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Ist das Ausleben individueller Freiheit sinnvoll?

**********d_Bln Mann
17 Beiträge
Themenersteller 
Ist das Ausleben individueller Freiheit sinnvoll?
Ist das Ausleben individueller Freiheit sinnvoll oder soll man einer Gelegenheit widerstehen?
Vor einiger Zeit hat LePoet hier ein Thema eröffnet, das ich recht bemerkenswert fand
(… sind Wahrheit, Ehrlichkeit und Treue nur noch Worte …)
und zu dem auch ich einen Beitrag schrieb.
Ich möchte ergänzend oder in Fortsetzung dessen ein neues Thema eröffnen, was sich mit dem Verhältnis von Freiheit und Verantwortung beschäftigen soll. Gemeint ist die Freiheit des Einzelnen gegenüber sich selbst, aber auch die Freiheit des Einzelnen in einer Partnerschaft:
Ist es immer sinnvoll, vom Baum der Erkenntnis zu essen, in der Gefahr ein Mythos zu zerstören?

1990:
Ein junger Mann fuhr in die Provence, in ein Fest der Sinne zu erleben. Er fuhr allein.
Seine Begleiter waren ein klappriges Auto, seine Fotoausrüstung, sein Daumen im Wind.
Seine Nahrung bestand aus Rotwein, Baguette und Käse.
Der Käse war ausgegangen, als er ein kleines Dorf passierte. Im Vorbeigleiten sah er ein Schild: Fromagerie. Als er den kleinen Laden betrat, trat er in einen Traum ein: eine lange Glastheke, dahinter die Begehrlichkeiten des Lebens. Hungrig, lebenshungrig, ausgezehrt sah er ein Weib voller Anmut und Schönheit, einer Elfe gleich, unter dem Dekolleté zwei wohlgeformte weibliche Argumente. Er zeigte nach unten und stammelte etwas, das sich wie „Fromage de Chevre“ anhören musste. Die Schönheit beugte sich langsam nach unten, nahm sich Zeit. Als sie ihren Körper hob, war ein Lächeln bis zu den Ohren in ihrem schönen Gesicht. Sie war eine Frau. Sie hatte es sofort gesehen; und sie fühlte, was in dem ausgehungerten Mann vorging, wohin er schaute, was er dachte, wollte. Der junge Mann wusste nicht mehr, ob er überhaupt bezahlte, nahm den Käse und ging wohl rückwärts aus dem Laden.
Irgendwie fuhr das Auto, als er nach einigen Metern eine Vollbremsung machte.
Sekunden, die eine Ewigkeit waren …
Dann gab er Gas. So schön konnte es nie wieder werden …


Das Erlebte ist mitunter wie eine Metapher, ein Paradigma.
Der junge Mann hat sich später noch oft dessen erinnert, hat sich dessen still erfreut, durch Verzicht einen Traum gerettet zu haben.

Ist es sinnvoll, alles zu leben, alles zu erleben, alles zu haben – in der Gefahr, Werte zu zerstören, Träume, selbst Lebensträume zu zerstören?
Sind Gelegenheiten zu nehmende Begehrlichkeiten, oder führt Negation, mitunter selbst Beschränkung, Selbstbeschränkung, zu einer höheren Qualität des Lebensgefühls?
In welchem Verhältnis stehen Freiheit und die Verantwortung, mit dieser um zu gehen?
Ist es sinnvoll, in einer Partnerschaft die Egozentrik individueller Freiheit zu leben, diese über den Wert der gemeinsamen Verbundenheit zu erheben – in der Gefahr, diesen Wert gemeinsamer Verbundenheit zu opfern, zu verraten, zu zerstören?

Der Advocatus diaboli sagt dazu:
Man muss immer einen Schritt zu weit gehen, um zu wissen, wie weit man gehen kann. (Böll)
Wer der Gelegenheit die Hand ausschlägt, dem zeigt sie den Arsch.
Tugend ist nur Mangel an Gelegenheit.

Was sagt ihr?
Nicht
dass ich diesem ehemals jungen Mann seinen Traum nicht gönne. Aber wieso Verzicht? Glaubte er allen Ernstes es hätte sich etwas ergeben?

Vielleicht hat die schöne Verkäuferin auch lediglich ein uraltes typisch weibliches Spiel der Sinne und der Verführung gespielt. Heute würde man profan: den Marktwert testen, schreiben.

Fazit: sich lieber den Träumen hingeben. So manche Realisierung hat Träume derart verpuffen lassen und einen auf den Boden der Tatsachen geholt, dass man mehr als normal enttäuscht war.
*********os_by Mann
1.060 Beiträge
Da dies ein sehr intelektuelles Topic...
...werden könnte möchte ich hier gleich mal ein Goethe Zitat einbringen.

Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
Und haben sich, eh' man es denkt, gefunden;
Der Widerwille ist auch mir verschwunden,
Und beide scheinen gleich mich anzuziehen.

Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!
Und wenn wir erst, in abgemessnen Stunden,
Mit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden,
Mag frei Natur im Herzen wieder glühen.

So ist's mit aller Bildung auch beschaffen.
Vergebens werden ungebundne Geister
Nach der Vollendung reiner Höhe streben.

Wer Großes will, muss sich zusammenraffen.
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.

Dem jungen Mann aus deiner Geschichte wird diese Erinnerung ein Leben lang angenehm im Gedächtnis bleiben. Oder wird er sich ein Leben lang in der Ar... beißen?

LG Er von aficionados
********lack Frau
19.316 Beiträge
@*********nd66

Ich glaube in einer funktionierenden Partnerschaft halten sich Freiheit und Verantwortung die Waage.
Was die Begehrlichkeiten angeht, wer sagt, daß man sie nicht auch gemeinsam umsetzen kann.
Und dann wird sogar eine "vermeindliche Enttäuschung" vom Partner aufgefangen.
Träume.....sind das nicht Dinge, die erst zu Träumen werden, weil man selbst weiß, das sie unerfüllbar sind?
Sonst wären sie doch anstrebbare Ziele.

Und ich weiß, daß man leichter auf etwas verzichten kann, wenn man den Partner liebt und sonst glücklich ist.
Doch sind Menschen, die sich alle Wünsche erfüllen können, wirklich glücklicher? Irgendwann sind sie gelangweilt und dann hat nichts mehr einen wirklichen Wert.

WiB
****ly Mann
420 Beiträge
Glaubte er allen Ernstes es hätte sich etwas ergeben?

Warum nicht?!? Natürlich kokettieren vor allem Verkäuferinnen und weibliches Bedienungspersonal in Restaurants, Bars usw. gerne mit ihren Reizen, aber man kann nicht gänzlich ausschliessen, dass über die gegenseitige Sympathie hinaus auch ein seriöses Interesse besteht. Das weiss man natürlich nie sicher, aber da gilt für mich der Spruch "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt". Selbst wenn es sich im Nachhinein herausstellt, dass das nur ein unverbindliches Verführungsspielchen war, ist doch ein Flirt für beide Seiten schön und wenn man wirklich Glück hat, dann ist das vielleicht auch der Beginn einer echten Liebesgeschichte. Und das kann man nur herausfinden, indem man sein Glück wagt.

Kleiner Nachtrag: Und diese typisch deutsche negative Einstellung nach dem Motto "das kann ja sowieso nichts werden", ist IMO echt kontraproduktiv – auch was Liebesangelegenheiten betrifft!
wenn du ...
Ist es immer sinnvoll, vom Baum der Erkenntnis zu essen, in der Gefahr ein Mythos zu zerstören?
davon gegessen hast, kannst du aber nicht "zurück" ...

Einfacher "glücklich" sind wahrscheinlich die anderen, wie ja auch schon Matthäus 15,3 (beati pauperes spiritu) besagt ...

Wenn sich aber zwei (oder mehr) "in Freiheit lieben", dann kann das auch alles andere an Intensität übertreffen und hat gar nichts mit Verantwortungslosigkeit oder Unverbindlichkeit zu tun.


Erwin
Schwieriges thema....
....also zuerst mal zu meiner Grundeinstellung was Ehrlichkeit und Treue angeht. Jeder, der schon einmal betrogen wurde, weiß wie grauenvoll das ist. In dem Moment in dem man es herausbekomt, fühlt man sich geohrfeigt, fühlt man sich als habe man ein Messer ins Herz gerammt bekommen. Die Gedanken rasen, warum? Was hatte er/sie, das ich nicht habe? Warum tut er mir das an? Und diese innerlichen Schmerzen, dieses Leiden rägt man mitunter lange in sich herum.
Und wenn ich einen Menschen liebe, wie könnte ich ihm das antun wollen? Ihn so mit Füßen zu treten? In dem Moment wo ich fremd gehe, sehe ich doch vor meinem inneren Auge die Erschütterung und die Tränen des anderen.
Nein, wenn man jemanden liebt, kann man so skrupellos nicht sein. Wenn ich ein Problem habe, setze ich mich hin und rede mit ihm. Mein Partner ist mein engster Vertrauter und ihn wird es vllt treffen wenn ich Sex mit anderen anspreche....aber nicht annähern so wie ein Betrug.
Also regelt man das zusammen. man spricht ab: darf ich über Webcamchat Frauen zB beim Analsex zusehen? Andere führen eine offene Beziehung und gestehen den tatsächlichen Partnertausch zu.
Wichtig ist also IMMER Ehrlichkeit, die Basis einer jeden funktionierenden Beziehung.
Für mich persönlich kommt das ausleben alleine nicht in Frage. Wir machen das zusammen, sprechen über unsere fantasien und erfüllen uns diese nach Möglichkeit. Wenn nicht zu dem Zeitpunkt oder nie - na und?
Würde ich für einen Fick jemanden verlassen, der mir mein Halt in all der Zeit war? Kein Mensch hat es verdient betrogen zu werden.

Also ganz klar gilt: was für den Partner akzeptabel ist, ist gestattet. reden und ehrlich sein und zusammen seine Grenzen festlegen.
Dann steht der Auslebund der Fantasie, ob individuell oder zusammen, nichts mehr im Wege. manche Dinge dürfen ruhig Fantasien beiben. einen ganz treffenden Spruch gibt es:
"Verlasse niemals jemanden den du liebst, für jemanden, der dir gefällt."

Das sagt für mich alles. Wenn ich liebe, bin ich auch bereit zurückzustecken. Und zu warten, ob es sich mal ergibt.
Wenn nicht? Habe ich 1 Millionen anderer gute Dinge, de ich nicht für diese eine Fantasie eintauschen werde.
********lack Frau
19.316 Beiträge
@****ly

Warum nicht?!? Natürlich kokettieren vor allem Verkäuferinnen und weibliches Bedienungspersonal in Restaurants, Bars usw. gerne mit ihren Reizen, aber man kann nicht gänzlich ausschliessen, dass über die gegenseitige Sympathie hinaus auch ein seriöses Interesse besteht.

Mit dieser haltlosen Behauptung begibst Du Dich aber auf ganz dünnes Eis!!
Da ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens!


@*******Iva

Die meisten Grenzen setzt der Mensch sich gedanklich schon selbst!
Und die Erkenntnis liegt eben genau an diesen und nicht an einem Baum!

WiB
Man muss nicht alles ausprobiert und erlebt haben, denn manches ist in der Phantasie einfach viiieeellll schöner als in der Realität.

Und manch vermeindlich verpasste Gelegenheit lässt einem immerhin noch lange davon träumen und die Gedanken fliegen...

In einer Partnerschaft, denke ich, muss man auch nicht alles ausprobieren und erleben und schon gar nicht sofort. Und wie WIB denke ich, kann man ja auch einiges gemeinsam erleben, man muss ja nicht zwangsläufig alles im Alleingang ausprobieren.

Vielleicht sollte man sich auch manchmal einfach an einem Traum erfreuen ...
dann bin ...
Jeder, der schon einmal betrogen wurde, weiß wie grauenvoll das ist. In dem Moment in dem man es herausbekomt, fühlt man sich geohrfeigt, fühlt man sich als habe man ein Messer ins Herz gerammt bekommen. Die Gedanken rasen, warum? Was hatte er/sie, das ich nicht habe?
ich nicht jeder *zwinker*

Ich wurde schon einige Male betrogen und ja - es schmerzt - und die Gedanken rasen - aber nicht in der von dir beschriebenen Art. Solange ich liebe, hat mich immer das "warum" mehr interessiert als das "Suhlen im eigenen Schmerz" genährt durch Ängste a'la "ich bin nicht gut genug" ...

@**b
dass der sprichwörtliche "Baum der Erkenntnis" in einem selber wächst, sollte eigentlich klar sein *zwinker*

Erwin
****ly Mann
420 Beiträge
Mit dieser haltlosen Behauptung begibst Du Dich aber auf ganz dünnes Eis!!
Da ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens!

Wenn das so haltlos ist, dann kannst Du das sicherlich mit stichhaltigen Gegenargumenten widerlegen! *streit*

Ausserdem: Was ist so schlimm an dieser Behauptung? Dass manche Frauen gerne mit ihren Reizen kokettieren, war ja auch kein Vorwurf. Dieses "Balzverhalten" gibt es bei Frauen *und* Männern und das macht ja manchmal auch im Leben den Reiz der Situation aus.
Das war auch nur eine Aufzählung dessen, was man empfinden KANN *g* und Frauen neigen ja schnell zu diesesn Fragen.
Mir ging ea grundlegend darum zu verdeutlichen, dass wenn man jemandenl liebt, man demjenigen sowas nicht antun kann.

Und du nahmst auf den unwichtigsten Teil Bezug, war eher die Hinleitung zu meiner späteren Aussage fg
********lack Frau
19.316 Beiträge
@****ly

Verkäuferinnen und weibliches Bedienungspersonal in Restaurants, Bars verkaufen Waren, Gebrauchsgüter oder Lebensmittel, aber nicht sich selbst

Und wenn Du nur einmal in einem dieser Berufe gearbeitet hättest, wüßtest Du wie wiederlich der Gast ist, der meint er könne der Bedienung an den Hintern fassen, nur weil er bedienen und servieren nicht unterscheiden kann!


WiB
ist mir
Mir ging ea grundlegend darum zu verdeutlichen, dass wenn man jemandenl liebt, man demjenigen sowas nicht antun kann.
zu pauschal. Mit etwas Abstand zu meiner eigenen Verletztheit haben "meine Betrügerinnen" mir nämlich gar nichts "angetan", sie haben aus zu wenig Vertrauen (zu mir) und (falscher) Scham/"Gewissens"bissen etc. geschwiegen bzw. (zT.) gelogen. Nicht schön, aber menschlich verständlich ...

Noch wichtiger als Ehrlichkeit zu fordern, ist, Ehrlichkeit auch zu ertragen und - zumindest nach meiner Erfahrung - schreien oft jene sehr laut nach Ehrlichkeit und Wahrheit, die damit aber nur sehr schlecht umgehen können.

Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage sind, ob es in jedem Fall sinnvoll ist vom Baum de Erkenntnis ........

Erwin
****ly Mann
420 Beiträge
Ich versuche jetzt mal ruhig und gelassen auf deinen Beitrag zu antworten. Ehrlich gesagt, glaube ich, dass Du Dinge in meinen Beitrag hinein interpretierst, die ich nicht geschrieben habe. Also: Take it easy and cool down!

Verkäuferinnen und weibliches Bedienungspersonal in Restaurants, Bars verkaufen Waren, Gebrauchsgüter oder Lebensmittel, aber nicht sich selbst

Das hab ich auch nicht unterstellt. Aber gerade in Dienstleistungsberufen wo man es mit vielen Menschen zu tun hat, ist es völlig normal, dass man auch mehr Gelegenheiten hat, mit diesen Menschen zu flirten. Darin liegt nichts Verwerfliches; wie bereits geschrieben ist das "Balzverhalten" auch nicht geschlechtsbezogen.

Und wenn Du nur einmal in einem dieser Berufe gearbeitet hättest, wüßtest Du wie wiederlich der Gast ist, der meint er könne der Bedienung an den Hintern fassen, nur weil er bedienen und servieren nicht unterscheiden kann!

Hab ich etwa öffentlich dazu aufgerufen, Bedienungen an den Hintern zu fassen!?! Aber warum soll man nicht die Blicke und/oder das Lächeln erwidern, die einem zugeworfen werden? Rein darum geht es mir. Nur um ein Beispiel aus eigener Erfahrung zu erwähnen: Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte ich im Bio-Supermarkt auch einen kleinen Flirt mit der Kassiererin. Man warf sich gegenseitig ein kleines verlegenes Lächeln zu, es gab intensiven Blickkontakt und ich hatte zumindest das Gefühl, dass gegenseitige Sympathie herrschte. Also hab ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und beim nächsten Mal den Moment abgewartet, wo ich als einziger Kunde an der Kasse stand. Und dann hab ich sie gefragt, ob sie mir einen Tipp geben könne. Ich suche ein Naturprodukt gegen meine Schüchternheit und ob sie mir da was empfehlen könne, da ich mich nicht trauen würde, sie zum besseren Kennenlernen nach der Arbeit zu einer Tasse Kaffee einzuladen. Leider sagte sie mir, dass sie bereits vergeben sei, aber ich glaube, dass ich weder aufdringlich, noch "wiederlich" war. Also was soll deine gereizte Reaktion auf meinen Beitrag?!?
@Wib+mumbly
irgendwie diskutiert ihr das Eingangsthema so ähnlich "tiefsinnig" wie Zeugen Jehovas die Bibel *zwinker*

findet
Erwin
****ly Mann
420 Beiträge
irgendwie diskutiert ihr das Eingangsthema so ähnlich "tiefsinnig" wie Zeugen Jehovas die Bibel

achselzuck
Profilbild
******ies Mann
5.495 Beiträge
Netter Flirt ...
Und dann hab ich sie gefragt, ob sie mir einen Tipp geben könne.
Ich suche ein Naturprodukt gegen meine Schüchternheit
und ob sie mir da was empfehlen könne, da ich mich nicht trauen
würde, sie zum besseren Kennenlernen nach der Arbeit
zu einer Tasse Kaffee einzuladen.

Da muss man(n) erstmal drauf kommen ... *ggg*
Gute Rhetorik ... klasse !!

Und zu der "Gereiztheit" von WIB kann ich nur sagen:
GEREIZTHEIT entsteht in der Regel nur in der
Assoziation mit einem eigenen NEGATIV-Erlebnis ...
und das hatte WIB anscheinend schon mal ...
Ja da hast du Recht. Viele verlangen ehrlichkeit, können aber damit nicht umgehen. Ich geh von mir aus, ich WILL diese Ehrlichkeit und kann sie auch ertragen. Und hab somit die Erfahrung gemacht, dass eine Beziehung ganz wunderbar laufen kann.
Hinzu komm ja auch, WIE man die Ehrlichkeit auftischt.

Aber wie gesagt....ich bleib dabei.....wenn der andere Bescheid weiß und man es diskutiert hat, dann ist das die beste Lösung. dabei kann es sein, dass man offiziell fremdgehn darf oder alles gemeinsam erlebt. Völlig egal.
****ly Mann
420 Beiträge
Und zu der "Gereiztheit" von WIB kann ich nur sagen:
GEREIZTHEIT entsteht in der Regel nur in der
Assoziation mit einem eigenen NEGATIV-Erlebnis ...
und das hatte WIB anscheinend schon mal ...

Bei allem Verständnis dafür: Sie sollte aber nicht von ihrem Negativerlebnis (selbst in der Mehrzahl) gleich auf andere schliessen...
****cy Mann
4.702 Beiträge
Wir sehen es so:
Freiheit ist in einer Beziehung wichtig. Träume sind im Leben der Treibstoff. Ohne Träume, ohne ständig neue Zielsetzungen verliert man den Antrieb weiter zu machen.

Es sei denn, man ist der gelassene Typ und kann sich auf dem erreichten ausruhen. Doch so ist der Mensch nicht konzipiert. Wir sind Jäger und Sammler. Wer eine Million Euro auf dem Konto hat möchte auch die zweite Million. Wer eine Segeljacht hat möchte auch ein Flugzeug. Aber: Er vergisst das geile Gefühl, das man in einem Fiat 126 haben kann, wenn man mit 80 auf einer sonnendurchfluteten Landstrasse hat. Und dieses Gefühl ist unwiderstehlich schön.

In einer Partnerschaft sollen BEIDE zum Baum der Erkenntnis gehen. Jeder, soweit ihn die Füße des anderen tragen. Man orientiert sich immer am schwächeren. Wenn meine Frau einen bestimmten Weg nicht gehen will bleibe ich bei ihr und verzichte auf den Weg. Denn wir sind ein Team. Ein Team das IMMER zusammenbleibt und wie Bonnie und Clyde das Leben geniesst. Gemeinsam statt einsam.

Alleingänghe innerhalb einer Partnerschaft fördern die Einsamkeit des einzelnen. Gemeinsames erleben und gemeinsames Träumen ist unersetzlich und viel wichtiger als die egoistische Erfüllung eigener Träume.

Man muss sich nicht jeden Traum erfüllen. Manch einer stellt sich beim näheren hinsehen als langweilig heraus. Die Käseverkäuferin mag schön gewesen sein. Doch ihre Hände riechen nach Käse, durch die Arbeit ist sie verschwitzt und eine Unterhaltung kann jnicht statt finden, da sie nur französisch spricht. Was nutzt es also, eine Vollbremsung hinzulegen und um etwas zu betteln das man eigentlich nicht haben möchte?

Als Single würden wir beide anders handeln. Ungebunden sein hessit in erster Linie einsam sein. Aber es heisst auch: Frei sein in seinen Entscheidungen ohne Rücksicht auf andere nehmen zu müssen. Man kann schon mal zurückfahren, denn solche Käseverkäuferinnen gibt es ja nun wirklich an jeder Ecke.

Doch wer sich einmal für den Traum Partnerschaft entschieden hat, der bleibt diesem Traum treu. Besser kann es nun mal nicht werden.
das sage ich:
Gemeint ist die Freiheit des Einzelnen gegenüber sich selbst, aber auch die Freiheit des Einzelnen in einer Partnerschaft:
Ist es immer sinnvoll, vom Baum der Erkenntnis zu essen, in der Gefahr ein Mythos zu zerstören?

da ich mit dem "vorläufer-thread" nicht so sehr vertraut bin,
meine bitte: könntest du deine frage etwas konkreter in einen (von dir angedachten) kontext bringen, sonst verliere ich mich in meiner philosophier-lust *zwinker*

Baum der Erkenntnis
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Als Baum der Erkenntnis von Gut und Böse (hebr. עץ הדעת טוב ורע °ez had-da°at tôb wâ-râ, griech. τὸ ξύλον τοῦ εἰδέναι γνωστὸν καλοῦ καὶ πονηροῦ, lat. lignum sapientiae boni et mali) wird in der Paradieserzählung des Buches Genesis der Bibel ein Baum bezeichnet, der sich – zusammen mit dem Baum des Lebens – in der Mitte des Paradiesgartens (Garten Eden) befindet (Gen 2,9 EU) und von dessen Früchten zu essen Gott dem Menschen verbietet (Gen 2,17 EU).

Deutung im biblischen Kontext
Das göttliche Verbot, von den Früchten des Baums der Erkenntnis zu essen, symbolisiert die Grenzen, die dem Menschen als Geschöpf Gottes gesetzt sind. Die Missachtung dieser Grenzen („Sündenfall“) führt zum Verlust der Lebensfülle (Gen 3,22 EU), die Gott dem Menschen eigentlich zugedacht hat: zur Vertreibung aus dem Paradies (Gen 3,23 EU) und zur Bewachung des Zugangs zum Baum des Lebens (Gen 3,24 EU).

Den Namen Baum der Erkenntnis von Gut und Böse erhält der Baum in Gen 2,9 im Vorgriff auf das Versprechen, das die Schlange Adam und Eva macht: „Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse“ (Gen 3,5 EU).

Damit ist nicht das moralische Erkenntnisvermögen des Menschen gemeint, sondern, wie 2 Sam 14,17 EU zeigt, „ein übermenschliches, an Allwissenheit grenzendes Erkennen [...], wie man es dem ‚Engel Gottes‘ zuschrieb“[1].

Als Motive für das Essen von den verbotenen Früchten sind aus Gen 3,5f. erkennbar:

das durch die Schlange gesäte Misstrauen gegenüber Gott (Unglaube),
der Zweifel an dessen Güte und Menschenliebe,
das Verlangen nach einem nur Gott zukommenden Wissen (Hybris).
Hinweise auf eine sexuelle Verfehlung als Motiv des Sündenfalls, wie z. T. tiefenpsychologische Interpretationen das Essen der verbotenen Früchte deuten, sind dem Text selbst nicht zu entnehmen.

Zunächst scheint es, als behalte die Schlange Recht, denn den Menschen gehen, nachdem sie von den verbotenen Früchten gegessen haben, tatsächlich „die Augen auf“, doch sie sind nicht geworden wie Gott, sondern erkennen, „dass sie nackt“ sind (Gen 3,7 EU) . Im Hebräischen liegt hier ein Wortspiel vor zwischen עירם (°êrom = nackt) und ערום (°ârûm = schlau)[2], wie die Schlange in (Gen 3,1 EU) genannt wurde. Statt der versprochenen Gottgleichheit erkennen die Menschen ihre Armseligkeit und Bedürftigkeit. „Demnach verhält sich die vom Menschen tatsächlich erlangte Erkenntnis des Guten und Bösen zu der erhofften wie die bittere Enttäuschung zu der vorhergehenden Illusion.“

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1990:
Ein junger Mann fuhr in die Provence, in ein Fest der Sinne zu erleben. Er fuhr allein.
Seine Begleiter waren ein klappriges Auto, seine Fotoausrüstung, sein Daumen im Wind.
Seine Nahrung bestand aus Rotwein, Baguette und Käse.
Der Käse war ausgegangen, als er ein kleines Dorf passierte. Im Vorbeigleiten sah er ein Schild: Fromagerie. Als er den kleinen Laden betrat, trat er in einen Traum ein: eine lange Glastheke, dahinter die Begehrlichkeiten des Lebens. Hungrig, lebenshungrig, ausgezehrt sah er ein Weib voller Anmut und Schönheit, einer Elfe gleich, unter dem Dekolleté zwei wohlgeformte weibliche Argumente. Er zeigte nach unten und stammelte etwas, das sich wie „Fromage de Chevre“ anhören musste. Die Schönheit beugte sich langsam nach unten, nahm sich Zeit. Als sie ihren Körper hob, war ein Lächeln bis zu den Ohren in ihrem schönen Gesicht. Sie war eine Frau. Sie hatte es sofort gesehen; und sie fühlte, was in dem ausgehungerten Mann vorging, wohin er schaute, was er dachte, wollte. Der junge Mann wusste nicht mehr, ob er überhaupt bezahlte, nahm den Käse und ging wohl rückwärts aus dem Laden.
Irgendwie fuhr das Auto, als er nach einigen Metern eine Vollbremsung machte.
Sekunden, die eine Ewigkeit waren …
Dann gab er Gas. So schön konnte es nie wieder werden …

eine zauberhaft sinnliche geschichte-
die NICHTS mit verzicht zu tun hat - sondern mit der fülle von sinnlichkeit..... und dem genuss von sinnlichkeit. und erotik......
die nicht zwangsläufig in sex endet *gg*

Das Erlebte ist mitunter wie eine Metapher, ein Paradigma.
Der junge Mann hat sich später noch oft dessen erinnert, hat sich dessen still erfreut, durch Verzicht einen Traum gerettet zu haben.


wie wäre es mit einem paradigmenwechsel?
zumindest kann ich in diesem kurzen auszug keine metapher für verzicht und gerettete träume sehen ...... *rotwerd*
sondern eine sinnliche lebensweise, die diesem vielleicht zu wissenschaftlich denkendem jungen mann vorher nicht bekannt war-
hervorgerufen durch stimmung/land und leute .....

das sind doch die momente, die ein leben lang bereichern *ja*
deren erinnerung schon wärme im bauch erzeugt und die schmetterlingsleicht ist....... *g*

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Ist es sinnvoll, alles zu leben, alles zu erleben, alles zu haben – in der Gefahr, Werte zu zerstören, Träume, selbst Lebensträume zu zerstören?
Sind Gelegenheiten zu nehmende Begehrlichkeiten, oder führt Negation, mitunter selbst Beschränkung, Selbstbeschränkung, zu einer höheren Qualität des Lebensgefühls?
In welchem Verhältnis stehen Freiheit und die Verantwortung, mit dieser um zu gehen?

freiheit und verantwortung bedingen einander...
wer sinnvoll leben möchte, wird immer reflektieren und hinterfragen
und verweigert sich pauschalen urteilen *g*

Ist es sinnvoll, in einer Partnerschaft die Egozentrik individueller Freiheit zu leben, diese über den Wert der gemeinsamen Verbundenheit zu erheben – in der Gefahr, diesen Wert gemeinsamer Verbundenheit zu opfern, zu verraten, zu zerstören?

eine lebendige partnerschaft definiert sich "ständig" - sie ist im wandel- im fluß - weil sie sich entwickelt und den bedürfnissen beider angepasst ist.....

sie kann nur "funktionieren", wenn beide sich in ihrer fülle einbringen können ....

es gibt in systemen abhängigkeiten untereinander - und es stellt sich nicht die frage nach opfer oder täter .....

dein bild der partnerschaft erscheint mir hierarchisch strukturiert-
zuwenig miteinander leben und sich aneinander reiben in gleicher augenhöhe *g*



by the way: deine fragestellungen sind suggestiv engel3
GENAU LEGACY! Das unterschreibe ich 100%!
Mythos
Ist es immer sinnvoll, vom Baum der Erkenntnis zu essen, in der Gefahr ein Mythos zu zerstören?

Mythos klingt so kraftvoll. Träume können so schön sein.

Wie @***in schon schrieb: iss von den Früchten des Baumes der Erkenntnis und nimm dann auch die Vertreibung aus dem Paradies in Kauf.

Kann doch eigentlich nicht schwer sein, die Möglichkeit zu akzeptieren, dass Traum und Realität selten in Deckung zu bringen sind. Wenn der Wille, der Drang jedoch stärker als jede Vernunft sind - probiert es doch aus. Tragt nur bitte hinterher einfach die Konsequenzen.

Als Metapher: viele Menschen trinken Alkohol und haben sich trotz erhobener Zeigefinger nicht davon abhalten lassen, einen über den Durst zu trinken. Der nächste Tag war schauderhaft und die grinsenden Besserwisser-Gesichter waren auch nicht hilfreich. Zumindest wusste man aber danach, dass zuviel Alkohol Kopfweh verursacht.

Jeder kann doch tun und handeln nach seinem Gousto. Er sollte aber die Konsequenzen tragen und die Verantwortung dafür übernehmen. Wenn dabei Träume platzen, ein Mythos zerstört wird. who cares?
shit happen?

Nur hinterher jammern gilt nicht. *nono*
Ach ja
Danke an @****ole und auch an @**b

Beide haben gleich erkannt, worauf es hinaus laufen sollte.
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