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Anziehung des gleichen Männertypus durchbrechen?

***an Frau
10.900 Beiträge
Die Anziehungskraft eines Männertypus durchbrechen kann man, indem man sich andere, die auf den ersten Blick nicht so anziehend wirken, genauer anschaut, und ihnen eine Chance gibt.

Ich mag z.B. keine Bartträger. Es kam ja doch vor, dass sich mit verbandelte Männer einen solchen haben stehen lassen. Ihr Attraktivitätslevel lies dadurch deutlich bei mir nach.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Bartträger eine Chance schon im Vorfeld hätte.

Aber allgemein finde ich es schon irgendwie komisch, dass mich immer der gleiche Typ Mann angezogen hat. Nicht mal so sehr von Größe und Aussehen her, es war der Charme den sie versprühten und mich damit unweigerlich einfingen. Den gepaart mit Esprit wirkt auf mich einfach unwiderstehlich.
Wenn du mit diesem Typus allgemein gut gefahren bist (und um Äußerlichkeiten geht es hier ja auch nicht, sondern um die Wesensart) , dann gibt es ja auch keinen Grund, sich nicht wieder auf so jemanden einzulassen *g* .

Aber die TE hat (wie auch andere Frauen) das Problem, einem bestimmten unguten Typus auf den Leim zu gehen.
*****608 Mann
3.311 Beiträge
verliebt....
Die meisten Menschen verlieben sich doch in einem Partner mit einem ähnlichen Gefühlsleben. Oft suchen wir Männer uns eine Frau aus, die fast so ist wie die eigene Mutter, was ja nicht weiter verwundert, da die eigene Mutter die war, wo wir uns wohl fühlen.
Es kommt aber auch vor, dass sich Männer in Frauen verlieben, die das genaue Gegenteil sind.
Einer Partnerschaft dieser Art stehen oft harte Auseinandersetzungen bevor, ich gehe davon aus das viele diese Erfahrung schon gemacht haben. Warum ist das so? Kann es sein, dass wir uns zu einem Partner hingezogen fühlen, der Eigenschaften hat, die wir bei uns vermissen? Ich denke ja, denn jeder der Beiden fühlt sich vollkommender in der Gesellschaft des andern. Eine Zeitlang können beide das Verhalten ändern um den anderen zu gefallen. Und dann kommt das alte Ich wieder, dann Knallt es und wir fragen uns wieso?
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Es wäre für mich auch hilfreich zu wissen, ob es anderen Frauen und Männern auch schon so ergangen ist.

Mir als Mann ist es mir früher auch so ergangen. Immer wieder der gleiche Frauentypus mit immer wieder dem gleichen Ergebnis. Damals bezog ich das nicht auf mich. Ich dachte an Pech und Schicksal.

Als ich irgendwann erkannte, dass das nur mit mir selbst zu tun hat, änderte ich nach und nach meine Vorstellung von der Frau, mit der ich in einer Beziehung stehen wollte. Die ich lieben konnte.

Einen gravierenden Nachteil hat die Änderung des eigenen Beuteschemas. Das kann dazu führen, wie es bei mir heute der Fall ist, das weit und breit so gut wie keine potentielle Frau/Partnerin mehr zu finden ist. Früher wimmelte es nur so von Frauen, die in Frage gekommen wären, wenn ...

Um nur einen einzigen konkreten Punkt zu nennen; mir ist es heute wichtig, dass die Frau angefangen hat für sich selbst und ihr Leben (Eigen)Verantwortung zu übernehmen. Mit diesem einzigen Anspruch fallen gefühlte 90% aller Frauen schlagartig durch das Raster.

Nun habe ich im Laufe der Jahre bestimmt noch weitere 50 Punkte meiner Vorstellung und des Anspruchs geändert.

Würde ich darüber hinaus heute noch an meinem damaligen Schönheitsbild festhalten, könnte ich heute ins Kloster gehen und im Zölibat leben.

Das bedeutet, dass das Aussehen heute für mich eine weit untergeordnete Rolle spielt.
*****608 Mann
3.311 Beiträge
Einen gravierenden Nachteil hat die Änderung des eigenen Beuteschemas. Das kann dazu führen, wie es bei mir heute der Fall ist, das weit und breit so gut wie keine potentielle Frau/Partnerin mehr zu finden ist. Früher wimmelte es nur so von Frauen, die in Frage gekommen wären, wenn ...

Lach....ja und mit dem Alter verändern sich auch die Ansprüche an sich selber und an den zukünftigen Partner.... im schlechtesten Fall hat man garkeine Ansprüche mehr, dass ist Böse... ganz Böse

Wir Menschen sind doch Rudeltiere und was macht der eine oder andere .... um nur nicht alleine auf den Sofa zu versauern..
Dabei kann es ganz schön sein, eine ganze Zeit mal alleine zu sein um sich
• zu finden
• selbstständiger zu werden

nur zu lange alleine... das ist nicht Gut
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
nur zu lange alleine... das ist nicht Gut

Viel schlechter ist es, auf Dauer mit einem unpassenden Partner seelisch, emotional, geistig und körperlich zu vertrocknen. Menschlich zu verwahrlosen.
***an Frau
10.900 Beiträge
sonne_licht
Um nur einen einzigen konkreten Punkt zu nennen; mir ist es heute wichtig, dass die Frau angefangen hat für sich selbst und ihr Leben (Eigen)Verantwortung zu übernehmen. Mit diesem einzigen Anspruch fallen gefühlte 90% aller Frauen schlagartig durch das Raster.


Das würde ja implizieren, dass 90 % der Männer diese Frauen in Unselbstständigkeit halten.

Das halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Wahrscheinlich meinst Du Frauen die Du kennen gelernt hast.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Unselbstständigkeit ist für mich etwas anderes als Eigenverantwortung.

Bei Joy bin ich nun sehr lange und habe unzählige Beiträge gelesen. Hier gibt sehr wenige Frauen, die ganz klar zum Ausdruck bringen, das sie ganz alleine die Verantwortung für ihre eigenen Gefühle, Gedanken, Handlungen und ihr Glück tragen.

In den meisten Fällen hat oder trägt der Partner die Verantwortung für alles das.
*****608 Mann
3.311 Beiträge
sonne_licht
das habe ich auch schon rausgelesen... ich finde es Schade das Frau und in mancher Beziehung auch der Mann.. keine Verantwortung für sein Tun, seinen Gefühlen etc übernehmen will oder kann.
Die Gründe können vielseitig sein.. nicht den Erwartungen entsprechen, woraus dann Angst vorm Verlassen werden wird. Einfach kein Anspruch haben.. Bequemlichkeit

Stichwort Angst: das ist schon ein eigenes Kapitel wert
***an Frau
10.900 Beiträge
sonne_licht
In den meisten Fällen hat der Partner die Verantwortung für alles das.

So wie Du es schreibst macht das für mich keinen Unterschied


Hier gibt sehr wenige Frauen, die ganz klar zum Ausdruck bringen, das sie ganz alleine die Verantwortung für ihre eigenen Gefühle, Gedanken, Handlungen und ihr Glück tragen.


Das ist ja wahrscheinlich woran die meisten Beziehungen so ihre Probleme haben. Aber ich bin ja auch in einer Beziehung nicht so autark, dass ich dass alles für mich alleine stemmen kann, dazu gehören immer noch zwei.
Ich möchte auf jeden Fall keinen Partner haben der an meinen Gefühlen, Gedanken, Handlungen und letztendlich auch all das Glück nicht teilhaben kann, nur weil er fürchtet dafür die Verantwortung tragen zu müssen. Was wäre das denn für ein Partnerschaft?
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Was wäre das denn für ein Partnerschaft?

Das ist eine gute Frage. Für mich gar keine.

Der zweite konkrete Punkt meines Anspruchs ist, das meine Partnerin in der Lage ist eine möglichst reibungslose Kommunikation und Interaktion mit mir hinzubekommen. Das ist für mich ein wichtiger und wesentlicher Bestandteil einer Partnerschaft, der über Beziehungsqualität entscheidet.

Aber ich bin ja auch in einer Beziehung nicht so autark, dass ich dass alles für mich alleine stemmen kann, dazu gehören immer noch zwei.
Ich möchte auf jeden Fall keinen Partner haben der an meinen Gefühlen, Gedanken, Handlungen und letztendlich auch all das Glück nicht teilhaben kann, nur weil er fürchtet dafür die Verantwortung tragen zu müssen.

Alles das habe ich nicht gesagt und geschrieben. Meine Inhalte wurden interpretiert und in einen ganz anderen Kontext gestellt. So funktioniert für mich keine Kommunikation. Das tu ich mir heute noch nicht mal mehr in einer oberflächlichen Bekanntschaft an.
***an Frau
10.900 Beiträge
sonne_licht
Alles das habe ich nicht gesagt und geschrieben. Meine Inhalte wurden interpretiert und in einen ganz anderen Kontext gestellt. So funktioniert für mich Kommunikation nicht. Das tu ich mir noch nicht mal in einer oberflächlichen Bekanntschaft an.

Na, na sonne_licht da interpretierst Du jetzt aber.

Ich habe ganz deutlich geschrieben
Ich möchte auf jeden Fall keinen Partner haben der an meinen Gefühlen, Gedanken, Handlungen und letztendlich auch all das Glück nicht teilhaben kann, nur weil er fürchtet dafür die Verantwortung tragen zu müssen. Was wäre das denn für ein Partnerschaft?

Wir haben keine Bekanntschaft, nicht mal eine oberflächliche, wir geben unsere ureigenen Meinung zu einem gestellten Forumsthema ab. Nicht mehr und nicht weniger.

Wenn noch Klärungsbedarf ist dann per CM, sonst wird das zu sehr OT
*******ackt Mann
260 Beiträge
Keine/r von uns kann die 90% zuverlässig einschätzen
• und wer so etwas schreibt, weiß das so gut wie alle, die sich über eine solche Bemerkung hermachen.
Die TE wünscht sich, wofür auch immer, Erkenntnis, und nicht, dass wir hier die Welt gerade rücken :). Das Zerrupfen war schon kontraproduktiv, als die meisten MitleserInnen noch nicht auf der Welt waren.

Ein solcher subjektiver Eindruck, wie der von sonne_licht entsteht sicherlich nicht unter Vorsatz oder mit bösem Willen, und in der Ausdrucksweise sucht Betroffenheit Ausdruck, denn für jede Beziehung, die zu solcher Erfahrung beigetragen hat, galt und gilt gewöhnlich der Wunsch nach Gedeihen und Verbindlichkeit mit diesem ganz besonderen Menschen.
Was nun, wenn da Zweie zusammentreffen, die jeweils voneinander den gleichen Eindruck mangelnder Eigenverantwortlichkeit bekommen müssen, weil, schon mal dran gedacht? Spinnt das mal jemand aus?

(Ich empfinde den pauschalen Begriff mangelnder Eigenverantwortung als völlig unspezifisch und die Bemerkung deshalb sachlich als irrelevant. Eigenverantwortung als Wesen im Weltall? - Wäre eine Tautologie, ein unnützer Selbstgänger, irgendsowas. Soll der Begriff auf das Gelingen einer Lebensbeziehung angewendet werden [und nicht gleich den Erhalt unserer Zivilisation zum Maßstab haben], kann ich damit etwas anfangen, frage aber sofort nach Art und Wesen der Beziehung(!!!).
Soweit ich für mich sonne_lichts Eindruck teile, möchte ich hinzufügen, dass die den Frauen in meiner Geschichte, die sich unverantwortlich verhalten haben, durchaus bemerkenswert engagiert und reflektiert waren/sind. Und dann gehört mal unbedingt dazu, dass die Männer, die mir begegnen, Unverantwortlichkeit in Beziehungen zu 90% allemal noch besser drauf haben. Was sollte also eigentlich ausgesagt werden?)
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Darf ich mal fragen
was die Begriffe: Verantwortung, Verantwortlichkeit

Für euch bedeuten?

DeltaSagittarii
*******onor Frau
2.583 Beiträge
....ist für mich gedanklich eine pflicht einem anderen gegenüber,
kind, tier, eltern, partner, freunde.....dann hörts aber auch schon auf.
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Und wann verdammt nochmal stehe ich in dieser Pflicht?

DeltaSagittarii
*******ias Frau
4.429 Beiträge
Verantwortung
Verantwortung hat etwas mit Wort zu tun.
Mein Wort zu halten.
Auch ohne konkretes Versprechen... wenn ich mir bestimmte Normen und Werte auf die Fahnen schreibe, dann verpflichte ich mich gegenüber meinem Umfeld, diese Normen und Werte auch bei meinem Handeln zu berücksichtigen.

Doch kein Mensch ist unabhängig.
Die Gesellschaft hat auch ihre Normen und Werte. Insofern fühle ich mich auch mitverantwortlich für die Normen und Werte, welche in jenen Gruppen gelebt werden, denen ich mich angeschlossen habe.

Eine Partnerschaft wäre solch eine Gruppe. - Da ist meine empfunde Mitverantwortung sehr groß.
Die Europäische Union wäre eine andere Gruppe. - Da ist meine empfundene Mitverantwortung relativ klein. Da ich darin nur eine von sehr vielen Menschen bin und mein Einfluss auf deren Normen und Werte doch sehr sehr gering ist.

Insofern ist Verantwortung auch immer vom Einfluss abhängig, den mein Wort/ meine Stimme hat.
Als auch davon, ob ich meine Zugehörigkeit zu der Gruppe aktiv gewählt habe oder nicht.
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
Hmmmm,
Ja, das deckt sich mit meiner Vorstellung.

Zwei mündige Bürger treffen sich, vereinbaren eine Partnerschaft unter bestimmten Bedingungen und jeder sollte sich an sein Wort gebunden fühlen.

Mir als Strahlemann ist das strahlen im Gesicht hängen geblieben, als die Bedingungen in der Partnerschaft - mit Bezug auf Verantwortung von mir - zu meinen Ungunsten geändert wurden.

Meine Verweigerung führte zur Entzauberung. Das zum Ende der Partnerschaft mit dem Ziel die Bedingungen der Partnerin doch noch durch zusetzen.

Manchmal ist das Leben komisch.

DeltaSagittarii
*******ias Frau
4.429 Beiträge
Das wirft doch die Frage nach Austrittsklauseln auf.
"Bis das der Tod euch scheidet?"

Sauberer wäre gewesen, wenn Deine Partnerin das Bündnis ERST gekündigt und DANACH Verhandlungen bezüglich einer neuen Form von Partnerschaft angestrebt hätte.

Doch da bewegen wir uns nun in einem sehr intellektuellen Bereich.

So ganz allgemein strebt der Zeitgeist immer mehr in Richtung lockerer Bindungen und die Zugehörigkeit zu Gruppen wird immer kurzweiliger. Konfliktbereitschaft nimmt immer weiter ab. Wenn's nicht mehr schön ist, zieht man weiter. Sucht die Bekanntschaft neuer Menschen/ neuer Gruppen. "Entweder XY oder ich gehe." Die Trennung wird leider immer häufiger als Druckmittel benutzt.

FALLS es völlig sauber läuft:
Die Verantwortlichkeit für eine Gruppe endet natürlich mit dem Austritt aus der Gruppe.
DANN geht es um die erlittene Zurückweisung.
NICHT um die Verantwortungslosigkeit des Anderen.
Das ist schon schlimm genug.
**********tarii Mann
3.378 Beiträge
*******ias:
Sauberer wäre gewesen, wenn Deine Partnerin das Bündnis ERST gekündigt und DANACH Verhandlungen bezüglich einer neuen Form von Partnerschaft angestrebt hätte.

Vermutlich hat sie sich auf eine ganz neue Art entdeckt. Ihr war das vorher nicht ganz bewusst. Verhandlungsbereit war sie trotzdem nicht. Bzw. ihre Vorstellung von Verhandlung, haben sich von meinen Vorstellungen von Verhandlung deutlich unterschieden. Bei ihr ging es um Angst (somit leider auch um Sicherheit gewinnen) bei mir um Konsens. Wenn ich mich mit Konsens beschäftige, ging es mir hier darum, ob die Übernahme von Verantwortung zu ihren Bedingungen für mich tragfähig gewesen wären. Es ist gut, wie es ist und ich werde es insgesamt lösen. Es gibt ja noch Gruppenmitglieder, mit denen der Vertrag nicht gekündigt wurde... Ces la vie.

DeltaSagittarii
*******ias Frau
4.429 Beiträge
Lieber DeltaSagittarii!

So wie Du das beschreibst, gab es dann wohl einfach keinen weiteren gemeinsamen Weg für euch.
Bedauerlich, traurig.

Im Nachhinein noch ein Gedankengang zu dem geschilderten "sauberen Weg":
Ohne den Versuch bestehende Abmachungen neu zu verhandeln, bevor man geht, weil es so halt nicht mehr passt, ist auch irgendwie herzlos. Und wenn sie erst das Bündnis kündigt und dann eine neue Form von Partnerschaft anstrebt, wirkt die Trennung auf den geliebten Menschen ebenso wie ein Druckmittel.

Insofern... ich finde, in dem von Dir beschriebenen Fall kommt man mit der Erörterung von Verantwortung einfach nicht weiter.


Ich wünsch Dir alles Gute!
Galinthias
****on Mann
16.257 Beiträge
Muster: Geschlechterrollen für authentisch halten
************************von Saranah:
Meist stellte sich im Laufe der Zeit heraus, dass die Männer
...
b) am Anfang "Strahlemänner" waren, "alles im Griff" hatten, "gerne tonangebend/ dominant" schienen, dies selbst von sich behaupteten und dabei sehr selbstsicher wirkten.

Und später stellte sich heraus, dass diese Männer nichts "im Griff" hatten und letztlich nur eine Show geliefert haben. Für mich sieht das Muster einfach aus: Der nachvollziehbare Wunsch nach Männern, die ihr Leben meistern, führte geradewegs zu Männern, die genau diese Sicherheit vorgaben. Und es wäre ja auch alles gut gewesen, wenn sie nicht nur so getan hätten als ob.

Hier trifft ein Wunsch auf genau die inhaltsgleiche Vorgabe der männlichen Geschlechterrolle (ein Mann hat alles im Griff und führt). Wenn ein Mann relativ deutlich äußert, dieser Rolle zu entsprechen, verrät er in meinen Augen damit gleichzeitig, dass er sein Verhalten und Selbstverständnis von einer gesellschaftlich vorgegebenen Rolle abhängig macht. Er also insoweit nicht autonom und authentisch ist, sondern angepasst. Angepasstheit und Mutterabhängikeit stehen in einem plausiblen Zusammenhang. Ebenso Angepasstheit und die unterentwickelten Möglichkeiten, selbstverantwortlich zu denken und zu handeln.

Männer, die betonen, "alles im Griff" zu haben, sind mir in meinem Leben tatsächlich meist als Rollenspieler aufgefallen. Diejenigen, die keine Show abliefern, kein strahlendes Bild aufbauen, ihre "Schwächen" und Unzulänglichkeiten ohne Scheu auf den Tisch legen, sind nach meiner Beobachtung ehrlicher, authentischer, realistischer. Und für eine interessierte Frau auch transparenter - es gibt nicht so leicht eine unliebsame Überraschung.
****nah Frau
1.749 Beiträge
Themenersteller 
Männer, die betonen, "alles im Griff" zu haben, sind mir in meinem Leben tatsächlich meist als Rollenspieler aufgefallen.

Genau das, lieber Trigon ist mir durch diesen Thread erst bewusst geworden und ich kann in Zukunft hinschauen und bemerken.

Wichtig an dieser Stelle ist für mich noch zu erwähnen, dass ich nicht möchte, dass er `unser beider Leben` managt und im Griff hat sondern einfach nur sein eigenes. Da wäre mir schon viel geholfen (gewesen).

Diejenigen, die keine Show abliefern, kein strahlendes Bild aufbauen, ihre "Schwächen" und Unzulänglichkeiten ohne Scheu auf den Tisch legen, sind nach meiner Beobachtung ehrlicher, authentischer, realistischer.

Absolut! Genau darauf werde ich achten! Nichts mehr wünsche ich mir. Denn DAS ist Kongruenz, Ehrlichkeit und wie du schon beschrieben hast: Authentizität.


DANKE wieder an dieser Stelle für euer aller Beiträge *herz*
*******ackt Mann
260 Beiträge
Welcome, Trigon! Wenn Du es etwas weiter spinnst,
kann es nahe liegend sein, dass durch die Einbindung von Frauen in wirtschaftliche Karriereprozesse (und eine Lei(d)tkultur, die ständig neue Starschweine spektakulär durchs Dorf treibt) die Wahrnehmungsfähigkeit für Authentizität, wie Du sie ansprichst, zunehmend untergraben wird :-).
(Übrigens gibt es in der Wirtschaftsliteratur der ...ersten Hälfte des 20.Jh., oder so, Hinweis darauf, dass das kalkuliert ist; die Quelle müsste ich mal erfragen.)

Wie sieht das Geschehen aus Sicht desjenigen aus, der eine Show veranstaltet um eine Frau für sich zu gewinnen, an sich zu binden, um dann mehr oder weniger bald mit ihr ein Desaster zu erleiden, weil ihm die Gestaltungsfähigkeit ausgeht und er ggf. für ihre Impulse unzugänglich ist?
Den treibt die blanke Not: Aus seiner Sicht wird dieses Gehabe erwartet und ein anderes Verhalten (was immer das sein könnte) von der Beworbenen als unattraktive Schwäche ...ignoriert. Der ungewisse Umgang mit Sofortbefriedigungswünschen tut dann ein Übriges. Also schaffen wir uns ein rauschhaftes Hochgefühl, das hoffentlich etwas anhält ...
Meine bescheidene Umschau legt nahe, dass die Ansprache und die Beziehungsgestaltung, die Jungs von ihren eigenen Eltern (und in TV-Serien) kennen lernen, zu diesem Verhaltensmuster beitragen.
Ich behaupte, dass bestimmte körperliche Merkmale in Verbindung mit einem halbwegs imposanten wirtschaftlichen Status, mehr oder weniger ausgesprochen, die Leitkriterien für Attraktivität sind. Wenn dann noch eine aufgesetzte Selbstsicherheit hinzu kommt ('Ich bin hier der Einzige, ähm, ach so, die Anderen sind gute Kumpel...'), stimmt das tönerne Selbstbild fürs Erste.
Ich bitte um Widerspruch :-).

Bliebe nachzutragen, dass die junge, verheiratete Mutter mit Migrationshintergrund, mit der ich jüngst bei einer Geburtstagsfeier ins Gespräch kam, einen persönlich wertschätzenden Austausch sehr zu würdigen weiß. Dass ich unsterblich verliebt sein kann, ohne jemals etwas von ihr zu wollen, verunsichert sie nicht. Manche Migrantinnen sind, höflich ausgedrückt, verwirrt über das Schauspiel, das hier im Herzen des Wohlstandes gegeben wird.
Die Globalisierung wird's regeln, wenn wir Beziehungskultur als Privatsache betrachten.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Wie sieht das Geschehen aus Sicht desjenigen aus, der eine Show veranstaltet um eine Frau für sich zu gewinnen, an sich zu binden, um dann mehr oder weniger bald mit ihr ein Desaster zu erleiden, weil ihm die Gestaltungsfähigkeit ausgeht und er ggf. für ihre Impulse unzugänglich ist?

Das Beispiel der TE ist vom Muster wohl das weit verbreitetste. Die Sinnfrage könnte man stellen, wenn die gegenseitige Einlassung aufeinander über die Anziehung eine bewusste Entscheidung wäre. Das geschieht aber unbewusst. Das Bewusste ist das was ein Mensch will und das Unbewusste, das was ein Mensch braucht.

Das Bewusste sucht meistens nach Glück Zufriedenheit und Erfüllung. Das Unbewusste sucht das Vertraute und meidet das Fremde. Das Tückische daran ist, das vertraut oder fremd keine Wertungen sind. Nicht selten suchen Frauen einen lieben, netten und sanften Mann und sie lassen sich letztendlich auf einen dominanten herrschsüchtigen Macho ein, der oft auch gewalttätig ist.

Nicht nur Frauen haben unbewusste Muster und Glaubenssätze. Auch Männer.
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