Von der Affäre zur festen Partnerschaft

wow, dir antwortet keiner? Ich habe ja mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass zu einem oft brisanten Thema hier keine Stellungen bezieht.

Meine Geschichte ist eigentlich bekannt. Nach meiner Scheidung rutsche ich schnell zu einer Affairenfrau ab, ohne es negativ zu meinen. Sicherlich war ich Single und das gute elf Jahre lang. Meine Partner hingegen waren es nicht immer. Durch meine erste Affaire kam ich zum Joyclub. Ja, auf gewisse Weise haben wir uns geliebt, er seine Partnerin aber auch. Eines Tages besuchte ich ihn zu Hause.
Als ich fuhr hatte ich ein komisches Gefühl. Es war anders als die zwei Jahre zuvor. Und siehe da, kaum in meiner Heimatstadt angekommen, rief mich eine mir bis dato unbekannte Frau an und fragte wer ich sei?. Etwas später warf ich meiner Affaire vor, mich für seine Trennung benutzt zu haben. Dann war Ruhe. Ein Jahr später meldete er sich erneut. Wieder hatte er eine neue Freundin, wohnte sogar bei ihr, waren dabei, ein Haus zu bauen. Als auch diese Beziehung zerbrach, war ich wieder nicht gefragt.
Man steckt nicht in den Menschen drin, kennt die wirklich wahren Beweggründe nicht. Das Haus wurde ihr überschrieben, er zog in eine kleine Dachwohnung. Eines Tages, gut vier Jahre später meldete er sich erneut. Er druckste rum, aber ich wollte die Wahrheit. Ja, seine neue Freundin weiß nichts von mir.
Wieso er stets mich dazu wählte, nie aber eine Beziehung mit mir eingehen wollte, das bleibt wohl immer offen.

Meine zweite Affaire, war da deutlich ehrlicher. Ich wusste von Anbeginn, auf was ich mich einlasse. Kosovo-Albaner, in Deutschland ein erfolgreicher Unternehmer, seine Frau studierte in Sarajevo Medizin. Dazu gesellt sich der Ehre vor dem Vater, Familienwerte und Familienehre. Ich mochte ihn, aber ich liebte ihn nicht. Es zerbrach mir dennoch fast das Herz, als er mir seine Liebe gestand, kurz bevor seine Frau nach Deutschland übersiedelte. Er suchte nach Lösungen, die sogar eine Scheinehe mit dem Cousin als Lösung beinhaltete, nur um in seiner Nähe bleiben zu können. Noch heute, sieben Jahre später, schießen ihm bei Begegnungen immer noch Tränen in den Augen. Noch heute ist er sprachlos, drückt mich. Aber mit seiner Frau hat er inzwischen zwei Söhne und eine Tochter.

Meine vierte Affaire, ist ein Singlemann. Ja, ich liebe ihn auf eine ganz besondere Weise. Beide wissen wir aber, dass es nach den jetzigen Gegebenheiten nie zu einer wahren Beziehung kommen wird, Es hat ein bissl was von "Salz auf unserer Haut".

Und jetzt zu dem Partner mit dem ich wirklich glücklich bin. Eigentlich ging alles so irre schnell. Noch ist er verheiratet. Aber wir beide leben zusammen und das in fünf Tagen bereits ein Jahr lang. Das Gefühl, dass eigentlich alles passt, war bei mir schon am ersten Tag da. Ich musste mir das noch von meiner Freundin bestätigen lassen. Er tat sich wesentlich schwerer. Nach drei unglücklichen Beziehungen und einer Ehe, von der er dachte, Diese Frau ist die Richtige, wollte er von einer Beziehung nichts mehr wissen. Sein Verhalten mir gegenüber sprach eine ganz andere Sprache. Irgendwann, sagte ich ihm das: "Du, das was du für mich leistet, das hat Beziehungscharakter." Er leugnete zu diesem Zeitpunkt noch alles: Nein, ich will einer guten Freundin nur helfen, beistehen und für sie da sein."
Mit diesen Gedanken habe ich ihn erst einmal allein gelassen. In seinem Kollegen- und Freundeskreis schloss man hingegen schon Wetten ab. "Wenn ich mich für den neuen Arbeitsplatz und Wohnort entscheide, ziehen wir doch zusammen."
Wir nennen es Schicksal, als uns der Vermieter anbot, wenn wir jeder von uns so schnell eine Wohnung brauchen, warum wir dann nicht in einer ziehen und als WG-Partner sehen. Nun ja, WG-Partner waren wir von der erste Minute an garantiert nicht.
Ich bin einfach nur glücklich, dass nach all den Jahren, das Schicksal auch mal an unsere Tür klopfte und es einfach nur gut mit uns meinte.

ich finde den Bericht von bella_sorriso sehr interessant und würde gern auch etwas dazu beitragen
nur
ich habe diese Variante nicht

nur einmal aus einer festen Beziehung, die getrennt wurde, den meinerseitigen Gedanken evtl. durch Sex auch wieder in eine funktionierende Partnerschaft zu kommen

Statistisch gesehen (habe ich zwar mehrfach gesehen, aber fragt mich nicht nach der Quelle) endet nur etwa 1 Prozent aller Affären in einer dauerhaften Beziehung, die auch erfolgreich über längere Zeit überlebt.

Das könnte durchaus ein Grund dafür sein, dass sich hier nicht viele melden - es ist einfach eine seltene Angelegenheit.

ist möglich!

Im Jahr 2011 habe ich IHN hier kennengelernt. Erst nur geschrieben bis seine Einladung für eine Massage kam Da ich einfach Lust hatte, habe ich spontan zugesagt. Nach der ersten Nacht dachte ich auch das es das war, obwohl es echt der Wahnsinn war.
Sollte mich aber täuschen, unsere Treffen wurde regelmäßiger bis es dann wirklich jedes Wochenende war. Nach circa einem Jahr, hat er meine Kids kennengelernt. Habe 3.
Ungefähr ein Jahr später haben sich bei mir mehr Gefühle entwickelt einfach weil er immer für mich da ist und ich mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen kann.
Er hat allerdings zu diesem Zeitpunkt gemeint, dass er mehr nicht könnte (obwohl selbst gemeinsame Freunde schon Andeutungen gemacht haben. Mir war das zu wenig und wir haben es beendet, allerdings kann er sich ein Leben ohne uns auch nicht vorstellen und wir waren nun im April 3 Jahre fest zusammen

Sicher ist es nicht einfach, ist eine Beziehung doch nie so richtig.

Aber das hat nicht wirklich was damit zu tun,wie unsere Beziehung begann.

Wenn ich dann 60 bin heiraten wir und ich bekomme eine Gläserne Kutsche

Auch ich kann bestätigen, dass aus einem sex Date mehr werden kann. Du kurze Variante wäre, ich habe die erste Person, die ich aus dem Joy getroffen habe geheiratet. Nur so klingt das schrecklich romantisch, was einfach nicht der Fall war.

Habe mich mit 18 hier angemeldet. War damals noch in einer Beziehung. Ob Fremdgehen nun okay ist oder nicht, darf jeder selbst für sich entscheiden, mag ich hier nicht diskutieren.
Habe mich dann relativ zügig mit jemanden verabredet. man traf sich im Schrebergarten. Es hat gepasst, man hatte guten sex, aber eindeutig nicht mehr Interesse aneinander. Wenn ich ehrlich bin, kannte ich noch niemals seinen Namen.
So ging das ca. 1.5 Jahre. Ich habe mich in der Zeit ausgelebt und mein Leben weiter gelebt. Man traf sich immer wieder sehr spontan, meist mitten in der Nacht. Wir wollten beide nicht mehr, und genau so war das absolut okay. Irgendwann hätte man einiges miteinander ausprobiert ging auch zusammen in swingerclubs oder traf sich mit anderen. Den sexpartner teilen war nie ein Problem und völlig okay. Besitzansprüche hatte niemand, man war ja nicht zusammen.
Irgendwann kam der Tag, als er verkündete er sei nun Single. Hey prima, endlich konnte man zu ihm und mal sex im Bett haben. Als aber die Situation kam, dass er aus Langeweile vorschlug man könnte mal ins Schwimmbad gehen, stand eine Entscheidung bevor. Entweder nein sagen und weiterhin nur sex haben. Oder ja sagen und schauen was sich ergibt. Habe ja gesagt. Es hat sich weiter entwickelt, gemeinsam kochen,dvd Abende, bei ihm übernachten etc. in der Weihnachtszeit verabschiedete er sich spontan für eine Woche um eine Bekannte zu besuchen. Ich war schrecklich beleidigt. Man war ja nicht zusammen, und ich durfte eigentlich nichts dagegen haben. Ich merke irgendwas stimmt hier nicht. Und als er wiederkam und mir von seinen sex Erlebnissen berichtete, war es einfach nicht wie früher, es war mir nicht mehr egal. Es machte nich traurig und es gefiel mir nicht.
Die unverhofften Weihnachtsgeschenke, ich stand natürlich mit leeren Händen da, stimmten mit gnädig. Silvester mit seinen Freunden feiern, ich fühlte mich geehrt und in meinen unausgesprochnen Gefühlen bestätigt. Wo dann auch der Punkt für mich kam meine damalige Beziehung zu beenden. Sex ist sex, aber wenn Gefühle aufkommen ist es was anderes.
Irgendwann hat man sich auch im BDSM Bereich ausprobiert. Das förderte nur ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Daher entschied man es irgendwann offiziell Beziehung zu nennen.
Das war nun vor über fünf Jahren. Nach einem Jahr Beziehung bin ich in seine Nähe gezogen. Vor zwei Jahren sind wir zusammen gezogen. Und seit diesem Jahr verheiratet. Klingt alles sehr leicht und glücklich. Aber eine Beziehung ist immer harte Arbeit. Besonders auf solch einer Grundlage. Man lernt zu lieben und hat dann Verlustängste, die Partnerschaft ist ja noch frisch. Da will man nicht teilen. Aber man lernt, dass man los lassen kann, und wenn man wirklich geliebt wird, kommt der Partner immer wieder gerne zurück. Aber das sind Prozesse die ihre Zeit brauchen. Und die erfahrungen brauchen. Man muss Situationen gehabt haben, die toll waren, aber genauso Abende wo man vor Verzweiflung geheult hat und Nächte in denen man den Partner umbringen hätte können. nur so kann man einen sicheren Weg finden um das Leben gemeinsam zu meistern.

"das Schicksal auch mal an unsere Tür klopfte und es einfach nur gut mit uns meinte."

Ihr habt jetzt beide eine/n Partner/in, der/die seine/ihre Probleme löst, in dem er/sie sich eine/n neue/n Partner/in sucht.

Wer meint, mit dem/der idealen Partner/in keine Probleme zu bekommen, der/die irrt sich gewaltig. Es wird wieder Probleme geben und dann wird das Schicksal so lange an eure Tür klopfen, bis ihr lernt, eure Probleme mit dem eigenen Partner zu lösen und nicht mit anderen...

Meine jetztige Beziehung hat sich auch aus einer anfänglichen Affäre entwickelt und ist schnell erzählt:

Vor fünf Jahren war ich noch in jemand anderen verknallt, er lebte weiter weg und man hat sich nur alle paar Wochen mal gesehen. Ein halbes Jahr lang machte ich mir Hoffnungen auf eine Beziehung mit ihm (und er wusste das), dann erfuhr ich irgendwann durch Zufall das er längst eine Freundin hatte und mich einfach nur für Sex warm hielt.
Ein damals guter Bekannter wollte mich dann ablenken und hat mich zu einem DVDabend eingeladen, daraus entwickelte sich erst ein One-Night-Stand und als man dann merkte man hat Lust auf mehr eine Affäre. Er gestand mir recht schnell das er sich mehr wünschte und eine Beziehung vorstellen könne, aber ich wollte damals nichts davon hören. Als sich dann auch bei mir irgendwann die ersten Gefühle regten spielte ich sie runter: Das is doch gar nicht echt, das bildest du dir nur ein weil er jetzt gerade da und präsent ist. na ja sie waren nicht eingebildet und als ich das dann irgendwann auch zugab wurde aus der Affäre eine Beziehung und die geht jetzt schon über vier Jahre gut. Natürlich ist das nicht immer leicht, aber das ist in jeder Beziehung so und gehört dazu.

Meint "VORHER" hier vor dem Date abgeschlossen oder während des Dates noch gebunden gewesen?


Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nach einem Date oder auch nach noch ein paar folgenden Dates von Liebe sprechen kann. Ich denke Verliebtheit wäre da bei den Allermeisten das Maximum.
Da Du in Deinem Text dies nicht differenzierst, wäre es vielleicht ganz gut sich des Unterschiedes zwischen Liebe und Verliebtsein bewusster zu werden. Die frei werdenden und tragenden Gefühle und die Wirkung dieser auf den Alltag, sind nämlich nicht identisch. (Falls es nicht nur Mangel in der textlichen Ausdrucksform ist und deshalb Deine Gedanken hier nicht korrekt wiedergespiegelt werden.)


Dass man mehr Zeit miteinander verbringen will merkt man daran, dass man mehr Zeit miteinander verbringen will. Ich nenne es eher Sehnsucht nach Nähe.

Wie definierst Du Affäre? Wo fängt sie an und wo hört sie für Dich auf?


Ich denke, dass es bei jedem eine andere Prioritätenliste der Untertitel des Oberbegriffes Sehnsucht sein wird. Jeder hat seine eigenen Bedürfnisse und Sehnsüchte, Neigungen und Abneigungen. Mach mal Deine eigene Liste. Schreib alle Deine Sehnsüchte untereinander und bewerte sie dann. Was ist prioritär und was eher nur gerne gesehenes Beiwerk. Ist Dein neuer Partner der Erfüller Deiner intensivsten Sehnsüchte, dann genieße es doch einfach. Lass es laufen. Sag ihm, dass er diesbezüglich ein toller Kerl ist und Du Dir wünschen würdest, dass auch Du seine Sehnsuchtserfüllerin wärst.
(Am besten gleich noch fragen welche das denn sind.)

Der Rest ist doch dann erst mal Formalität. Ob ich einen Menschen nun Freund, Lover, Ehepartner oder Hunz und Kunz nenne, das ist doch egal. Solange die grundsätzlichen Bedürfnisse, also Sehnsüchte, vom Gegenüber erfüllt werden, solange sieht die Zukunft rosig aus. Oder etwa nicht?


Davon abgesehen, ich glaube nicht, dass es einen großen Unterschied macht, ob Du hier im Joy oder an der Supermarktskasse jemanden kennen lernst. Allenfalls, dass Menschen die hier angemeldet sind signalisieren, dass sie eine etwas andere Sicht auf Erotik haben könnten, als der STINO. Die Wahrscheinlichkeit dem Richtigen zu begegenen ist hier so miserabel wie anderswo.

Ein sehr interessantes Thema.
Bei mir war die Situation eine komplexe Geschichte.
Ich lebte 7 Jahre in einer festen Beziehung, seit ich damals 18 war.
Sexuell war ich ein aufgeschlossener Mensch; mein damaliger Partner jedoch nur bedingt. Nie wäre er auf die Idee gekommen etwas wirklich Außergewöhnliches zu machen. Meine 2 jährige Beziehung davor war da sehr viel offener und experimentierfreudiger, aber es war auch eine offene Beziehung, muss wahrscheinlich nebenbei noch erwähnen.
Aber zurück zum Thema.Irgendwann war ich ziemlich gelangweilt von den 7 langen Jahren und dann war der Punkt gekommen, an dem nur noch flaute im Bett herrschte.
Ich begann mit meinem Kumpel aus meiner Heimatstadt zu Chatten, der Mittlerweile verheiratet war, und diese Chats,SMS, Telefonate und Mails heizten sich so auf, dass wir , natürlich völlig unschuldig , ein Treffen vereinbarten. Nur zum Reden und von den alten Zeiten zu schwelgen, versteht sich^^.
Wir hatten in der Vergangenheit nie etwas miteinander, er graste fast alle meine Freundinnen ab und ich war halt die beste Freundin, die immer mit Rat und Tat zur Seite stand.

Beim ersten Treffen ist es wenig spektakulär abgelaufen, wir redeten ewig und irgendwann kam es zum Oralverkehr.
Nun denn, so häuften sich die Treffen und es entwickelte sich eine typische Affäre. Die ging dann ca. 3 Monate. Ich brach sie schließlich ab, weil ich merkte, dass bei mir die Blauäugigkeit schwand und der Reiz für mich verloren ging.
Wenig später landete ich gleich in der nächsten Affäre. Er war mal wieder verheiratet und seine Frau ging mit der Tochter alleine in Urlaub. Die Affäre ging so lange gut bis die Frau es herausfand und das als Scheidungsgrund nahm. Der Mann war in mich verliebt, aber ich nicht so sehr in ihn, um dieses ganze Drama durchzustehen. Also ging ich auf Abstand und beendete das Ganze wieder.

Affäre Nr. 3 ließ nicht lange auf sich warten, ihn lernte ich zur selben Zeit wie Affäre Nr.2 kennen, aber da mein Freundeskreis ihn gut kannte, hielt ich zumindest anfangs einen gewissen Abstand ein.
Nach ein paar Partynächten und Treffen, hatten wir dann auch eine Affäre, die wir vor allen Freunden geheim hielten. Ich dachte mir insgeheim, so ein bisschen Spaß schadet nicht und ich wollte auch nichts Ernstes mit ihm anfangen. Er war Single bzw. hat es zumindest behauptet und gab nicht auf. Wann er mit seiner Ex genau Schluss gemacht hat, die 500 km entfernt wohnte, weiß ich auch nicht und ehrlich gesagt, muss ich das auch nicht so genau wissen.
Letztenendes habe ich meine 7 jährige Beziehung auf relativ unschöne Art und Weise beendet, weil ich mich in meine Affäre verliebt hatte.

Jetzt sind wir 3 Jahre zusammen und leben unsere Sexualität anders als in unseren alten Beziehungen aus. Es funktioniert gut und solange wir glücklich damit sind, steht dem nichts im Wege. Soviel zu mir.

JES