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Selbstliebe - was ist das eigentlich?

******XXL Mann
3.802 Beiträge
Themenersteller 
Selbstliebe - was ist das eigentlich?
Hallo zusammen,

unabhängig voneinander kam in mehreren aktuellen Threads im Forum Liebe und Beziehung das Thema Selbstliebe auf. Offen gestanden kann ich mir unter dem Wort Selbstliebe nicht so richtig was vorstellen. Was bedeutet Selbstliebe eigentlich genau?

Zur Anregung lege ich euch mal folgende Fragen hin:

  • Welche verwandten Begriffe fallen euch zu Selbstliebe ein?
  • Wie erkenne ich Selbstliebe bei mir?
  • Wie erkenne ich Selbstliebe bei anderen?
  • Was genau ist das Objekt von Selbstliebe?
  • Seht ihr Unterschiede zwischen Selbstliebe und Liebe zu einer anderen Person?

Und jetzt bin ich gespannt auf eure Antworten *popcorn*.

Gruß
Stefan
********blem Frau
7.187 Beiträge
Ich musste...
... mir auf Anhieb erst mal überlegen, ob dieser Begriff für mich positiv oder negativ belegt ist *hae* , bin nach kurzer Überlegung aber zu dem Ergebnis gekommen, dass "Selbstliebe" eine gute Sache ist *ja*.

Für mein Empfinden ist Selbstliebe sowohl Resultat von als auch Bedingung für Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein, Achtsamkeit gegenüber eigenen Bedürfnissen und somit Selbstachtung in jeglicher Hinsicht *g*.

Und es ist für mich gewissermaßen Grundvoraussetzung, andere lieben zu können: wenn ich schon meine eigenen Bedürfnisse nicht oder nur schwer erspüren und sie befriedigen kann, dann werde ich bei anderen erst recht Schwierigkeiten haben *nachdenk* . Sicherlich gibt es genug Menschen, die sich selbst über die Bedürfnisse anderer vergessen (ich tendenziell auch ganz gerne mal *tuete* ), das driftet dann allerdings aus meiner Sicht eher in "Selbstaufgabe" ab - also das genaue Gegenteil von "Selbstliebe" - und geht in der Regel schrecklich schief *autsch* .
*****har Paar
41.020 Beiträge
Vielleicht ist "Selbstakzeptanz" (im Sinne von Selbstachtung) das passendere bzw. treffendere Wort?

Selbstliebe ist ein mißverständlicher Begriff; viele verstehen darunter so etwas wie Eitelkeit, Narzissmus, Selbstverliebtheit, Egozentrik u. dgl., und genau das alles ist die sogenannte Selbstliebe eben nicht ...

(Der Antaghar)
********blem Frau
7.187 Beiträge
Genau...
... darüber bin ich auch "gestolpert" *ja*. Obwohl ich "Selbstliebe" an sich schon zutreffender finde als "Selbstakzeptanz", da viel weitgehender - man muss es allerdings erstmal einen Augenblick auf sich wirken lassen um es von Dingen wie "Selbstverliebtheit" oder "Narzissmus" zu unterscheiden *oh*
******ito Mann
3.803 Beiträge
Man
kann lange darüber philosophieren. Selbstliebe kennzeichnet sich u. a. dadurch, dass man sich nicht von außen nach innen definiert, sondern vielmehr entgegengesetzt. Es hat nichts mit Egoismus zu tun - obwohl ich @*****har zustimme, dass der Begriff oftmals falsch interpretiert wird - wenn man sich und seinen Körper als das annimmt, was es ist und sich wertschätzt, wie man andere Menschen im Übrigen auch wertschätzen sollte.
****on Mann
16.230 Beiträge
Tiefe Zuneigung
Ich bin dem Thema umgekehrt begegnet - ich habe mich abgelehnt. Mich kritisiert, weil ich diese oder jene selbstverständliche Anforderung nicht erfülle, egal in welchem Bereich des Lebens. Mich selbst beschimpft, mich kleingedrückt, wenn ich denn doch mal übermütig etwas richtig toll von mir oder bei mir fand. Ich stellte fest, dass ich vieles mache, das mir guttun sollte - und zischte mir dann wütend zu: Egoist. Ich war enttäuscht von mir, hätte mich gern anders gehabt: Ehrgeiziger, athletischer, gemeinnütziger, angepasster, jaaa...

...eigentlich so, wie es die Anderen eben gerne bei mir gesehen hätten. Die Eltern zum Beispiel. Die Lehrer. Andere, denen ich nicht so passte, wie ich war. Ich habe deren Kritik einfach wie ein einmal angestoßenes Perpetuum Mobile fortgesetzt. Habe mir selbst und meinem Selbstgefühl brav geschadet, sozusagen ferngesteuert. Und dann stand da irgendwann mal der Satz:
Trau keiner Stimme in deinem Inneren,
die nicht liebevoll zu dir spricht.

Und ich wusste sofort: Das ist wahr. Diese Stimmen in mir, die mich ständig kleinhalten wollten, mich auch abhalten wollten von sozusagen visionären eigenen Vorhaben, nicht wollten, dass es mir ZU gut geht, die sind nicht wohlwollend und loyal, sie sind im Gegenteil Schädlinge.

Dieses Wissen konnte ich vertiefen. Ich lernte, liebevoll zu mir zu sprechen. Lernte, dass ich gut und richtig bin, so wie ich bin, völlig unabhängig von der Beurteilung und den Interessen anderer. Lernte, dass selbst meine vermeintlichen Schwächen zu mir gehören, zu meiner Stärke zählen, mich auch ausmachen und ihr Fehlen mich weniger mich selbst sein lassen würden.

Ich habe die Verantwortung für mich vollständig übernommen. Für das, was ich tue oder nicht tue, dafür stehe ich gerade, und ich stehe auch *dazu*. Die Meinungen anderer sind wichtige Impulse, aber sie haben keine Möglichkeit, meinen "Wert" zu bestimmen. In den Augen der anderen mag ich einen größeren oder geringeren Wert haben - doch das in deren Vorstellungswelt, nicht aber in meiner Realität.

Liebe ist maximale Zuneigung, gleich zu wem. Selbstliebe ist Zuneigung zu mir selbst. Narzissmus hingegen ist eher Selbstanbetung, nicht wahre Zuneigung. Mich selbst zu lieben mit all meinen vermeintlichen und wirklichen Unzulänglichkeiten, das setzt mich auch in den Stand genauso liebevoll andere Menschen mit all ihren vermeintlichen und wirklichen Unzulänglichkeiten zu betrachten.
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Selbstliebe - was ist das eigentlich?
Die Liebe zu mir selbst.. *smile*

Das heißt mich selbst voll und ganz so anzunehmen wie ich bin…mit allem für und wieder…in meinem Denken, in meinem Fühlen…in meinem Tun…oder auch nicht tun…halt alles was ich bin, was mich mein Wesen ausmacht zu bejahen…

- Welche verwandten Begriffe fallen euch zu Selbstliebe ein?

der Satz fällt mir spontan ein…"Liebe dich selbst, wie deinen Nächsten“…
Begriffe, wie Hingabe und Eigenständigkeit..


-Wie erkenne ich Selbstliebe bei mir?

darin, das ich mich gut behandle…mir Gutes tue…einfach darauf achte ,was und wie ich mich fühle...das ich mich bei allem...was ich tue gut fühle…es muss, mit meiner inneren Übereinstimmung geschehen..

-Wie erkenne ich Selbstliebe bei anderen?

daran, das sie ebenfalls auf sich achten…tun was ihnen gut tut...auf sich (ihr inneres ) hören und nicht auf das von außen…gut zu sich und ihrem Körper sind…

-Was genau ist das Objekt von Selbstliebe?

ich selbst, bin die Hauptperson… meine Liebe zu mir..

-Seht ihr Unterschiede zwischen Selbstliebe und Liebe zu einer anderen Person?

ganz ehrlich…wenn ich wirklich tief liebe…gibt es für mich keinen Unterschied…ich möchte das es diesem Menschen genauso gut geht, wie mir selbst…ich achte und höre immer auf mein Herz und meine Seele..
****on Mann
16.230 Beiträge
Vielleicht ist "Selbstakzeptanz" (im Sinne von Selbstachtung) das passendere bzw. treffendere Wort?

Ich finde auch, dass Selbstakzeptanz eine massive Voraussetzung ist, um Selbstliebe zu spüren. Doch nur Selbstaktzeptanz ist ebenfalls missverständlich, zumindest mir suggeriert das Wort auch so eine Art Resignieren vor dem Unabänderlichen. "Ich bin halt ein Mistkerl, aber was soll's, ich kann's nicht ändern, ich habe gelernt, damit zu leben, das Unabänderliche zu akzeptieren."

Selbstliebe ist Liebe. Kann denn Liebe schlecht sein? *anmach*
******ito Mann
3.803 Beiträge
Nur
einmal nebenei.

Ich bin halt ein Mistkerl,

Was ist ein Mistkerl? Derjenige, der seine Bedürfnisse erkennt, spürt, dass er positive Gefühle hat, wenn er sie sich erfüllt und dennoch offen, warmherzig und wertschätzend mit Dritten umgeht.

Entstehen Konlikte nicht immer dann, wenn Personen ihre Bedürfnisse auf Kosten der Bedürfnisse von anderen erfüllen? Ist dann derjenige, der "Nein" sagt, ein Mistkerl?

Ist derjenige ein Mistkerl, der sich seiner Werte bewusst ist und hiernach lebt, auch wenn sie anderen nicht gefallen?

Warum also "Mist" voranstellen und sich nicht erst einmal wertneutral beobachten? Kerl - obwohl auch schon wieder wertend - reicht doch völlig aus. Wo kommt der Mist also her? Liegt es daran, dass man nur nicht so funktioniert, weil man glaubt, Dritte erwarten es von einem? In diesem Fall ist man noch von der Selbstliebe weit entfernt.
Das Missverständnis um die Liebe
Man kann Liebe nicht in verschiedene Kategorien unterteilen. Es gibt nur eine Form von Liebe. Liebe ist ein Gefühl, keine Tätigkeit. Man kann sie nur in sich selbst fühlen, nicht geben oder verschenken - und schon gar nicht erhalten.

Man kann Liebe auf unterschiedliche Weise zeigen und in verschiedenen Handlungen ausdrücken. So, wie man Freude, Wut und Trauer fühlen und ausdrücken kann.

Wer Liebe nicht, oder nicht ausreichend in sich fühlen kann, fühlt sich mehr oder weniger ungeliebt. Es fehlt etwas. Man ist auf der Suche, um sich ganz und heil zu fühlen. Wir fühlen uns besser oder sogar gut, wenn andere uns sagen und zeigen, dass sie uns lieben.

Wir suchen Zeichen und Bestätigung der Liebe im Außen. Die Liebe ist aber ein Gefühl, das wir nur selbst fühlen können. So, wie kein anderer uns das Gefühl der Trauer geben könnte. Entweder es ist in uns oder nicht. Es geht nicht darum, wen wir lieben, oder von wem wir geliebt werden. Sondern um die Frage, ob wir lieben - ob wir Liebe fühlen können. (Oder ob wir nur irgendwelche Hormone und Aufgeregtheit verspüren, die wir mit Liebe verwechseln.)

Bei keinem anderen Gefühl suchen wir die Bestätigung im Außen. Wenn wir uns freuen, brauchen wir kein Gegenüber, das uns bestätigt, dass wir uns jetzt wirklich freuen. Wir fühlen es ja schließlich in uns selbst. Wir kämen nicht auf die Idee, uns für unsere Wut erst jemanden zu suchen, der mit uns wütet. Der uns das Gefühl der Wut schenkt. Wir fühlen die Wut in uns drin, und sind uns selbst ganz sicher, wütend zu sein.

Nur bei der Liebe. Da warten wir darauf, dass uns jemand das Gefühl von außen einpflanzt. Da wollen wir eine Bestätigung. Wenn ich jemanden liebe, dann scheint das nichts wert zu sein, solange er mich nicht genauso "zurückliebt". Warum ist es uns so wichtig, dass ein anderer uns liebt? Weil wir sonst nicht glauben können, dass wir überhaupt liebenswert sind. Weil wir an uns zweifeln und uns für nicht gut genug halten.

Solange wir glauben, es reiche aus, wenn andere uns lieben, und wir selbst aber irgendwie davon überzeugt sind, nicht wirklich liebenswert zu sein, können wir Liebe gar nicht wirklich in uns fühlen. Wer wirkliche Liebe fühlen kann, kann gar nicht sich selbst nicht lieben.

Wenn wir für uns selbst keine Liebe empfinden können, dann weil wir nicht wissen, was Liebe ist. Wir kennen nur die Sehnsucht nach ihr.
Also ich bin damit nicht gemeint und finde mich in Deinem Beitrag darin so gar nicht wieder @****he. Die Wir-Form missfällt mir.

Selbstliebe bedeutet für mich, mich selbst so anzunehmen, wie ich bin, respektvoll, wertschätzend und fürsorglich mit mir selbst umzugehen. Und an eben diesem Verhalten anderer erkenne ich, wie sehr sich Andere selbst lieben bzw. wie stark die Selbstliebe bei anderen ausgeprägt ist. Personen, die sich selbst geißeln und rücksichtslos mit sich selbst umgehen, z.B. indem sie arbeitssüchtig, alkoholsüchtig etc sind, nehme ich als Menschen wahr, denen es an der Selbstliebe mangelt.
Sorry, natürlich ist das meine persönliche kleine Weltanschauung. So, wie ich es verstehe, ohne Anspruch auf irgendeine Wahrheit.

Ich glaube nur, dass wir alle an völlig unterschiedliche Dinge denken, wenn über Liebe gesprochen wird. Und wenn man nach Selbstliebe fragt, dann ist das in meinen Augen nicht separat zu betrachten, sondern nur im Ganzen.
Meine Gedanken dazu...
Selbstliebe ist Voraussetzung dafür, andere zu lieben. Wenn ich mit mir selbst im "Reinen" bin, mich liebe und wertschätze, hab ich auch die Möglichkeit etwas zu geben.

Selbstliebe ist auch eine Voraussetzung zur persönlichen Entwicklung. Ich kann Kritik annehmen, Mut entwickeln persönliche Grenzen auszuloten, Ängste überwinden, Eigenverantwortung übernehmen.

Verwandte Begriffe ? Wertschätzung, Mitgefühl, Empathie, innere Stärke, Selbstachtung, Selbstbestätigung usw.

Selbstliebe bei mir erkenne ich an einer gewissen inneren Zufriedenheit und Gelassenheit. Dem Gefühl Angriffe, Ablehnung und Abwertung nicht persönlich nehmen zu müssen. Diese von sachlicher Kritik zu unterscheiden. Mich nicht vom Urteil und der Bestätigung anderer abhängig zu machen.

Aus meiner Erfahrung fordern gerade Menschen, die sich selbst gar nicht leiden können, Liebe bei anderen ein (dies auf sehr unterschiedliche Weise). Diese werden dann zur Erfüllung der eigenen Bedürfnisse "gebraucht".

Das "Objekt" bzw. Subjekt von Selbstliebe bin ich. Ich versuche Selbstkritik und Perfektionserwartungen an mich selbst herunterzufahren. Mir auch Fehler zuzugestehen. Mir ab uns zu auch innerlich mit Humor und Gelassenheit zu begegnen.

Unterschiede zur Selbstliebe und Liebe zu anderen ? Hmm... die Liebe zu mir und zu anderen fühlt sich oft anders an. Meine Kinder liebe ich anders, als meinen Partner oder meine Eltern. Mir selbst gegenüber bin ich meist weniger nachsichtig, als anderen gegenüber. Ich arbeite aber dran *zwinker*
*********r_by Mann
546 Beiträge
Intelligenz im Forum
Faszinierend, wie viel intelligente Menschen hier im Forum posten, ich finde die einzelnen Kommentare unglaublich geil, das vorab. *g*

Zur Selbstliebe;
Ich finde, das wichtigste hierbei ist erst einmal eine Begriffsklärung des Wortes "Selbst". Meiner Erfahrung nach wissen 99,9% nicht wer oder was sie sind. (ich weiß, etwas provokativ aber so sieht es für mich einfach aus).

Die Menschen definieren sich selbst auf unterschiedlichste Weise und nahezu alle diese Definitionen sind entweder komplett falsch oder unvollständig. Man definiert sich vor allem durch die Eigenschaften, die man sich selbst zuschreibt. Also; Deutsch, Engländer, Dick, Dünn, Frau, Mann, Musiker, Bäcker, Gärtner, Ehrgeizig, Schüchtern, Gutherzig, Diszipliniert etc. etc. Das sind aber alles Eigenschaften und bilden wenn überhaupt nur als Gesamtsumme eine Identität, auf die man sich für sich beziehen könnte. Das alles ist man aber nicht. Denn diese Eigenschaften sind zu einem großen Teil durch Zufall, ohne jegliches Dazutun entstanden und verändern sich permanent. So ist jemand in einer Handlung Gütig (und das übrigens nur aus einer bestimmten Perspektive) in einer anderen Handlung Egoistisch (auch wieder nur aus einer bestimmten Perspektive), mit 20 war man Ehrgeizig, mit 50 ein Aussteiger, mal verheiratet, mal Kind, mal alt usw. usf.

Wenn wir uns selbst aber aufgrund dieser Selbstdefinition lieben, lieben wir unsere Eigenschaften. Und so stellt sich das dann auch in vielen Fällen dar. Das ist für mich ziemlich absurd, aber jedem das Seine.

Es gibt eine andere Möglichkeit Selbstliebe zu definieren, indem ich das "Selbst" anders definiere. Als Subjekt nämlich. Das, was diese Zeilen liest, das, was die Eigenschaften erlebt, das, was Zeuge der Gedanken, Gefühle etc ist. Das aber, (was immer das auch sein mag) ist nicht Deutsch, Engländer, Frau, Mann, Bäcker, Gärtner, sondern das Subjekt, dass dieser Eigenschaften bewusst ist, selbst aber keine Eigenschaft, sondern eben das Selbst ist.

Selbstliebe bedeutet dann, alles erlebte (auch das Negative) zu lieben, also die Eigenschaften, die ich habe, die Gedanken die ich erlebe, die Gefühle, die ich fühle, die Menschen, die ich sehe etc. Dies als Gesamtheit.

Praktisch meine ich damit, dass ich mich unabhängig von meinen Eigenschaften, daher MIT meinen Eigenschaften liebe, wenn ich also Traurig bin es liebe Traurigkeit zu erleben, wenn ich glücklich bin, es liebe glück zu erleben.

Psychologisch nennt man einen solchen Menschen integriert, weil er alle Gefühle, Gedanken, Erlebnisse IN seine Person integriert hat. Solch ein Mensch, definiert sich selbst dann nicht mehr groß über Eigenschaften, weil er keine Eigenschaften braucht um sich selbst zu lieben. Er kann sich also als Erfolgreichen lieben, wie als Arbeitslosen. Er ist nicht von Selbstbildern (Image) abhängig, auch und vor allem in seinen eigenen Gedanken über sich selbst nicht mehr.

Dann ist Friede, Freude, Eierkuchen *g*
****on Mann
16.230 Beiträge
Ich bin eine Qualle!
Ich finde, das wichtigste hierbei ist erst einmal eine Begriffsklärung des Wortes "Selbst". Meiner Erfahrung nach wissen 99,9% nicht wer oder was sie sind.

So ähnlich sehe ich es auch. Ich weiß ebenfalls nicht, wer oder was ich selbst bin. Ich kann Attribute beschreiben, aber erfasse mich damit nicht. Und ich sehe auch keine Chance, mich als Ganzes je zu erkennen oder zu verstehen. Aber ich erlebe mich, das muss genügen.

Praktisch meine ich damit, dass ich mich unabhängig von meinen Eigenschaften, daher MIT meinen Eigenschaften liebe, wenn ich also Traurig bin es liebe Traurigkeit zu erleben, wenn ich glücklich bin, es liebe glück zu erleben.

Ja, ist auch meine Sicht. Solange ich dachte, ich müsse mich über Eigenschaften und Taten definieren, habe ich diese mit mir gleichgesetzt. Ich hatte es so gelernt. In Wirklichkeit bin ich einfach. Egal wie. Und ich kann mich selbst umarmen und mir alles Gute dieser Welt wünschen, und mich selbst segnen und auf mich aufpassen.

Er kann sich also als Erfolgreichen lieben, wie als Arbeitslosen. Er ist nicht von Selbstbildern (Image) abhängig, auch und vor allem in seinen eigenen Gedanken über sich selbst nicht mehr.

Mir geht es etwas anders. Ich bin abhängig von meinen Gedanken über mich selbst. Sie sind es ja, die mich erst auf den Weg der Selbstliebe gebracht haben. Fallen diese weg, fällt auch die Instanz fort, die den Selbstablehnungs-Einfluss von außen gestoppt hat. Ich mag mich irren, aber ich fürchte, ohne meine Gedanken werde ich besinnungslos und weiß zu wenig, um mich überhaupt noch von der Welt zu unterscheiden. Die Grenzen zwischen mir und Umwelt werden unspürbar. Spannend, dass ich mich vielleicht irre.
******ito Mann
3.803 Beiträge
Nicht
zu vergessen,

Selbstliebe bedeutet dann, alles erlebte (auch das Negative) zu lieben, also die Eigenschaften

die vermeintlich eigenen Fehler. Sie gibt es nicht so wirklich, wir machen sie nur zur Wirklichkeit.

Wer käme darauf, einem Kind vorzuhalten, es mache einen Fehler, wenn es auf den Arsch fällt, immer wieder aufsteht und ... plötzlich laufen kann. *zwinker*
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
Selbstliebe..
Psychologisch nennt man einen solchen Menschen integriert, weil er alle Gefühle, Gedanken, Erlebnisse IN seine Person integriert hat. Solch ein Mensch, definiert sich selbst dann nicht mehr groß über Eigenschaften, weil er keine Eigenschaften braucht um sich selbst zu lieben.

War mir gar nicht bewusst…das es auch Menschen gibt die das Mensch sein erst integrieren müssen?

Wieder was gelernt…

Wenn ich von meiner Liebe zu mir schreibe…dann meine ich mein „Wesenskern“ meine Seele…das ist mein Mensch sein pur…alles andere Eigenschaften - Charakter, Wissen usw. ist nicht mein Original…das kommt später dazu…muss ich natürlich dann mit in Kauf nehmen… *smile*

*********r_by Mann
546 Beiträge
ist echt interessant
****on:
Mir geht es etwas anders. Ich bin abhängig von meinen Gedanken über mich selbst. Sie sind es ja, die mich erst auf den Weg der Selbstliebe gebracht haben. Fallen diese weg, fällt auch die Instanz fort, die den Selbstablehnungs-Einfluss von außen gestoppt hat. Ich mag mich irren, aber ich fürchte, ohne meine Gedanken werde ich besinnungslos und weiß zu wenig, um mich überhaupt noch von der Welt zu unterscheiden. Die Grenzen zwischen mir und Umwelt werden unspürbar. Spannend, dass ich mich vielleicht irre

Folgender Denkansatz; Was wenn Selbstliebe die natürliche Basis, die Grundlinie, der Boden, die Ziffer 0 ist? Was wenn Selbstliebe nichts, ist, was durch Addition, durch Entwicklung erreichbares, sondern ganz im Gegenteil, durch eine Minusrechnung, durch das Wegnehmen von Selbstzweifel, Selbstkritik und Selbsthass ganz natürlich am Ende übrig bleibt?

Kinder sind so, oder scheinen so zu sein, mit dem Leben verwurzelt, freude an allem, selbst etwas so banalem wie eine Rolltreppe, Kalaidoskop, einem grünem Blatt, einem Grashalm und mit ihrem eigenen Körper,... und dann? Tja, dann kommt die Erziehung, das darfst du, das nicht, du bist ein gutes Kind, ein böses Kind etc. was zur permanenten Selbstrefliktion, Selbstkritik und anderer Entwicklungsschritte kommt, dann wird Schuld und Scham von Mitgefühl entkoppelt und auf fiktionale Identitäten ausgeweitet, weg von der Ziffer 0, dem unmanifestem Potential, der Grundlinie. Daher kann der Weg zur Selbstliebe nur über das Loswerden dieser Selbstbeurteilungen erfolgen denke ich. Jedes Urteil über sich selbst, dass zur Selbstliebe führt bringt auch das Gegenteil dieser Eigenschaft, in dessen Fall man sich nicht mehr liebt.

Und ja richtig, die Grenzen zwischen mir und Umwelt existieren nur als Gedanken. Das ist das Wunder. Ist aber nicht einfach ohne Grenzen zu leben, und es ist wohl die vorstellbar schrecklichste Angst, durch die zuerst gegangen werden muss, wenn man dieses Verschwinden der Grenzen erfährt. Denn das ist keine leichte Sache, die Selbstauflösung und die Erkenntnis, dass das Selbst eben KEIN Objekt ist, nie einer war und sein kann.

Es ist schon unglaublich interessant mit welcher Kreativität unser Denken mit Selbstbildern uns Geschichten der Unzulänglichkeiten andichtet. Man schämt sich (und fühlt sich schuldig) für Dinge, die gänzlich außerhalb meiner Kontrollmöglichkeiten liegen. Wie unglaublich unsinnig sich selbst zu geisseln, wenn man seinen Job, seine Frau verloren hat, wenn man krank wurde, nicht so viel den Gedankenidealen in seinem eigenen Kopf entspricht,... und dabei ist alles mit einem total in Ordnung, nicht ist verkehrt mit einem und doch denkt man (und glaubt diesen Gedanken) wie schlimm man doch ist.

@********igen
ja sowas von richtig *g*

@********s_63
Wenn du gesagt bekommst, dass lesbisch sein etwa falsch ist, und du richtig sein willst, aber lesbisch bist, spaltest du deine sexuellen Wünsche von dir ab, urteilst über sie und versuchst sie zu unterdrücken. Dann muss man tatsächlich lernen man selbst zu sein, weil einem das Gegenteil beigebracht wurde.
*******ler:
Folgender Denkansatz; Was wenn Selbstliebe die natürliche Basis, die Grundlinie, der Boden, die Ziffer 0 ist? Was wenn Selbstliebe nichts, ist, was durch Addition, durch Entwicklung erreichbares, sondern ganz im Gegenteil, durch eine Minusrechnung, durch das Wegnehmen von Selbstzweifel, Selbstkritik und Selbsthass ganz natürlich am Ende übrig bleibt?

*guterbeitrag*

Das ist es, was Selbstliebe vom oft propagierten "gesunden Egoismus" *pfui* unterscheidet.
...
Warum mit dem Kopf versuchen etwas in Schubladen zu pressen, dass nur gefühlt werden kann?

Den Kopf mit Ratio zu füttern, ist wie Öl ins Feuer gießen.

Liebe fühlt jedes Wesen auf eigene Weise.

Liebe ist so mächtig, dass es der Kopf nicht fassen kann.

Liebe ist frei von all dem, was Ratio und Kopfdenken ausmacht/beinhaltet.


Selbst-Liebe ist nichts anderes, als all das mit ganzem Herzen zu lieben, was einen ausmacht. Der eigene Körper, auf seinen Körper zu achten, auf sich zu achten, mit sich achtsam umgehen, seine Schwächen zu lieben und seine Stärken zu liebevoll einzusetzen, sich aus der Eigenhärte heraus zu nehmen und sich selbst auch verzeihen ... es ist so vieles ....

Mit sich im Einklang leben und seine Lebensthemen anzunehmen.

*g*

lg carmen
******_nw Frau
517 Beiträge
"Selbstliebe" ist für mich unbedingt etwas Positives. Sie zeichnet sich aus durch die Wertschätzung und Anerkennung des eigenen Seins. Mich selbst zu achten, weil ich bin.
Mich erst dann anzuerkennen, weil ich dieses oder jenes kann, leiste und darstelle, ist eine Botschaft, die so manche/r mit sich als schweres Gepäck mit sich rumträgt und die einen abhält, sich selbst - und damit auch andere - mit liebevollem Blick anzuschauen. Menschen, die sich selbst lieben können, lieben umfassend - sich, andere, das Leben, was auch immer. Insofern gibt es für mich keine Trennung zwischen der Liebe zu sich selbst und zu anderen.
Und für mich ist Liebe immer auch Tat_Sache, nicht nur Gefühl...
*****a49 Frau
182 Beiträge
Kinder sind so, oder scheinen so zu sein, mit dem Leben verwurzelt, freude an allem, selbst etwas so banalem wie eine Rolltreppe, Kalaidoskop, einem grünem Blatt, einem Grashalm und mit ihrem eigenen Körper,... und dann? Tja, dann kommt die Erziehung, das darfst du, das nicht, du bist ein gutes Kind, ein böses Kind etc.

Wobei die Frage bleibt, was das denn ist, die "Erziehung", die böse. Damit ein Kind diese Selbstliebe behält, was braucht es dafür? Vielleicht am ehesten das Gefühl, geliebt zu werden, so wie es ist. Die Wertschätzung seiner Eltern. Aber Wertschätzung ist für mich eher eine Haltung einem Menschen oder auch Dingen gegenüber. Und spricht Wertschätzung wirklich gegen Erziehung? Oder wäre nicht eine wertschätzende Erziehung erstrebenswert? Und wie können Eltern eine wertschätzende Haltung ihrem Kind gegenüber einnehmen, wenn sie sich selbst nicht wertschätzen? Oder erhalten Eltern dann eine ganz neue Aufgabe: lernen, sich selbst zu schätzen?
******ito Mann
3.803 Beiträge
Gut oder böse
was das denn ist, die "Erziehung", die böse.

Erziehung ist weder gut noch böse. Die Absicht macht ein Handlung erst gut oder böse.
Evaluationsbeitrag
Die Erziehung ist ein entscheidender Faktor, dass jemand die Fähigkeit erlangt zu reflektieren. Und wenn Reflexion der eigenen Person und Handlung individuell statt findet, beginnt in dieser Selbstwahrnehmung auch eine Form der Selbstliebe.

Die dazugehörigen Prozesse sind sehr komplex und für fachunkundige ebenso kein offenes Buch. Auch den kognitiven Theorien von Piaget, den Theorien von Freud mit der infantilen (kindlichen) Sexualität, die moralische Entwicklung nach Kohlberg und die Identitätstheorie von Erikson haben dazu beigetragen die Entwicklung einer Persönlichkeit besser nach zu vollziehen, doch sind das alles nur Theorien die als Grundlagen für heutige Annahmen und Verständnisse dienen.

Aktuell befindet man sich auf dem Stand :

Angenommen ein einzelner Mensch, vollkommen alleine in der Natur, ohne Kontakt zu Artgenossen, wäre wie ein Reptil oder Amphib dazu in der Lage vom ersten Tag seiner Geburt an, zu überleben indem es Nahrung sucht, aufnimmt etc (völlige Außerachtlassung dass der Mensch dazu ohne Gruppe nicht in der Lage wäre), so würde ihm der Entscheidende Faktor der Abgrenzung und Relation zu anderen fehlen. Denn das ist es was uns erst unsereins Bewusst werden lässt. Das haben alle Familienarten wie Affen oder auch Delfine in sich gemein - daher sind sie auch evolutionstechnisch näher an einer möglichen kognitiven Entwicklungsstufe - dass sie sich zu anderen abgrenzen.
Eine erste Abgrenzung findet mit der Erziehung statt, und zu dem simpelsten Begriff der Erziehung gehört auch die Aufnahme von Nahrung, da es sich um einen bildenden Prozess handelt. Weitere einwirkende Handlungen der Nähe, Ablehnung usw. sind ebenfalls als solche anzusehen. Die Einwirkung ist hier entscheidend, denn die Wahrnehmung bildet sich vor allem nach dem, was ihr geboten wird.
Über die Kindheit, mit ihrer experimentellen Natur, über die Jugend mit ihrer schwierigen Zeit der Orientierung hin bis zu einer festen Identität vergehen noch etliche weitere in sich greifende oder auch überlappende Prozesse, die sich nur verallgemeinern lassen und nicht unbedingt universell andwendbar sind.
Wichtig ist jedoch, dass die Abgrenzung zu anderen stetig dabei ist, und diese Abgrenzung Motor und Operator für unsere Selbstwahrnehmung ist. Diese Selbstwahrnehmung ist leider sehr stark abhängig von dem Urteil anderer. Hier tritt der gesellschaftliche Aspekt hinzu (Obwohl es nebenbei das wechselseitige Verhältnis der Selbstachtung und daraus resultierender Fremdachtung durchaus gibt). Findet das eigene Verhalten zur Abgrenzung von anderen, nämlich auf Dauer keine Anerkennung, wird entweder adaptiert, oder beibehalten.

An dieser Stelle kommt der Schnitt, über den fachlich gestritten wird. Und ich mache ihn gerne zur Frage :

Liebt der- oder diejenige sich, der von anderen geliebt wird ? Dabei ist Anzahl der liebenden entscheidend! Gibt es mit einem selbst 10 Menschen, und hassen einen 8 davon, gibt es also nur einen der einen selbst liebt. Führt das zur Selbstliebe, Selbsthass oder Hinterfragung ? Oder anders herum, gibt es mit einem selbst 10 Menschen und 9 lieben einen, liebt man sich dann auch selbst ?

Dies ist die Frage der Abhängigkeit der Selbstliebe zu anderen. Denn Selbst ist wie das Oben zu unten, es muss zu "Selbst" das "Andere" geben. Ohne "Andereliebe" keine "Selbstliebe" ?

Liebe Grüße,

Scrub
*****a13 Frau
1.014 Beiträge
vielfältig
Bei Selbstliebe ist für mich die Grundvoraussetzung dies erst einmal zuzulassen und auch bereit sein, es zu spüren. Das heißt ich muß nach innen gucken, spüren , was ist da . Und wie fühlt es sich an, wenn es nicht oder weniger vorhanden ist ? Nur wenn ich mit mir im Einklang bin, kann ich dies auch nach außen weitergeben oder auch bei anderen empfinden.
Dies als "Ziffer 0" zu bezeichnen , finde ich einen interessanten Denkansatz.

Verliebtsein , ist positiv besetzt. Wenn ich aber selbstverliebt bin, ist das negativ , also zuviel Liebe darf ich mir auch nicht geben

Wie erkenne ich Selbstliebe bei mir?
indem ich mich in jeder Situation hinterfrage, "tut mir das gut" oder "was brauche ich , damit es mir gut geht". Sie ist auch zu spüren, ein wahrliches schönes Gefühl.


Wie erkenne ich Selbstliebe bei anderen?
Aus meiner Erfahrung sind sie vom Wesen her weicher, verharren nicht auf ihrem Standpunkt. Sie strahlen Gessenheit aus.

Was genau ist das Objekt von Selbstliebe?
ICH natürlich

Seht ihr Unterschiede zwischen Selbstliebe und Liebe zu einer anderen Person?
Bei Selbstliebe kann ich soviel für mich tun , wie ich will. Liebe heißt für mich auch "Loslassen", das heißt meine direkten Möglichkeiten, dem Anderen etwas Gutes zu tun oder mit ihm Kontakt zu halten, sind eingeschränkt.


Was mir noch fehlt : Wie fühlt sich Selbstliebe für euch an ?


Dilara
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