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Begrifflichkeiten

@PumpsSandra
Es gibt hier keinen Grund zu "schreien" - spich nur Großschreibung und ggf. Fettschrift. Man sollte alle Themen entspannt angehen, nur so kann man ihnen gerecht werden.
******s_B Mann
1 Beitrag
Frau oder Mann / Mann oder Fraau, wer weiß das so genau?
Hallo,
ich bin ein Mann.
Wen geht etwas an, was ich in der Hose habe? Doch nur die/der, die/der mich nackt sieht.
Ich bin mir meines Lebens sehr bewußt und werde es weder verdrängen noch vergessen.
Genau so wie ich bin, bin ich richtig.
Ja, und auf die Frage wann sag ich, das ich ein Bonus Hole habe .... da gibt es wohl eher kein Rezeptvorschlag. Ist wohl wie so vieles Situationsabhängig.
Ich bin als erstes ein Mensch
Ich bin in erster Linie ein Mensch....habe eine weibliche Seite die auch immer mehr heraus will...ich bin ein Transvestit mit Transsexuelle tendenzen
*****gan
167 Beiträge
Ein kleines Lexikon (Vorsicht langer Post)
Hier versuche ich es mal mit einigen Erklärungsversuche, welche so in der internationalen queer-feministischen Szene üblich sind, daher sind viele der Begriffe aus dem Englischen übernommen. Vielleicht kann es ja einigen Menschen hier helfen, die Schwierigkeiten haben sich in den Begrifflichkeiten nicht zu verirren *g* Ich würde es mir auch sehr wünschen, dass das Joyclub Magazin die ganze Transgender Thematik mal anspricht, denn mehr Visibility ist der erste Schritt zu mehr Akzeptanz!
Natürlich sind wir in erster Linie alle Menschen, und in einer idealen Welt sollte niemals zwischen Trans/Cis unterschieden werden müssen. Solange wir aber nicht alle diesselben Rechte haben, ist es wichtig sich mit den geläufigen Begriffen ein wenig zu beschäftigen, damit wir uns auch von derselben Basis aus unterhalten können.

Die Basics:

Geschlecht: Ist zu unterscheiden in Gender (=Geschlechtsidentität, soziales/gefühltes Geschlecht) und Sex (=Genitalien). Für Gender gibt es die traditionell binären Optionen "Männlich" & "Weiblich", sowie tausende weitere, welche der Übersichtlichkeit unter "Nichtbinär" (=nonbinary) zusammengefasst werden können. Als Optionen für Geschlechtsteile kennen die meisten wohl jeweils ein "männliches" und ein "weibliches" Modell, statistisch gesehen kommt aber 1 von 1000 Menschen als "Intersex" auf die Welt, womit jede Konstellation bezeichnet wird, welche biologisch/chromosomal weder "männlich" noch "weiblich" ist. Menschen, welche eine Hormontherapie oder Operationen an ihren Geschlechtsteilen unternommen haben, haben auch nochmal ganz individuelle Konfigurationen.

Geschlecht identifizieren: Ist, was auch immer transphobe Menschen behaupten, Außenstehenden nicht möglich. Will man das Geschlecht/die bevorzugten Pronomen einer Person wissen, sollte man sie einfach direkt Fragen. So verhindert man, dass man die Person mit falschem Gender/Pronomen anspricht und somit verletzt (=Misgendering, kann für viele triggernd sein.) Bei unbekanntem Geschlecht gibt es viele Möglichkeiten, eine falsche Geschlechtszuweisung zu vermeiden! Mit inkludierenden Schreibweisen, neutralen Begriffen oder der Vermeidung von geschlechtszuweisenden Begriffen. Beispiel: "Er_Sie geht zum Supermarkt. Das engagierte Vereinsmitglied wird von der Person an der Kasse bedient." (Und ja, auch Cisgender Menschen haben Probleme damit, misgendert zu werden. Passiert oft bei Menschen, welche sich nicht-heteronormativ kleiden. IRL hab ich es miterlebt bei Butch-Frauen oder generell kurzhaarigen Frauen, Kindern die weder pink noch blau tragen, und langhaarigen Männern).

Cisgender: Menschen, welche sich dem Geschlecht, dass ihnen von Ärzten/Eltern bei der Geburt zugeordnet wurde, zugehörig fühlen.

Transgender: Menschen, welche sich dem Geschlecht, dass ihnen von Ärzten/Eltern bei der Geburt zugeordnet wurde, NICHT zugehörig fühlen.

LGBT: Auch LSBT, LSBTI, LGBTIQ etc. Abkürzung für die Gesamtheit aus Lesbischen, Schwulen (Gay), Bisexuellen und Transgender Menschen, sowie allen weiteren Identitäten, welche aus dem cis-heteronomativen Konzept rausfallen (=queer). Weitere Mitglieder der Queeren Community, deren Buchstaben in der Abkürzung manchmal ergänzt werden stehen für: Intersexuelle, Queere, Asexuelle/Aromantische, Pan/Polysexuelle/Polygame und viele weitere Menschen.

In Bedeutung gewandelte Begriffe

Queer: War einmal eine Beleidigung gegen Homosexuelle. Wurde zurückerobert als Überbegriff für alle Mitglieder der LGBT-Community. Von vielen bevorzugt gegenüber der Abkürzung LGBT, damit man sich nicht streitet welche Buchstaben alle aufgelistet werden sollten *g* .

Transsexuell: War einmal der geläufige Begriff für Transgender Menschen. Der 'sexuell'-Teil des Wortes kommt dabei von den Geschlechtsteilen. Das deutschen Transsexuellengesetz (TSG), verbat es lange Zeit, Menschen ohne 'Geschlechtsumwandelnde' Operationen, ihr Geschlecht in den Papieren zu ändern. Der Begriff 'Transsexuell' wird von vielen als beleidigend angesehen und daher auch nur noch selten verwendet, da er sowohl impliziert, dass alle Transgender sich genital operieren lassen, als auch durch den 'sexuell'-Wortteil zu viel Verwirrung führt, da man dabei gleich an eine Sexualität denkt. Es kann sich also gerne jemand selbst als Transsexuell identifizieren! Um niemanden zu verletzen, sollte man aber bei der Beschreibung von Anderen auf diesen Begriff verzichten.

Hermaphrodit: War einmal der geläufige Begriff für Intersexuelle. Wird von manchen als beleidigend angesehen, andere versuchen ihn zurück zu erobern. Besser vermeiden, es sei denn das Gegenüber wünscht sich diesen Begriff explizit.

Auszug möglicher Transidentitäten

Transmann: Transgender Mensch, welcher sich als männlich identifiziert. Manchmal sieht man hierfür auch Begriffe wie FtM/FzM (female to male/ Frau zu Mann), dies exkludiert aber Transmänner, denen nicht unbedingt 'weiblich' bei der Geburt zugewiesen wurden. Beliebt sind auch Umschreibungen wie 'Man of Trans Experience', 'masculine Transgender/Transperson' oder Trans*Mann. Manche Transmänner nehmen Testosteron, manche lassen sich Teile ihres Körpers operieren, aber nicht alle.

Transfrau: Analog zu Transmann.

Nonbinary: Zu deutsch Nichtbinär (als Abkürzung enby oder nibi) Hier gibt es etliche Subkategorien, die alle etwas ganz Eigenes beschreiben. Viele Nonbinaries finden auch nie einen Begriff, der 100% passt, oder schöpfen ihren Eigenen. Es gibt nonbinary Identitäten, die Kombinationen aus Binären Identitäten sind, sowie welche die ganz außerhalb des binären Systems definiert werden. Bekanntere Formen sind: Genderqueer (wörtlich übersetzt Anders-geschlechtlich), Androgyn ( zwischen männlich und weiblich), Genderfluid (zwischen Geschlechtern wechselnd, Prominente Beispiele Miley Cyrus und Ruby Rose), Bigender (zu gleichen Teil zweigeschlechtlich, zb. männlich und weiblich, Beispiel Sailor Uranus bei Sailor Moon), Agender (geschlechtlos) und Third Gender (drittes Geschlecht).

Transvestit: Menschen, welche zeitweise in die Rolle eines anderen Geschlechts schlüpfen, meist zur Unterhaltung (Drag Queens & Drag Kings) oder als sexuelle Vorliebe. Nicht zu Verwechseln mit Transgender! Damenwäscheträger ( idR. Männer, welche zur sexuellen Erregung 'typisch feminine' Dessous tragen) sowie Crossdresser ( Menschen, welche aus verschiedensten Gründen 'typische' Kleidung eines anderen Geschlechts tragen) können, aber müssen nicht zwangsläufig, Teil dieser Gruppe sein.

Shemales/Dickgirls etc.: In Pornos geläufige Begriffe für (Trans)-Frauen mit Penis. Kann sicherlich nach Absprache für Dirty-Talk verwendet werden, aber bitte niemals im normalen Gespräch mit einer Transperson. Auch 'Transe' und 'Tunte' werden weitläufig als Beleidigungen interpretiert!

Trans und Sexualität: Genau wie bei Cismenschen, ist Sexualität vom Geschlecht unabhängig. Transpersonen können homo-, hetero-, bi-, pan-, asexuell und vieles mehr sein. IdR. geht man davon aus, dass zB. eine Transfrau, die sich als homosexuell identifiziert, auf Frauen steht und eine somit lesbisch ist, unabhängig davon wie ihre Genitalien-Konstellation ausgeprägt ist. Sexualität geht vom Gender einer anderen Person aus!

---------------

Nachdem nun einige Begriffe vielleicht klarer geworden sind, ist es nochmal wichtig zu betonen, dass niemand sich in Schubladen stecken MUSS. Diese Definitionen dienen lediglich dazu, einen Austausch zu vereinfachen. Wer sich mit keinem Begriff identifizieren kann, ist nicht gezwungen ihn zu benutzen.

Have a nice day <3
*****cat Paar
43.252 Beiträge
*****gan:
Nachdem nun einige Begriffe vielleicht klarer geworden sind, ist es nochmal wichtig zu betonen, dass niemand sich in Schubladen stecken MUSS. Diese Definitionen dienen lediglich dazu, einen Austausch zu vereinfachen. Wer sich mit keinem Begriff identifizieren kann, ist nicht gezwungen ihn zu benutzen.

....mag sein...aber hier gehts ja auch vor allem darum:

Wie bezeichnet Ihr Euch selbst?

Wie empfindet Ihr diese Begriffe?
Welcher ist für Euch der annehmbarste?


*blume*

Liebe Grüße,
wolfscat <<< per Definition "cis" *zwinker*
JOY-Team
*****gan
167 Beiträge
Wie bezeichnet Ihr Euch selbst?

Wie empfindet Ihr diese Begriffe?
Welcher ist für Euch der annehmbarste?

Nachdem Begriffe erklärt wurden ist es vielleicht einfacher *g*

Ich identifiziere als Transgender, Nonbinary, Genderqueer und allgemein queere Person.
Geschlechtlich weder männlich noch weiblich.
An manchen Tagen mag ich mich aus Spaß als männlich oder weiblich geben, aber das hat dann eher einen Crossdressing-Faktor, ein Rollenspiel.
Im Alltag aber möglichst androgyn in Kleidungsstil und Verhalten. Gender-Nonconforming.

*wink*
*******nna Frau
216 Beiträge
Themenersteller 
Deutungshoheit?
Hallo Kerrigan,

An einigen Stellen muss ich dir entschieden widersprechen!
Und ich frage mich woher du deine Deutungshoheit nimmst um hier Begrifflichkeiten festzulegen.
Da du ja nach eigener Aussage irgendwie nach Lust und Laune mal so, mal anders durch die Welt gehst, (was ich dir gerne zugestehe) bist du in einer komplett anderen Situation wie ich.
Ich sehe mich als klassisch transsexuell. Ich habe meine Transition abgeschlossen und bin nun eine komplette Frau.
So waren für mich beide Aspekte, die du ganz oben richtig definierst, also Gender, der soziale Rollenwechsel, und Sexus die passende Körperlichkeit mit geschlechtsangleichender OP wichtig.

Nun versuchst du unter Transgender beides einzusortieren.

Die, die nur den sozialen Wechsel benötigen sind Transgender.

Aber sehr viele, die beides benötigen sehen sich nicht als Transgender, und wollen nicht als solche angesprochen und verwechselt werden! Sie sind transsexuell, oder um es medizinisch moderner auszudrücken sie leiden an NGS, dem
Neuro-Genitalen Syndrom.

Auch der queere Sprachgebrauch, indem man überall die Vorsilbe Trans gebraucht ist sehr kritisch zu hinterfragen.
Transfrau... was soll das? Damit mache ich doch sofort klar, dass was nicht stimmt, dass ich nicht wirklich Frau bin.
Und bei genauer Betrachtung ist sogar so, dass die Eigenschaft, oder das Leiden vor dem Menschen steht!
Das würde solch unwürdigen Wort-Kreationen wie Krebsmensch, Glatzenmensch, usw. entsprechen.
Also ich bin eine Frau, und falls es die Situation erfordert stehe ich zu meiner transsexuellen Vergangenheit!

Und um deiner Frage nach meiner Deutungshoheit vorzubeugen, ich bin Mitglied beim VTSM, Beauftragte für Baden-Württemberg, Mitglied bei ATME und Mitautorin der Stuttgarter Erklärung, und Globale Moderatorin bei Trans-Eltern.

LG Tilly Anna
******169 Mann
330 Beiträge
Identität oder.......
FETISCH?
Ich hatte als jugendlicher an der Fasnacht immer den Drang als Frau zu gehen, es reizte mich in die Rolle des andern Geschlecht zu schlüpfen, hatte aber nie einen Gedanken an Sex mit dem männlichen Geschlecht.
Mittlerweile bin ich in meinem Sexualleben so weit, dass ich mich gerne penetrieren lasse, aber nicht bi bin. Ich musste viel in Erfahrung bringen respektive lesen bis ich gemerkt habe wie und was ich bin.
Darum lasst euch nicht ein Wort aufdrücken zb. "Krank wie der sich anzieht ....", usw. Jeder ist so, wie er sich im Moment fühlt, soll das erleben dürfen was er im Moment will, wenn er sich selbst und andern keinen Schaden zufügt.
Wenn sich einer mit dem andern Geschlecht identifiziert, ist es für einen andern ein Fetisch - was solls........
Liebe Grüsse
Andy
So ich falle hier wohl etwas aus den Rahmen der vorgegebenen Begrifflichkeiten. Ich bin körperlich intersexuell - inter heißt übersetzt zwischen und sexuell übersetzt (körperliches) Geschlecht, gender wäre da ja das Gegenteil also geistiges Geschlecht. Heut zu tage nennt man es ja auch eher DSD.

Eigentlich finde ich eie Begrifflichkeiten sehr hinderlich. In letzter zeit sind viele Begriffe verwaschen worden. Durch das Internet und bestimmte Plattformen. Meinerseits finde ich das zu viele Begriffe gibt. Jeder versucht es anders zu Beschreiben, sich abzugrenzen von anderen um nicht den Stempel abzubekommen bzw. es irgendwie mitzuteilen nicht anders zu sein - naja aber immer darauf zu beharren ich bin dies oder das führt auch dazu sich von den Rest abzugrenzen auch von Cis Menschen. Weil die verwirrt man durch dies noch mehr. wenn mich jemand fragt privat was ich nun bin Frau oder Mann: "Ich bin körperlich nicht mann und auch nicht Frau, Geistig bin ich Frau - sozial wie ich auf dich wirke musst du entscheiden, nicht jede Frau wirkt Fraulich. "
Meiner Meinung nach sollte man Weg von Vereinfachungen. Auch bei Cis Menschen. Es wäre so einfacher wenn jeder offen in einem Satz sagt was er ist. Und keine Trennung von Toiletten oder Modehäuser. Eigentlich ist jeder ein Mensch und Geschlecht ist ein Spektrum.


In jeden Menschen stecken beide Geschlechter drin (DNA, Gefühl, Hormonel, Gehirn etc pp) - die frage ist nur wie jeder einzelne_r damit umgeht. Lass uns alle einfach Menschen sein ok?
Ich bin einfach ein Mann, der gerne trägt was ihm gefällt - und drauf pfeifft ob das gerade "gender-correct" oder vielleicht nur "metrosexuell" ist oder sonst einem Klischee entspricht. Und dabei fühle ich mich total wohl in meinem gefühlten männlichen Geschlecht, bis auf das engstirnige und öde Modediktat.
Vielleicht sollte man erst mal versuchen diese ganze Thematik nicht sofort auf das sexuelle zu reduzieren, was leider all zu oft gemacht wird. Wenn sich ein Mann mehr als Frau fühlt, ist das genauso in Ordnung, als wenn sich eine Frau mehr als Mann fühlt. Damit kann man umgehen und vor allen Dingen eingehen ohne das gleich auf "klassische" Geschlechterrollen zu prägen. Es sind alles Menschen, denen man auf Augenhöhe begegnen sollte ohne gleich eigene Begriffe dafür zu erfinden. Wenn ein Mann im Kleid vor mir steht, sag ich erst mal "Hallo" und nicht "Was bist Du?"
Ich hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, weil ich offen zugeben muss, dass mich auch nicht alles interessiert, aber mir kam der Gedanke: Warum eigentlich das Komplizierte in einem Begriff zusammenfassen? Ein "Tisch" ist die Bezeichnung für ein Möbelstück aus unterschiedlich möglichem Material mit vier Beinen und einer Tischplatte drauf, aus der kurzen Bezeichnung "Tisch" liest man aber keine weiteren Eigenschaften wie Material, Farbe, Beschaffenheit, Schnörkel, etc., weil es in aller Regel etwas Komplexeres ist als ne Platte auf vier Füßen.

Genauso komplex ist dieser ganze "Trans"-Kram. Wer sich nicht mit einem Begriff umschließen will, der in seiner Einfachheit alle anderen Komplexitäten und Facetten ausblendet, der muss zu einer Erklärung statt einer Bezeichnung oder eines Begriffs greifen.
*******yofC Mann
3 Beiträge
Also mir sind die Begrifflichkeiten herzlich egal.

Ich definiere mich als Bigender, nehme mich phasenweise als Frau oder Mann wahr (Selbstwahrnehmung würde ich nochmals gegenüber Fühlen differenzieren, ist aber vielleicht Sprachfetischismus). Mir ist es zu mühsam, das jedesmal zu erklären. Ich kann über "Transe" als Bezeichnung lächeln weil ich nicht automatisch eine (negative) Bewertung damit verbinde sondern es ganz überwiegend einer Unwissenheit meines Gegenübers zuschreibe.

Viel schlimmer finde ich es, dass ich gerade wegen der wechselnden Phasen praktisch keine Möglichkeit habe, mich z.B. am Arbeitsplatz wahrnehmungsgemäß zu bewegen oder mein "passendes" Geschlecht in den Perso eintragen können zu lassen. Selbst hier im JC blieb mir dann lediglich "Transvestit" als Option. Und bei Clubbesuchen muss ich mich als Mann anmelden obwohl ich nie auf die Idee käme, als Mann dort hinzugehen.

Liebe Tilly-Anna, ich kenne viele Transvestiten. Deine Äußerungen hierzu finde ich schon sehr grenzwertig ("Das kann ein Transvestit sein, also ein Mann, der ab und zu, eher als Fetisch in die Frauenrolle schlüpft.") Du nimmst zurecht in Anspruch, nicht fälschlich in irgendeine Schublade gesteckt zu werden. Transvestiten solltest du deshalb auch nicht in die Schublade des "Transvestitischen Fetischismus" stecken. Transvestiten zeichnet gerade aus, dass das Tragen von "gegengeschlechtlicher" Kleidung KEIN Fetisch ist.
"Drittes Geschlecht"
Hi @******its !

Ich nenne mich selbst "transgender", weil "das Kind ja einen Namen haben muß" und dieser allgemeine Oberbegriff noch am besten passt - oder eher: am wenigsten daneben ist. Ich fühle mich nicht - mehr - als "Mann", will kein Mann mehr sein und nicht mehr als Mann "in Anspruch genommen werden" - aber "Frau" will ich auch nicht werden; weil "Frau": das ist für mich (!) einfach nur "dieselbe Scheisse in Grün".

Ich bin wohl ein Angehöriger des "dritten Geschlechts" im engeren Sinne des Wortes. Dieses "Dritte Geschlecht" liegt für mich nicht auf einer eindimensionalen Strecke zwischen den Endpolen "Mann" und "Frau", sondern wird durch einen "dritten" Punkt ausserhalb dieser Strecke definiert, wodurch diese "Strecke" zwischen Mann und Frau zu einem "Dreieck" wird. Ich glaube, daß sich die "wahre" Identität eines Menschen eben nicht auf dieser einen Strecke zwischen den Polen "Mann" und "Frau" finden lässt, sondern vielmehr in dieser Dreiecksfläche zwischen "Mann", "Frau" und jenem "Dritten Geschlecht", für das es in unserer Kultur tatsächlich kein (Rollen-)Muster gibt, zumindest keines, das allgemein anerkannt wäre. Freilich dürfte die Mehrzahl der Menschen so nahe an einem der Eckpunkte "Mann" und "Frau" zu finden sein, daß es ihnen selbst und ihrem Mitmenschen im allgemeinen leicht fällt, sich bzw. sie als "Mann" oder "Frau" zu identifizieren. Auch sehr viele Transgender haben offenbar kein Problem damit, sich eindeutig in den Ecken "Mann" und "Frau" häuslich niederzulassen und einzurichten, was ihnen sehr vergönnt sei ! Aber es gibt eben auch noch andere ... "tertium datur!"

Ishta hat hier geschrieben, daß für ihn als Lakota-Sioux ein solches kulturelles Muster besteht - das liest man gerne ! (Von den indianischen Kulturen weiß ich ja garnix, eine meiner zahllosen Bildunglücken.) Auch in der Hinduistischen Kultur gibt es ein solches, eher spirtuelles Muster und aus Südamerika sind die "Travestis" bekannt, die ihrerseits zum Muster der abendländischen "Transe" geworden sind. Dieses Muster ist indessen stark sexualisiert. "Transen" oder "shemales" haben gefälligst Pornos zu machen und sich zu prostituieren ... pffft.

Im abendländischen Kulturraum habe ich nur ein einziges solches Muster auffinden können, nämlich in der klassischen römischen Antike in der allegorischen Figur des "Bacchus" - allerdings erfasst dieses Muster nur biologische Männer, eine Entsprechung für "Bio-Frauen" habe ich (noch) nicht gefunden. Bacchus wurde in späteren Zeiten auf den "Gott des Weines" reduziert und auch spätere künstlerische Darstellungen sind darauf fokussiert. Ich möchte dazu einladen, mal nach aniken Bacchus-Darstellungen in Statuen und auf Fresken zu googlen ... aber die klassische Antike ist schließlich schon seit 1.800 Jahren vorbei und auch wenn sie in sexueller Hinsicht noch sehr viel freizügiger gewesen war, als die Gesellschaft heute - sie hatte auch sehr, sehr viele rabenschwarze und blutigrote Seiten ... als Vorbild kann man sie heutezutage wohl nicht so ohne weiteres ansehen. Daß "Frau" kulturell absolut unterrepräsentiert war in der extrem patriarchalischen Antike ist nur ein Beispiel und ein noch sehr harmloses.

Eben weil es kein anerkanntes kulturelles Muster gibt, gibt es auch keine allgemeine anerkannte Terminologie für diese Phänomene.

Das Problem liegt für mich eher darin, daß sehr unterschiedliche Milieus, die miteinander kaum in Kontakt stehen, mit all diesen unterschiedlichen Begriffen ganz unterschiedliche Erwartungshaltungen verbinden. Unlängst habe ich mich zB in einem camsex-Portal als "transsexuell" angemeldet - und bin prompt angefurzt worden, was das solle ? Keine Damenwäsche, keine Frauensachen, nicht einmal geschminkt !? Unter "transsexuell" versteht man in diesen Kreisen schlicht: "TV/TS/shemale" - die Transe aus dem Pornofilm eben. Nunja ... hab ich mich eben als "Mann" angemeldet ... pfffft. Das ist nicht so wichtig für mich.

Vielleicht wäre ich - ich bin sehr stark sexualisiert, viele werden mich hypersexuell nennen - so eine Transe geworden, hätte mich prostituiert und Pornos gedreht, wenn mein coming-out schon in der Jugend erfolgt wäre ... aber heute, mit 50 Jahren, da ist dieser Zug eh abgefahren. Was mich an diesem Bild aber auch stört: es ist mir zu sehr zum femininen Pol orientiert. Ich liebe eben auch meine maskulinen Eigenschaften - vom Schwanz bis zur Körperbehaarung, genauso wie meine natürlich gewachsenen Titten (was ich heute als "psychosomatische Entwicklung" ansehe), die ich erst in den letzten Jahren etwas zu pflegen begonnen habe - das gehört eben alles zu dem, was ich bin.

Und nochmal in das Prokrustesbett eines sozialen Rollenbildes - diesmal dem von "Frau" - möchte ich mich nicht zwängen müssen, wenn ich gerade erst vom Rollenbild "Mann" verabschieden konnte ... dessen entgültige Überwindung wird wohl noch etwas dauern ... aber das ist ja völlig normal ...

Ich glaube auch nicht, daß ich auf dieser erwähnten Dreiecksfläche jemals einen "festen Punkt" finden werde und suche den auch garnicht - ich bewege mich in einem relativ großen Spektrum zwischen diesen drei Ecken, passe mich auch ganz unwillkürlich meinem jeweiligen Umfeld an, wenn es eindeutig in einer dieser Richtungen gepolt ist. "Alleine unter Männern" werde ich ziemlich kerlig, "alleine unter Frauen" werde ich sehr weiblich und am wohlsten fühle ich mich unter den Transleuten, wo ich spielerisch hin und her flippen kann.

Man sollte das alles ohnehin nicht zu ernst nehmen, glaube ich ...

LG
Niki
*********mmler Mann
1 Beitrag
Heterotranse, na und
Es hat schon eine Weile gedauert, bis ich und vertraute Personen von mir die richtige Bezeichnung für meine Person so wie ich nun mal bin gefunden hatten.
Ich liebe es einfach gern mal oder auch öfters "Frau" zu sein und mich entsprechend zu kleiden und zu stylen (schminken etc.).
Mit Vorliebe trage ich schöne Röcke, die weit und lang sein sollten und vorallem pflegeleicht, genauso schöne Kleider, vor allem festliche aus Satin oder Taft die auch pflegeleicht sein sollten. Pflegeleicht hat einen besonderen Grund, da ich Single bin, aber in einer WG wohne muss ich mich immer darauf beschränken das niemand weiter da ist und dann lasse ich meinen Dingen freien Lauf, denn als fetischistische Heterotranse liebe ich es in meinen Röcken und Kleidern zu "kommen". Leider fehlt mir eine passende Partnerin, die meine Leidenschaft mit mir teilen würde, für mich gibt es nichts aufregenderes als mit einer Frau oder Transexuellen gestylt schöne Rollenspiele auszuleben und zum Schluss gemeinsam komplett gestylt Sex zu haben- Zuerst dachte ich nur, es wäre ein Fetisch, sicherlich das ist es auch, sogar mehrere Fetische begleiten mich, Crossdresser war auch mal ein Begriff, bis ein Psychologe mich auf die richtige Spur brachte, das ich ein fetischistischer Heterotransvestit bin, na und was ist schon dabei!
*****cat Paar
43.252 Beiträge
*********mmler:
na und was ist schon dabei!
Nüx!

Interessanter Beitrag...Danke schön!
Es gibt eben noch viel mehr Begriffe...und immer mal wieder neue und nachvollziehbare.

*regenbogen*
*******2017 Mann
4 Beiträge
Hallo,

ich stehe schon sehr lange vor dem Problem: keine der mir bekannten Schubladen "passen" wirklich auf mich, ergo "habe ich weder ne echte Sexualität noch nen echten Gender".
Vieles davon habe ich deshalb lange weggedrückt, jetzt versuche ich mich aber einfach zu akzeptieren, wie ich bin und mich an mir zu freuen. Stichwort: "Nimm es an!"
Auch in der Hoffnung, das mir dann die Schubladen "einfach egal" sein können.
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
@NikiLE
Hokahey...

Wirklich total erfreulich Dich zu lesen. Ist ja selten genug, dass jemand sich auch als 3. Geschlecht fühlt; jedenfalls in Germany.

Was mich immer wieder nachdenklich stimmt, ist die allgemeine Verwirrung über die Begrifflichkeiten. Das Wissen um diesen Themenbereich scheint nicht sehr ausgeprägt zu sein.

Anzumerken ist, dass der hier in Europa gebrauchte Begriff TRANSGENDER eigentlich falsch falsch. Richtig wäre "Gender-Crosser", wie in Nordamerika geläufig. Diese "Geschlechts-Überschreiter", so wie ich einer/e bin, überschreiten die Grenzen, die den anderen beiden Geschlechtern von Natur aus gegeben sind.

Das bezieht sich in erster Linie NICHT!!!! auf sexuelle Geschlechtsmerkmale. Ne, überhaupt nicht. Gender-Crossing fängt im KOPF (Gehirn) an! Dieses anders denken und FÜHLEN wirkt sich dann sekundär natürlich auch sexuell aus. Aber nicht primär.

Bei unserem Volk lässt sich kein Gender-Crosser operieren. Aua...und mal neben bei: Vor 200 Jahren gab es keine Möglichkeit zur OP. Uns gibt es aber schon so lange wie die Menschheit.

*headbang*...*headbang*...*headbang*
Ich nenne es Mensch und akzeptiere das in all seinen Facetten. Ich habe gelernt, daß man Verhaltensweisen ändern kann, aber weder Charaktereigenschaften, noch Gefühle. Die toleriert man entweder oder meidet die Gesellschaft, wobei man da was verpasst. Vorurteile bestimmen das Leben der meisten Menschen. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt und es liegt in unserer Natur alles ungewöhnliche erst mal abzulehnen. Aber woran liegt das? Doch meistens an Unsicherheit, mangelnder Erfahrung und nicht zuletzt einfach Angst davor.
***TV Mann
161 Beiträge
Was bin ich ?
Heiteres BegrifflichkeitsRaten.

Ich krieg jedesmal nen dicken Hals. Ob Transvestit--Cross-Dresser--Drag-Queen--DamnWäscheTträger für jeden ne eigene Scchublade. Wer braucht das? Keiner davon will auf Dauer als Frau leben.
ICH mach nur einen Unterschied TS und scheer den Rest mal über einen Kamm.

Gruss Uschi
*****cat Paar
43.252 Beiträge
Und auch das ist absolut nachvollzehbar.

Für Viele ist es einfach ein absolutes Zusammenwürfeln der Begriffe...Da wareden aus "Transen" "Shemales" und im selben Atemzug "Transsexuelle". Einfach, weil sie keine Ahnung haben. Und genau daher ist dieser Thread so interessant, weil es erstens viel mehr als nur vier oder fünf Begrifflichkeiten gibt...und sich zweitens jeder selbst überlegt, wie er was empfindet, sich selbst beschreibt und was ausgeschlossen wird.

*spitze*

LG
Cat
***na Mann
74 Beiträge
Bisexueller DWT
Ich würde mich als bisexueller DWT bezeichnen, da ich mir Sex sowohl mit Frauen und auch Männern vorstellen kann. Hier suche ich aber vorrangig nach maskulinen Männern, bei denen ich meine feminine Ader ausleben darf.
****s_T Frau
1.128 Beiträge
Ein Hoch auf das Verfassungsgericht
Die Intersexualität wird ab jetzt in Deutschland offiziell anerkannt:

https://a.msn.com/r/2/BBEIeAq?m=de-de
Profilbild
*******ipi Mann
850 Beiträge
WoW...
Das ist ein Ding. Sehr gut und Respekt für die Richter.

Ich, als 3. Geschlecht, freu mich sehr darüber, wissen doch die meisten Menschen mit dem 3. Geschlecht bis jetzt wenig anzufangen.
*********ans47 Frau
6 Beiträge
Hallo zu Deiner Frage
@*******nna

ich bezeichne mich als Frau, weil ich so fühle, mich so sehe und so lebe...

Aber die Möglichkeiten des Lebens sind mannigfaltig. Darum musst Du Dich so bezeichnen wie Du Dich fühlst.

LG Andrea
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