Merkwürdige Diskussion.
a. Abitur hat nichs, aber auch überhaupt nichts mit großer Intelligenz zu tun.
Das war auswendig Lernen und Prioritäten setzen. Gehe ich 4 Std. zum kicken oder lerne ich
3 Std. für Mathe. Wenn ich mir meinen Abi Jahrgang ansehe - ich würde sogar behaupten: 40% sind strunzdumm gewesen. Alles was man nicht zu lernen hatte, wurde nicht beachtet.
Und mal ganz ehrlich: Die Hälfte oder mehr davon habe ich binnen 2 Wochen nach Klausuren auch wieder vergessen.
b. Studium: Hier wirds mMn schon etwas spezieller. Es gibt Studiengänge (wie bspw. BWL/VWL - meine Richtung) da braucht man auch keine sonderliche Intelligenz. Das ist wieder büffeln, auswendig lernen und sich ins Thema reinfuchsen. Alles für nahezu jeden machbar. Der eine braucht länger, der andre etwas kürzer. Aber alles kein Hexenwerk.
Biologen/Chemiker etc. sind idR Menschen die auf diesem Gebiet Ihre Stärken haben. Dafür Defizite in anderen Bereichen.
Jura - Paradebeispiel für ein Studium mit vollkommen überzogenem Anspruchsdenken.
Was hat das mit Intelligenz zu tun?
Medizin - bedarf Sitzfleisch, ist viel zu lernen. Aber ganz ehrlich: Bei Interesse ist das auch machbar. Natürlich ist es etwas anderes als eine Handwerkslehre - das würde ich niemals in Abrede stellen.
Aber die Zeiten als man die "Götter in weiß" angebetet hat. Sorry, die sind doch vorbei.
Es sind Fachkräfte auf Ihrem Gebiet. Der/die eine besser, der/die andere schlechter.
Jetzt der wichtigste Punkt: SOZIALE Intelligenz!!!
Das ist das A und O. Alles andere ist Beiwerk. Jemand der sein Leben darauf ausrichtet, jeden Monate 15.000€ zu verdienen und dafür 12 Std./Tag arbeitet ist in meinen Augen arm dran.
Da ist das Ego so klein dass es mit beruflichem Erfolg gebauchpinselt werden muss.
Soziale Intelligenz zeigt sich in so vielen Bereichen: Was tue ich für die Umwelt/unsere Nachkommen, unsere Nachbarn, helfe ich Menschen/Tieren in Not. Zeige ich Empathie, stecke ich vllt. mal zurück um jemand anderem eine Chance zu ermöglichen. Interessiere ich mich für die Welt, die Politik, das Zeitgeschehen.
Ich hab schon so unendlich viele "Akademiker" gehört die auf dem Papier ja so unglaublich intelligent waren und dann Spüche rauskloppen wie: "Vegetarer essen meinem Essen das Essen weg", "Mein Auto fährt auch ohne Wald", "Ja, ich weiß das zu viel CO² nicht gut ist, fliege aber trotzdem jeden Monat zum shoppen nach NY". etc. etc.
Die Liste ist unendlich erweiterbar. Was hat das mit Intelligenz zu tun? Nichts! Überhaupt nichts.
Berufliche Qualifikationen sind Schall und Rauch - auf dem jeweiligen Gebiet wichtig, darüber hinaus einen Dreck wert.
Am Ende des Tages möchte ich eine Frau die sehr gerne beruflich erfolgreich sein kann, die aufgeht in dem was sie tut. Die aber dennoch Mensch ist. Ein Mensch mit dem ich lachen, kochen, reden und mich fallen lassen kann. Ich brauch keine Trulla die sich zu fein ist auch mal zu putzen, oder den Haushalt zu machen nur weil man das ja als erfolgreiche Business Frau nicht mehr macht. Das gilt ebenso für Männer!
Ich brauche einen Menschen mit Empathie, mit Leidenschaft, mit Mitgefühl und mit einem Ego das Raum lässt um mehr zu sehen als nur das "Ich und nach mir Sintflut". Da ist es mir vollkommen egal ob sie auf dem Papier eine Krankenschwester, Erzieherin, Anwältin, Ärztin, Pilotin, Putzfrau oder Einzelhandelskauffrau ist. Der MENSCH macht es aus.
Und das geht in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr flöten.
Gewinne maximieren, Profite generieren, das eigene Ego streicheln, Boni einfahren.
Tja, und dann wundern wenn man am Ende seelisch verkrüppelt in seinem schicken Haus an der Elbe sitzt und sich fragt: wozu das alles?