Das Martinsloch
Das Martinsloch
Geographisches
Zuhinterst im Glarnerland sammeln sich zweimal im Jahr die Schaulustigen, um ein Naturschauspiel ganz besonderer Art zu beobachten. Das letzte Dorf im Sernftal, das auf 1000 m.ü.M. gelegene Elm wird im Südosten durch die Tschingelhörner vom Bündnerland getrennt. Im grossen Tschingelhorn (2850 m hoch) hat die Natur auf 2642 m.ü.M., knapp unter dem Grat, ein 17 m hoher und 19 m breiter Felsentunnel geschaffen, der seit alters her "Martinsloch" genannt wird. Jedes Jahr zirka acht Tage vor dem astronomischen Frühlingsanfang, am 13. und 14. März, genau um 8.53 Uhr MEZ morgens, und zirka acht Tage nach dem astronomischen Herbstanfang, am 30. September und am 1. Oktober, exakt um 9.33 Uhr MESZ (8.33 Uhr MEZ) scheint die Sonne bei klarem Wetter kurz vor dem eigentlichen Sonnenaufgang für wenige Minuten durch das Martinsloch genau auf die Kirche von Elm. Die Erscheinung dauert nur etwa zweieinhalb Minuten; dann verschwindet die Sonne, um etwa zehn Minuten später endgültig aufzugehen. Kurz vor und nach dem direkten Durchscheinen durch das Loch, besonders bei dunstigem Wetter, wird das Sonnenlicht als ein deutlich sichtbarer, fünf Kilometer langer Strahl sichtbar.
Ereignistage
An folgenden Tagen ist das Naturphänomen vom Martinsloch am Besten zu sehen. Die Sonne scheint jeweils bei ihrem Aufgang durch das Martinsloch genau auf die Kirche in Elm.
13. März 8.53 Uhr Ortszeit
14. März 8.53 Uhr Ortszeit
30. September 9.33 Uhr Ortszeit
01. Oktober 9.33 Uhr Ortszeit
Das Elmer Naturphänomen
Zweimal im Jahr ist das Naturschauspiel der ganz besonderen Art zuhinterst im Glarnerland zu beobachten. Das letzte Dorf im Sernftal, das auf 1‘000 m.ü.M gelegene Elm mit seinen knapp 800 Einwohnern, wird im Südosten durch die Tschingelhörner vom Bündnerland getrennt. Im Grossen Tschingelhorn (2‘850 m.ü.M) hat die Natur auf 2'642 m.ü.M knapp unter dem Grat ein 17m hohes und 19m breites Felsenfenster geschaffen, das seit alters her "Martinsloch“ genannt wird. Jedes Jahr zirka acht Tage vor dem astronomischen Frühlingsanfang, am 13. und 14. März, genau um 8.53 Uhr MEZ morgens, und zirka acht Tage nach dem astronomischen Herbstanfang, am 30. September und 1. Oktober, exakt um 9.33 Uhr MESZ scheint die Sonne bei klarem Wetter kurz vor dem eigentlichen Sonnenaufgang für wenige Minuten durch das Martinsloch genau auf die Kirche von Elm. Die Erscheinung dauert nur etwa zweieinhalb Minuten: dann verschwindet die Sonne, um etwa zehn Minuten später endgültig aufzugehen. Kurz vor und nach dem direkten Durchscheinen durch das Loch, besonders bei dunstigem Wetter, wird das Sonnenlicht als ein deutlich sichtbarer, fünf Kilometer langer Strahl sichtbar.
Der Vollmond im Martinsloch
Dies ist ein kleiner Geheimtip! Der "Vollmond im Martinsloch“ ist nochmals eine Steigerung der "Sonne im Martinsloch“. Bei diesem Spektakel ist es wichtig, dass man sich genau im Lichtkegel befindet. Sonst sieht man nämlich gar nichts, nur dunkle, finstere Nacht.
Die Daten, an denen der Vollmond durch das Martinsloch scheint sind nicht regelmässig. Auch der Standort des Lichkegels ist sehr unterschiedlich. Wir können Ihnen deshalb nicht sagen, dieses Phänomen ist am Tag x wieder zu sehen. Astronomen berechnen jeweils die Mondlaufbahn und stellen somit fest, wann das nächste Vollmond-Spektakel im Martinsloch zu beobachten ist.
Die genauen Daten und Zeiten erfahren Sie auf dem Verkehrsbüro Elm.
Sagen
Es ist nicht verwunderlich, dass es um dieses einmalige Phänomen "Martinsloch“ unzählige Sagen gibt. Eine hat sich jedoch durchgesetz und ist die am Meisten verbreitete. Da die Sage in Dialektfassung aufgeschrieben ist, hier eine kleine Zusammenfassung:
Die Sage erzählt uns von einem Schafhirten Martin, der auf der Elmer Seite seine Tiere hütet. Eines Tages kam ein Riese von Flims her und wollte Sankt Martin Schafe stehlen. Dieser verteidigte aber seine Tiere tapfer und warf dem Riesen seinen Stock nach. Anstatt den Riesen zu treffen, prallte der Stock mit dem spitzigen Ende in die Felswand. Mächtiges Donnern und Grollen ertönte und Steine rollten zu Tal. Als sich die Lage wieder etwas beruhigte, war im Fels ein dreieckförmiges Loch zu sehen - das Martinsloch....
Det i de Elmer Berge, i ruucher Felsewand,
da glaret wen es Tänggmal, es Wunder schtill i ds Land.
Im grosse Tschinglehore, dem breite Felseploch,
dur d Bergwand dure broche, liit unig ds Martinsloch.
Sanggt Martin isch nüd uuni, er schtriitet um sis recht,
und mit sim feschte Glaube schtaat er im heisse Gfecht.
Dr Riis flieht voller Büüle und flueche übere Pass,
es rollet inem inne, er züslet volle Hass.
E Sag us alte Ziite erzellt üs vu dem Fall,
we sinnerziit Sanggt Martin heig gchämpft im wilde Tal.
Det uf dr Alp Falzüber, hert underem Suuregrat,
gaumt er e Hirti Schäfli vum Morged früe bis spat.
Sanggt Martin mit sim Schtege, e Guschpe hert und schwär,
zieht us und wirft ne räsig nuch hinderem Uughüür här.
Es halet i de Wände, as wen es Herrgottsgricht.
Dr Schpeer flüüg zmittst i Felse, as ne gad durebricht.
Dr Frömmscht lebt nu im Fride, solangs am Nachpuur gfallt,
Sanggt Martin aber fürchtet nüd Niid, Verguscht und Gwalt.
E Riis het überänne gar ghuset wild und fräch
und chunnt i grosse Schprünge über Schtogg und Stei und Bäch
und wott am Martin schtele über Nacht e Hirti Schaf,
der aber het si ghüetet, er miidet Traum und Schlaf....
und bald chunt’s zum e Ringe, uf schmalem Felseband,
d Flüech und Schtreich si zündet we ne Wetterleich i ds Land.
Det i de Elmer Berge, i ruucher Felsewand,
da glaret wen es Tänggmal, es Wunder schtill i ds Land.
Im grosse Tschinglehore, dem breite Felseploch,
dur d Bergwand dure broche, liit unig ds Martinsloch.
Kaspar Hefti