Sex und Strafe!
Sex im Freien - Was ist erlaubt? Kurzer Exkurs von mir
§ 183a StGB (Strafgesetzbuch)
Erregung öffentlichen Ärgernisses
Wer öffentlich sexuelle Handlungen vornimmt und dadurch absichtlich oder wissentlich ein Ärgernis erregt , wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in § 183 StGB mit Strafe bedroht ist.
Strafbar
Man erregt damit ein öffentliches Ärgernis - meint das Strafgesetzbuch. Also ist Sex in der Öffentlichkeit in Deutschland strafbar. Allerdings nur, wenn man angezeigt wird.
Es muss jemanden stören, der es gesehen hat und diese Person muss einen anzeigen. Dann kommt es zu einer Ermittlung. Sonst nicht.
Strafen
Für Sex in der Öffentlichkeit gibt es keine Haftstrafen, nur im Falle des § 183 StGB. Im schlimmsten Fall drohen Geldstrafen von einigen hundert Euro. Das können 100 Euro aber auch 500 Euro sein. Je nach monatlichem Einkommen und "Schwere" des Vergehens. Nicht selten werden solche Bußgelder für wohltätige Zwecke gespendet, also hat doch noch was gutes
Sex am offenen Fenster / auf dem Balkon
Auch hier gilt: Wenn es den Nachbarn stört und er es anzeigt, muss man mit einer Strafe rechnen.
Sex im Auto
Solange es nachts auf einem einsamen Parkplatz passiert, gibt’s kein Problem. Selbst abgedunkelte Scheiben oder verhängte Fenster am Caravan reichen aus. Grundsatz: Es sollten möglichst wenige Leute sehen können.
Sex am Tag, zum Beispiel auf dem Supermarktparkplatz, ist gefährlich. Hier hat man schon fast die Garantie auf eine Anzeige und dann einen "netten" Staatsanwalt.
Aber: Anzeige ist nicht gleich Strafe
Wer vorsichtig ist, geht in der Regel straffrei aus - selbst wenn man angezeigt wird. Grundsatz: Je weniger Leute zusehen können, desto besser.
Juristische Feinheiten: Immer dann, wenn andere Leute ahnen, was man tut, es aber nicht komplett sehen - dann bleibt man straffrei. Was heißt das? Am Strand zum Beispiel eine Decke drüber legen, ins Gebüsch verschwinden, generell verstecken. In solchen Fällen wird ein Staatsanwalt kaum handeln, selbst wenn man angezeigt wird.
Was garantiert nicht (mehr) strafbar ist!
Küssen in der Öffentlichkeit. Oder auch öffentliche Nacktheit. Wer nackt herum läuft, erregt damit kein öffentliches Ärgernis. Man kann sich auch mitten in einer belebten Fußgängerzone leidenschaftlich küssen. Sogar der Griff in den Schritt ist erlaubt - wenn die Hand nicht in der Hose verschwindet.
§ 183 StGB (Strafgesetzbuch)
Exhibitionistische Handlungen
Ein Mann , der eine andere Person durch eine exhibitionistische Handlung belästigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
1. Die Tat wird nur auf Antrag verfolgt, es sei denn, dass die Strafverfolgungsbehörde wegen des besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung ein Einschreiten von Amts wegen für geboten hält.
2. Das Gericht kann die Vollstreckung einer Freiheitsstrafe auch dann zur Bewährung aussetzen, wenn zu erwarten ist, dass der Täter erst nach einer längeren Heilbehandlung keine exhibitionistischen Handlungen mehr vornehmen wird .
3. Absatz 3 gilt auch, wenn ein Mann oder eine Frau wegen einer exhibitionistischen Handlung
(1). nach einer anderen Vorschrift, die im Höchstmaß Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe androht, oder
(2). nach § 174 StGB Abs. 2 Nr. 1 oder § 176 StGB Abs. 3 Nr. 1 bestraft wird .
GutN8 und Kuß
Max.