auch auf die gefahr...
...hin, dass wir das ein oder andere wiederholen, was in der unmenge der vorangegangenen beiträge bereits einmal geschrieben wurde, möchten wir unsere meinung zu diesem thema darlegen. ganz einfach, weil es uns unmittelbar betrifft bzw. auf jeden fall betreffen wird. und seht uns bitte nach, dass wir nicht jeden einzelnen der bisherigen beiträge in voller länge durchgelesen haben.
wir haben uns nach langen glücklichen jahren in einer sehr gut funktionierenden zweierbeziehung entschlossen, diese beziehungsform zu verlassen und um (mindestens) eine person zu erweitern. unser neuer lebensentwurf sieht also vor, in einer polyamorösen beziehung leben zu wollen.
natürlich haben wir lange darüber diskutiert und uns mit dem theoretischen unterbau vertraut gemacht, viele wenn und abers betrachtet und viele erfahrungsberichte studiert.
jedenfalls haben wir keinen hinweis darauf gefunden, dass es nicht funktionieren kann, wenn auch viele hinweise darauf, dass es woanders nicht funktioniert hat. wir glauben trotzdem fest daran, dass es möglich ist. genau so, wie gute zweierbeziehungen möglich sind. der einwurf, dass eine traditionelle beziehung scheitern kann (und statistisch tun das ein ganze menge), hält bis zum heutigen tage ja auch niemanden ab, es immer wieder zu versuchen.
wir glauben u.a. auch deshalb daran, dass zweier-plus beziehungen genau so machbar sind, als hier im joyclub ja wohl der überwiegende teil der mitglieder polysexuelle beziehungen unterhält. und die wenigstens berichten davon, dass der erweiterte kreis der sexualpartner ihre bestehende beziehung zerstört hätte. im gegenteil, wir lesen immer wieder, dass die meisten es als bereicherung für ihre beziehung und für sich selbst betrachten.
wieso soll nun also, was auf sexueller ebene anscheinend funktioniert, nicht auch auf emotionaler ebene möglich sein? wieso kann hier nicht, wie auch traditionell, über die berühmte liebe auf den ersten blick bis zur gewachsenen zuneigung über sympathie, verliebtsein und sich lieben eine struktur entstehen, die wie die, die wir als "normal" kennen, eine daseinsberechtigung und eine daseinschance hat?
das polyamorie nicht nur eine theoretische, sondern eine unserer meinung nach eher durchgängige form des zueinanderstehens im zwischenmenschlichen zusammenleben darstellt, wollen wir hier nicht nochmal wiederholen. beispiele für unterschiedlichste liebesbeziehungen neben- oder hintereinander sind genug angeführt worden.
und sorry
@*******ine, aber das nichtvorhandensein von gesetzlichen regelungen für solche beziehungsstrukturen kann doch nicht ernsthaft einen hinderungsgrund darstellen, diese zu leben oder leben zu wollen. vor nicht allzu langer zeit gab es auch keinerlei regelwerk für gleichgeschlechtliche beziehungen. solange dem anschein nach keine bedarf für solche regelungen besteht, wird sich auch niemand gedanken darüber machen, sie zu installieren. das geschieht erst, wenn diese strukturen wahrgenommen werden und zu einem selbstverständlichen oder wenigstens nicht mehr ignorierbaren teil unserer gesellschaft geworden sind.
jedenfalls sind die vor dir angeführten "problemfelder" keine ko-kriterien. von einer funktionierenden mehrfachbeziehung gleichberechtigter partner erwarten wir die gleiche fähigkeit, über dinge, die einen angehen, zu reden und gemeinsam nach lösungen zu suchen, wie in traditionellen beziehungsformen.
LG almuth & uwe