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Ist das Ausleben individueller Freiheit sinnvoll?

*****300 Mann
48 Beiträge
1. Wahrheit, 2. Wahrheit
Was dann auch wieder ins Thema Wahrheit fließen könnte. Liegt die Wahrheit außen oder liegt die Wahrheit innen. Gibt es eine allgemein gültige Wahrheit oder hat jeder seine eigene Wahrheit.
das wird bereits
hier: ... sind wahrheit, ehrlichkeit und treue nur noch worte ..
und hier: Wahrheit und Illusionen in der Liebesbeziehung
abgehandelt.

Wobei sich zB. das Lesen dieses Artikels empfiehlt:
http://www.philolex.de/wahrheit.htm

um zwischen Wahrheit, Wahrnehmung und Erkenntnisfähigkeit zu differenzieren.

Erwin
Ich möchte ergänzend oder in Fortsetzung dessen ein neues Thema eröffnen, was sich mit dem Verhältnis von Freiheit und Verantwortung beschäftigen soll. Gemeint ist die Freiheit des Einzelnen gegenüber sich selbst, aber auch die Freiheit des Einzelnen in einer Partnerschaft:

*aetsch* euch beiden "streitgesprächs-hanseln"

dem te geht es nicht um wahrheit
sondern um das verhältnis von freiheit und verantwortung
thema verfehlt - setzen - sex *lol*

*zwinker*

meine (praktische/unphilosophische) antwort dazu:
glückliche paare sind die,
die sich gegenseitig die freiheit geben,
in ihrer beziehung
persönliche und gemeinsame träume und ziele
zu verbalisieren und ggf verantwortungsvoll auszuleben

eine beziehung in der raum ist
für eigene interessen und wege -
ja,
wo dies sogar als bereicherung gesehen wird

weil beide in ihrer bindung zueinander
unabhängig genug sind,
dies zuzulassen
ohne angst vor verlust

( *ja* ich weiß -
ich bin nicht der symbiotische beziehungstyp *rotwerd* )
das hast du jetzt aber ...
schön gesagt @****ole *zwinker*

dem te geht es nicht um wahrheit
eben, deshalb ja auch meine Leer-Verweise ... *motz*

Vielleicht erfährt man ja noch was zu keine300'ers Ja-Nein-Freiheitsauslebungs-oderauchnicht-Praxis *zwinker*

setzen - sex
und viel Freude beim Sitzsex ...

wünscht
Erwin
*****300 Mann
48 Beiträge
???
Wem geht es nicht um Wahrheit?

Und vorallem: Wen soll die Zumüllung mit den ganzen Links hier eigentlich interessieren?*roll*

Freiheit und Wahrheit hängen zusammen. Meine Wahrheit beeinflusst meine Freiheit, die dann zu dem Ja und/oder Nein führen.
mich...


den die links von erwin haben es in sich ...

vorrausgesetzt ...man will denken *ggg*
*****300 Mann
48 Beiträge
Wie gewollt und nicht gekonnt
Für jemanden der "denken will" ist dein Beitrag aber ziemlich flach*mrgreen*

Das bedeutet, dass die Leute, die sich nicht die Links durchlesen, nicht denken "wollen"?
*****300 Mann
48 Beiträge
Tschö
Ich werde mich aus diesem, zur Schlammschlacht verkommenen, Thread verabschieden und wünsche euch das sinnvolle Ausleben eurer individuellen Freiheit und persönlichen Evolution *spitze*
*****ane Frau
3.033 Beiträge
Manchmal
denke ich es ist wie ein Fluch, wenn wir uns anmaßen einen anderen Menschen als "meinen" zu bezeichnen, zu denken, zu betrachten.
Das ist für viele Kinder fürchterlich und auch für viele Partner in Beziehungen und vielleicht auch für viele Eltern.
Sähen wir uns immer als Begegnende an, hätten wir weniger Ansprüche und würden weniger enttäuscht und würden jedem der uns begegnet den Raum geben, den er für seine Seele, sein Wachstum, seine Reife braucht.
Und wir müssten uns nicht mit ängstlichen Schwüren und Versprechungen aneinander binden.

@***in, dass Du Schmidt-Salomon liest/kennst finde ich schick!


*lol*
**********d_Bln Mann
17 Beiträge
Themenersteller 
das thema läuft aus der bahn ...
Nun, meine verehrten Diskutierenden,
das Thema verläßt die gewollte Bahn.
Als Initiator möchte ich hier weniger einzelne Beiträge bewerten, allerdings erscheint mir die Sinnfälligkeit von persönlichem Kleinkrieg der Sache wenig dienlich.
Es ging mir, wie frivole richtig bemerkte, um das Verhältnis von individueller Freiheit und Verantwortung für diese.
Deshalb möchte ich nochmals einige Passagen meines letzten Beitags wiederholen:

Es geht mir um eine Wertediskussion in einem für viele scheinbar wertfreien Raum.
Natürlich gibt es keine wertfreien Räume. Und genau das ist der Punkt. Auch ein Umgang mit Begehrlichkeiten kann nicht völlig wertfrei sein.
Aber wieviel Wert ist Verantwortung bei Triebhaftigkeit?
Der sicher vielen bekannte Henry Miller hat diese Frage schon in seiner Schrift „Moral der Unmoral“ aufgeworfen.
Wie weit sollte man gehen – mit sich selbst und in der Verantwortung gegenüber anderen?
Jedem stellt sich diese persönliche Wahrheit bekanntlich anders dar.

Einige Anregungen:

1.) Viele leben erotische Mehrsamkeiten aus, sei es zu dritt oder auch in größeren Gemeinschaften. Dabei können sich tiefere Gefühle aufbauen. Wie geht man damit um, wenn einer der Beteiligten merkt, wenn die innere Verbundenheit eines Paares irritiert wird?

2.) Es soll „Herzensbrecher/innen“ geben, die hemmungslos und ohne irgendwelche Skrupel „ihre Freiheiten“ ausleben und dabei bei anderen mitunter ein emotionales Chaos hinterlassen, sich sogar dessen rühmen.
Der junge Brecht war so einer: Selbst erotisch verklemmt und in Zwängen befangen war eine seiner ersten zaghaften (rücksichtslosen ???) Liebeleien die Frau von Theo Lingen, deren Ehe dann geschieden wurde. Brecht kümmerte sich dann fortan nicht mehr um diese Frau, weil sie war dann für ihn uninteressant geworden.
Lingen bezeichnete Brecht dann Zeit seines Lebens als: „größte Sau des Jahrhunderts“.
Der erfahrene alte Brecht sah sein eigenes Verhalten dann aus einem anderen Blickwinkel:
Er hätte das Paar „den Weg durch die Tiefe gehen“ lassen müssen,
den Ausgang durch das Paar selbst bestimmend.

3.) Eine sehr gute Freundin die an „ihre Grenzen kommen“ wollte, ging offenbar ohne eigene Selbstkontrolle zu weit. Selbst devot orientiert, ließ sie sich letztendlich derart (von m. E. verantwortungslosen Herren) „dominieren“, dass jegliche soziale Orientierung verlustig war und ihr letztendlich nur durch jahrelange psychiatrische Therapie geholfen werden konnte.
Diese Erinnerung wird sie allerdings lebenslang behalten.
verantwortung tragen was man macht und manchmal vergeß ich es selber auch aber bin zum glück noch nie zu weit gegangen
Jeder ist in erster Linie...
...für sich selbst verantwortlich.
Damit meine ich das jeder für sich herausfinden sollte wie er sein Leben gestalten will. Und was er dazu braucht um glücklich zu sein.
Niemand sollte einem anderen vorschreiben wie er zu leben hat oder was er zu tun oder zu lassen hat.
Solange man allein lebt wäre das Ausleben bestimmter Bedürfnisse ja kein Problem.
Aber Du sprichst ja hier Partnerschaften an.
Aber auch eine Partnerschaft setzt sich aus unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammen. Jeder hat seine Vorlieben und braucht etwas anderes um eine ausgefüllte Partnerschaft leben zu können.
Zwei Menschen verschmelzen nicht automatisch zu einer Persönlichkeit zusammen nur weil sie sich entschieden haben ihren Lebensweg gemeinsam zu gehen.
Dabei bin ich auch der Meinung dass man nicht ALLEs, was sich einem bietet mitnehmen muss. Aber man könnte wenn man wollte.
Ich bin der Meinung dass man auch in einer Partnerschaft sich ausleben dürfen soll.
Natürlich sollten es die Partner absprechen, sich austauschen, damit jeder weiß worauf er sich einlässt.
Natürlich kann es nicht gut gehen wenn einer etwas braucht womit der andere nicht umgehen kann oder was ihn verletzen würde.
Aber dann sind sie nicht die Richtigen Partner, füreinander.
Niemand sollte dem anderen etwas verbieten, so sehe ich das.
Eine Partnerschaft kann nicht gedeihen und wachsen wenn einer sich ständig beschneiden muss in seinen Bedürfnissen. Oder sich ständig zurück nehmen soll.
So eine Partnerschaft wird unweigerlich irgendwann einmal beendet werden.
Da bin ich dann doch eher der Meinung man sucht sich einen Partner der so denkt wie man auch.
Denn letzten Endes wollen wir alle doch glücklich leben können. Und das genießen können was wir dazu benötigen.
Eine gute Nacht wünsche ich euch allen
@erdbeermund
ad 1)
Man kann aus der Tatsache, dass es Paare gibt, deren innere Verbundenheit nicht durch das Auftreten von Gefühlen (wenn man ich ihnen offen und ehrlich stellt) für Dritte, gefährdet wird, versuchen sich selbst in seiner emotionalen Wahrnehmung zu ändern. Das ist möglich. Wenn man es nicht schafft, dann "braucht" man eben (gemeinsame) Regeln, die diese "Gefahr" begrenzen. Ob diese Regeln, wenn die "richtige Versuchung" kommt allerdings "sicheren Schutz" bieten, wage ich zu bezweifeln, weshalb ich für ersteres plädiere.

ad 2)
ich denke heute, dass ich in meiner "wilden Jugend" durchaus manchmal so jemand war, allerdings weniger jemand, der sich dann damit rühmt, sondern eher aus "Gedankenlosigkeit" und weil "es" mir leicht gemacht wurde.

Heute hoffe ich, gehe ich mit wesentlich mehr Verantwortung in solchen Belangen um und "verurteile" meine damalige "Rücksichtslosigeit".

ad 3)
das "Spiel" mit den eigenen Grenzen ist für mich integraler Bestandteil einer erfüllenden Erotik, aber eben auch die Achtsamkeit beim Überschreiten. Dazu mal ein gänzlich unphilosophischer und trivialer Vergleich: Ein vorsichtiger "Sonntagsfahrer" wird nie den Reiz verspüren, den Rallyfahren ausüben kann - eben das Bewegen des Autos nahe am (physikalischen) Grenzbereich, den man aber, um ihn kennenzulernen, auch manchmal überschreiten wird. Wobei dabei aber idR. nur Blech kaputt geht, wenn man (verantwortungsvoll) diesen Sport eben nicht auf öffentlichen Strassen betreibt.

Mit emotionalen "Sicherheitsfanatikern", die ihre Grenzen immer so setzen, dass sie weit innerhalb der "Komfortzone" bleiben, kann ich weniger anfangen und das hat auch für mich nichts mit Verantwortung zu tun, als die solches Verhalten manchmal "verkauft" wird.

Erwin
*****ina Frau
4 Beiträge
Das kommt darauf an!
Um direkt auf die Frage einzugehen: Sinn macht es nur, wenn das Ausleben der individuellen Freiheit niemand anderen verletzt. Das bedeutet, daß man unbedingt den Partner einbeziehen sollte. Mit ein wenig Geschick kann man ja wohl feststellen, wie der Lebens- oder Liebespartner zum Sex mit jemand Drittem steht. Und wenn er oder sie nicht damit umgehen kann, dann ist es eben nicht "sinnvoll", dies ohne ihn oder ohne sein Wissen auszuleben. Die Partnerschaft geht grundsätzlich über die individuelle Freiheit, sonst führt sie sich selbst ad absurdum.
Die Partnerschaft geht grundsätzlich über die individuelle Freiheit, sonst führt sie sich selbst ad absurdum.
ist mir zu pauschal formuliert, denn daraus folgt dann, dass ein Partner beliebig seine (Verletzungs-)Bedingungen festsetzen kann und der andere hat seine Freiheit daran anzupassen. Das kann's auch nicht sein, bzw. führt die Liebe in der Partnerschaft genauso ad absurdum.

Wenn, dann bitte eine Gleichwertigkeit zwischen persönlichen und partnerschaftlichen Belangen.

Erwin
...
Wenn, dann bitte eine Gleichwertigkeit zwischen persönlichen und partnerschaftlichen Belangen.


ist es nicht meist so, das dies nur eine zeitliche frage ist, denn zeigt nicht die erfahrung, das einer immer mehr der treibende ist und der andere mehr der getriebene...

daher würd ich behaupten, das das ausleben von individueller freiheit doch konträr zur einer partnerschaft steht.
*****ane Frau
3.033 Beiträge
denk ich nicht, meist treibt einer und der andere handelt. Sonst müsste man wirklich von Opfern ausgehen und daran glaube ich, was Beziehung angeht nicht.
*g*
Wenn das Ausleben einer offenen Sexualität...
...die Neigung beider Partner in einer Beziehung ist dann werden weder Grenzen überschritten, noch besteht eine große Verletzungsgefahr.

Eine Gafahr der Verletzung besteht dann wenn ein Partner sich zurückgesetzt fühlt.
*******a_wi Frau
43 Beiträge
?
Wenn man Realist ist muss man seine idividuelle Freiheit ausleben, darf sich aber nicht wundern, wenn dadurch Träume zerplatzen.
**********d_Bln Mann
17 Beiträge
Themenersteller 
Bekenntnis eines unmoralischen "Moralisten"
Hier stehe ich, ich kann nicht anders,…
da mein Gewissen gefangen ist, kann und will ich nichts widerrufen, weil es gefährlich und unmöglich ist, etwas gegen das Gewissen zu tun. (Luther
)


Nun, warum habe ich diesen Thread eröffnet?

Hinterfragt war das Verhältnis von Freiheit und Verantwortung, gemeint war die Freiheit des Einzelnen gegenüber sich selbst, aber auch die Freiheit des Einzelnen in seinem Tun gegenüber Mitmenschen und speziell in einer Partnerschaft.
Angefragt war:
die Sinnfälligkeit, alles zu leben, alles zu erleben, alles zu haben – in der Gefahr,
Werte zu zerstören, Träume, selbst Lebensträume zu zerstören,
die Sinnfälligkeit, die Egozentrik individueller Freiheit zu leben, in der Gefahr, einen Wert gemeinsamer Verbundenheit zu opfern, zu verraten, zu zerstören?

Nach eurer Meinung hatte ich gefragt. Nun haben mich Club-Freunde und einige Diskutanten des Threads aufgefordert, mich selbst zu positionieren, mich zu bekennen.
Einerseits habe ich in diesem Joyclub die unterschiedlichsten Charaktere kennen gelernt:
Freunde, die und deren Meinung speziell zum Ausleben von Erotik ich sehr schätze,
Eine, mit der ich eine Beziehung führte, mich mit ihr hier in einem Paarprofil gemeinsam bewegte,
Andere, deren Eigenmoral ich nicht teile.
Andererseits habe ich mich selbst befragt, mein eigenes Verhalten in all den Jahren hinterfragt:
Meine langjährig gewachsenen moralischen Regeln und Prinzipien in der Reflektion meines punktuellen Tuns, also die Diskrepanz zwischen moralischen Regeln und dem tatsächlichen Verhalten.

Theoretisch
kennen wir für Moral keinen Plural mehr, obgleich es ja sehr differenzierte Moralvorstellungen gibt.
Die alten Lateiner mit ihrer römischen Rechtsauffassung waren noch weise:
< mos > die Moral hatte mit < mores > einen Plural.
Moral wird heutzutage als sittliches Verhalten zum Imperativ, zum Gesetz über das zwischenmenschliche Verhalten „einer guten Absicht“ erhoben.
Dieser Denkansatz ist Unfug, ist so falsch wie die Annahme einer absoluten Wahrheit, ist aber sozial sinnvoll und mit diesem Sinn gerechtfertigt.
Sicher muss es Werte geben, die das zwischenmenschliche Verhalten als Grundsätze für Einzelne regeln. Denn der Mensch ist sozialbiologisch gesehen ein mehrheitlich auf Integration bedachtes Wesen, ein „Herdensäugetier“. Dieses sozialbiologische Verhalten impliziert ein allgemeines Wertesystem, wonach Individuen, die von einer statistischen Mitte abweichen, in dieses Korsett der Mehrheit, „in die Herde“ zurück geführt werden, die zu weit abweichen, zum Schutz der Mehrheit verstoßen werden.
Es gibt einen Bewegungsdruck zur Mitte. Jede Abweichung erfährt eine Gegenkraft, die man sich auch zeitlich gesehen als amplitudische Schwingung um einen Mittelwert verstanden denken kann.
Im Allgemeinen wird das durch Recht und Gesetz geregelt, aber auch durch mehr oder weniger freiwillige Integration jedes Individuums in das Wertesystem. Den völlig autarken Menschen gibt es nicht, so „trendy“ es auch ist, sich selbst als Individualist, gar als Protagonist zu bezeichnen.
Im Individuellen schafft sich jeder einen Ausgleich für eine Abweichung von „seiner Mitte“.
Jede Abweichung von der „Mitte der Seele“ erzeugt eine Kompensation, will eine Kompensation. Auch Sex kann eine Kompensation werden.
Die Amplitude des Erlebens, des Auslebens, der Empfindung ist bei jedem unterschiedlich.

Praktisch
habe ich nicht nur hier (trotzdem oder gerade deshalb Grüße an meine Freundschaften hier) Menschen kennengelernt, denen die Verantwortung gegenüber sich selbst, gegenüber ihren Partnerschaften oder Freundschaften, bedeutender ist, als ein Verbrechen zu begehen, Menschen, die reflektieren, mit hoher emotionaler Kompetenz. Das sind Leute, die eine innere Heiligkeit in sich tragen, die sie schwerlich verraten werden, so unterschiedlich ihre Auffassungen von erotischem Leben auch sind, ob Singles, oder in offenen oder festen Partnerschaften.

Aber auch habe ich Menschen mit einer, ketzerisch formuliert, emotionalen Flachheit kennen gelernt, denen nichts heilig ist, außer ihre eigene Helligkeit und ihre „innere Freiheit“, teilweise getrieben von einem unheiligen, unheimlichen Verlangen: Egozentriker, Narzissten, Leute mit oftmals mangelndem Selbstbewusstsein, fehlender Selbstmotivation, der Unfähigkeit, Befindlichkeiten zu verstehen und darauf zu reagieren.
In der Unfähigkeit, tragfähige Beziehungen aufzubauen, Freundschaften oder Partnerschaften zu pflegen, Beziehungsarbeit zu leisten, vor Misserfolgen und Trägheit flüchtend, flüchtend durch Lügen, durch schnelle Wechsel, durch Weglaufen, bezeichnen sie das als „innere Freiheit“.
Diese Leute spielen eine Rolle in einem Film, der nicht der ihre ist,
eine Rolle, die sie nicht einmal ausfüllen können.

Auch für eine Partnerschaft gilt das Integrationsprinzip, sollte es gelten. Der Zusammenhalt der Gemeinsamkeit in der kleinsten gemeinsamen „Herde“ wird gefährdet, wenn die Individuen dieser ihre individuelle Freiheit über die gemeinsame Verbundenheit der Partnerbeziehung stellen. Dann wird Partnerschaft sinnlos. Für mich ist es ein besonderes Erlebnis, erotische Wünsche und Fantasien innerhalb einer Partnerschaft auszutauschen und gemeinsam auszuleben, so „abgefahren“ sie auch seien. Und gerade in so einem hochsensiblen und hoch begehrlichen Bereich schafft diese Gemeinsamkeit des Austauschs und des gemeinsamen Erlebens eine unermessliche Vertrauensbasis zueinander.
Der innere Kreis muss frei von Lüge sein, sonst belügt man sich selbst.

Wenn ich mich selbst betrachte,
so sind wegbegleitende Prinzipien hilfreich und hinderlich zugleich.
Dass für mich „Schutzbefohlene“ zu den Unberührbaren gehören, schafft Vertrauen, Berechenbarkeit und Verlässlichkeit, schmälert allerdings die Zahl von Gelegenheiten begehrlichen Tuns.
Was soll die „Sportlichkeit“? Zwar ist jede anders und ein kleines Wunder der Natur; so manche sind immer ein warmes weiches Attentat wert,
doch keine hat den „Schlitz“ quer.
Auch was das Ausleben von Vorlieben anbelangt und wenn ich in meinem Profil hier auch keine angekreuzt habe, bin ich nahezu jeden Schritt gegangen, manchen so weit, dass ich weiß, wie weit ich für mich selbst nicht mehr gehen will. Allerdings war auch dieses Ausleben immer mit einem gemeinsamen Wollen, immer mit Verantwortung verbunden.
Und in einer Partnerschaft, die eben von höherer Wertigkeit ist als eine Affäre oder eine erotische Freundschaft, weil sie aus weit mehr als nur aus prickelnder Erotik besteht, würde ich auf diese oder jene Begehrlichkeit verzichten, die der Beziehung abträglich ist.
Und zu den Schutzbefohlenen gehören nicht nur Einzelindividuen, auch bestehende Partnerschaften (vgl. mein Beispiel Brecht – Lingen). Durch mein Handeln schlussendlich eine solche Beziehung zu beeinflussen, als „Sterbehilfe“ zu fungieren, ist nicht mit meinem Gewissen zu vereinbaren, so lange keine dringenden ernsthaften Absichten mit Perspektive angedacht sind. Tod oder Rettung einer solchen Angelegenheit habe ich immer den eigentlich Beteiligten überlassen. Das als rein „sportliche“ Tat, als persönliche Trophäe zu tun, ist für mich moralisch verwerflich. Wer so etwas tut, kennt den Wert einer Partnerschaft nicht, die ggf. jahrelang durch Hoch und Tief gegangen ist, kennt die Arbeit nicht, die tägliche Beziehungsarbeit, ist sicher selbst unfähig eine Beziehung zu führen oder in eine Beziehung Kraft zu investieren. Und selbst, wenn er letzteres auch eine Beziehung in Form einer Partnerschaft für sich nicht will oder ausschließt, bleibt die Verantwortung für die Tat des Zerstörens einer anderen.
Und wo bleibt der „unmoralische Moralist“?
Nun, die anderen habe ich alle genommen, die ich wollte und bekommen konnte. Und die ich nicht mehr wollte, wurden manchmal auch unsanft „abgelegt“. Ja, es gibt sie auch bei mir, die Piaget´sche Lücke zwischen moralischen Regeln und Verhalten, zwischen Wollen und Sein.
Und mitunter, wenn ich mir meine „Mitte der Seele“ zurückholen musste, wenn ich nach einem negativen Erlebnis, ein Vakuum lüften musste, habe auch ich sie „verschlissen“,
„die Mädchen aus verflossnen Tagen“ (H. van Veen).
Retrospektiv möchte man sich bei manchen erklären oder gar entschuldigen – wenn man doch die Handynummer nicht weggeworfen hätte.


Ihr fragt nach dem Sinn des Ganzen?

„Ein Dichter, der den Lebenden riet, auf nichts mehr zu bauen, als auf die Widersprüche,
besteht vor der Nachwelt, weil den Menschen in ihren bedrohlichsten Situationen gerade noch soviel an Ausweg bleibt.
Die Welträtsel werden nicht gelöst, aber wehe der Welt, die die Anstrengungen verweigert,
so zu leben, als könnte man sie lösen.“
(Extro der Brecht-Biografie von Werner Mittenzwei)

οἴδα οὐκ εἰδώς, oída ouk eidós
Ich weiß, dass ich nichts weiß!

Und damit wusste er schon mehr als die anderen alten Athener. denn die wussten ja nicht mal das.




WOW, hätte nicht erwartet hier auf soviel Philosophie zu stoßen.


Hallo,

Ich selbst würde mich als ein Wertkonservativen Menschen bezeichnen der sich zu seinen Christlichen Wurzeln bekennt.
(und das nicht erst seid wir Papst sind).

Dennoch habe ich Moralische wert vorgaben immer abgelehnt. Als frei denkender Mensch, kann ich mit Verhaltens- oder Moralischenrichtlinien nichts anfangen.
Moral kommt von außen, wird von anderen verfasst.
Ethik, ja Ethik ruht in mir. Ethik entwickelt jeder Mensch für sich
selbst, natürlich geprägt durch die Kultur in der er lebt.
Doch Ethik gibt dem Denken und Handeln die Freiheit, was bei Moral nicht möglich ist. Ethik ist aber nie ohne Verantwortung.

Das Verantwortungsbewusstsein muss sogar höher oder stärker sein, denn die individuelle Freiheit ist größer. Eine Freundschaft, Beziehung oder Partnerschaft in der die individuelle Freiheit gelebt wird, kann nur auf offener Kommunikation, auf Ehrlichkeit und Vertrauen beruhen. Ich bin davon überzeug, das eine solche Ehe auf weit festeren Fundamenten steht, als eine die durch Moral getragen wird.

Sicher haben wir in unserem heutigen sprach Verständnis kein Plural für Moral.
Doch wenn wir den Lateinischenursprung „mos = Sitte und
lat.: moralis für Sitten“ nehmen, haben wir schon einen Plural.

Interessant ist, das das aus dem griechischen stammende
ethos = Ethik ursprünglich gleich bedeuten mit dem lat.: Moral ist.

Jedoch kennen wir heute Wörter wie Doppelmoral oder Unmoral. Begriffe die uns in Verbindung mit dem Wort Ethik nicht geläufig sind.

So kann es keine Ethik geben, die die Würde des Menschen, sein recht auf Schutz, seine Individuelle Freiheit nicht akzeptiert.


Und jetzt weiß ich auch nicht mehr weiter.
Grüsse Magellan
********lack Frau
19.359 Beiträge
@*********nd66

"Gott gab uns ein Gehirn, denken müssen wir schon selbst."

Und bei all Deinen eingebrachten Begriffen, versteht wohl mittlerweile jeder bereits etwas anderes unter einem.

Doch wer immer nur an "sich" denkt und besonders "für sich", der wird seine Denkweise eben überdenken müssen, wenn jemand in sein Leben tritt, der ihm etwas bedeutet. Und im Gegenzug wird er sich die Fragen stellen, die sich daraus ergeben, wenn man diesem anderen Menschen mehr sein will als Etwas, wie es Erich Fried so treffend in seinem Gedicht 2. Vers

"Eindenkung" zur Sprache bringt.

Ich denke nach
ob es Sinn hat
so nachzudenken
und wie ich wissen soll
was ich dir alles sein kann
Ich denke nach
warum ich ein Recht haben will
dir etwas zu geben zu haben
und mich nach dir zu sehnen

Und man beschäftigt sich auch damit, wie die andere Seite das empfindet. Geht es hindessen nur um Spaß, wird man diesen erleben ohne sich groß Gedanken zu machen, weil ein anderer Anspruch dahinter ist, besonders wenn alle das so sehen.
Aber gerade dann bleibt offmals eine innere Leere zurück. Man erlebte den Spaß und stellt sich dann erst vor, wie es wohl wäre, diesen mit einem Menschen teilen zu können, der einem eben mehr ist als "Etwas".
Doch was, wenn diese innere Leere entsteht, mit dem Partner an seiner Seite, der einem mehr ist wie Etwas?
Manchmal kann es eben passieren, daß man sich gedanklich zu sehr voneinander entfernt, dann sollte man sich wieder annähern, dem Anderen und sich die Möglichkeit geben, einen neuen Weg einzuschlagen. Was sich daraus ergibt, liegt nicht nur an einem sondern an Beiden.

WIB
Erdbeermund66
Ich kann mich nicht des Eindruckes er wären, du hast den Sinn der Worte: „Eigenlob stinkt.“ Nicht ganz verstanden.

Nun, warum hast du diesen Thread eröffnet?

Weil du dich und deine Moral gerne über Andere stellst, gerne zitierst ohne über die Herkunft und den Zusammenhang nachzudenken und weil du dich einfach gerne reden hörst.

Theoretisch,

Ist das Wort Moral schon der Plural, weil es nicht eine alleinige Moral gibt sondern nur viele individuelle Moralvorstellungen, genauso wie der Tod keine Steigerung hat.

Der Mensch ist sozialbiologisch gesehen ein mehrheitlich auf Integration bedachtes Wesen, ein „Herdensäugetier“.


Klar aber mein Bester der Mensch ist durch das Denken und das Selbstbewustsein auch ein Individuum, ich bin nicht du, Luther nicht Brecht. Deine Forderung, Abweichler zum Schutz der Mehrheit aus der Gemeinschaft auszustoßen, könnte man schon als rassistisch einstufen. Gerade die Menschen die, wie du, sich moralisch über andere erheben, waren die die Homosexuelle, Künstler, Andersgläubige verfolgt haben. Hast du schon mal über den Begriff „Entartete Kunst“ nachgedacht, dieser Begriff wurde extra für Künstler entwickelt die sich nicht der Mehrheit anpassen wollten.
Recht und Gesetz entsteht aus der Quersumme der Moralvorstellungen, nicht umgekehrt. Recht und Gesetz dienen nicht dazu Individuen wie von dir geschrieben in ein Wertesystem zwangseinzugliedern. Ein Blick in die Geschichte gibt uns ein ungefähres Bild wie eine solche Zwangsgleichschaltung aussieht.
Es ist nicht „trendy“ ein Individuum zu sein, schön wäre es wenn es so ist, denn dass würde Eigenverantwortlichkeit für sich und die Gemeinschaft und natürlich auch selbstständiges Denken bedeuten. Denken ist viel wichtiger als zitieren.

Praktisch

Bin ich entsetz wie sehr du dich als moralischen Eckpunkt fühlst. Deine empathische Flachheit scheint dir beim Versuch andere Menschen als gleichwertig zu betrachten im Wege zu stehen.
Deine Unfähigkeit Menschen, Paare und Beziehungen als individuell und einzigartig zu erkennen, scheint dein Verlangen zu befriedigen, das Scheitern von Beziehungen und Menschen als deine eigene Heiligkeit umzudeuten.

Die Hintergründe deutest du nur in dem Maße, wie sie deine individuell empfundene Übermoral zuträglich sind. Du gehst sogar so weit eine Auslöschung des Individuums in einer Beziehung zu fordern, individuelle Bedürfnisse sind Gift für eine Paarbeziehung und eine Gemeinschaft, so dein Denkansatz. Ich halte eine solche Moralvorstellung für ungesund, da sie immer eine Unterdrückung von Menschen bedeutet. Aber diese Unterdrückung hast du ja schon in dem Absatz über einen moralische Zwangseingliederung gefordert.
Deine Forderung nach einem Kreis frei von Lüge ist reine Polemik, da die These von einer Partnerschaft als reines Kompromisssystem immer eine Unterdrückung des Individuums und damit immer mit einem Verschweigen von Bedürfnissen, also Lügen, einhergeht.


Dass für mich „Schutzbefohlene“ zu den Unberührbaren gehören, schafft Vertrauen, Berechenbarkeit und Verlässlichkeit, schmälert allerdings die Zahl von Gelegenheiten begehrlichen Tuns.

Wie so vieles in deinen Beiträgen ist auch dieser Absatz wohl voll gegen den Baum gegangen, ich hoffe du meinst nicht wirklich, dass du sexuelle Begehrlichkeiten gegenüber Kindern und anderen Schutzbefolenen hast und diese, aufgrund von Prinzipien, nicht ausleben darfst.

Ich denke du solltest dich mit diesem Geschwafel nicht als Moralisches Vorbild sehen, es ist nicht wirklich sinnvoll sich selbst auf einen Schemel zu stellen nur weil man das Bedürfnis hat auf andere herunter zu schauen. Versuche selbst zu wachsen und nicht andere klein zu machen um diesen auf Augenhöhe begegnen zu können.

Brian
****cy Mann
4.707 Beiträge
@Erdbeermund
Dein Beitrag ist meiner Meinung nach brilliant.

Der Mensch ist ein frei denkendes Individuum, aber das Ego darf nie ausserhalb der Gemeinschaft stehen. Das Ego ist letzen Endes immer belanglos, denn die Sozialgemeinschaft steht über allem.

Ein Mensch kann nicht ohne die Gemeinschaft existieren, auch wenn er noch so egoistisch denkt.

Moralvorstellungen, ethische Grundsätze sind das einzige, was diese Gesellschaft überhaupt am Leben erhält. Mag jeder seine Individualität ausleben wie er mag: Er ist gezwungen, den Rahmen der Gesellschaft einzuhalten oder von ihr terminiert zu werden.
**********d_Bln Mann
17 Beiträge
Themenersteller 
Brian
Es war mir schon klar, dass hier recht kontroverse Meinungen aufeinander treffen.
Und deine Meinung über mich und meinen Beitrag ist und bleibt dir unbenommen. Ich kann gut mit jeglicher Form von Kritik leben.
Aber, eines möchte ich hier doch klar stellen:
Ich bin und sehe mich nicht als "moralischer Eckpunkt", wie du es formulierst, oder gar als moralische Institution.
Auch möchte ich nicht mit "Auslöschen von Individuen" oder der Befürwortung von Begriffen wie "Entarteter Kunst" in Verbindung gebracht werden.
Ich muss mich hier ganz entschieden dagegen verwehren!

Es ging mir darum, Widersprüche darzustellen, auch am eigenen Beispiel; Widersprüche, von Verhaltensprinzipien und tatsächlichem Verhalten, wie sie Piaget formuliert, auch der Verhaltensbiologe und Ethologe Tembrock. Aber das zu vertiefen, ginge hier wirklich zu weit.
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