Ich beziehe mich bewusst nochmal
ergänzend nur auf den so lesenswerten jüngsten Beitrag von DerSpieler über das Ego (Image).
Das Thread hat zuletzt eine Wendung genommen, die sich (im Zusammenhang mit dem Bauchgefühl) auf Entscheidung bezog.
Charakterisierend für Ausbildungen eines
Ego/Image sind Formen der Ungeduld mit sich und Anderen.
Ungeduld kommt auch sublim zum Ausdruck: Vermeidung (besonders Vermeidung von teilnehmender Auseinandersetzung), (Flucht in) rhetorische Überlegenheit, Abschweifen auf höhere Ebenen oder in Verspieltheit usf.
Auch die Unfähigkeit zu Empathie (die uns schon beschäftigt hat) hat eine Form der Ungeduld zur Grundlage, wenn mit der Regung des Impulses zur Teilnahme die verurteilende Instanz wirksam wird.
Frühe Erfahrungen wie z.B. die, dass das geliebte, verlockende Spielzeug gleich wieder weg genommen bzw. zerstört wird (Dressur, Jähzorn, Liebes- und Zuwendungsunfähigkeit, Ausbleiben von Begleitung in der Entwicklung, Überfrachten mit Nöten der Erwachsenen etc.) werden in ihren umfangreichen Auswirkungen in unserem Wachbewusstsein nur bei geduldiger Auseinandersetzung präsent, und sie bestimmen eben auch die Gesundheit des Bauchgefühles. Sie rauben Mut und sind Grundlage der (Rollen)Anpassung unter Verlust des universellen Kontaktes zum Selbst: Bauchgefühl ein zwar wesentliches, aber nur teilausgebildetes Element ohne komplexe Verbindung zur Bewusstheit.
DerSpieler:
...eigentlich existiert es garnicht, es ist eine Illusion.
Wenn es nur theoretisch um das Ego/Image gehen soll, stimmt die Darstellung.
Die Ausbildung von Ego bestimmt allerdings unser Verhaltens- und Ideenrepertoire maßgeblich und
ausschließend! Ego verhält sich als eine unzugängliche
Instanz.
Wer den Beitrag von DerSpieler weiter entwickelt kann dafür aufmerksam werden, wie komplex Ego-Persönlichkeiten unsere Normalerfahrung
und unsere Vorstellung vom Normalen beeinflussen. Für Entfremdung aufmerksam zu werden ist eine wesentliche Voraussetzung für die Rückgewinnung von Handlungsalternativen auf allen Ebenen, denn genau dieses (Ideen)Repertoire geht durch die überbordende Bedeutung von Imagepersönlichkeiten von Generation zu Generation drastisch verloren.
Dieser neue Prozess der Erfahrungs- und Gewohnheitsbildung verlangt nach Begleitung, wenn mehr als nur akute Konfliktbewältigung gewünscht wird.
Die Propaganda für Individualismus und spektakuläre Erlebnisvielfalt hat zur Folge, dass der drastisch zunehmende Verlust an intimen, menschlich unmittelbaren Gestaltungsmöglichkeiten übertüncht wird (Orientierung auf ständige Entäußerung auch im Privaten).
Es geht in unserem Leben nicht um das Bewältigen (drücken)der Konflikte, sondern um das schöpferische Klima, das sich im Anschluss entwickelt...
Weiter oben hatte ich Hinweis auf eine grundlegende Übung für den leichten Zugang zur Selbstliebe gegeben.
Ich bitte um Ergänzung (habe es jetzt eilig).