Ein paar Gedanken
Zu diesem Thema fallen mir diverse Umstände ein, die es - teils unabhängig vom Geschlecht - einem studierten Menschen schwer machen, den passenden Partner zu finden.
Studium und Karriere beanspruchen Zeit , viel Zeit. Regelmäßig hat man im Ergebnis dann auch einen Job, der einen weit mehr als von nine to five beschäftigt. Allein dieser zeitliche Faktor und die Energie, die derjenige da rein steckt, bedarf beim Partner sehr viel Verständnis. Dieses Verständnis findet sich in der Regel leichter, wenn der andere einen ähnlichen Bildungsweg hinter sich hat, da er oder sie einfach gleiche Erfahrungen gemacht hat.
Ein akademischer Abschluss ist jedenfalls ein Indiz dafür, dass derjenige auch etwas im Kopf hat. Natürlich ist das weder Voraussetzung für eine gute Allgemeinbildung, politisches und gesellschaftliches Interesse, noch für Intellekt. Um auf den Punkt zu kommen, wer davon einiges in sich vereint, sucht sich in der Regel - ob nun Akademiker oder nicht - auch einen Partner, der da ähnlich "ausgestattet" ist. Denn Unterhaltungen und angeregte Diskussionen sind einfach langweilig mit jemanden, der nichts zu sagen hat oder auf BILD-Niveau diskutiert.
Hinzu kommt, dass ein unterschiedlicher Intellekt aus meiner Sicht in einer Beziehung auf lange Sicht zum Problem wird. Wer sich intellektuell unterlegem fühlt, wird auf Dauer wenig glücklich sein und ggf. versuchen, dies auszugleichen, was zumeist unschön jedenfalls für den anderen Partner wird.
Ein letzter Aspekt. Frauen - hier beziehe ich das ausnahmsweise mal auf diese Geschlechtsverteilung - die beruflich erfolgreich sind, sich wohlmöglich noch in einer Männerdomäne behaupten, sind in der Regel sehr starke Frauen, teilweise auch noch dominant in der Beziehung. Für sie ist die Partnerfindung keineswegs einfach. Denn auch sie, suchen einen Mann, bei dem sie sich auch mal anlehnen können, der auch stark für sie ist, wo sie es selbst nicht immer sein müssen. Dazu musst er einen ausreichend dominanten Gegenpart in der Beziehung sein. Und natürlich muss ich Verständnis für die Konsequenzen haben, die ihre Karriere nun mal mit sich bringen.
Und um abschließend noch aus dem Nähkästchen zu plaudern, ich habe zwei Partner, keiner davon Akademiker, beide aber erfolgreich in ihrem Job. Beide halten mir den Rücken frei und respektieren meine Karriere. Ich schätze mich also glücklich, trotz der geschilderten Aspekte den bzw. die passenden Partner gefunden zu haben. Aber leicht war es gewiss nicht.