Auf die Stituation...
... kommt es durchaus an, um mal einige Beiträge zusammenfassen, frei nach dem Motto: es wurde schon alles gesagt, nur nicht von jedem
Es liegt in der menschlichen Natur, Muster zu sehen und umgekehrt: alles gesehene in Kategorien einzuordnen, es ist teil des Überlebensinstinktes und somit Grund, warum die Menschheit überlebt hat. Das sehen wir heute noch in unterschiedlichen Denkschemata, für die wir heute Worte haben, große Worte wie z.B. "Rassismus", oder kleinere wie eben auch Beuteschema.
Nun will ich hier keine grosse Debatte über Rassismus starten, es geht mir um das Prinzip.
Letztendlich sind es gesellschaftliche Normen, die uns sagen, wie wir mit unseren Denkmustern umzugehen haben, die uns sagen, dass Rassismus zu recht verpönt ist, wobei das sich eben auch nicht bei allen durchgesetzt hat. Die eigentliche Frage dabei lautet daher: was wollen wir?
Womit wir beim Beuteschema wären ^^
Ich würde jetzt einfach mal behaupten: das haben wir alle, wenn wir einen Menschen ansprechen, das läuft automatisch im Hintergrund, wobei man mir gesagt hat, bei Männern stärker als bei Frauen... da wäre mal ne Umfrage interessant, andererseits bliebe dann die Frage: wird denn auch ehrlich geantwortet...?
Auch wenn wir jemanden nach der Uhrzeit fragen, laufen bei uns eine Reihe unterbewußter Prozesse ab, wen wir denn nun ansprechen: der Goth mit dem Nietenhalsband und dem Mascara wird wohl seltener nach der Uhrzeit gefragt als der gutaussehende Vater, der gerade mit seinem Sohn unterwegs ist, um mal ein paar Stereotypen zu nennen
Wie gesagt, es kommt eben auf die Situation und meine Interessen an. Werde ich in nem Swingerclub von einer Frau nach der Uhrzeitgefragt, wird mein Beuteschema automatisch anspringen, allein aufgrund des Anblicks, der mir dann in der Regel geboten wird. Ausserdem hab ich in der Regel einen Grund, dort zu sein
Das soll jetzt nicht heissen, dass ich nicht in der Lage bin, auch in einem Swingerclub vernünftige Gespräche zu führen, denn auch dort kann man interessante Leute kennenlernen. Auch ich für meinen Teil fühle mich dann um einiges wohler, wenn das nicht nur einzige Geräusch, das ich mit anderen austausche, ein gestöhntes "oh, geil" ist... "Ja", "Tiefer" und "schneller" darf es auch sein
Andererseits habe ich festgestellt und bin auch ehrlich genug, das zuzugeben, dass ich im Swingerclub eher geneigt bin, Leute anzusprechen und somit Gespräche zu führen, mit denen ich mir auch gern mehr machen würde... was aber auch irgendwie in der Natur der Sache liegt.
Bleibt nur noch die Frage, in wie sehr man sich von seinem "Beuteschema" beeinflussen läßt, oder ob man auch bereit ist, abseits der "gewohnten Pfade" zu wandeln... das kommt dann eben auf jeden persönlich an.
Zusammengefaßt: Ja, wenn ich von einer Frau angesprochen werde, besonders im Club, werde ich sie automatisch in ein Schema einordnen, nenn es Beuteschema, oder gib ihm einen anderen Namen. Und das würde ich per se schlicht erstmal jedem unterstellen. Ob- und wie man damit dann aber umgeht ist Teil der Persönlichkeit des Einzelnen.
Denn: Auch unsere "Beuteschemata" sind ja nicht alle gleich