Ich hatte mal eine kleine Diskussion mit einer 5 Jährigen einer Bekannten. Sie fragte mich, warum sie in den Kiga muss. Ich sagte ihr, damit deine Mama zur Arbeit kann, damit sie Geld verdienen kann. Sie fragte, ob die Erzieher im Kiga Geld dafür bekommen, dass sie auf sie aufpassen. Ich sagte, "Ja, die verdienen damit Geld." Dann sagt sie zu mir; "Aber dann kann man doch das Geld der Mama geben, damit sie auf mich aufpasst, dann müsste sie nicht zur Arbeit gehen und ich hätte sie für mich, und die Erzieher können dann zur Arbeit von der Mama gehen und dort Geld verdienen, warum muss ich zu fremden Leuten?"
Kindesmund tut manchmal einfache Wahrheit kund..
Was ist so falsch an der Argumentation? Im Grunde ist es für manche! Frauen ebenfalls paradox, das sie gezwungen sind (denn man muss ja von irgendwas existieren und den Kindern ein gutes Vorbild sein) arbeiten zu gehen?
Denn wie die Gesellschaft über Mütter denkt, die voll und ganz in der Kindererziehung aufgehen, brauche ich wohl nicht zu erwähnen und dann werden auf der anderen Seite fremde Menschen dafür bezahlt, auf das Kind aufzupassen, es zu erziehen?
Wer heute als Mutter sagt, das er lieber zu Hause bleibt und sich um die für mich wichtigste Funktion überhaupt, ein Kind ins Leben zu begleiten, kümmert, muss sich schon fast schämen. Und nein, das bilde ich mir nicht ein. Das habe ich in meinem Umfeld oft genug erlebt. Meine Kinder wollte ich diesen Anfeindungen "zu faul zum Arbeiten, legt sich auf die bequeme Haut, lässt den armen Mann schuften und es sich gut gehen und diesen ganzen Nonsens", auch hier im Thread übrigens, nicht aussetzen. Auch mit ein Grund, arbeiten zu gehen und alles unter einen Hut zu bekommen.
Was letztlich immer mit Abstrichen gegenüber den Kindern einhergeht, wenn ich ehrlich bin.
Der Beruf der Mutter wird für mich ganz eindeutig und gerade in unserer heutigen Zeit zu wenig gewürdigt.
Das bedeutet nicht, das ich nicht auch gern arbeite oder meinen Beruf nicht liebe. Aber gerade in Jobs wie dem meinen, in dem Schichtdienst erforderlich ist, bleibt unser Familienleben oft genug auf der Strecke. Ganz zu schweigen vom schlechten Gewissen, das mich oft begleitet hat, als meine Kinder noch jünger waren.
Ich wurde übrigens beim zweiten Kind vom Vater im 8.Monat verlassen, weil da eine andere war. Daher war auch nichts vorherzusehen. Davor waren wir schon Jahre zusammen.
Ich habe und lasse ihm auch heute immer noch die Option, sich soviel er will, um unsere Kinder zu kümmern. Nur will er das alle paar Monate mal. Erzwingen wollte ich ein Besuchsrecht auch nie. Wozu auch? Um Fronten zu verhärten? Mein Wunsch war und ist, das er es sich freiwillig macht.