weil ich auf dem Weg zur Selbstliebe die Liebe von Außen ja als großes Geschenk empfunden habe und solche Geschenke kann man sich nicht wünschen. Die legt einem das Universum einfach vor die Tür - um es mal den Esoterikern klar zu machen *zwinker*.


Gruß
Stefan
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
*******fast:
Ich stehe vorm Spiegel. Prüfe mit einem letzten Blick, ob alles sitzt. Achtsam, wertschätzend und selbstbewusst.

Daran fallen mir zwei Dinge auf.

1. Du prüfst deine Eigenschaften. Ich denke, wir haben im Thread erarbeitet, dass sich Selbstliebe nicht an Eigenschaften fest macht. Mich würde aber interessieren, ob ein solcher prüfender Blick dennoch ein Ausdruck von Selbstliebe sein kann - im Sinne von Selbstfürsorge.

2. Deine Formulierung klingt für mich, als würdest du in die Schlacht ziehen. Rambo würde an der Stelle wahrscheinlich seine Mega-Wumme durchladen. Es fällt mir schwer, das mit Selbstliebe in Verbindung zu bringen. Es könnte mir aber gelingen, wenn der Zweck ein andere wäre: Für eine gute Sache in die Schlacht zu ziehen, die größer ist als du selbst. Aber das ist hier eindeutig nicht der Fall.

*******fast:
Nehme mir vor, dieses Mal, nur dieses eine Mal heute nicht wie gewöhnlich einer meiner Kolleginnen den Platz am Fenster zu überlassen. Ich bin doch so neugierig, wie es sich dort sitzt.

Auch das klingt für mich sehr nach Konkurrenz. MitleserInnen was meint ihr: Wäre das mit Selbstliebe vereinbar? Unter welchen Bedingungen?


Gruß
Stefan
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Manchmal...
Überschreitet die eigene Selbstliebe die Grenzen der Selbstliebe anderer.

That's life!

Und... Sportlicher Wettkampf auf fairer Ebene kann auch zur persönlichen Selbstliebe gehören.

Alles OK finde ich. Selbstliebe muss nicht in Selbstaufgabe enden.

DeltaSagittarii
*****a49 Frau
182 Beiträge
Nehme mir vor, dieses Mal, nur dieses eine Mal heute nicht wie gewöhnlich einer meiner Kolleginnen den Platz am Fenster zu überlassen. Ich bin doch so neugierig, wie es sich dort sitzt.

Für mich klingt das nach einer Frau, die "gewöhnlich" ihre Bedürfnisse zurückstellt hinter die Bedürfnisse anderer. Und aus meiner Sicht wird es Zeit, dass sie das lässt. Aus Liebe zu sich selbst.
*******ackt Mann
260 Beiträge
Zum Einen, StefanXXL
und konsequenter Weise wünsche ich mir auch gar keine Liebe von anderen
, gibt es in der Einstellung und dem Verhalten Liebesgeschädigter eine Vielfalt von gravierenden Unterschieden. Deine Darstellung gibt einen Hinweis, greift aber leider zu kurz, weil die/der in der Selbstliebe Angegriffene z.B. ein Konglomerat undurchsichtiger Missbrauchsgeschichte zuzüglich eigener Überlebensstrategien zu entwirren versucht, während ihre/seine Liebste heilsam sein möchte.
Wir sind darin sehr empfindlich, wenn uns Erfahrungen von Bevormundung, Besitznahme, übergriffigen Ansprüchen usw. mit der Behauptung von Liebe und Zuneigung aufgenötigt worden sind
(Ich belass' es mal für jetzt dabei.)

Ich hatte mich ganz bewusst auf eine Darstellung von Gesche bezogen.
Das Verhältnis zum Lieben, das ich dargestellt habe, ist allerdings den Wenigsten, die sich in solcher Auseinandersetzung befinden, als Möglichkeit bewusst. Wie sich Liebe anfühlt und leben lässt, wenn die Verquickungen mit Versorgung, Verpflichtungen und Missbrauch nicht dazu gehören, trauen sich die Meisten noch nicht einmal zu wünschen.

Zum Anderen möchte ich Foryou2fast nach dem brillanten Beitrag von DerSpieler am Liebsten in Ruhe lassen. Sein Text impliziert die Antworten zu den neu angeführten Details, wenn er geduldig umgesetzt wird. Foryou2fast hätte uns anders geschrieben, wenn das alles schon so klar wäre wie jetzt kritisiert.
Liebe Grüße
m
****mi Frau
1.845 Beiträge
mir steht der Fensterplatz
genauso zu ,wie jedem anderen ....denke ich und setze mich einen Platz weiter
Denn der Fensterplatz ist manchmal nicht das, was es scheint (der sitz kaput ,fenster undicht ....es zieht oder die sonne blendet usw)
Manchmal, sagt einem das Leben, mit genau so welchen Entscheidungen, das nicht immer alles was man möchte, das ist was man sich vorstellt und das was man nicht wollte, das Wundervollste ist und von der Fensterplatzsitzerin vieleicht genau so beneidet wird
Eigenliebe heißt für mich ,sich auch denn zu lieben ,wenn man scheitert und daraus für sich das beste macht
Denn, wenn alles rund läuft, man alles bekommt ,was man möchte, fragt man nicht nach Eigenliebe ....ist leider so ,nur mit Verlust und schlechten Gefühlen Gedanken, denken wir über die Eigenliebe nach und lernen daraus
*zwinker* das ganze Leben ist lernen und jeder Tag ist ein neues Leben
****on Mann
16.230 Beiträge
Eigen
Eigenliebe... ist es exakt dasselbe wie Selbstliebe? Eigenlob... Selbstlob? Eigenvertrauen, Eigenbewusstsein, Eigenverliebtheit, Eigenart... ? Was meint ihr? *nixweiss*
******_he Mann
363 Beiträge
Lucil hat vor 2 Seiten
die Unterscheidung "amour de soi" und "amour propre" (nach Rousseau) eingebracht.
https://en.wikipedia.org/wiki/Amour_de_soi https://en.wikipedia.org/wiki/Amour-propre

Amour propre wird mit Eigenliebe, Eitelkeit, aber auch Selbstachtung übersetzt.
Amour de Soi haben wohl nach Rousseau auch Tiere, sie ist wohl die reinere, ursprünglichere, glücklichere Selbstliebe.

Aber Rousseau ist nun auch nicht der neuesten, modernsten Philosophen einer...
****mi Frau
1.845 Beiträge
ich würde
sagen, nein keinen unterschied ....denn es ist meine eigene liebe zu mir, die mich zum selbst erst macht und liebe ist nie krank ,die angst macht krank
angst vor nicht richtig zu sein ,angst vor nicht gut genug zu sein ,angst vor nicht geliebt zu sein usw
man sollte sich doch seine liebe zu sich, bewust machen können, ohne erst über wörter nachdenken zu müssen *zwinker* finde ich ,wichtiger dabei ist doch, eine möglichkeit zu finden, die eigenliebe mit der fremdliebe zu koodinieren,so das es dem gegenüber genauso gut geht, wie mir
da hilft manchmal schon ein wenig freundlicher austausch und die fensterplatzsitzerin tauscht gerne den platz mit dir *zwinker* wenn nicht, denn liebe dich trotzdem ,weil du liebenswert bist
Selbstliebe und Eigenliebe werden im deutschen Sprachgebrauch synonym verwandt. Ist ein und dasselbe.

Das betrifft auch die davon abegeleiteten Worte: Eigenlob = Selbstlob usw.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
****ta:
die Unterscheidung "amour de soi" und "amour propre" (nach Rousseau) eingebracht.

Danke für die Links!

Aus dem Artikel zu Amour propre:

According to Rousseau, [...] amour-propre [...] arose only with the appearance of society and individuals' consequent ability to compare themselves with one another.

In Deutsch: Nach Rousseau entstand amour-propre erst mit dem Auftreten von Gesellschaft und der folgenden Fähigkeit der Individuen sich mit anderen zu vergleichen.

Hier ist der Vergleich drin und zu Zeiten Rousseaus war die universelle Vergleichbarkeit (über das Geld) noch nicht so etabliert wie heute. Es fällt aber auf, wie sehr er diese Vergleicherei den Menschen schon andichtet...

Jedenfalls muss sich ein Vergleich an (irgendwelchen) Eigenschaften des Verglichenen fest machen. Da Liebe aber ja eben nicht auf Eigenschaften schaut, kann eine vergleichende Haltung gar keine Liebe sein. In der Tat zerstört der Vergleich die Liebe.


Gruß
Stefan
********lack Frau
19.344 Beiträge
@******XXL

Vera Illukiewicz hat es in ihrem Gedicht auf den Punkt gebracht, wie ich finde.

TREUE
Es war noch nie verkehrt sich selber treu zu bleiben,
vorausgesetzt natürlich, man kann sich selbst gut leiden.

WiB
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Die Frage, ob die "Zivilisation" den Menschen aus dem Paradies getrieben hat oder ob es die Regeln der Kultur sind, die uns davon abhalten, unsere eigentlich zerstörerische Natur zu leben, wird seit Rousseau durchaus kontrovers diskutiert.

Und je nachdem auch mit unterschiedlichen Folgerungen für z.B. den Erziehungsstil.
*******ackt Mann
260 Beiträge
StefanXXL:
... kann eine vergleichende Haltung gar keine Liebe sein. In der Tat zerstört der Vergleich die Liebe.
Menschen können, unabhängig von ihrem Geschlecht, auch inhomogen sein - und darin zuverlässig und authentisch. Sie können liebend sein und sich in Vergleichen verstricken, um durch Auseinandersetzung und Verstehen dort heraus zu finden.
(In binärer Logik scheitert der Wunsch nach umfassender Erkenntnis.)
@*******na57: Weder hat die Zivilisation die Menschen aus dem Paradies vertrieben, noch halten die Regeln der Kultur die Menschen davon ab, ihre vermeintlich zerstörerische Natur zu leben.

"Hat er (der Mensch) sich erfasst und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in der Kindheit scheint, und worin noch niemand war: Heimat." (Ernst Bloch, Prinzip Hoffnung)
Schon vergessen?
Dem voraus geht ein wesentlicher weiterer Satz:
Die wirkliche Genesis ist nicht am Anfang, sondern am Ende, und sie beginnt erst anzufangen, wenn Gesellschaft und Dasein radikal werden, das heißt sich an der Wurzel fassen.
Es ist in dir, also leb es.
******_he Mann
363 Beiträge
aha
also Bloch ist auch pro Erkenntnis, Emotion plus Ratio. Und pro soziales Gefühl, kein idiothymes.
*******fast Frau
327 Beiträge
*******ackt:
Menschen können, unabhängig von ihrem Geschlecht, auch inhomogen sein - und darin zuverlässig und authentisch.

Stimmt. Und inhomogenes Thread-Lesen gehört wohl bei mir dazu. Erst jetzt habe ich die interessante Resonanz auf Spiegelblicke und Fensterplätze entdeckt.

Nachsitzen, Foryou2fast, nachsitzen. Lesen und staunen. Danke für das Kino, dass genieße ich, wenn der Akku wieder voller ist:- ).
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