Bin ich da wieder nicht "locker" genug, oder warum fühle ich mich wohl angesprochen?!? Wenn dem so ist, hier ein paar Anmerkungen zu deiner Liste:
Männer, die cool SIND, zwischen gelassen entspannt und begehrenswert sexy sicher navigieren... sicher aber... weder zu brav noch zu bemüht wirken.
Na ja. Ich weiss da nicht, was unauthentischer bzw. bemühter wirkt: einfach nur brav bzw. lieb und nett zu sein (so wie man halt erzogen worden ist) oder durch kleine Foppereien, pseudo-markige Sprüche und pseudo-lässige Distanziertheit den "Coolen" zu spielen!?! Jeder Mann hat auch seine "Spitzbubenseite". Aber diese als Köder zu benutzen um auf interessant bzw. "begehrenswert sexy" zu machen (unter Flirten verstehe ich was anderes als spät-pubertäres Balzverhalten), finde ich wesentlich bemühter, als einfach nur auf eine Frau zuzugehen und sie nett und lieb (so wie sie es eigentlich verdient) zu behandeln. Aber offenbar wird letzteres heutzutage schon als zu suspekt oder zu spießerhaft angesehen...
Männer, die locker SIND ... ihre Antennen bzgl. dessen was geht und was nicht ganz weit draußen haben ... und nicht krampfhaft den männlichen Beschützer oder Retter mimen.
Warum krampfhaft? Sind die Wertevorstellungen in unserer Gesellschaft schon so tief gesunken, dass Hilfsbereitschaft gleich als "suspekt" angesehen wird?!? Es sollte einem eigentlich keine Überwindung kosten, einer Frau seine Hilfe/Unterstützung anzubieten. Das sollte eigentlich ganz natürlich geschehen bzw. als Selbstverständlichkeit gelten; dahinter steckt dann auch nicht in jedem Fall der Hintergedanke sich zum große Retter bzw. edlen Ritter aufzuspielen. Hab schon mehrmals erlebt, dass ich einer mit Einkaufstüten vollgepackten Frau freundlich angeboten habe, ihr ihre Tüten zu tragen. Und da wurde ich dann auch schon misstrauisch angeguckt. Zum Glück gibt es ja noch Frauen, die ein Hilfeangebot einfach nur als freundlich Geste ansehen; meine Nachbarin hat es mir gestern gedankt, dass ich ihre Einkaufstüten hochgetragen habe.
Männer, die ein Typ SIND, eine markante Silhouette, eine ruhige Stimme und eine gute Körperspannung haben ... und die man nicht mit dem ersten besten verwechselt.
Ja, ja, So ein unscheinbarer Durchschnittstyp ist ja auch soooowas von langweilig, gell?!? Ist schon merkwürdig, dass manche Frauen da immer auf irgendwelche "Paradiesvögel" stehen die in irgendeiner Weise aus der Reihe tanzen, sich aber dann wundern, wenn der Paradiesvogel ihnen mal wegfliegt bzw. der Typ nicht nur aus der Reihe tanzt, sondern aus ihrem Leben tanzt. Aber Hauptsache er fällt irgendwie auf, nicht wahr!?! Und da gehen diese Frauen dann auch nicht davon aus, dass die meisten dieser "ganzen Kerle" auch nur krampfhaft versuchen, den coolen Typen zu markieren. Bilden sich ein, dass sie mehr Mann sind, wenn sie irgendeinen ausgefallen Typ von Klamotten tragen, irgendwelche Art ausgefallener Musik hören und/oder den Mann von Welt posieren (indem sie irgendwelchen Klischees aus dumm-dämlichen Zeitschriften wir der GQ nachäffen). Individualität ist was Anderes! Aber es gibt offenbar immer noch genug Frauen die auf solche schönen bunten Mogelpackungen mit schreiendem Werbeslogan hereinfallen; das zuverlässige, etwas schlichter verpackte Produkt etwas weiter unten im Regal, bleibt dann dort liegen... Sind ja alles nur "Spiessertypen", was?!?
kopfschüttel
Männer, die auch mal ein Style / Interior Design / Fashion Magazine durchblättern
(Life-)Style und Fashion sind schon Unwörter an sich. Stil ist etwas, das man hat oder nicht hat. Man kann es entwickeln, aber sicher nicht durch Lesen irgendwelcher stil- und niveaulosen Zeitschriften wie GQ, Mens Health & Co.. Stil hat was mit Individualität zu tun. Und Inidividualität entsteht nicht, indem man irgendwelchen Trends aus solchen Magazinen nachäfft.
Männer, die Sensibilität nicht mit mentaler Geistesgegenwart verwechseln ... und allzu schnell davon überzeugt sind, alles liefe nach Plan – nur weil frau nicht lauthals protestiert.
Wer sagt, dass da unbedingt ein Plan dahinter stecken muss!?! Ist diese Form von Paranoia das, was man auch als "beziehungsgeschädigt" bezeichnet???
Männer, die geschmeidige Sportlichkeit ausstrahlen und sie auch leben.
Geschmeidige Sportlichkeit!?! Klingt wie irgendein nichtssagender Werbespruch aus einem Autokatalog. Hätte auch bestimmt gut als Titel zu einem Leni-Riefenstahl-Film gepasst. Aber der Körperkult und diese Fixierung auf sportliche Ideale war schon immer was typisch Deutsches...
Männer, die ihre Komplexe angemessen aufarbeiten, aber bitte nicht einseitig überkompensieren – was sie davor bewahren könnte, im Ergebnis aufdringlich zu sein.
Wow. Welch tiefgründige Psychoanalyse. Freud wäre bestimmt stolz auf dich gewesen!
Männer, die dann und wann auch mal Spaß an Trends und Neuheiten haben – ohne immer und überall ihre eigene (hausbackene) Individualität als Spaßbremse vorzuschieben.
Trends sind etwas für Mitläufer. Und nur weil die eigene Individualität nicht dem aktuellen Massengeschmack entspricht, bedeutet das noch lange nicht, dass sie "hausbacken" ist. Und wer Spaß über Trends und Neuheiten definiert, den/die kann man ruhig als Opfer der Spaßgesellschaft bezeichnen. Aber Hauptsache man hat an allem Spaß, was irgendwelche Trendmagazine als "cool" definieren; der nächste Trend der Spaß macht kommt bestimmt...
Männer, die sich richtig einschätzen ... und nicht im blinden missionarischen Eifer in jeder Frau eine beglückenswerte Ver(w)irrte vermuten.
Hey. Mit deinem Talent Männer zu analysieren und einzuschätzen, hättest Du eine glänzende Karriere als Profiler(in) gemacht.
P.S.: Wer Zynismus/Sarkasmus findet darf es behalten
Männer, die Lifestyle und gepflegte Männlichkeit from tip to toe nicht als Erfindung der Medien abtun ... und das Wort metrosexuell ganz einfach (!) nicht missverstehen.
Doch. Genau das ist Lifestyle! Ich schlage sogar das Wort "Lifestyle" als Unwort des Jahrtausends vor. Gepflegte Männlichkeit ist nämlich auch was, wofür man sich nicht nach einem einheitlichen Idealbild zu richten hat. Pflege hat was mit Selbstachtung zu tun – und nicht mit dem Folgen irgendwelcher Trends bzw. Möchtegerne-Ideale. Natürlich gibt es einige Basics die es zu beachten gilt (u.a. saubere Fingernägel, gewaschene Haare, geputzte Zähne, regelmässiges/tägliches Duschen/Baden usw.). Aber alles was darüber hinaus geht, ist eine Sache der Inidividualität. So sind z.B. Haare im Gesicht, auf der Brust und/oder im Intimbereich nicht unbedingt ein Zeichen mangelnder Pflege und können durchaus sexy wirken; manchem Mann steht ein einfacher Rollkragenpulli tausend Mal besser als ein Nadelstreifenanzug und das ohne dass es ungepflegt aussieht. Wenn also jemand glaubt, man bräuchte sich nur nach irgendwelchen von aussen her vorgelebten Schönheitsidealen/Modetrends zu richten um Mann/Frau zu sein, der/die outet sich nur als Mitläufer/-in. Die beste Stilberatung ist immer noch seinen ganz eigenen Stil zu pflegen und dafür muss man schon ein bisschen Distanz von den einschlägigen Stereotypen nehmen!!!
ERWACHSENE Männer sind dann wunderbar, wenn sie nicht das penetrante Bedürfnis verspüren, einer erwachsenen Frau noch irgendetwas beweisen zu müssen ... Bereitschaft signalisierende Gesten und wenige Worte reichen bisweilen ... Wunderbar sind sie auch dann, wenn sie sich nicht durch ein paar freundliche und höfliche Worte zur Dauerpräsenz eingeladen fühlen...
Erwachsene Männer machen auch manchmal Fehltritte, die sie im Nachhinein bedauern bzw. schiessen über das Ziel hinaus. Wenn sie sich dann entschuldigen, ist das nicht als weiteres Zeichen der Aufdringlichkeit zu interpretieren; auf die gemachten Fehler mit erhobenem Zeigefinger herumzuhacken bzw. zu meinen in irgendeinem Anflug von fehlgeleiteter Frauensolidarität demjenigen Mann irgendwelche Lektionen in richtigem Benehmen austeilen zu müssen, zeugt nicht gerade von Erhabenheit...