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DEEP RED im Catonium, Hamburg

DEEP RED im Catonium, Hamburg
Wir waren gestern zum ersten Mal im Catonium zur Deep Red Party und weil's ein cooler Abend war, wollte ich Bericht erstatten.

Die Beschreibung der Party am 19.01. lautete:

"Herrschen, Feuer, Blut, dass alles sind Attribute, denen man die Farbe Rot zuordnet, auch die erotisierende und Energie spendende Wirkung der Farbe Rot ist hinlänglich bekannt; wir wollen eine Nacht mit euch feiern und das Motto Rot in Szene setzen und machen die damit verbundenen Signale und Gefühle zum Mittelpunkt eures Treibens. Alles soll rot sein und wir sind gespannt, was ihr euch dazu einfallen lasst. Wir werden euch jedenfalls mit entsprechenden Licht- und Videoinstallationen, einer pikanten Stärkung, einem Dessert und kreativen Cocktail-Varianten verwöhnen. Und natürlich gibt es einen Kir zur Begrüßung…."

Soweit so gut. Wir waren von der Idee sehr begeistert, schon weil ich die Farbe rot so liebe und ein wunderschönes, rotes Kleidungsstück besitze aber viel zu selten Gelegenheit habe, es zu tragen. Von Beschreibungen und Berichten und nicht zuletzt dem Hinweis auf die "Doorbitch" voreingenommen, gingen wir davon aus, uns auch extra viel Mühe geben zu müssen, was das Outfit anbelangt und waren beide (!) Schuhe kaufen *g* und haben uns noch gedanklich gestresst, ob Chefs Gürtel wohl als "Kleidungsstück" gelten würde.

"Dresscode: Alles Rot! Lack, Leder, Latex, Abendgarderobe, Anzug, Uniform, Dessous, Fantasy, etc."

Fertig ausgestattet in rot sind wir mit der S21 angereist und haben in der Bahn einen anderen Partygänger an seiner roten Latexhose erkannt und gehofft, wir könnten ihm dann vertrauensvoll einfach folgen. Er wusste den Weg aber offensichtlich auch nicht. Wir haben das Catonium zwar gefunden, aber besonders einfach war es wirklich nicht, ein Schild wäre schon SEHR hilfreich irgendwo in der Nähe des Bosch-Gebäudes, auch weil die Wegbeschreibung auf der Homepage irgendwie mehr verwirrt als erklärt.

Besonders voll war es weder auf dem Parkplatz noch an der Garderobe, also genügend Raum und Zeit um den ganzen Jackentaschenkram in aller Ruhe für 1 Euro loszuwerden. Eintritt haben wir um 0:00 noch die vollen 25 Euro bezahlt und dafür folgendes versprochen bekommen:

"Begrüßungs-Kir (Sekt mit Cassis)
Licht- und Videoinstallationen
Norwegische Tomatensuppe (mit und ohne Shrimps, je nach Gusto)
Dessert
Walk Acts
Musik: Soul, tanzbare Musik"

Den Begrüßungssekt haben wir mitgenommen, Sekt ist immer toll und verleiht Flügel. Ich war sowieso schon etwas betrunken und hatte mir in meinem Komplementierungszwang auch meine Zähne mit rotem Wein eingefärbt, daher hielt sich meine Aufregung ob unseres ersten "Clubbesuchs" in Grenzen und ich war recht relaxt. Die sogenannte "Red Hall", der Eingangsbereich des Catoniums wirkt auch ziemlich gut, man steht gleich so mittendrin und sieht auf einen Blick die Bar, den Weg nach oben, den Dancefloor usw. also sehr schön übersichtlich.
Äußerst blöd und fast schon unverschämt finde ich, dass es kein Rauchverbot dort gibt (also in den Einzelräumen schon, aber nicht in der Redhall und dort befindet sich die Tanzfläche - für mich der wichtigste Ort für ein Rauchverbot!)

Leider war nicht besonders viel los (bzw. wir haben noch keine Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Events dort, hätten aber wesentlich mehr Andrang erwartet). Die meisten der Gäste scharten sich an der Bar bzw. an den großen Holztischen mit den riesigen Stühlen, die mir persönlich überhaupt nicht gefallen haben - kam mir vor wie in eine Zwergin in einem Märchen. Besonders unangenehm war mir die Tatsache, dass die Tanzfläche komplett L-E-E-R war und damit meine ich auch leer (und das um Mitternacht!). Die Musik war zu dem Zeitpunkt ganz okeeeee - dancefloor, teils Charts, Britney, Kylie und so weiter.

Um ehrlich zu sein war ich vom Publikum erst mal enttäuscht. In meiner Naiivität hatte ich eine rote, pulsierende Menschenmenge erwartet, tanzende Körper und tolle Outfits. Statt dessen kam es mir so vor, wie ich mir BDSM-single.de-Stammtische immer vorgestellt hatte. Die Frauen hatten eben ihre roten Dessous an, die Männer waren teilweise überhaupt nicht in rot. Viele schienen sich zu kennen und in der Gegend rumzuhocken, wie man eben Samstags in seiner Eckkneipe rumhockt, nur dass sie eben nackt oder halbnackt waren. Und warum waren alle nur so tanzfaul??

Wir haben uns erstmal umgesehen und sind mit unserem Sekt ziellos durch die Gegend geschlendert und dann ziemlich schnell ganz nach oben gelangt an die wirklich grandiose Empore, von der aus man einen genialen Blick auf die - leere - Tanzfläche hatte. Ich hab diesen Anblick nicht besonders lange ertragen können und hab Chef den Spaß gegönnt, mich mal aus der Vogelperspektive tanzen sehen zu können. Meinem Tanzengagement haben sich dann 2, 3 weitere Personen angeschlossen. Die Musik wurde aber auch zunehmend schlechter. Und es war kein Soul und stellenweise auch nicht tanzbar. Der/die DJ war echt nett und hat sich auch auf meine Bitte hin bemüht, aber irgendwie hat das nicht geklappt. Ich kann ja echt auf vieles tanzen, aber gegen Ende wurde es immer mehr schlechter Dorf-Disko-Techno und ging wirklich G-A-R nicht. Ich fand das wirklich schade - ein wenig nette Housebeets, Minimal, Soul&Funk oder meinetwegen auch Dancefloorchartmusik wären cool gewesen.

Walk Acts... was ist das oder was hätte es sein sollen? Von 0 bis 5 Uhr haben jedenfalls keine statt gefunden oder wir haben sie verpasst.
Die "Lichtinstallation" - ja, Licht eben.
Die "Videoinstallation" hat uns sehr amüsiert. Zwischen ungefähr 15 wechselnden Bildern gefesselter Frauen, die mit einem Beamer an eine Wand geworfen wurden und wie eine Dia-Show wirkten, schlich sich doch tatsächlich - auf der roten Party! - immer wieder eine No-Signal-Bluescreen... sehr anregend, wirklich. Hätten die Betreiber einschlägige Künstlerprofile auf Joyclub durchforstet, hätten sie jedenfalls wesentlich ansprechenderes Bildmaterial gefunden, so wirkte das ganze wie kurz vor 20:00 Uhr eine BDSM-Powerpointpräsentation ergoogelt...

Von der Tomatensuppe haben wir spät Angekommenen noch ein Tellerchen herauskratzen können, die war wirklich sehr lecker - das Dessert haben wir nicht probiert.

Die Getränkepreise sind happig. Wäre OK, wäre nicht auch der Eintritt so hoch. Mich hat das schon etwas geärgert - im Endeffekt hat es nicht weh getan, weil der Abend aus anderen Gründen für uns sehr schön und aufregend wurde und die ganze Inneneinrichtung wirklich cool ist, aber allein die "Party" an sich war das Geld wirklich nicht wert. Die "The Fabulous" Veranstaltungen zb kosten auch nur 12 Euro Eintritt und dann frage ich mich, weshalb diese RedParty doppelt so teuer war. Mir ist nicht ganz klar, warum die Eintrittspreise sich nicht - zunächst! - an der Beliebtheit der Parties orientieren oder es Specials gibt, Ermässigungen für Arme, Studenten, Spätkommer (und offensichtlich ist 0:00 schon spät, denn gegen 3 war es ja schon wieder merklich leerer).

So, um der Sache gerecht zu werden möchte ich meinen Bericht jetzt aber äußerst positiv zu Ende bringen:
Der Abend hat uns unglaublich viel Spaß gemacht. Die Atmosphäre war sehr entspannt - fast schon langweilig entspannt - also für "Anfänger" genau das richtige. Auch wenn ich es fast schon als Kränkung empfunden habe, dass sich kein einziger Mann angeschickt hat, sich mir auf der Tanzfläche zu nähern, war auch das in anderer Hinsicht wirklich sehr relaxt. Ich hatte dadurch die Chance mich vorbehaltlos gehen zu lassen - im Sinne von "tun zu können, was ich will, ohne auch nur einen doofen Blick dafür zu ernten". Die Leute dort waren vielleicht alle nicht mein Fall, dafür aber durchweg freundlich, unaufdringlich und entspannt. Zuschauen und zuschauen lassen erschien überall erwünscht. Dass es so leer war im Catonium hatte sicher auch sein Gutes, konnten wir uns doch ohne Druck in aller Seelenruhe umsehen und alles ausprobieren - was wir auch echt ausgenutzt haben. *g* Und dabei ist als besonders anzumerken, dass man von allen möglichen Standorten Einblicke in verschiedenste Räume hat - wirklich toll.

Nicht zuletzt - und neben Sekt & Wein - war eben auch genau diese Atmosphäre ausschlaggebend dafür, dass ich mich so frei dort gefühlt habe und bewegen konnte. Auch wenn Chef mal wieder Dinge mit mir angestellt hat, die mir heute die Schamesröte ins Gesicht treiben, hat es mich unglaublich geil gemacht, dabei beobachtet zu werden. Ein besonderer Dank an dieser Stelle gilt unserem amüsierten Beobachter - er wird wissen dass er gemeint ist, sollte er das lesen - seine Blicke verursachen heute Kribbeln in meinem Bauch, oder um es in seinen Worten auszudrücken: "Das war wirklich ganz wunderbar!"

Und das gilt für uns für den ganzen Abend.

*g*
***ko Mann
126 Beiträge
danke für die tolle beschreibung und eure einschätzung... *g*
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