Ich habe bisher bewusst am Rande von ot geschrieben
weil ich es für hilfreich halte, qualifizierte Beziehungen zu entwickeln, diesen Beziehungen achtsame, couragierte Beziehungsbegeisterte nahe kommen zu lassen, solchen Lebensbeziehungen die vorrangige Rolle im Leben möglich zu machen, damit anderes gelingt, und - die eigenen (verborgenen) Intentionen kennen zu lernen und zu entwickeln.
Danke, Dark_Amber!
Die Qualität meines
Repertoires für Zugewandtheit* bestimmt darüber,
ob ich mich meinen problematischen Liebsten ausgeliefert sehe, oder wahrnehmungs- und handlungsfähig bleibe. Ebenso lösen sich Komplikationen auf, die ich Anderen ggf. mitbringe.
(Ich theoretisiere nicht 'ins Blaue hinein'. Meine Beziehungsgeschichte ist u.a. von emotions-resonanz-gestörten Partnerinnen (Borderline) geprägt, und wie vernichtend sich das Fehlen eines klugen Umfeldes auswirken kann, habe ich satt erlebt ...das muss als Hinweis genügen. Im nahen Austausch mit der Generation meiner Tochter erlebe ich ständig, dass für mich selbstverständliche Inhalte (aus der Zeit, in der das 'Private' noch 'politisch' war) verschütt zu gehen drohen. Dabei geht es oft um Nuancen, 'Kleinigkeiten', die entscheidende Veränderung möglich machen.)
*Jede/r möge für sich nachspüren, wie groß der Anteil von Negativ-Botschaften im eigenen Werdegang gegenüber aufrichtigen Bestärkungen und liebevoller Zuwendung (gewesen) ist, die Grundlage des Repertoires für Beziehungsgestaltung bilden (ähnliches gilt für miterlebte Beziehungen).
Das im Thread erwähnte, klassische Beispiel, sich in die 'Mutter'rolle appelliert zu fühlen, spricht Bände: Nur weil, umgekehrt beschrieben, meine Liebste oder meine beste Freundin sich über mich mit ihrer Vatererfahrung auseinandersetzt, brauche ich mich nicht festgelegt zu fühlen, respektive mit meinem Verhalten irgendwelche Klischees zu bedienen. 'Wär' ja tragisch :-).
Wenn die gut durchdachte
Rollenverteilung das Beziehungsleben charakterisiert, ist sie nur ein temporäres Behelf für Diejenigen, die sich tendenziell
zufrieden geben wollen. Knapp ausgedrückt dient sie der Rationalisierung, ausgehend von einem Verstand, der das Herz vor Enttäuschung schützen möchte (Überlebensstrategie). Hier geht es allerdings darum, was das Herz wünscht, wo (und warum) es sich ggf. täuscht, und wie es zur Erfüllung kommt, damit (nach irgendwelcher Konfliktbewältigung) schöpferische Gemeinschaft entsteht - und die braucht Regel- und Rollendiskussion allenfalls am Rande.
Meine Nachbarin versucht ihre Bedürfnisse ähnlich auf mehrere Männer aufzuteilen, wie Saranah es glossiert hat ...sie ist nicht die Erste, bei der ich das erlebe. Selbstverständlich sind wir in der Gemeinschaft solidarisch. Für eine Funktionalisierung stehe ich jedoch nicht zur Verfügung. Hinter der Egozentrizität, die eine solche Strategie befördert, verkapselt sie eine entsetzliche Einsamkeit, mit entsprechenden (gesundheitlichen) Einbrüchen. (Die Koalitionen der Männer, die sie lieben und achten, lassen auf Entwicklung hoffen.) Ihre berufliche soziale Hingabefähigkeit ist beeindruckend, in ihren Herzensbeziehungen pflegt sie das, was Eckart Tolle den 'Schmerzkörper' nennt.