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Selbstliebe - was ist das eigentlich?

Die HERZENSWEISHEIT ist für mich der Wegweiser. Den Zugang zur ihr finde ich, wenn ich aufmerksam wahrnehme was gerade IST: schauen (nach außen gerichtet) und lauschen (nach innen gerichtet) und nicht in Reaktion gehe.
Ich bin mein größter Feind?! - aber nur zum "Schein" ...
Vielen Dank für das Feedback - sagen wir einmal so:
in einer Gesellschaft, in der immer versucht wird, den Fehler bei einem anderen zu suchen anstatt zuerst bei sich selbst ist nur derjenige GEFÜHLSSICHER, der zuläßt, dass man ihn trotz oder besser GERADE WEGEN seiner Fehler, die ja nichts anderes als Andersartigkeit sind zuläßt und ihn ggfs einlädt zum näheren Kennenlernen - für mich hat menschliches Verhalten eben seinen GRUND und das Leben geht auch morgen noch weiter - egal, ob Du dies wahrhaben möchtest oder nicht. Viele Erlebnisse lösen bei einem Menschen Trauer aus, bei dem anderen aber Liebe und Zuneigung - ebenso kann ja nicht jeder in jeder Situation über einen Witz lachen.
VIele Meinungen muss man sich selbst erarbeitet haben, dabei ist es sehr behilflich, wenn man sich nicht selbst in den Mittelpunkt stellt, sondern ein - SEIN Thema (hier im Joyclub geht es mir auch darum Sozialkompetenz zu signalisiern (für mich jedenfalls und den GesprächspartnerINNEN auch das Fettnäpfchen zu ersparen, welches es bei JEDEM Menschen gibt (ob bewußt oder unbewußt halt eben).).
Mein Pseudonym lautet Trennungsangst - dies bedeutet, dass es durchaus Menschen gibt, die eine Beziehung beendet haben und einen gewissen Abstand zu dem Geschehen brauchen, damit man weiß, wer seine Freund und Feinde sind und deswegen ein wenig schwieriger zu verstehen sind, weil Trennungsängste dafür sorgen, dass Selbstmitleid entstehen kann (finde ich nicht wirklich gut) - dies ist KEINE Selbstliebe in meinen Augen, sondern Du wirst mit dieser Einstellung zum Gefühlsgrab für die Personen, die sich um Dich und Deine Liebe bemühen. Dabei muss man sich halt eben selbst angenommen haben und einen BEZUG haben zu der Person, zu der man geworden ist, damit man mit sich selbst etwas anfangen kann (viele Gefühle entstehen aus einer Wechselwirkung von Ereignissen und auch Worten, die gesprochen worden sind und führen auch zu Gefühlen wie EKEL; wenn man an diese Situationen zurückdenkt - kein Thema, dies ist so.). Dies hat auch etwas mit der Verarbeitung von Erlebnissen zu tun, auf die man nicht vorbereitet gewesen ist. So ist es dann ganz natürlich, dass ein verletzter Mensch eine Schutzschicht um sich herum aufbaut, die erst einmal durchdrungen / erobert werden muss, damit LIEBE überhaupt erst wirken kann (dies bedeutet, dass in irgendeiner Art und Weise vorhandener Schmerz sich auflöst und man dann erst zur Selbstliebe kommt) - dabei ist WOHLWOLLEN behilflich und auch ein Ortswechsel, der mit viel Kraft verbunden ist wegen dem Neuaufbau von Beziehungen.
RÜCKBLICK halten und dabei festgestellt zu haben, wer trotz allem FREUND geblieben ist oder / und wer sich nicht weiterentwickelt hat ist eine jährliche Übung zum Neujahrsbeginn - ich mußte aufpassen, dass ich mir nicht im Weg gestanden habe und mir in erkennbarer Weise für andere Menschen selbst TREU geblieben bin. Peter Maffay hat zum Beispiel das Lied gesungen: "Über sieben Brücken mußt Du gehen" - das meine ich damit: EINMAL bist Du auch der helle Schein (aber nicht für Dich, sondern auch für einen anderen, denn wenn Du jemandem zum Lichtblick geworden bist in seiner Verletzheit / Dunkelheit (TRAUER, DEPRESSION), dann hilft nicht das Wort eines Bekannten, sondern eines Patienten, der zum gleichen Resultat gekommen und dieses Licht ist dann die Aura, die Dich als Schutz umgibt. Vor solchen Menschen habe ich Respekt und ziehe jederzeit den Hut, denn es gibt im Leben sehr viel wichtigers als die Dinge, die den Alltag leichter machen: GEFÜHLE nämlich.
Ich bin ein GEFÜHLSMENSCH und habe deswegen Platz neben mir gelassen, damit man sich mit mir unterhalten kann - wenn mich jemand KÜSST, dann weil sie mich mag und nicht weil sie mich NICHT mag - TRÄNEN muss man auch geweint haben, denn jeder Abschied, der endgültig ist tut weh. Ich kann mich aber nicht mein Leben lang um jemanden kümmern, der meine Gefühle ignoriert und meine Gefühlswelt ebenso. Bei mir alleine weiß ich woran ich bin (und ich mag es, wenn andere ebenso sind); mit Komplimenten musste ich auch wieder erst umgehen lernen.
Es ist schwierig, aber ebenso sehr leicht jemanden zu verstehen, wenn man zwischen den Zeilen lesen kann und verstanden werden will wenn es zum ersten Treffen kommt. Ich werde dieses Jahr 50 Jahre alt - da denkt / fühlt man eben so ... Gruß: Jürgen
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
@Manilow
****low:
Es beginnt doch alles mit dem Selbstwertgefühl und den baut man nach meiner Meinung schon in jungen Jahren in uns, von außen auf.

Das wäre eine Antwort auf die Frage woher Selbstliebe kommt, wie sie überhaupt erst entstehen kann. Deine Antwort ist: Durch Liebe von Außen. Ich habe mal gerade meine eigenen Beiträge durchgesehen und Selbstliebe - was ist das eigentlich? war in diesem Umfeld.

Wobei: Du sprichst von Selbstwert. Das ist für mich nochmal leicht anders als Selbstliebe. Eine der durchschlagenden Erkenntnisse dieses Threads für mich war, dass Liebe sich nicht an Eigenschaften fest macht. Wert aber schon - oder? Wenn es die "wertige" Eigenschaft verliert, verliert es auch seinen Wert. Aber wenn ich nicht wegen Eigenschaften liebe, dann können sich die Eigenschaften auch verändern und die Liebe bleibt.


Gruß
Stefan
****low Frau
8.319 Beiträge
@ Stefan
Kann ein Mensch sich selbst lieben, wenn er kein Selbstwertgefühl hat? Menschen, die oft darunter leiden glauben oft, sie sind vieles nicht wert. Ist auch Liebe nicht etwas, wo man sich fragen kann ob man es wert ist geliebt zu werden? Liebe - egal wie man sie anwendet - ist ein sehr starkes Wort, somit auch eine sehr starke Eigenschaft. Es wird immer die geben, die mit dem Umgang dieses Wortes keine Probleme haben und die, denen es schwer fällt und die, die Angst davor haben.

Aber wenn ich nicht wegen Eigenschaften liebe, dann können sich die Eigenschaften auch verändern und die Liebe bleibt.

Lieben wir einen Menschen nicht wegen seinen Eigenschaften, die er mit sich bringt? Finden wir nicht die Positiven, vielleicht sogar die versteckten, die nicht gleich sichtbaren an einem Menschen so einzigartig toll? Ich habe noch nie Jemanden kennengelernt, der einen anderen wegen seinen negativen Eigenschaften geliebt hat wobei, liebt man sich selbst auch wenn man weiß, man ist ein schlechter Mensch?
*******ackt Mann
260 Beiträge
Dann haben wir ja 'vorher' den Thread gut genutzt
StefanXXL
Das war bevor es auf dieser Plattform die tiefgreifenden Änderungen der letzten Monate gab *traurig*.
Hej & frohes Neues Jahr, wo/wie kann ich denn herausfinden, was sich während meiner Abwesenheit diesbezüglich ereignet hat? (Ich habe seit 'nem Vierteljahr kaum eine Pause gehabt.) Grüße an alle Mittäter und treuen Mitleser! -ln
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
****low:
Kann ein Mensch sich selbst lieben, wenn er kein Selbstwertgefühl hat?

Genau das war eins der Themen, die wir hier intensiv verhandelt haben. Schau mal im Umfeld des Links, den ich vorhin gepostet habe.

Ansonsten ist auch der ganze Thread sehr ergiebig. Ich hatte mal Zusammenfassungen geschrieben, die bei der Orientierung helfen:



Vielleicht willst du mal ein bisschen rumlesen? Ich denke, es lohnt sich.

****low:
Menschen, die oft darunter leiden glauben oft, sie sind vieles nicht wert. Ist auch Liebe nicht etwas, wo man sich fragen kann ob man es wert ist geliebt zu werden?

Der Zusammenhang zwischen Liebe zu anderen und Selbstliebe ist letztlich auch das Motiv für diesen Thread. In Selbstliebe - was ist das eigentlich? steht der geheime Plan und auch warum es einen zweiten Thread geben soll. Na, ich denke, ich werde mich doch bald mal aufraffen *g*.


Liebe Grüße
Stefan
****on Mann
16.230 Beiträge
@****low

Ich glaube nicht, dass Liebe an "Wert" gebunden ist. Ein kleines Kind liebt. Das Kind liebt seine Eltern nicht, weil diese wertvoll sind. Es liebt sie auch, wenn sie sich schlimm verhalten.

Es ist eine fixe Idee, dass alles einen Gegenwert, einen Wert haben muss. Ich weiß genau, dass ich Menschen liebe, die mir nicht gut tun, nicht schlecht tun, eben gar nichts tun. Wertmäßig sozusagen neutral sind. Die Liebe schert sich nicht drum.

Ich glaube auch nicht daran, dass ich einen Menschen liebe, weil er bestimmte Eigenschaften hat. Die Eigenschaften haben zur Verliebtheit geführt, ganz bestimmt! Aber die Liebe, die daraus erwachsen ist, ist nicht mehr kaputtzukriegen, auch wenn die Eigenschaften, auf die ich so stehe, verschwunden sind. Man kennt es von alten Paaren: Sie hatte sich damals in seinen brillianten Verstand verliebt. Später einfach nur noch geliebt - und als die Demenz seinen Verstand hat verpuffen lassen, liebte sie ihn weiter. Nicht wegen etwas, sondern einfach so.

So kann mensch sich selbst lieben: Egal welch verurteilenswerte Eigenschaften und Taten mich ausmachen - ich weiß einfach, dass ich richtig so bin, dass ich so gemeint bin vom Schöpfer, dass ich durch mein Dasein meine eigene Liebe verdiene. Ich darf ein nach üblichen Maßstäben "schrecklicher" Mensch sein - und bin trotzdem richtig so! Egal was andere dazu meinen. Ja - total egal.

Bewertung und Urteil haben also in meinen Augen nichts mit Liebe zu tun. Ich kann in dieser Sekunde anfangen, mich zu lieben, ohne auch nur die Spur an mir gearbeitet zu haben. Ohne etwas an mir verändert zu haben, ohne nach Erleuchtung zu streben, ohne auch nur ein winziges Bisschen "richtig" gemacht zu haben. Ich bin richtig - by nature. Und jeder andere auch.
****low Frau
8.319 Beiträge
@ Trigon
Ich stimme dem komplett zu was Du geschrieben hast doch das zeigt mir auch, dass ich ein wenig missverstanden wurde.

Du sprichst von Demenz, durch die sich der liebende Partner verändert. Ich dachte an Gewalt dem Partner gegenüber. Wie viele Frauen wissen, dass es nicht Ok ist, wenn ihr Mann sie schlägt, doch oft reden sie sich ein, er meine es nicht so, er liebe sie doch. Doch diese Frauen wissen, dass Schläge mit Liebe nichts zu tun haben. Hier denke ich, hakt es oft an Selbstliebe und einem gesunden Selbstwertgefühl denn jede " nicht betroffene" Frau die Du fragen wirst wird Dir sofort sagen, dass keiner es verdient hat geschlagen zu werden.

Du sprichst von bedingungsloser Liebe der Eltern, doch das muss ein Kind in meinen Augen erst lernen und das passiert durch das Geben von Liebe, von dem Gefühl, welches Liebe im positivem Sinne vermittelt. Wird diese Liebe seitens eines Elternteils eventuell durch Missbrauch missbraucht, kommt das Kind gefühlsmäßig ins Schwanken, denn es weiß sogar schon in einem minimalem Alter, dass das was passiert, mit Liebe nicht wirklich was zu tun hat, weil es sich falsch anfühlt, auch wenn das Elternteil es einem als richtig verkauft. Dennoch lässt es dies über sich ergehen, weil - und hier kommt Deine Aussage

Ein kleines Kind liebt. Das Kind liebt seine Eltern nicht, weil diese wertvoll sind. Es liebt sie auch, wenn sie sich schlimm verhalten.

Das Kind weiß, es spürt, dass das was mit ihm passiert nicht richtig ist, doch es lässt es geschehen weil es vielleicht irgendwo hofft, dass das Elternteil vielleicht doch recht hat. Und kein Kind möchte die Liebe seiner Eltern ihm gegenüber gefährden.

Was ich sagen wollte war, dass das Formen des Menschens von Kleinauf passiert. Nicht umsonst formen wir uns von Geburt an durch all das, was wir lernen aufnehmen, erleben, erfahren, gesagt, erlernt bekommen. Ein Riss in diese heile Welt, kann fatale Folgen haben.

Ich habe einige Jahre mit wohnsitzlosen Drogensüchtigen gearbeitet. Kaum einer von denen liebte sich, geschweige denn mochte sich. Sie kennen keine heile Welt, wie sollen sie dann eine selbst leben? Sie kennen keine wahre Liebe. Viele der Frauen sahen ihren Zuhälter als Partner an, der sie liebt. Da wurde auch mal das blaue Auge oder die aufgeplatzte Lippe in Kauf genommen. Ein Teil der Frauen ließen sich missbrauchen, weil sie es nicht anders kennen. Viele Prostituierte wurden misshandeln and haben eine verzerrte Welt, dass Sex, den sie unfreiwillig in jungen Jahren mitmachen mussten, ein Zeichen von Liebe war. Wir wissen, dass es nicht ok war, doch sie kennen nichts anderes.

Ich kann in dieser Sekunde anfangen, mich zu lieben, ohne auch nur die Spur an mir gearbeitet zu haben. Ohne etwas an mir verändert zu haben, ohne nach Erleuchtung zu streben, ohne auch nur ein winziges Bisschen "richtig" gemacht zu haben.

Um sich selbst zu lieben zu lernen, dafür gibt es keine Regeln. Jeder so wie er es mag Hauptsache, er liebt/mag sich. Schlimmer finde ich die, die vielleicht alles auf der Welt haben um zufrieden zu sein, besonders mit sich, doch sie können es nicht. Ich kenne leider auch ein paar Menschen, die sind die Schlechtheit in sich und sie lieben sich bis hin zum Größenwahn. Jedem halt seins *g*
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Lieben
heißt nicht, dem anderen oder sich selber blind gegenüber zu stehen. Mein Kind liebe ich, werde ich immer lieben, aber wenn er Mist baut, dann sage ich das und reagiere entsprechend. Zur Liebe von Eltern gehört es auch, dem Kind Dinge vorzuenthalten, weil es besser so ist. Und zur Liebe von Kindern gehört, dass sie die Eltern verlassen müssen, um auf eigenen Füßen zu stehen.

Aber wer liebt, geht mit den Fehlern des anderen liebevoll um, gibt eine Chance, gibt nicht auf. So wie - Trigon erwähnte den Schöpfer - Gott es mit uns Menschen tut, wenn man daran glaubt.

Und wenn ich mich selber annehme, muss ich mich für meine Fehler nicht bestrafen, sondern kann immer wieder neu anfangen, daran zu arbeiten oder mir helfen zu lassen.

Also ich denke, dass in dem Satz, dass man sich "erst selber lieben muss", so eine Haltung steckt, denn wenn ich das kann, dann brauche ich keinen Partner mehr, der mich "heil" macht - dann muss ich ihn damit nicht belasten, dann kann ich ihn frei lieben oder gehen lassen oder weggehen, wenn ich merke, er tut mir nicht gut.

Und weggehen, damit er selber einen Anstoß bekommt, sein Handeln zu bedenken und sich selber zu verändern. Und da stimme ich Manilow zu, das geht nicht, wenn man sich selber nicht annehmen/lieben kann. Auch nicht, wenn ich den anderen "brauche" - dann kann ich nicht gehen und so stecken wir beide immer wieder im gleichen Teufelskreis.
*****a49 Frau
182 Beiträge
@ Trigon

Du setzt Wert und Bewertung gleich. Für mich sind das zwei unterschiedliche Angelegenheiten. Ein für mich noch so widerlicher Mensch hat einen Wert. Jedes (menschliche) Leben hat für mich einen Wert. Völlig unabhängig jeglicher Bewertung.
****on Mann
16.230 Beiträge
Sich selbst lieben wäre *eigentlich* selbstverständlich.
*****a49:
@ Trigon

Du setzt Wert und Bewertung gleich. Für mich sind das zwei unterschiedliche Angelegenheiten. Ein für mich noch so widerlicher Mensch hat einen Wert. Jedes (menschliche) Leben hat für mich einen Wert. Völlig unabhängig jeglicher Bewertung.

Es ist etwas anders. Ohne Bewertung kann kein Wert beschrieben oder erkannt werden. Ohne Wert machten Bewertungen keinen Sinn. Bewerten als das Identifizieren von Wert oder weniger Wert.

Aber: Ich sehe Liebe unabhängig vom Wert. Jedes menschliche Leben hat für mich einen Wert, ich sehe es wie du. Doch das hat mit der Liebe und der Selbstliebe für mich null und nichts zu tun.

@****low

Du sprichst von Demenz, durch die sich der liebende Partner verändert.

Nein, ich meinte, dass der liebende Parter den Dementen weiterliebt, obwohl dessen geliebter frühere Verstand nicht mehr zu spüren ist. Der liebende Partner verändert sich bezüglich der Liebe in meinem Beispiel eben gar nicht. Er liebt weiter. Weil er nicht wegen etwas liebt.

Du sprichst von bedingungsloser Liebe der Eltern, doch das muss ein Kind in meinen Augen erst lernen und das passiert durch das Geben von Liebe

Ich spreche von der Liebe des Kleinstkindes zu seinen Eltern. Die ist meiner Überzeugung nach von Anfang an da. Liebe ist anboren, sie muss nicht gelernt werden. Sie kann durch Misshandlung verschüttet werden, aber sie bleibt Teil jedes gesunden Menschen.

Das Kind weiß, es spürt, dass das was mit ihm passiert nicht richtig ist, doch es lässt es geschehen weil es vielleicht irgendwo hofft, dass das Elternteil vielleicht doch recht hat.

Das wiederum glaube ich nicht, denn DAS muss das Kind erst lernen: Bewerten, ob etwas "richtig" oder "nicht richtig" ist. Und das Konzept von "Recht haben" auch. Nein, ich gehe davon aus, dass das Kind einfach so liebt, weil es in seiner Natur liegt - unabhängig davon, was geschieht. Es liebt seine Eltern nicht, weil diese sich gut verhalten. Sondern ohne "weil", ohne Bedingungen.

Ich habe einige Jahre mit wohnsitzlosen Drogensüchtigen gearbeitet. Kaum einer von denen liebte sich, geschweige denn mochte sich. Sie kennen keine heile Welt, wie sollen sie dann eine selbst leben? Sie kennen keine wahre Liebe.

Sie kennen keine wahre Liebe von außen auf sie selbst gerichtet. Sie wissen nicht, wie sich das anfühlt. Die Fähigkeit, selbst zu lieben, ist aber Teil ihres angeborenen Programms. Sie können jemanden lieben, ich bin sicher. Soweit sie psychisch nicht zu sehr deformiert sind. Doch die fehlende Selbstliebe kommt in meiner Vorstellung vom früh gelernten: Du darfst dich nicht lieben, weil du nicht liebenswert, aber dafür verurteilenswert bist. Das kennen doch die meisten Menschen: Liebe wird am Wert, und am Urteil festgemacht. Wozu?! Darauf gibt es keine vernünftige Antwort. Nur die: Wir haben es so übernommen. Ist eine traurige, aber sinnfreie Tradition, die wir erst spät zu hinterfragen lernen.

Was spricht dagegen, sich zu lieben, wenn ich sehe: Ich bin richtig so, egal wie ich bin? Klar ist das für die Umwelt doof, wenn sich ein Massenmörder liebt. Aber er kann es dennoch. Warum dann nicht sogar wir?
****low Frau
8.319 Beiträge
****on:
Nein, ich meinte, dass der liebende Parter den Dementen weiterliebt, obwohl dessen geliebter frühere Verstand nicht mehr zu spüren ist. Der liebende Partner verändert sich bezüglich der Liebe in meinem Beispiel eben gar nicht. Er liebt weiter. Weil er nicht wegen etwas liebt.

Ich sags ja, wir verstehen uns nicht so ganz, obwohl wir genau dasselbe meinen. Der liebende Partner verändert sich z.B. durch eine schwerwiegende Krankheit. Er ist aber immer noch der Mensch, den ich mal lieben gelernt habe und wenn meine Liebe aufrichtig war und ist, dann bleibe ich bei ihm. In guten wie in schlechten Zeiten.

Fängt aber der von mir geliebte Partner an mich zu schlagen, mir weh und nicht mehr gut zu tun, dann ist das hier eine Situation in der ich gucken muss, dass sich etwas so gravierend negativ für mich verändert hat, dass nur meine innere Stärke zu mir mir hier helfen kann. Ein Mensch, der sich wertlos fühlt könnte denken, er ist froh, dass überhaupt Jemanden ihn will und bleibt. Ein Mensch mit Selbstachtung versteht, dass er dieses Verhalten nicht verdient hat und versucht sich eventuell zu lösen.

*offtopic* Itler und ich, ist so ne eigene Sache *liebguck*
****on Mann
16.230 Beiträge
Elend, nicht edel.
@****low

Fängt aber der von mir geliebte Partner an mich zu schlagen, mir weh und nicht mehr gut zu tun, dann ist das hier eine Situation in der ich gucken muss, dass sich etwas so gravierend negativ für mich verändert hat

Ja, das ist nachvollziehbar. Lieben bedeutet für mich auch gar nicht, dass ich mit jemandem zusammensein muss. Liebe zu einem Partner erlaubt mir deshalb, dass ich mich schleunigst trenne, wenn sich etwas falsch anfühlt.

Ein Mensch, der sich wertlos fühlt könnte denken, er ist froh, dass überhaupt Jemanden ihn will und bleibt. Ein Mensch mit Selbstachtung versteht, dass er dieses Verhalten nicht verdient hat und versucht sich eventuell zu lösen.

Wohl wahr. Das bezieht sich auf das Verhalten in Beziehungen und überhaupt im Leben. Doch das Thema Liebe wird davon nicht berührt. Es sein denn, es redet sich jemand in dem Zusammenhang Liebe ein. Entscheidend für mich ist: Selbst ohne Selbstachtung kann ich mich lieben. Ich kann denken: Trigon ist der letzte Arsch, er hat seine Omma vergiftet, den Bruder an Menschenhändler verkauft, er denkt, er selbst sei weniger wert als ein Fliegenschiss - aaaaaber er ist so, wie er ist, von der Schöpfung genau so gemeint. Er ist richtig so, weil Bewerten und Urteilen auf einer anderen Ebene liegen als Lieben. Liebe liebt unabhängig von diesem Bewerten, ob positiv oder negativ. Trigon liebt sich mitsamt seinem elenden Charakter. Gott würde es ebenso mit ihm tun.
****low Frau
8.319 Beiträge
*schock* so schlimm bist Du?

Wobei dem Argument, man ist so wie man sein soll, ich nicht ganz zustimmen kann. Natürlich gibt es Menschen, die eine normale Kindheit hatten und schon früh auffällig waren. Egal wie liebevoll die Eltern und Umgebung zu ihnen war. Und dann gibt es die, die so durch ihre Vergangenheit negativ geprägt wurde und jetzt nunmal so sind, wie sie geformt wurden. Auch im negativem Sinn.
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
Ganz positiv und mit hofffentlich mit genauso viel Engagement
geht es hier mit der Fortsetzung des Themas weiter!

Selbstliebe und Liebe zu anderen


Hier wird nun abgesperrt!
*blume*
Danke für die tolle Beteiligung!
sandra42
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