Aufgeben oder für die Beziehung kämpfen?
Hallo ihr Lieben, ich bin momentan ziemlich durch den Wind und hoffe bei Euch Ratschläge zu finden oder mich zumindest mal auszuheulen...
Dazu muss ich allerdings etwas ausholen: Nach 3 1/2 Jahren Beziehung soll es nun vorbei sein. Wir führten zunächst eine Fernbeziehung, bis ich dann vorrangig für ihn von Berlin nach Thüringen gezogen bin.
Zunächst haben wir in einer kleinen Wohnung gewohnt, bis seine Traumwohnung frei geworden ist. Bereits da zeichneten sich erste Probleme ab: er hat sich einfach nicht an der Beziehung beteiligt. Ich habe sein Gegrummel auf die kleine Wohnung und die Stadt, die ihm nicht gefiel, geschoben. Nachdem er dann ein Wochenende einen Freund besucht hatte, meinte er plötzlich, dass er nicht mehr kann und keine Gefühle mehr hat. Ich bin aus allen Wolken gefallen und mir wurde dadurch der Boden unter den Füßen weggezogen.
Nach 1-2 Monaten haben wir uns allerdings wieder angenähert und es schien alles gut zu sein. Ich war überzeugt, dass wir es gemeinsam schaffen könnten. Deswegen bin ich schließlich auch zu ihm in seine neue Traumwohnung gezogen. Hier gab es viel zu tun und zu renovieren und wir haben uns einiges aufgebaut. Allerdings gab es immer wieder Streitigkeiten, weil er sich an der Aufgaben kaum beteiligt hat. Es hat Monate gedauert bis wir in jedem Zimmer Licht hatten.
Hinzukommt dass er viel arbeitet und viel zockt. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für eine Partnerschaft. Und die wenige Zeit haben wir mit Streiten verbracht. Es hat zwar ewig gedauert, aber iwann hat er dann doch so einiges geschafft und ich war immer zufriedener mit unserer Wohnung. Da ich den letzten Monaten gleichzeitig zum Praktikum und zur Uni musste inkl. täglichem Pendeln, war das der Beziehung auch nicht gerade förderlich. Aber mittlerweile ist beides geschafft und ich war guter Dinge, dass es dann wieder besser wird und wir mehr Zeit miteinander verbringen können.
Aber daraus wurde wieder nichts: Einen Tag vor meiner Klausur eröffnete er mir, dass er mit der Beziehung unzufrieden ist. Es war 1:1 dieselbe Situation wie vor einem Jahr. Wir haben viel geredet, uns aber doch nur im Kreis gedreht. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass er seit Oktober letzten Jahres an psychischen Problemen mit Angstzuständen leidet. Zunächst stand Burn-Out im Raum, aber kürzlich diagnostizierte ein Psychologe eine Depression. Mein Freund sagt selbst, dass er nichts mehr fühlt und nur eine innere Leere spürt. Er hat keine Kraft mehr und sein Akku ist leer. Dabei habe ich den Eindruck, dass ich diejenige war, die für uns zwei gekämpft hat. Er hat sich einfach nur zurückgezogen und die letzten vier Wochen gemacht, was er will. Und es ginge ihm mit dieser "Freiheit" besser als vorher. Anscheinend ist die kleinste Verpflichtung, wie sich beim Partner zu melden, für ihn zu viel.
Ich weiß nicht, ob ich das einfach so hinnehmen soll. Ich kann ihn einfach nicht verstehen. Genauso wenig weiß ich, ob ich die Kraft habe weiterzukämpfen. Er will anscheinend nicht kämpfen. Und ich habe schreckliche Angst davor, alles aufzugeben und wieder bei Null anzufangen. Für ihn scheint es der einzige Ausweg zu sein.
Ich hoffe Ihr versteht mein wirres Geschreibsel und könnt mir iwie helfen. Ist jemand von euch schonmal in einer ähnlichen Lage gewesen und kann mir sagen, ob es an der Depression liegt, dass mein Freund sich weiter zurückzieht?
Habt ihr einen Rat für mich, was ich tun kann, um gemeinsam eine Lösung zu finden?
Liebe Grüße
FuckForever