1. Was ist Euer Empfinden?
Wenn mir das Wort "androgyn" zu Ohren kommt, muss ich immer sofort an Tilda Swinton denken, generell so, aber auch nie mehr als bei der Rolle, die sie in Constantine (der Erzengel Gabriel) gespielt hat, wo sie tatsächlich einen Mann mit leicht femininen Zügen spielen sollte.
Das Wort "burschikos" passt in meinen Ohren besser zu dem Typus, den der TE beschreibst. Als Engländer fällt mir auch das Wort "Tomboy" spontan ein - vielleicht passt das eher? Darunter verstehe ich ja eine Frau, die leichte maskuline Eigenschaften um sich hat, die aber schon noch ihre Femininität zur Geltung bringt.
2. Ist das ein Zeitgeistphänomen, oder hat es das immer schon gegeben?
Definitiv ein Zeitgeistphänomen, aber hoffentlich eins, das andauert. Die Tomboy-Wirkung geht sozusagen Hand in Hand mit der Emanzipation der Frau und mit liberaleren Einstellungen bzgl. LGBT - einer Frau die früher maskuline Züge öffentlich zur Schau gestellt hat wurde oft vorgeworfen, eine latente Lesbe zu sein. Ein Tomboy galt früher als Mädchen, das einfach vorläufig sexuell verwirrt war. Solche Einstellungen galten zum Teil bis früh in den 80er Jahren. Erschreckend, wenn ich ganz ehrlich bin.
3. Was fasziert Euch am androgynen Style?
Davon ausgehend, dass der TE tatsächlich eher "Tomboys" meint...
Mit einer solchen Frau steht man (bzw. hat man das Gefühl zu stehen) auf einer Ebene mit der Frau.
Ich stelle fest, dass der Sex mit Frauen, die nur feminine Eigenschaften haben, oft mit gewissen "Rollen" verknüpft ist. Oft will sie als Frau das durchsetzen, was sie will, oder sie unterwirft sich dem Mann, um ihm zu gefallen. Ein gutes Gleichgewicht kommt überraschenderweise selten vor. Tomboy-Frauen haben oft viele Männer als Freunden, weshalb der Sex mit solchen Frauen auch sehr "kumpelhaft" abläuft. Die Rollen gelten nur wegen den Geschlechtsorganen, mehr nicht.
Optisch wirken mir solche Frauen sehr natürlich. Die Haare werden oft schlicht getragen (entweder lang und unten gelassen oder etwas kürzer), sie tragen nie bzw. nur selten dezentes Makeup, weshalb Eigenschaften wie Sommersprossen oder markante Gesichtszüge mehr zur Geltung kommen. Sie verzichten oft auf typisch weiblichen Klamotten, und tragen gerne T-Shirts, Hoodies, Jeans, Sportschuhe. Ich finde, dass solche Kleidung ihre Körper oft interessant betont und viel der Fantasie überlässt.
Und wenn sie dann ausnahmsweise doch eine Ausnahme und ein schickes Kleid anzieht, das haut einen doch richtig vom Hocker.
4. Was gefällt Euch gar nicht?
Einige solche Frauen schlagen oft den Männer-Hasser-Weg ein und bilden sich ein, die besseren Männer sein zu können.