Für mich persönlich hat dies absolut nichts mit Unterwerfung oder devoter Einstellung zu tun. ich ärgere mich daher immer sehr darüber, dass der Gyn-Stuhl in den Clubs fast ausnahmslos in der BDSM-Abteilung steht, womit ich absolut nichts am Hut habe und wo ich mich daher auch nicht entspannt meinem Vergnügen hingeben kann und will. Ich würde mir wünschen, dass der Stuhl , ebenso wie die Liebesschaukeln, in eigenen, halb oder ganz abgetrennten Nischen untergebracht werden, die mehr Intimität erlauben und nicht ausschließlich in der schwarzen Abteilung des SM und Gothic, sozusagen als ein weiteres Folterinstrument neben anderen, ähnlich angesiedelt wie Pranger oder Strafbock - für mich eines wie das andere allerdings vollkommen unerotisch und lusttötend. Menschen, die dies ganz anders empfinden, mag ich keineswegs ihren Spaß daran verderben, ich möchte allerdings gerne die Freiheit haben, sexuelles Spielzeug - und dazu zähle ich im weiteren Sinn auch einen Gyn-Stuhl - mir gemäß einsetzen zu können und dies nicht fremdbestimmt vorgeschrieben zu bekommen.
Die reale Situation in einer gynäkologischen Arztpraxis dagegen ist alles andere als erotisch aufgeladen, wie wohl die allermeisten Frauen bestätigen können. Wer dort ärztlich untersucht wird, hat zumeist ganz andere Gedanken, als ausgerechnet Phantasien über eine sexuelle Begegnung mit dem Arzt. Ich frage mich schon gelegentlich, wieso die selben Menschen, die sexuelle Phantasien über Frauenärzte bzw. die Untersuchungssituation auf dem Stuhl haben, dies nicht gleichermaßen haben beim Gedanken an eine Darmspiegelung, was ja medizinisch die vergleichbare Variante zumindest in Bezug auf Männer wäre...
Ich selbst mag jedenfalls in meiner erotisch-sexuellen Praxis weder derartige Arzt-Rollenspiele und kann Fetisch-Sex, egal welcher Sorte, einfach nichts abgewinnen. Deshalb mag ich es auch nicht, in einem solchen Stuhl, weil er eben da steht, wo er meistens steht, als Frau quasi öffentlich zur Schau gestellt zu werden, das empfinde ich als respektlos und, je nachdem, auch lächerlich bis unwürdig und in keiner Weise als Lust fördernd.
Dabei würde ich eigentlich sehr gerne gelegentlich Sex in einem Gyn-Stuhl genießen. Denn dieser, sofern kein Billig-Exemplar, sondern stabil ausgeführt und gut stufenlos verstellbar, bietet einfach eine sehr bequeme Lagerung des Körpers der Frau, zumal wenn sie etwas mehr Speck auf den Rippen hat, und ist eine der wenigen Stellungen, die die Berührung des G-Punktes durch den Penis des Mannes ermöglicht, auch über einen längeren Zeitraum von mehreren Stunden hinweg. Dies empfinde ich als ausgesprochen lustvoll. Ebenso ist es eine sehr bequeme Stellung für die Partner, um eine Frau über Stunden hinweg zu lecken oder einen Mann zu blasen ohne Nackenkrämpfe zu bekommen.
Diverse Möbel, die im erotischen Fachhandel oft als "Kamasutramöbel" gehandelt werden, tragen übrigens diesem Aspekt Rechnung, sie sind allerdings kompakter und vermeiden ganz bewußt durch ihre äußere Form, die eher wie ein tolles Designerstück aussieht, die Assoziation an den Gynstuhl. Davon würde ich mir mehr in den Clubs wünschen, und dann vor allem auch bitte nicht in der SM-Abteilung!
Die Frage des TE lautete ja
Aber woher kommt diese Vorstellung, hat das was mit Unterwerfung zu tun, ist es ein Zeichen, dass sie devot ist?
Meine Antwort darauf: Woher diese Phantasie bei Deiner Partnerin kommt,entzieht sich naturgemäß meiner Kenntnis , das kann, wenn überhaupt, nur sie selbst herausfinden, wenn sie es denn ebenfalls möchte und es nicht nur Deine(!) eigene Frage ist.
Und für ein ausreichendes Zeichen dafür, dass sie devot veranlagt ist, halte ich es aus den für mich selbst gültigen oben erläuterten Erwägungen heraus auch nicht. Die aktive Stimulation des G-Punktes dagegen, die der Gyn-Stuhl ermöglicht, ist für viele Frauen einfach ein tolles Erlebnis.
Tantrissima