Wertschätzung
beginnt im Kopf.
Als Konsequenz ist die Bezeichnung Swingerclub dann irreführend und eigentlich eine Mogelpackung.
Dies ist nicht zutreffend und das Wort „eigentlich“ öffnet ein Hintertürchen.
Ein Swingerclub ist dadurch gekennzeichnet, dass es dort darum geht, den Kunden untereinander die
Gelegenheit zu bieten,
ihre Sexualität mit verschiedenen Partnern auszuleben. Es sind folglich zwei Merkmale zu beachten, und zwar „die Gelegenheit“ und „ihre Sexualität.“
"Eine Gelegenheit" ist die bloße Möglichkeit, etwas wahrzunehmen oder aber auch nicht. Eine Verpflichtung oder etwa ein Anspruch ist hieraus gerade nicht ableitbar.
„Ihre Sexualität“ wiederum kennzeichnet die subjektive Natur der Sexualität, die bei jedem anders sein dürfte und dies ist auch gut so. Hieraus lässt sich bereits wiederum ableiten, dass es keinerlei Anspruch – anders im Bordell - auf sexuelle Kontakte gibt.
Demzufolge sind auch etwa exhibitionistische und voyeuristische Handlungen ohne Körperkontakt möglich. Dies muss man nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern hat dies auch zu respektieren. Da beginnt nämlich Wertschätzung.
Alles Kann nicht Muss ist ebenso falsch da dann das eigentliche Motto der Besucher in Realität lautet - Nichts Darf und Nichts Wird.
Ersteres ist völlig zutreffend. Grabbelei von unsympathischen Besuchern und eine Karnickelmentalität, die man vielleicht auch dort antreffen darf, ist nun einmal „nicht jedermanns Sache.“
Voyeuristen und Exhibitionisten sind keine Swinger.
Selbstverständlich. Man findet sie dort ja auch. Sie nehmen die Gelegenheit war, ihre Sexualität zu leben. Ihre Sexualität reduziert sich eben nicht auf Körperkontakt. U. a. „speisen sie mit den Augen“, also einem nicht unwesentlichen Sinnesorgan. Andere spannen „ihre Lauscher auf“ und fahren dann so richtig ab.
Da diese Klientel ja in vielen Fällen unterdrückte Wünsche und ungelöste Konflikte und unbefriedigte Gelüste hat, … Diejenigen, die sich reale sexuelle Aktivitäten wünschen sind enttäuscht, weil sie eben auf kein gleichgesinntes Gegenüber treffen.
Ich habe den Eindruck, da ist jemand so richtig frustriert, weil es manchmal nicht so abläuft, wie es seinen Wünschen entspricht. Wünsche haben aber auch andere Besucher und die müssen dem nicht entsprechen. Man mag enttäuscht sein. Dies folgt aber einer fehlerhaften Erwartungshaltung. Wertschätzung beginnt dort, wo man eigene Bedürfnisse nicht auf Kosten der Bedürfnisse anderer erfüllt.
Dritten unterdrückte Wünsche und/oder Konflikte sowie unbefriedigte Gelüste zu attestieren, überzeugt mich nicht. Wir wissen ja, dass die Wahrnehmung fehlerhaft ist und Umstände, die dies belegen, sind nicht erkennbar. Offenbar gehen die Angesprochenen oftmals befriedigter nach einem schönen Abend nach Hause, als Dritte, die das Spektrum der Sexualität eingeschränkt betrachten.