Nicht mehr als meine Meinung, basierend auf meinen Erfahrungen dazu:
Ich persönlich sehe das von zwei Warten aus:
Zum einem gibt es da, nennen wir ihn mal, den
echten devoten oder dominanten Menschen. Ich bin überzeugt, dass einem diese Eigenschaften gegeben sein müssen, denn es ist nichts so, dass man sich dafür entscheiden könnte (diesen Sommer ist Dominant totaaal hipp, also bin ich ab nun dominant, so wie ich mir damals die Stöcke für Nordic Walking gekauft habe).
Jemand, der sein leben also wirklich in diesem Sinne dominant oder devot(er)lebt, wird sicherlich nicht die Lager tauschen können und dies wohl auch nicht wollen.
Zum anderen gibt es diejenigen, die Dominanz oder Devotsein als eine Art Spiel begreifen, die jeweilige Form beispw. beim Sex oder im Rollenspiel ausleben. Auch dafür kann eine gewisse "Veranlagung" gegeben sein, die ich aber nicht für unbedingt erforderlich erachte.
Und hier bin ich mir sicher, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Rollenverteilung hier zu großen Teilen vom Miteinander abhängt. Sofern der andere Part signalisiert, ich möchte "geführt" werden (egal ob num im erotischen Sinne, in der SM-Session oder bei einem profanen Restaurantbesuch), wenn der andere zeigt, dass er die Kontrolle (oder auch die Verantwortung) abgeben möchte, so erleichtert es dem Gegenüber, die führende Rolle zu übernehmen, ja bestärkt ihn sogar darin. Trifft die gleiche Person nun auf jemanden, der eindeutig gegenteilige Signale gibt, so mag man sich auch gerne der demonstrierten Stärke des anderen ergeben. Genau nach diesem Prinzip funktioniert unter der Haube eigentlich jeder "gesellschaftliche" Umgang, warum sollte es in diesem speziellen Bereich anders sein.
Ich selbst sehe mich ebenfalls als Switcher, allerdings mit einer deutlichen Tendenz zur Dominanz. Und ich genieße es durchaus, wenn ich - auch im alltägllichen Leben - auf jemanden stoße, dem gegenüber ich nicht stark sein muß, nicht darauf angewiesen bin, meine Position zu wahren, meine Stellungen zu verteidigen. Jemanden, den ich einfach "machen lassen" kann. Vermutlich ist dies auch genau das Motiv, was einen toughen und knallharten Manager dazu bringt, sich von einer Domina gegen Geld erniedrigen zu lassen.
Viele Grüße vom Schokoeisbaer, der mal provokant dominante Blicke mit einer tiefen Verbeugung in den Raum wirft