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Selbstliebe - was ist das eigentlich?

******ito Mann
3.803 Beiträge
Gibt es das?
was liebe ich dann? Nichts!

„«Nichts» bezeichnet die Abwesenheit von dem, was wir suchen, was wir wünschen, was wir erwarten.“ Henri Bergson, Denken und schöpferisches Werden

Wenn dieses „Nichts“, also die Abwesenheit von so vielen Dingen eine umhüllte Leere darstellen mag, gibt es dennoch etwas, was mit Leben und Selbstfürsorge aus(f)zufüllen wäre.
Selbst
Bin ich mein Körper? Bin ich mein Denken, meine Eigenschaften, meine Geschichte, meine Gefühle? Wo bin ich, wo im Körper bin ich? Das heißt, welchen Teil kann man von mir abschneiden, amputieren, ohne das ich verschwinde?

Ist dieses zu liebende Selbst nicht die Summe aller Teile? Mit allen Gegensätzen, Widersprüchen, Brüchen und angefangenen Wegen? Einfach das, was gerade IST. Man kann nichts abschneiden, alles ist wichtig für das Ganze. Ignoriere ich die Zeichen meines Körpers, werden auch meine Gefühle im Mitleidenschaft gezogen. Achte ich meine Gefühle nicht, wehrt sich der Körper irgendwann. Wenn ich meine Eigenschaften unterdrücken muss, geht meine Geschichte einen Weg, der sich irgendwann nur noch falsch anfühlt.

Also wenn ich mich auf diesen Weg der Selbstliebe mache, dann mit Haut und Haaren, sozusagen. Und meine Erfahrung ist, dass es auch auf das Umfeld ausstrahlt. Es verändert das eigene Beziehungsverhalten und damit stößt es auch in den Menschen in meiner Umgebung Dinge an.
Das Zitat wurde nicht korrekt markiert @*******ler. Sorry.
********lack Frau
19.363 Beiträge
@*******ackt

..., bitte, welcheswasdasdies-es kann damit zusammenhängen?

Ich habe "es kann" geschrieben, weil das nur jeder für sich beantworten kann.

womaninblack, mit Deinem Beitrag sind wir erneut in der Beschreibung sozialer Bedingtheit (was mich nicht verwundert).

Mich wundert es auch nicht. Also ich habe mich erst über die Äußerungen zu meiner Person entdeckt.
Dann konnte ich für mich sehen, was zutreffend war und was eben in meinen Augen nicht zutraf.
Und da wir alle in einen sozialen Gefüge leben, wird sich das immer auch auf Menschen auswirken.
Nur wie das rüber gebracht wird, liegt nicht in unserer Hand.
Natürlich kann man selbst andere Wege gehen, wenn es um das Vermitteln von Aussagen geht.
Wobei Kritik in meinen Augen nicht generell negativ ist.
Manches läßt sich eben auch erst abändern, wenn man Kritik gesagt bekommt.

Dass es ohne Unzufriedenheit keinen Antrieb gäbe, wie Du es beschreibst, zweifle ich an.
Es gibt für diese Auffassung eine Bücherwand voller Begründungen. Deswegen bleiben wir stecken :-).

ich habe aber nicht von Unzufriedenheit gesprochen, sondern von etwas an sich nicht leiden können.
Das ist m.E. ein Unterschied.
Ich kann z.B. meine Ungeduld an mir nicht leiden, besonders da es für mich schon negative Konsequenzen gab. Und weil das so ist, übe ich mich darin geduldiger zu sein.
Klappt nicht immer, aber immer öfters.

WiB
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Jeder findet seinen Weg...
…zu sich selbst, der eine früher und der andere halt später..

auch ein schönes Beispiel;

Es ist mitunter schwer, wenn man geliebt werden will klare Grenzen für sich und andere zu ziehen.

….manchmal bewundert und liebt man gerade den Menschen…der es hin bekommt…zu sich und (seinen vermeintlichen) Fehlern zu stehen…und für sich auch Grenzen zu ziehen…weil man halt selbst es nicht
so kann *top*

*******ackt Mann
260 Beiträge
Du Schelm,
@*******ler, das hier ist Deutschland, da wird eine solche Frage ernsthaft aufgenommen und behandelt (statt heiter ein Koan als Koan zu erkennen)!
Hatte ich das Zitat von Satchmo nicht schon bemüht ... 'Wenn du es fragen musst, wirst du es nie verstehen.'?
- Rechner aus und hinaus in den Wald!
lg
Ich meine, was ist das Objekt meiner Liebe bei diesem Wort; "Selbstliebe". Und da wird es dann richtig lustig.

Für die Antwort auf diese Frage sollte man keinen Glauben heran ziehen, sondern direkte Erfahrung. Denn wir können zwar behaupten, "das Einhorn, dass ich selbst bin liebe ich." aber letztlich bringt es nichts ein Phantasiegebilde zu lieben.

Bin ich mein Körper? Bin ich mein Denken, meine Eigenschaften, meine Geschichte, meine Gefühle? Wo bin ich, wo im Körper bin ich? Das heißt, welchen Teil kann man von mir abschneiden, amputieren, ohne das ich verschwinde?

Begründungen, abgeleitet von extrinsischen Begebenheiten, erscheinen zunächst als einfaches und verlockendes Kalkül. Das Objekt der Liebe ist greifbar, es ist klar definiert und spendet Sicherheit. Dabei sei angemerkt, daß dein kritischer Ton durchaus wahrnehmbar ist.
Unser Dasein erfordert mitunter rationale Kompetenzen. Eine Welt ohne den rationalen Diskurs ist undenkbar, offenbar wohnt den Menschen ein Antrieb inne, der sie fast unermüdlich zu rationalen Erwägungen und Bewertungen verleitet. Die Vernunft, welche als Begrifflichkeit anderen Kulturen gänzlich fremd ist, gilt als hohes Gut. Demutsvoll ordnen wir uns ihr unter, denn das gebietet unser untrüblicher Blick in die Welt. Und es lässt sich nicht bezweifeln, daß uns diese Geisteshaltung umfassende Zugewinne ermöglicht hat. Die zentrale Frage ist eine andere. Nämlich wozu sich unser rationaler Geist überhaupt gebrauchen lässt.
Die Philosophie der vergangenen Jahrhunderte hat sich umfangreich mit dieser Fragestellung befasst. Während es auf den ersten Blick abwegig erscheint, so lässt sich dennoch die Frage nach der Unterscheidung des Menschen von den übrigen Lebewesen aufgreifen. Denn auch hier wird die äußere Beschaffenheit als Kriterium erwogen. Dezidierte Auseinandersetzungen sind hingegen eher ernüchternd, weil sie die einfachen Antworten widerlegen und dabei keine besseren liefern. Die einfache Annahme, daß allein unser freier Wille das uns inhärente Alleinstellungsmerkmal ist, offenbart einen nahezu prophetischen Charakter. Dazu kann die gemeinhin zutreffende Unveräußerlichkeit dessen als einfache Schlussfolgerung betrachtet werden.
Es mag sich ergeben, daß während des Strebens nach Erkenntnis gänzlich neue Fragen aufgeworfen werden. Etwa die Frage nach der Objektivität unserer Wahrnehmung. Nur weil die Ungewißheit vordergründig ein gewisses Unbehagen hervorruft, ergibt sich noch nicht die Notwendigkeit, keine neuen Wege zu erkunden. Muss der Liebe denn immer eine (physische) Realität anhängig sein? Kann sie nicht vielmehr als allgegenwärtige Befindlichkeit aufgefasst sein? Auch trotz unserer zeitweise getrübten Wahrnehmung. Die Wahrheit besteht doch darin, daß alles Äußere und Greifbare nicht zur Begründung starker Gefühle wie der Liebe taugt. Die Liebe ist tatsächlich überall, wenn wir sie nur wahrnehmen. Ein Unterfangen, das kaum erstrebenswerter sein kann.
*******ackt Mann
260 Beiträge
- was ist das eigentlich?
Stained:
Eine Welt ohne den rationalen Diskurs ist undenkbar, offenbar wohnt den Menschen ein Antrieb inne, der sie fast unermüdlich zu rationalen Erwägungen und Bewertungen verleitet.

Glücklicherweise ist mir eine Welt ohne rationalen Diskurs denkbar.
Glücklicherweise kenne ich Menschen, die nicht fast unermüdlich zu rationalen Erwägungen und Bewertungen getrieben sind, Zu meiner Freude sind einige von ihnen weiblich.
Die Vernunft, welche als Begrifflichkeit anderen Kulturen gänzlich fremd ist, gilt als hohes Gut.
Im Wesentlichen wird Vernunft aktuell durch komplexe Angststrukturen repräsentiert, die sich vorzugsweise verleugnen.
Demutsvoll ordnen wir uns ihr unter, denn das gebietet unser untrüblicher Blick in die Welt.
Auch trotz unserer zeitweise getrübten Wahrnehmung.
In Demut orientiere ich mich am Wissen des Herzens, dem der Verstand als Werkzeug dient.
Rechthaben ist für mich ohne Belang, allein, ich irre mich möglichst nicht zu sehr, weil sich Andere auf mich verlassen.
Und es lässt sich nicht bezweifeln, daß uns diese Geisteshaltung umfassende Zugewinne ermöglicht hat.
Mindestens seit Descartes 'cogito ergo sum' ist unschätzbar wesentliches Wissen und ist Lebenskultur vernichtet und durch fatale Zivilisationsschäden verdrängt worden, so dass nicht zuletzt ein Thread wie dieses nötig ist, in dem Selbstverständlichkeiten mühselig wiederentdeckt bzw. besorgt zerpflückt werden. Im Durchschnitt ist die aktuelle Qualität der Orientiertheit zivilisierter Menschen sehr nahe am Standard während der Großen Pest.
Während es auf den ersten Blick abwegig erscheint, so lässt sich dennoch die Frage nach der Unterscheidung des Menschen von den übrigen Lebewesen aufgreifen. Denn auch hier wird die äußere Beschaffenheit als Kriterium erwogen. Dezidierte Auseinandersetzungen sind hingegen eher ernüchternd, weil sie die einfachen Antworten widerlegen und dabei keine besseren liefern.
Nach dem aufmerksamen Lesen dieser drei Sätze hatte ich zunächst ein Schweigegelübde für mich in Betracht gezogen.
Die einfache Annahme, daß allein unser freier Wille das uns inhärente Alleinstellungsmerkmal ist, offenbart einen nahezu prophetischen Charakter.
Merke: Ein Alleinstellungsmerkmal gibt dem Dasein Sinn und lässt sich grandifizieren.
Nur weil die Ungewißheit vordergründig ein gewisses Unbehagen hervorruft,
- werde ich mir die Vorfreude nicht christianisieren lassen, o Kind tragischen Todesangstkultes!
Die Wahrheit besteht doch darin, daß alles Äußere und Greifbare nicht zur Begründung starker Gefühle wie der Liebe taugt.
Die Wahrheit besteht darin, dass Liebe keine Begründung benötigt und dass auch alles Äußere und alles Greifbare besonders guten Grund zum Lieben darstellt.

Stained, ich hoffe, ich habe Deinen Text nicht zu sehr aus dem Zusammenhang zitiert. Über die Kulturen, in denen die Vernunft keinen so hohen Stellenwert hat, würde ich gerne mehr erfahren.

Und @*******ler, kommst Du auf ein Eis vorbei oder egal was, damit Sorge getragen werden kann, dass keine Deiner liebenswerten Aspekte rationalisiert (bzw. wegdeprimiert) werden?!
Es sind nicht Schnipsel, die uns ausmachen, und was Nachtschatten klar aufgezählt hat, sind nicht einfach Aspekte des Ego/Images. Sprache ist nur ein wunderbares, schätzenswertes Vehikel bei dem Versuch, den Fluss zu beschreiben. Was geschieht, wenn wir verstehen, lässt sich nicht einmal versprachlichen, und das ist gut so.
Bangemachen gilt nicht - Euch einen schönen Abend!
*******ackt Mann
260 Beiträge
Noch ein anderer Aspekt
• ist längst mal fällig. Bislang haben wir gute Ratschläge gegeben, Grundlagen erörtert, existenzielle Not bzw. Ressourcen besprochen, philosophische Tiefen gelotet ...
Mir fehlt noch was vom Träumerischen: Wie fühlt sich jemand für Euch an, die/der sich selbst liebt? Ist da in Eurer Vorstellung oder im Erleben Konkurrenz, Verunsicherung, Faszination in Anziehung oder in Abstoßung, Versponnenheit, Befremdnis, Neid, Hingerissensein - oder ja?
Und welche Person fällt Euch spontan zu Selbstliebe ein - gibt es lebendige Anlehnung?
*********r_by Mann
546 Beiträge
Ich selbst ein Individuum
Selbstliebe als die Liebe zum Individuum, dass ich bin.

Da fällt mir eine Szene aus Leben des Brian ein, Ein Mann ruft euphorisch in die Menge; "Ihr seid alle Individuen!" worauf sich eine Stimme aus der Menge erhebt und zurück schreit; "Nein! ich nicht!" *g*

Wir erfahren uns als Individuen und denken von uns als Individuen. Die Erfahrung ist richtig beurteilt, das Bild von uns selbst als Individuum ist aber oft falsch. Wenn ich mich frage, was macht mich zum Individuum, was macht mich anders, so werde ich immer etwas finden, etwas benennen können. Und genau das, was ich dann finde macht mich zum Gegenteil eines Individuums. Bin ich ein Musiker? Davon gibts viele, bin ich ein guter, ein schlechter Mensch, davon gibts viele, bin ich ein außerordentlicher Mensch, nun,.. davon gibts viele, bin ich einzigartig, in meiner einzigartigkeit unterscheide ich mich nicht von allen anderen. Bin ich ein Individuum? Ja, wie alle anderen, und somit eben keiner!!! LOL! *g*

In der Selbstreflektion aus der ich mich beurteile gibt es keine Individualität. Ist das nicht erstaunlich? Jede Selbstdefinition ist bereits eine Normierung. Das echte Individuum kann nicht benannt werden, aber erfahren und geliebt.

Die von Moment zu Moment statt findende Erfahrung jedoch, so lange man sie nicht bedenkt, aber erlebt, ist Individualität.

Wenn ich mich also lieben möchte als Individuum, so ist Selbstliebe die direkte Erfahrung im Hier und Jetzt zu sein und dies zu lieben, denn nur ich, sonst kein anderer und nur jetzt und nie wieder ist diese Erfahrung durch mich erfahren. Oder eigentlich; Leben, das lebt, Erfahrung, dass sich selbst erfährt, denn es gibt diesen Split zwischen dem der erfährt und dem, dass erfahren wird nicht wirklich.

*******ackt:
Mir fehlt noch was vom Träumerischen: Wie fühlt sich jemand für Euch an, die/der sich selbst liebt? Ist da in Eurer Vorstellung oder im Erleben Konkurrenz, Verunsicherung, Faszination in Anziehung oder in Abstoßung, Versponnenheit, Befremdnis, Neid, Hingerissensein - oder ja?
Und welche Person fällt Euch spontan zu Selbstliebe ein - gibt es lebendige Anlehnung?

Also ich kann als erstes sagen, wie es sich für mich anfühlt, wenn ich mich selbst liebe. (was nicht immer der Fall ist). In den Momenten gibt es in mir keinen Konflikt. Es gibt da in mir keine Zwei-heit. Ich bin mit mir und meinem Umfeld vereint. Das geht so weit, dass wenn ich etwa einen Stuhl sehe, spüre ich diesen Stuhl als mein Selbst.

Menschen, die sich selbst lieben, die mir begegnet sind begegnen mir Liebevoll. Ich bin real wenigen Menschen in Person begegnet, die sich selbst wirklich lieben. Sie sehen mich an und es sieht aus, als ob sie in mich verliebt wären, so komplett mit der Wahrnehmung bejahend bei mir, wie ich das nur von Frauen kenne, die in mich verliebt waren. Übrigens im Moment des Verliebt seins, im Moment wenn dieser Mensch mit dem, was er liebt vereint ist, ist Selbstliebe automatisch da, denn da ist kein innerer Konflikt mehr. Diese wenigen Menschen sind nicht mitglieder einer Todesangstfraktion und zwei von ihnen waren meine Lehrer.

Da er hier aufgetaucht ist, ist Eckart Tolle (nicht mein Lehrer aber vielen bekannt, deswegen nenne ich ihn) und des weiteren Jesus, Gandhi, aber auch unbekannte Menschen. Wer der englischen Sprache mächtig ist, dem kann ich persönlich Anthony de Mello empfehlen (es gibt bei Youtube einiges von ihm) und natürlich Allan Watts.

Abstoßung, Befremdnis, Neid etc sind Gefühle des Konflikts, die ganz natürlich auftauchen können aber denen man bejahend begegnen kann, worauf hin sie nach einer Weile nicht mehr auftauchen. Das ist aber ein heikler Punkt, Ihr auftauchen ist kein Zeichen von mangelnder Selbstliebe. Der negative Umgang mit ihnen allerdings schon. Sie zu verneinen, sie "reparieren zu wollen" erzeugt eine Verstärkung des Konflikts. Selbst dieses Wissen kann dazu führen, sie zu bejahen, damit sie verschwinden, was natürlich genau das Gegenteil bewirkt. Man muss bereit sein sich dem Menschsein und solchen Gefühlen hin zu geben, d. h. sie zu lieben. Sehr schwierig, aber möglich.
*********r_by Mann
546 Beiträge
Vernunft und Verstehen
@****ned

zustimmung!

Ich finde, dass der Mensch seine sog. Vernunftsbegabung falsch interpretiert. Die Intelligenz, die Projektionsfähigkeit, die Menschen von den Tieren (angeblich, denn da bin ich mir nicht mal so sicher) unterscheidet ist für mich eine (zugegeben sehr viel komplexerer) Form von Instinkt.

Ich meine damit; Hätte der Baum ein menschliches Gehirn, würde er sich sorgen machen, wann genau er Blüten werfen soll, und es als seine eigene Entscheidung beurteilen würde, wenn er im Frühling Blüten wirft. Er würde dann sagen; "ich bin eben ein intelligentes Wesen, denn genau zur richtigen Zeit habe ich meine Blüten aktiviert." (was natürlich Unsinn ist, denn es war die Jahreszeit, die das tat, nicht der Baum)

Und wir Menschen gehen dann auf Partnersuche, erleben das als unsere Entscheidung, obwohl es das nicht ist. Wir denken nach, und erleben das als unsere Tat, obwohl es das nicht ist, wir wählen einen Regenschirm und erleben das als eine Entscheidung, dabei hat der Regen entschieden, usw.

Wir verstehen, aber eigentlich entsteht das verstehen ganz wo anders her. Es kann sein, dass man eines Tages plötzlich alles versteht, weil man das Verstehen versteht. Das nicht konditionierte Verstehen ist Kreativität während das konditionierte Verstehen ein ettiketieren der Realität durch erlerntes ist. Und eigentlich gibt es nichts zu verstehen, das Verstehen an sich ist die Wahrnehmung von geschehender Intelligenz auf mentaler Ebene, ähnlich wie nachts in die Sterne zu sehen und zu staunen die Wahrnehmung von Größe ist.

*******ackt:
Und @*******ler, kommst Du auf ein Eis vorbei oder egal was, damit Sorge getragen werden kann, dass keine Deiner liebenswerten Aspekte rationalisiert (bzw. wegdeprimiert) werden?!

Gerne, wir sind nur weit weg voneinander. Und so lange ich im Sicheren Raum des Nichtwissens bleibe, ist die Rationalität ein Diener und nicht der König, so hoffe ich, dass das Lebendige nicht wegdeprimiert wird. Aber du hast recht, diese Gefahr ist nicht zu unterschätzen. *g*
Anziehung
@*******ackt

Menschen, die sich (wenigstens zeitweise) selber lieben empfinde ich als enorm anziehend. Weil sie mich nicht "brauchen". Ich muss sie nicht bestätigen, muss mir im Zusammensein keine Gedanken darum machen, ob ich die Erwartungen erfülle, weil es keine gibt. Damit kann ich viel mehr bei mir selber bleiben. Es findet eine echte Begegnung statt, es besteht Interesse an mir, nicht an dem, was ich für mein Gegenüber sein soll. Das finde ich enorm attraktiv.
********lack Frau
19.363 Beiträge
@**********ten38

.... muss mir im Zusammensein keine Gedanken darum machen, ob ich die Erwartungen erfülle, weil es keine gibt.

Also ich gehe nicht davon aus, das dies eine automatische Folge einer Selbstliebe ist.

WiB
*******ackt Mann
260 Beiträge
Die Khmer,
so heißt es, kannten kein 'Ich'.
Der Spieler:
Wir erfahren uns als Individuen und denken von uns als Individuen.


'Teile und herrsche' ('Divide et impera') wirkt seit einigen Generationen und schafft die modernen Irrtümer und Verwirrungen unserer Gemüter.

Ich empfinde als Teil der Horde, auch wenn ich all-ein bin. Damit geht es mir gut.

Ein schöpferisches Wochenende wünscht Euch
ln
****on Mann
16.237 Beiträge
Wer ist das: Ich?
Die Khmer,
so heißt es, kannten kein 'Ich'.

Da empfindet wer... sieht Licht, Formen, Farben, nimmt Gerüche wahr, und Geräusche. Es wird zu laut, zu grell... irgendwer hält die wahrnehmenden Ohren zu, auch die Augen. Wer ist das? Da werden Arme und Hände gesehen... viele sogar. Welche davon halten genau die Ohren zu, die unter der Lautstärke leiden? Warum sterben nicht alle, wenn einer stirbt? Klarheit schafft die Idee vom Ich. Das Ich ist derjenige Körper, den der Wahrnehmende ohne Gegenwehr durch die Gegend manövrieren kann. Das Ich zeigt Zuständigkeit und Beherrschbarkeit bzgl. eines bestimmten Körpers. Und die Quelle der Wahrnehmungen.

Ich bin in erster Linie ich. In zweiter Linie Teil von Familie und Freundeskreis, und schon gar nicht Teil einer Nation, Rasse, Glaubens- oder Sportgemeinschaft. Idealisiert hingegen Teil der Menschheit und ihres Lebensraumes.
Liebernackt:
Im Wesentlichen wird Vernunft aktuell durch komplexe Angststrukturen repräsentiert, die sich vorzugsweise verleugnen.
Das sehe ich genauso. Folglich ist der Mensch mitunter als angstgetriebenes Wesen aufzufassen, was Kant wohl dazu sagen würde? *zwinker*

Stained, ich hoffe, ich habe Deinen Text nicht zu sehr aus dem Zusammenhang zitiert.
Keineswegs. Dein Betrag erscheint mir eher als sinnvolle Ergänzung, der ich nur beipflichten kann.

Über die Kulturen, in denen die Vernunft keinen so hohen Stellenwert hat, würde ich gerne mehr erfahren.

Die entsprechende Äußerung geht auf den den von mir sehr geschätzten Ethnopharmakologen Christian Rätsch zurück, der umfassende empirische Arbeiten zu den indigenen Völkern der neuen Welt vorzuweisen hat.
Er begründet es darin, dass der Begriff der Vernunft (ausschließlich) im indogermanischen Sprachraum entstand und empirischen Studien, die zu indigenen Völkern im allgemeinen verfasst wurden, dieses Bild bestätigen.
Erfreulicherweise sind Rätschs Analysen nicht herabblickend auf die vermeintlich primitiven Völker sondern eher deskriptiven Charakters.
DerSpieler:
Ich finde, dass der Mensch seine sog. Vernunftsbegabung falsch interpretiert. Die Intelligenz, die Projektionsfähigkeit, die Menschen von den Tieren (angeblich, denn da bin ich mir nicht mal so sicher) unterscheidet ist für mich eine (zugegeben sehr viel komplexerer) Form von Instinkt.
Unter anderem daran scheitert nach meiner Auffassung auch die Interpretation des Menschen als vernuftsbegabtes Wesen. Die interessante Frage ist, ob der Mensch befähigt ist, sich willentlich gegen diesen (komplexen) Instinkt zu entscheiden und ferner, ob auch der vermeintlich freie Wille Resultat dieses Instinktes ist. Wobei diese Auseinandersetzung wohl doch etwas weit von dem ursprünlichen Thema entfernt ist.
*********r_by Mann
546 Beiträge
Intelligenz und Instinkt
****ned:
Die interessante Frage ist, ob der Mensch befähigt ist, sich willentlich gegen diesen (komplexen) Instinkt zu entscheiden und ferner, ob auch der vermeintlich freie Wille Resultat dieses Instinktes ist.

Zur ersten Frage definitiv ein "Nein". Das ist schon mathematisch unmöglich. Eine Entscheidung ist das Resultat von Interaktion (Aktion, Reaktion) zwischen Mensch und Umwelt. Beides sind nicht klar voneinander abgrenzbar und bilden ein System. Eine Entscheidung gegen das System würde eine Position außerhalb des Systems erfordern, ein Ort außerhalb des Universums, an dem der Mensch vom Universum entkoppelt ist. Paradoxerweise nimmt sich der Mensch selbst meistens so wahr. ("eigene" Entscheidung) Egal welche Entscheidung das Individuum trifft, ist es aber so, dass dieser Teil einer Vernetzung von Geschehnissen ist.

Instinkt wird oft abwertend beurteilt. Was ist es denn genau? Es ist universelle Intelligenz. Entscheidung und Intelligenz ohne einen Lernprozess, so scheint es. DAs ist aber nicht ganz korrekt. Der Lernprozess, der dem Instinkt zuvor geschieht nennen wir Evolution. Wir Menschen haben nun einen Bonus von dieser Evolution bekommen, den Geist, der (in die Zukunft) projizieren kann (Zielsetzung). Die Entscheidungen kommen aus dem Vergleich zwischen dem Jetzt mit Erinnerungen und Zukunftsprojektion. (Evolutionäre Denkstruktur, welches nicht ohne Interaktion, Vernetzung möglich ist. Selbst wenn wir versuchen uns bewusst, dagegen zu entscheiden, so geht dem immer eine gleiche Bewertungsstruktur (Erinnerung, Jetzt, Zukunft IM Universum) zuvor. Also letztendlich; Es ist immer das Universum, das lokal durch uns eine Entscheidung trifft. Wir können garnicht gegen die Natur handeln, da wir Teil von ihr sind. Es ist so gesehen der Planet Erde, dass sich durch uns selbst verschmutzt. Wenn wir uns für eine Umkehr entscheiden, so ist es auch der Planet Erde, der sich dafür entscheidet.

Für viele ist der Gedanke, dass Sie keine freie Wahl besitzen ein unguter bzw. erschreckender Gedanke. Dazu besteht aber kein Grund denn; Es ist nämlich nicht so, dass wir "Opfer" eines Universums sind, der egal was wir wollen doch das tut, was er will. Nein, das Universum kann nicht gegen unseren Willen entscheiden weil dieser "unserer Wille" gar nicht existiert. Unserer freier Wille IST der Wille des Universums.

Wenn der Mensch also als Spezies sich selbst vernichtet ist das wie eine Naturkatastophe, ein Meteoreinschlag, ein Erdbeben, ein Vulkanausbruch. Der Planet macht sowas immer wieder.

Wenn der Mensch durch SELBSTLIEBE überlebt, dann ist er ein gelungener nächster Schritt in der Entwicklung des Universums um sich seiner SELBST bewusst zu werden.

Im mikro Bereich des ICH führt Selbstliebe und Liebe zu einer Harmonisierung der Interaktionen, entsprechend sind die Entscheidungen. Das ist zumindest meine Sicht.
****on Mann
16.237 Beiträge
Für viele ist der Gedanke, dass Sie keine freie Wahl besitzen ein unguter bzw. erschreckender Gedanke.

Das erinnert mich an einen ernst gemeinten Magazinartikel, der die Alarmmeldung lieferte, wir hätten gar keinen freien Willen, weil nicht WIR entschieden, sondern über unseren Kopf hinweg unser Gehirn. Es sei eine parasitäre und übergriffige Instanz, deren hilflose, herumgeschubste Marionetten wir seien. *angsthab*
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Intuition..
…mein eigenartiger Instinkt…der mir sagt, dass ich Recht habe…egal, ob das stimmt oder nicht.. *smile*
Aber "Rechthabenwollen" zählt eben gerade nicht zur Selbstliebe, denn gerade das ist eine Illusion. Und ob das "Rechthabenwollen" bzw. "Imrechtseinfühlen" mit der Intuition zusammenhängt, das mag ich stark bezweifeln.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Selbstliebe...
Aber "Rechthabenwollen" zählt eben gerade nicht zur Selbstliebe, denn gerade das ist eine Illusion. Und ob das "Rechthabenwollen" bzw. "Imrechtseinfühlen" mit der Intuition zusammenhängt, das mag ich stark bezweifeln.

…heißt mich, so annehmen wie ich bin…da meine Intuition für mich immer das letzte Wort hat…durch sie, für mich immer gute Entscheidungen zu Stande gekommen sind...ist es für mich richtig und gut…bestätigt meine
Selbstliebe...
*top*

****on Mann
16.237 Beiträge
********s_63:
Intuition..
…mein eigenartiger Instinkt…der mir sagt, dass ich Recht habe…egal, ob das stimmt oder nicht..

Das ist sicher etwas scherzhaft gemeint mit dem "egal, ob das stimmt oder nicht". Aber es ist ja auch etwas Wahres daran. Ist es nicht bedauerlich, wenn mir der Instinkt sagt, etwas sei irgendwie, und das trifft dann aber gar nicht zu? Und nicht noch bedauerlicher, wenn diese Irreführung dann auch noch das Leuchtfeuer ist, dem ich vertraue?
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
meine Interpretation...
…sieht halt auch ein wenig anders aus…“egal“ heisst für mich was mein „Bauchgefühl“ sagt stimmt…(für mich)…ob, das stimmt oder nicht..wäre die Einschätzung von außen..was andere von meiner Entscheidung halten…genau das ist mir in Anbetracht „meiner Selbstliebe“ egal…weil ich mich damit gut fühle…ein „Anderer“ mein fühlen nicht beurteilen kann…

…ich hoffe, man kann mein Geschriebenes verstehen... *g*

Nun, ich bin in der glücklichen Lage...meiner Intuition vertrauen zu können…es gab nie ein „Leuchtfeuer“, dem ich nicht instinktiv folgen wollte…deshalb noch nie eine Irreführung…und deshalb, habe ich da vollstes Vertrauen…würde ich nicht so handeln…würde ich mich innerlich nicht gut fühlen…und mir selbst schaden…deshalb mich selbst nicht lieben…der Umkehrschluß…für mich... *top*

****on Mann
16.237 Beiträge
Verstehe
********s_63:
…ich hoffe, man kann mein Geschriebenes verstehen... *g*

Absolut verständlich, finde ich. Du hast mit dem "Stimmen" die Außeneinschätzung gemeint. So kann ich auch zustimmen. Ich vertraue selbst ebenfalls dem Bauchgefühl, es weiß einfach mehr als meine dünne rationale Hirnrinde.

Und - da bin ich nicht sicher, ob ich es richtig verstehe - du sagst im Grunde, dass das Folgen des eigenen Bauchgefühls ein Ding der Selbstliebe ist. Ja - eigentlich wahr (in meinen Augen)! Es sind ja die Einimpfungen von außen, die mich meinem Bauchgefühl nicht mehr glauben ließen. Und seitdem ich diesem aber wieder vertraue, bin ich mir selbst nahe, vertraue mir mehr als wenig wohlwollenden Stimmen der angeblichen "Vernunft", mag mich und meine zuweilen von außen verurteilte "Irrationalität" zu meinem eigenen Wohlbefinden und Fortschritt.
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