Beziehung wegen sexuellen NoGos beenden?

Hi Perpetrator,
um welche "Spielart" geht es Dir?

Geht es um Analverkehr?
Geht es um einen "Dreier"?
Geht es um "Urin-Spiele"?
Geht es um "Sperma im Mund"?
usw. usf. etc. pp.
Oder worum sonst?

Ich bin ziemlich fest davon überzeugt, dass man über Spielarten der Sexualität eben nicht!!! generalisiert diskutieren kann. Das ist alles sinnlos, wenn Du die Spielart nicht nennst und um den heißen Brei herumschreibst.
Die Antwort wäre für jede "Spielart" anders....
VlG
Gernot

Klar mag man nicht immer dasselbe, aber ich hatte noch nie den Fall, dass ein "must have" meines Partners ein "no go" meinerseits gewesen wäre.

Und wenn er oder sie sich was wünscht, was für mich gar nicht geht, aber darauf verzichten kann, weil es für mich gar nicht geht - wo ist das Problem? Ist mir auch schon passiert, das ich was geil gefunden hätte, was mein Partner nicht mochte. Man kann nicht alles haben. Normal. Solange der Sex alles in allem befriedigend ist, absolut kein Drama.

ich hab mir mal die Fragen rausgepickt...

Ich würde reden. Sprich Fernseher aus und reden, wie da die Vorstellungen sind und ein eventuelles Nein meinerseits erklären.

Beendet hab ich eine Beziehung aufgrund dessen noch nicht und seh den Sinn darin auch nicht.

Nein, auch hier: Warum?

Öhm, nö. Warum sollte er? Weil er mir gegenüber einen Wunsch geäußert hat? Ich denke nicht!

Was ist für mich ein NoGo? Ein geht gar nicht bzw. geht erstmal nicht. NoGos können im Laufe der Zeit auch fallen. Manchmal braucht es nur Vertrauen, Zeit und die Möglichkeit dieses Steinchen für sich in Ruhe zu drehen.

Das habe ich vor 15 Jahren einmal gemacht. Es war für mich damals zu früh, was ich natürlich selbst nicht wusste. Schon ein Jahr später hätte ich mich nicht nur eingelassen, sondern wäre sogar neugierig gewesen.

Aber das Leben ist zum Lernen da.

müssen Hand in Hand gehen.

Was jetzt ein no go ist, kann in einem Jahr gut klappen.
Insofern: Vertrauen aufbauen und sich Schritt für Schritt mehr trauen.
Langsam rantasten, über Phantasien reden.
Habt ihr Beide ein Smartphone? Ladet euch mal die App Undercovers runter - da wird geschaut, welche gemeinsamen Phantasien ihr habt.

Nein. Wegen eines sexuellen Wunsches würde ich keine Beziehung beenden.


Nein. Wegen der Äußerung eines sexuellen Wunsches wird/ würde mein Partner nicht an Achtung verlieren. Im Gegenteil, es würde mir zeigen, dass mein Partner mir vertraut und sich selbst traut (kann auch nicht jeder), genau über diese Wünsche und Sehnsüchte zu sprechen.


...hier kann ich schon etwas mehr schreiben...

Ich war jung liiert, habe meinen späteren Mann mit 17 Jahren kennengelernt und wir waren 20 Jahre zusammen (davon 16 verheiratet). Unsere Sexualität bzw. die Sexualität jedes Teiles entwickelte sich gemeinsam - spielerisch, erkundend, vertrauensvoll... Wir hatten tollen Sex, es mangelte nirgends.

Nachdem die Beziehung beendet war, habe ich mich wieder auf Partnersuche begeben. Leider klappte das nicht so recht. Jedenfalls lernte ich einen Mann kennen, wir näherten uns, Sexualität wurde ausprobiert, oder "versucht". Ich nenne dieses Kennenlernen auch gern "Beziehungsversuch/e"...
Die meisten "Beziehungsversuche" scheiterten an der Dynamik in der Sexualität - nicht an einem sexuellen Wunsch oder Nogo. Es war oftmals kein Herantasten, spielerisches Erkunden, gemeinsames Erleben möglich... Gründe gab es genügend: die Partner zu ungeschickt (roh), unerfahren, nicht in der Lage sich einzulassen - fallenzulassen, starre Sexualität (immer dasselbe nach Schema F), Unvermögen über die eigene Sexualität zu reden, Verklemmtheit usw.
Das war dann alles für mich ein NoGo. Aber vielleicht bin ich anfänglich auch immer an die für mich nicht passenden Partner gelangt. Kurz gesagt: mir fehlte eine sexuelle Dynamik, fehlendes Zusammenspiel - so dass es mit vielen "Beziehungsversuchen" nicht weiterging und zu keiner Partnerschaft führte.
Gesetzt den Fall, dass einer dieser "Beziehungsversuche" nun mit einer von mir nicht geliebten Praktik gekommen wäre oder auf etwas Außergewöhnliches verwiesen hätte - hätte das zum weiteren Abdriften des Beziehungsversuches geführt, und mit Sicherheit zum AUS der Beziehung.

In einer Beziehung/ Partnerschaft in der es eine sexuelle Dynamik gab, gab es keine NoGos für mich und außergewöhnliche besondere Wünsche hätten auch nicht zum Aus der Beziehung/ Partnerschaft geführt. Wie geschrieben: die Äußerung von Wünschen und gemeinsames Suchen nach Erfüllung gehört für mich zu einer vertrauensvollen Beziehung dazu und wird von mir besonders geschätzt.

Es ist mE ganz einfach:

Wenn ich mit meinem Partner nicht über solche Wünsche reden kann, ist er/sie nicht der richtige für mich...und wenn durch sowas die Achtung schwindet, war sie auch schon vorher nicht sonderlich hoch.

Es geht in einer Partnerschaft nicht darum dem anderen jeden Wunsch zu erfüllen oder alles auszuprobieren, sondern die Kompromisse zu finden mit denen beide gut leben können und reden sollte man über alles können.

Reden hilft, wie immer.

Bei meinem Exmann war es zum Beispiel so, dass BDSM ein NoGo von ihm war. In all seinen Facetten. Er hat sich, obwohl es ihm nichts brachte, aber dazu "überreden" lassen mir auch mal einen Klapser o.ä. zu geben. Alles viel harmloser als ich es jetzt geniesse, aber eben ausreichend für mich. Die Trennung hatte dann auch komplett andere Hintergründe.

Bei meinem jetzigen Freund steht NS recht hoch auf der Wunschliste, bei mir ursprünglich auf der NoGo Liste. Inzwischen habe ich mich bereiterklärt da Kompromisse zu machen, weil er es scharf findet und es mich im Umkehrschluss auch anheizt, wenn er erregt ist.
Ich glaube allerdings nicht, dass es ein Trennungsgrund für ihn gewesen wäre, wäre ich hart geblieben. Allerdings, hätte er mir Trennung gedroht "Wenn du nicht bei NS mitmachst, dann..." wäre ich auch über alle Berge gewesen. Ich habe meine Grenzen. Sie sind nicht alle fix (einige schon), aber wenn man sie verschieben möchte, dann doch bitte im Gegenseitigen Einverständnis. Gerade auch weil meine Grenzen schon recht überschaubar sind.

Was ich damit sagen will, man findet in der Regel in einer guten Beziehung einen Kompromiss mit dem beide leben können. Ist das Tabu so groß und unüberwindbar und der andere brauch es so dringend, muss man die Beziehung halt entweder öffnen, oder getrennte Wege gehen.

Ich kann mir im Rahmen des Legalen kaum eine Vorliebe/einen sexuellen Wunsch vorstellen, der jemanden in meinen Augen abwerten oder meine Sicht auf ihn so verändern würde, dass das ein Trennungsgrund wäre.

Vor allem nicht, wenn das ein bloßer Vorschlag wäre, er nicht von mir verlangen würde, das umzusetzen, und ich auch nicht den Eindruck hätte, dass diese Idee eine solche Priorität hätte, dass er deshalb fremdgehen würde.

"NoGo" wäre für mich, wenn meine Partnerin, aus welchen Gründen auch immer, mir diese Fantasie, dieses Kopfkino oder diesen Wunsch nicht erzählen würde.

Zumindest in Ruhe darüber reden sollte man in einer Beziehung/Partnerschaft können. Aus meiner Sicht.

Was dann daraus wird - ob wir es probieren oder auch nicht - hängt dann davon ab, ob wir beide es gemeinsam wollen.
Falls nicht, gibt es immer noch die Alternative (in unserem Fall), es mit anderen Menschen auszuleben.

Jedenfalls wäre es kein Anlass für mich, die Beziehung zu beenden. Und auch nicht, meine Partnerin mit anderen Augen zu sehen. Ich muss nicht alles gut finden und auch nicht alles erleben - aber ich will, dass meine Partnerin glücklich ist und sie ihre Fantasien auslebt.

Bei uns ist das schon mal öfter passiert. Zum Glück sind wir beide sehr offen und probieren rücksichtsvoll aus. Solche "Neuerungen" und Versuche passieren manchmal aber auch ohne Worte, in dem beispielsweise die Hand des anderen auf die eigene Kehle gelegt wird und mit Druck zu verstehen gegeben wird "ich fänd's geil, wenn du mich würgst". Bei so etwas achten wir aber immer sehr auf unseren Partner. Es soll für beide schön sein und sich niemand zu etwas gezwungen fühlen.
Manche Sachen bleiben, andere werden wieder verworfen.
Für uns sind anschließende Gespräche immer sehr wichtig. Dort wird geklärt, was gut daraan war, was nicht geil ist und was vielleicht noch versucht werden sollte an dieser "Spielart".

Das kommt bestimmt auf die Wünsche und die Personen, die damit umzugehen haben, an.
Bei uns war seine "Offenbarung" im Sinne, dass er gerne dominiert werden möchte, damals ein großer Schock für sie. Das kam daher, dass es für sie (wie sich raus stellte dominante Dame) nicht nachvollziehbar war, wie man so etwas mögen kann und sie einfach noch gar keine Berührungspunkte damit hatte. Nach diesem Gespräch ließen wir das Thema erst einmal ruhen und kamen erst wieder darauf zurück als sie es zur Sprache brachte.
Rückblickend sind wir sehr zufrieden mit unserer Vorgehensweise, so hatte jeder genug Luft zu atmen und für sich zu entscheiden, ob er den Weg es zu versuchen gehen will. Darauf folgten dann mehrere Versuche und mittlerweile sind unsere Rollen fest und wir genießen unser BDSM-Leben. Natürlich gab es in unserer nun 5-jährigen Erfahrung auch Zeiten, in denen es Probleme gab. Mit viel Reden und erneuten Versuchen aber auch gezielten Pausen haben wir es bis jetzt immer wieder gemeinsam geschafft.

NoGo ist für uns ganz klar, Angst haben über Wünsche zu sprechen oder auch simpler das Nicht-darüber-sprechen-können. Vertrauen dem Partner gegenüber ist für uns sehr wichtig, nur so können wir uns sexuell fallen lassen.

Liebe Grüße
Im_Hades

Informationen dieser Art wecken stets mein Interesse.

Außerdem genieße ich diese Art des Vertrauens und habe dadurch schon oft meine eigenen Phantasien weiter entwickelt oder erst recht neue bekommen...

Wie schon geschrieben gab es auch Praktiken die erst " reifen" mussten, aber bis jetzt hat sich das Zuhören und sich aufeinander einlassen immer bewährt.
.

Das bereits alles gesagt wurde.
Eine Beziehung die Aufgrund einer sexuellen Vorliebe oder Fantasie scheitert, war auch vorher keine Beziehung.
Man muss dem anderen Zeit lassen, darüber nach zu denken.
Und es ist definitiv so, das Dinge, die heute ein NoGo sind, in ein paar Jahren das Nonplusultra darstellen können.
Manchmal sagt man etwas und sät damit den Samen. Was daraus gedeiht im Kopf des anderen ist mal so, mal so. Niemals nie sagen.
Und wenn man den einen Wunsch eben nicht erfüllen kann, muss man darüber reden, ob es möglichkeiten gibt, diese Dinge ausser Haus zu erleben. Oder ob man es einfach sein laesst.
Sicher nicht für jeden eine Option. Aber eine Option. Die Sexualität in einer Beziehung reift mit eben dieser.
Geduldig sein.

Und ich freue mich ueber alles, was meine frau mir anvertraut, denn es zeigt mir, das sie sich öffnet und diesen oder jenen weg gemeinsam mit mir gehen will. Ich Leibe sie um so mehr dafür. Von abwertend kann da keine rede sein.
Es kommt halt auch darauf an, wie weit jemand sich mit Sexualität befasst, wie experimentierfreudig und offen man ist.
Menschen die sich hier im JC rumtreiben, sind sicher offener und verständnisvoller im Umgang mit neuem Praktiken im vergleich zu menschen die sich mit dem Thema 'eigene Sexualität und was treiben die anderen so' nicht befassen.
Pauschal kann man nur sagen: Wer die Offenheit des Partners nicht schätzt, hat noch viel zu lernen auf mentaler Ebene.

Ja!
Also ich und mein Schatz führen eine wundervolle Monogame Beziehung. Wenn er jetzt irgendwann kommt und sagt 'Schatz ich bin doch nicht mehr monogam ich hab die polyamorie für mich entdeckt'. Dann würde ich die Beziehung beenden, denn das passt nicht und da findet sich auch kein Kompromiss. Ansonsten würde ich ihn nur verlassen wenn er fremdgeht oder gewalttätig wird.

Nein, man muss überhaupt nichts. Besonders nicht die eigenen Gedanken als allgemeingültige Maxime formulieren. Es ist immer eine ganz persönliche Entscheidung, die den Einzelfall betrifft. Und jeder trägt die Verantwortung und Konsequenz für seine eigenen Entscheidungen.

Manchmal ändern sich Vorlieben im Laufe der Zeit und eine Offenheit gerade Beziehungspartnern gegenüber ist sicher angebracht. Aber es gibt Beispiele wie das von Camorrra, die jemanden zu einer konsequenten Haltung zwingen können, weil alles andere hieße, sich zu verbiegen und nicht mehr gerade vor dem Spiegel stehen zu können.

polyamor muss ja nicht heißen, dass jemand unbedingt polyamor leben muss. Ich bin bisexuell, muss das aber auch nicht ausleben.
Hier ging es nur darum, wie man auf das Äußern einer Vorliebe, Neigung, Phantasie reagieren würde. Ob derjenige, der die Neigung äußert, diese unbedingt ausleben muss, steht auf einem anderen Blatt.

Natürlich geht um den UMGANG damit und ob als Konsequenz eine Trennung vollzogen werden könnte/müsste.

Wir sind uns da einig! Aber es soll halt nicht von sich selbst auf andere geschlossen werden (auch nicht mit unglücklich gewählten Formulierungen).

Das kann man, muss man aber nicht so sehen.

Es ist ja nun mal oft so das es in einer Beziehung oder Ehe der Punkt kommt wo einer oder auch beide Parteien nach etwas neuen suchen .
Auf jedenfall sollte man in aller Ruhe darüber reden können.Sollte das nicht möglich sein , ist das doch schon eher ein schlechtes Zeichen.Eine Beziehung weiter zu führen , in dem einer Sexuell unzufrieden oder sexuell unausgelastet ist, ist meiner Meinung nach eher zum scheitern verurteilt.
Diese Beziehung weiterzuführen macht für mich keinen Sinn.
Das Fremdgehen ist vorprogramiert.
Und die Unzufriedenheit wird sich steigern.
Ich persöhnlich würde dann eher an eine Trennung denken, Sexuelle Abstriche möchte ich nicht mehr machen.

Also so wie der TE die Situation beschreibt kann ich es verneinen.
Mir ist es bisher noch nicht passiert daß eine Frau einen Wunsch geäußert hat der mich total in meiner "sexuellen" Weltanschauung in den Grundmauern erschüttert hat.
Es war eher anders herum...

Wenn ich so zurückdenke war meistens ich derjenige der irgendwelche Wünsche geäußert hat die von meiner Partnerin als NoGo aufgefasst wurden.
Als bestes Beispiel den wohl schon mehrere Männer von ihrer Freundin gehört haben: "Mein Arsch bleibt Jungfrau"

Meine Erfahrung: Wenn man sich in sexueller Hinsicht einschränken lässt geht die Beziehung früher oder später in die Brüche.
Deswegen ist meine klare Aussage zum Eingangsposting:
"Beziehung wegen sexuellen NoGos beenden?" "JA!"

LG
PAN

Das ist richtig. Aber in diesem Fall halte ich es fuer allgemeingültig. Man muss dem anderen zeit geben. Sofort eine Antwort zu fordern ist kontraproduktiv.
Es geht hier ja offensichtlich nicht um eine Lappalie.

Ja, die 'arsch bleibt jungfrau' Floskel hoert jeder mal, aber am End ists oft ne Frage der Zeit.



Gruß

Beziehung ist auch wunderbar relativ.
Wenn man mehrere Jahre zusammen ist, in unserem Fall acht Jahre, verheiratet, Kinder etc. Dann wirft man das nicht weg, nur weil man auf einmal nen MMF oder AV leben muss,will.
Wenn man eine Beziehung aufgrund sexueller Bedürfnisse beendet, dann war es noch keine tiefe Liebe. Da ist einfach keine Basis da und nix was man aufgibt. Das ist ok, aber der Reifegrad einer Beziehung ist bei der geforderten Antwort sehr relevant.

Außerhalb des Betts gibt es so viel, was Menschen verbinden kann.

Der eigene Sextrieb ist ein rein egoistischer Trieb. Das darf man nicht überbewerten.
Am Ende macht die Liebe glücklich. Das war immer so.

Eigentlich würde ich mich darüber freuen, wenn mein Gegenüber Neues ausprobieren möchte, da ich sehr neugierig und offen bin. Abschrecken tut mich eigentlich fast garnichts, ansonsten würde ich es mitteilen.
Ich war mal in einer Beziehung da lief im sexuellen Bereich nicht sonderlich viel. Meine Wünsche und Bedürfnisse konnte ich nicht ausleben und ich litt immer mehr darunter. Nach einer Zeitlang beendete ich diese Partnerschaft, denn ich fühlte mich einfach nicht mehr wohl. Sex ist zwar nicht das Wichtigste, aber es gehört eben doch dazu und es muss für beide Stimmen. Lieber ich trenne mich als dass ich einen Menschen durch das Fremdgehen verletze, weil er mir sexuell nicht bieten kann was mir wichtig ist.