Ich konnte mir das nie vorstellen...
... ich denke das hat auch viel mit Selbstvertrauen zu tun. Ich mag ich es schon in Alltagssituationen nicht und fühle mich unwohl, wenn mich jemand direkt beobachtet oder in einem Gespräch zu intensiv ansieht. Und in intimen Situationen ist man unter Beobachtung doch nie so frei im Kopf und kann sich so gehen lassen, wie wenn man alleine ist. Beim Sex zu zweit ist man auf den Partner konzentriert und von sich selber abgelenkt, deshalb ist es da einfacher, sich fallen zu lassen. Dennoch hatte ich sogar lange Zeit Hemmungen, beim Sex selber Hand anzulegen, um kommen zu können. Das habe ich glücklicherweise gelernt und heute könnte ich in der Erregung gar nicht mehr anders. Trotzdem hat allein der Gedanke, vor einem zuschauenden Partner zu masturbieren, noch immer Schamgefühle erzeugt.
Ich habe meine Meinung geändert. Heute ist es zu einer starken sexuellen Phantasie geworden.
Den Ausschlag gegeben hat, als ich auf den üblichen Portalen mehr zufällig auf solche Pornos gestoßen bin und gemerkt habe, wie erregend diese Intimität beim gemeinsamen Masturbieren auf mich wirkt. Besonders krass fand ich es bei Filmen, in denen nicht Paare, sondern Freundinnen gemeinsam masturbieren, die ganz offensichtlich ansonsten keine intime Beziehung haben. Dort ist oft erst Scham, Gekicher, Hemmungen zu sehen, dann überwinden sie sich, mal anzufangen, auch wenn sie sich sichtlich unwohl fühlen, nach einer Weile stellt sich tatsächlich Erregung ein, sie werden stiller, und DANN kommt irgendwann dieser Punkt, wo sich der Gesichtsausdruck verändert und man erkennt den Augenblick, wo sich eine Person der Erregung geschlagen gibt und völlig fallen lässt und alles andere ausblendet. DAS finde ich unglaublich geil und dieses Fallenlassen - egal ob es durch den Gesichtsausdruck, stöhnen, sich winden zum Ausdruck kommt - turnt mich mehr an als alles andere und würde mich auch bei einem Mann mehr anturnen als der bloße Anblick von der Hand am Schwanz. In den Amateurpornos von masturbierenden Paaren ist es das gemeinsame Hochschaukeln - die Erregung des Einen turnt gleicheitig den Anderen an -, das mich fasziniert. Ich denke, beim Masturbieren ist man auch "gelöster", weil man den eigenen Körper am besten kennt, man weiß, welche Knöpfe man drücken muss, hat eine gewissen Routine, kann es steuern, wann und wie schnell man kommen möchte und kann deshalb vielleicht die Umgebung irgendwann komplett ausblenden und ganz bei sich selber sein. Ich glaube schon, dass es auch das ist, was beim Zusehen echter, ehrlicher und damit sehr erregend wirkt.
Dennoch ist gerade dieses Fallenlassen und fallenlassen KÖNNEN etwas sehr intimes - für mich weit intimer als gemeinsamer Sex und funktioniert sicher nicht mit jedem Partner, sondern erfordert eine Menge Vertrauen. Mit meinem letzten Partner, Typ schnörkellose/emotionslose Quickies, hätte ich es mir im Leben nicht vorstellen können, weil beim Sex generell die Intimität und Sinnlichkeit gefehlt hat.
Nicht zuletzt deshalb ist diese Spielart für mich fast zu einem Symbol für ein erfülltes Sexualleben geworden. Bitte nicht falsch verstehen, selbstverständlich macht nicht das eine Beziehung erst sexuell erfüllend! Ich beziehe mich auf meine persönliche Wunschvorstellung, mit einem Partner eine so intime sexuelle Basis zu finden, um mich auf der für mich intimsten Ebene fallenlassen zu können und auch keine Scham zu empfinden, meinen Partner dabei zu beobachten. Für mich müsste schon eine lange gefestigte Vertrauensbasis da sein, um mich so öffnen zu können. Aber die Vorstellung macht mich unglaublich an, gehört auch zu meinen Masturbationsphantasien und ich hoffe sehr, das auch mal live erleben und genießen zu dürfen.