garantie gibt es nie
Meine Angetraute und ich, wir haben im vorigen Jahr endlich eine Paartherapie gemacht. "Endlich" deshalb, weil ich seit vier Jahren darauf gedrängt habe und sie nicht wollte (statistisch ist es normalerweise umgekehrt: die Frauen wollen, die Männer nicht).
Nun war es vielleicht zu spät. Vielleicht war auch die Therapeutin nicht passend - eine erfahrene Psychologin. Jedenfalls hats alles schlimmer gemacht und nun werden wir uns trennen. Die Gründe und Ursachen sind natürlich immer sehr individuell, darum gehören die hier nicht en detail hin.
Aber ich glaube, dass es trotzdem richtig war und generell eher zu empfehlen ist: Mit einem Dritten dabei redet man anders. Eingefahrene Kommunikationsmuster (geradezu richtige "Spiele" mit von vornherein feststehendem Ausgang...) kann man verlassen. Zwischendurch sah es bei uns auch sehr gut aus. Daß es dann doch nichts wurde, hat viele Gründe (s.o.).
Was ich gut fand, war: Wir mußten offen miteinander reden, aber sachlich. Ohne gleich beleidigt, wütend, beleidigend etc. zu werden. Das Emotionale haben wir erst einmal ruhen gelassen um zu analysieren, wo liegen denn die Probleme.
Das Risiko dabei liegt auf der Hand: Wenn nur Emotionales das Paar zusammenhält, aber keine sachliche Grundlage da ist (damit meine ich: Gemeinsame Interessen, Hobbys, Charaktere, ach: gemeinsame Weltsicht!), dann wird es kritisch. Dann nämlich ist das Emotionale der einzige Kitt, der zusammenhält, und dafür muß es dann seeehhhr stark sein (na, und bei uns war es eben inzwischen sehr schwach, um nicht zu sagen Null - und das wars dann: jetzt wird mehr oder weniger sachlich abgewickelt).
Ganz zentral scheint mir aber die Wahl des Therapeuten, wie andere auch schon sagten. Psychologen mit spezieller Zusatzausbildung (Verhaltenstherapie o.ä.) und einiger Erfahrung sollten es schon sein. Vielleicht wär noch zu überlegen, ob auch eine grundsätzliche Weltsicht (Religion, Ideologie...) wichtig wäre: Wer stark an der Ehe festhalten will, wäre vielleicht bei einer katholischen Beratung tendenziell besser aufgehoben als bei - hmm, sagen dem VAMV. Und umgekehrt. Die Entscheidung muß das Paar am Ende natürlich selbst treffen.
Eine weitere Frage wäre natürlich, ob es denn mit einer Paartherapie getan ist. Oder ob nicht - hmm - eine ganz spezielle Therapie für grundsätzliche Probleme eines der Partner zu empfehlen wäre. An der kann der andere Partner ja sinnvollerweise teilhaben.
Also, was ich meine ist: Wenn einer der beiden ernsthafte psychische Probleme hat, kommt die Paarbeziehung natürlich rasch auch ins Schlingern; nur hat dieser Partner dann auch mit vielen anderen Menschen Probleme. Und wenn das so ist, ist ja nicht die Paarbeziehung die Ursache, sondern etwas anderes.
Tja, soviel allgemein zu deinen Pflaumis (übrigens denke ich bei dieser Benennung von Mädels immer gleich was Unanständiges, also so was Apple-Pie-mäßiges, wenn Ihr wißt, was ich meine. Ist meine Blödheit, ich weiß, wollte ich aber mal gesacht haben; zum Glück sind Pflaumen meistens nicht so heiß wie Apple-Pie).