Dünnes Eis
Dünnes EisMit Beteuerungen und Versprechen
führst du mich auf glattes Eis.
Hör die Glitzerfläche brechen,
traue dennoch dem Beweis
deiner Sehnsucht, deiner Liebe.
Glaube jedes schöne Wort.
Trotz Angst und Ahnung schiebe
ich all die Befürchtungen fort.
Es kommt, wie’s kommen musste,
ich brech durchs dünne Eis.
Da ist der Schmerz, um den ich wusste.
Die Angst durchkriecht mich kalt und leis.
Erneut die alten Liebesschwüre.
So gern will ich verzeihen!
Wo bleibt die Vorsicht und die Würde,
statt um Liebe willen da zu sein?
Brauchst mich als Helferin und Bank.
Nehmen kannst du, geben - nein.
Ich ahne, dafür gibt es keinen Dank.
Folg dir dennoch. Bin ganz dein.
Schnell gewarnt ist der Verstand.
Ruft das Misstrau’n lautstark an.
Tiefer Fall ins Albtraumland.
Umgeben von Kälte, die töten kann.
Geheimnisse. Affären. Lügen. Betrug.
Ein schneller Schlussstrich in der Not.
Mit tausend Fragen im führerlosen Zug.
Ohne Antwort gerät alles aus dem Lot.
Wahrheit kaum so schlimm wie Phantasie.
Und du? Lässt Mut und Sprache missen,
mich zu befreien aus dieser Lethargie.
Mein letzter Appell an dein Gewissen!