Hallo Zusammen,
ich versuche nun auch meine Gedanken und Erfahrungen zu beschreiben.
Ich möchte vorab sagen, dass es meine Erfahrungen und Gedanken sind und ich nur Denkanstösse geben möchte. Jeder Mensch reagiert anders, was für die eigene Betrachtung, als auch für die Betrachtung des Partners/der Partnerin sehr wichtig ist. Es macht auch einen großen Unterschied, ob man sich gerade kennen gelernt hat und die Partnerschaft quasi mit dem Crossdressing groß wird, oder ob man schon länger in einer Partnerschaft lebt und alles nun "raus" muss.
Meine Gedanken sind geschrieben für einen MzF (Mann-zu-Frau) Gender. Umgekehrt FzM gelten im Prinzip die gleichen Inhalte.
Eine Bitte habe ich noch an die TV/TG/CD... seit tolerant, erwartet nicht, dass Eure Frau es versteht, dass Ihr so sein wollt. Versucht Euch in die Lage von ihr zu versetzen und stellt Euch vor, sie würde nun ein Mann sein wollen... wie würdet Ihr darauf reagieren?
Zum Thema:
Grundsätzlich muss man miteinander reden.
Dies bedeutet aber auch, dass jeder in sich geht, sich reflektiert und versucht die eigenen Gedanken zu der Situation, zu finden. Zum Einen der Mann, der sich fragen muss, woher, warum, seit wann, wie weit, etc. er so ist. Oder warum er das machen möchte, was es ihm bringt.
Vielleicht wird ein CD-Mann nun sagen, das weiß ich nicht und ich mag mir darüber keine Gedanken machen. Ganz falsch!!!
Diese Fragen werden nämlich, zum Anderen von der Partnerin gestellt und sie möchte Antworten darauf... ja sie hat auch ein Recht darauf!
Erst wenn der Mann für sich das Warum (er)klären kann, wird es einen guten Weg geben. Schließlich muss sich die Partnerin auf eine ganz neue, überraschende Situation einstellen. Der geliebte Partner, den sie als Mann/Partner/Familienvater/Geliebten kennt und liebt möchten nun (zeitweise) eine Frau sein
Übrigens, knallhart gesagt... Sofern man als TV/TG/CD nicht auf ewig allein sein möchte, wird jede zukünftige Partnerin diese Fragen stellen und Antworten erwarten. Kopf-in-den-Sand-stecken bringt also außer Frust nichts.
Der Ursprung des Wunsches sich als Frau zu stylen, so zu sein wird bei jedem von uns unterschiedlich sein. Es kann auch in den seltensten Fällen ein wirklicher Grund gefunden werden (z.B. ein XXY-Chromosom). Manchmal sind es Erlebnisse/Erfahrungen aus der Kindheit. Möglicherweise ist es hilfreich einen Therapeuten zu Rate zu ziehen, um der Ursache näher zu kommen. Eine Therapie dagegen halte ich persönlich aber für ein erfolgloses Unterfangen. Diese Neigung ist nicht mit einer Grippe vergleichbar!
In den vorherigen Antworten wurde oft der Rat gegeben, Bücher darüber zu lesen. Dies kann ich nur unterstreichen, es gibt einige Literatur dazu. Wissenschaftliche und persönliche Berichte. Beide Bereiche sind zu empfehlen und zwar für sie und ihn!
Meine damalige Partnerin und ich haben verschiedene Bücher gelesen und uns danach darüber unterhalten, diskutiert und die eigenen Empfindungen beschrieben. Es hat im Ergebnis beiden etwas gebracht.
Ich hatte mir damals auch einen Therapeuten gesucht und Ursachenforschung betrieben. Auch das hat maßgeblich zu einer ausgeglichenen Partnerschaft beigetragen.
Aus Erfahrung ein paar Beispiele, welche Fragen/Worte aufgekommen sind und die geklärt werden konnten: (nicht vollständig)
Ich weiß nicht, ob ich Dich weiterhin als Mann sehen kann...
Ich kann nicht die Frau sein, die Du Dir vorstellst...
Willst Du dich umoperieren lassen?...
Stehst Du auf Männer?...
Wie erkläre ich das den Kindern?...
Für das gemeinsame Miteinander noch eine Anmerkung:
Nachdem es in Zukunft ( ob Ihr wollt oder nicht) eine weitere Person (die Transfrau) in Eurem Leben gibt, überlegt Euch, ob Ihr dieser Frau einen Namen geben wollt. Das hört sich komisch an, aber auf diese Weise bekommt Ihr die Gelegenheit, die Transfrau von dem biologischen Mann/Partner zu trennen. Gespräche lassen sich so zielgerichteter führen und Irrtümer eher vermeiden.
Beispiel: Man geht shoppen und ihm gefällt ein Oberteil, welche er als Transfrau tragen möchte. Er zeigt es seiner Frau, die meint, es wäre für sie und reagiert darauf (hier jetzt egal ob positiv oder negativ). Er merkt, dass sie es falsch verstanden hat und hat nun das Problem wie er aus der Situation raus kommt.
Wir haben mit dieser Trennung Mann/Frau/Jana gute Erfahrungen gemacht.
Im Übrigen würde ich auch raten, die Situation erstmal für Euch alleine zu klären. Der Mensch in der biologischen Männer-Hülle bleibt ja gleich und so kann alles nach außen erst einmal weiter laufen. Dritte (Familie, Freunde) da mit einzubeziehen ist schwierig und klappt nicht immer.
So, das soll es mal gewesen sein.
Falls Fragen auftauchen...einfach schreiben.
Alles Gute für Eure Zukunft
JuM
p.s. das Profilbild sind wir, also Jana und der Mann in ihr.
Die Interpretation liegt in der Sicht des Betrachters