Ist jeder Mensch mehr oder weniger bi?

...ich habe mich 60 Jahre lang für einen 100%igen, überzeugten, durch und durch Hetero gehalten. ....
Tja, bis ich vor einigen Jahren eine Erfahrung machen durfte, welche mir neue Erkenntnisse über meine Sexualität vermittelt hat. Ich kann seither der These, dass (natürlich nicht) jeder Mensch mehr oder weniger bi sei, inzwischen doch einiges abgewinnen....

richtet sich aber nicht nach Tatsachen wie Ehemann, brav, sondern nach den Möglichkeiten. Und ich glaube nicht, dass alle Männer irgendwie bi sind, aber überraschend viele. Ob ich bi sein könnte, kann ich mangels Erprobung nicht mit letzter Sicherheit beantworten. Ich kann mir aber vorstellen, wenn mir ein entsprechender Mensch begegnet wäre, dass ich nicht prinzipiell NEIN gesagt hätte.

Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich bei irgendeinem Mann ja sagen würde. Ich finde meine Geschlechtsgenossen keinen Deut erotischer als eine Yucca-Palme.
Von daher finde ich die stets wiederkehrende Behauptung, dass ganz sicher jeder irgendwie ein bisschen bi wäre irgendetwas zwischen belustigend bis suspekt. Und weiter frage ich mich dann, warum manche Menschen glauben zu wissen, wie es bei anderen zu sein hat. Ich würde mir nie anmaßen zu behaupten, dass z.B. – um ein willkürliches Beispiel zu nennen – alle Männer, die bi sind, verkappte Homosexuelle wären. Das kann natürlich auch daran liegen, dass es mir völlig Schnuppe ist, was andere so umtreibt.

einen Thread vom geht nicht zum geht doch. Sehr viele Menschen tönen voller Überzeugung, dass dies oder jenes niemals in Frage käme. Und plötzlich eine Begegnung, die alles ändert.

Meine Erfahrung heißt "Sag niemals nie!". Versuch´nicht besserwisserischer als das Schicksal zu sein.

Ist das ein Befehl

Ich sag einfach mal so: das Schicksal von irgendjemandem geht Dich nichts an!

Hast recht, vielleicht stehe ich ja irgendwann auf Yucca-Palmen

Jungs,

ich bring mich auf die Palme!

Wir halten fest:

@*****lnd ist allem gegenüber aufgeschlossen und stellt sich seinem Schicksal...to be bi or not to be bi.

@ Shibarist bleibt dabei: hetero bleibt hetero, bi kann bi bleiben...ebenso, wie alle anderen Farben. Hauptsache keine davon versucht die andere zu übertönen.

und @ slowdrifter findet die Behauptung, dass jeder etwas "Bi" in sich habe suspekt.

Das darf alles so stehen bleiben. Nebeneinander. Muss sich nicht mal berühren...aber niemand muss den jeweils anderen von seiner eigenen Meinung überzeugen wollen.

Alles, was wir denken und empfinden, basiert auf unserer Erfahrung.
Glaubt nicht immer, was ihr denkt.
Atmet tief durch. Es ist gar nicht schlimm, dass Menschen verschiedene Meinung haben. Lasst sie ihnen.

LG
wolfsCat
JOY-Team

führe ich durchaus und so sagte ich auch das immer wieder zu mir:


Daher lasse ich offen, was mir begegnet.

Nun drehen sich diese Meinungen aber um die eingangs gestellte Frage Ist jeder Mensch mehr oder weniger bi?, die mit einem einzigen Gegenbeispiel verneint werden kann.
Also entweder man vertraut der Selbsteinschätzung wenigstens einer der Personen, die das für sich selbst nicht bestätigen können (sind ja alleine hier im Thread schon ein paar). Oder man versteigt sich halt zu der (meiner Meinung nach etwas unredlichen) Argumentation, jeder Mensch würde doch merken, daß er XYZ ist, wenn er nur Gelegenheit hätte, es zulassen würde, sich trauen würde, erstmal auf den Geschmack käme etc pp. Die stellt zwangsläufig aber den Gegenüber als etwas verklemmt, spießig oder im Leben unerfahren hin, zumindest in unserer wenigstens einigermaßen toleranten Zeit. Auch nicht nett.

Wow, Nirgal, aber so was von sachlich auf den Punkt gebracht

jedenfalls möchte ich mich nicht verstanden wissen. Ich habe nur meine Selbstzweifel in dieser Hinsicht beschrieben, weil ich wirklich in anderer Hinsicht zu viele Überzeugungsdreher an mir erlebt habe. Ich möchte einfach keine Eide schwören, wenn die Situation nie gegeben war. Und pauschal beantworten ließe sich diese Frage auch dann nicht, wenn man eine wissenschaftliche Untersuchung durchführen würde, denn immer gäbe es Unsicherheiten durch die Methode oder auch Unehrlichkeit.

Daher ist es einfach so, dass, wenn eine Reihe von Männern sagt, ich bin strikt hetero, man die gestellte Frage mit NEIN beantworten muss/kann.

....sicher lässt sich die Eingangsfrage ganz einfach mit einem "Ja" oder "Nein"beantworten und Ende der Diskussion. Wie ich bereits schon gepostet habe, war ich 60 Jahre lang ein Hardcore Hetero. Tja, und dann kam ich eines Tages in eine Situation und machte eine Erfahrung, welche mir einen völlig neuen
Einblick in mein Inneres vermittelte und Türen öffnete, von deren Existenz ich bisher überhaupt nichts ahnte. Ich fühle mich immer noch als Hetero und wenn ich die Wahl zwischen einer Frau und einem Mann habe, wähle ich natürlich die Frau. Aber dennoch ist mir der sexuelle Kontakt mit einem Mann nicht mehr fremd und ich kann auch das geniessen, wobei auch hier der Kontext stimmen muss.
In einer Gay-Location wird man mich auch jetzt nicht antreffen. Aber einem MMF mit Bi-Partner bin ich nicht abgeneigt....

Ich bin bi und ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Hetero-Männer für immer hetero bleiben werden.
Ich habe zwei gute Hetero-Freunde, die wissen, dass ich bi bin und die keinerlei Vorbehalte gegenüber Bisexuellen oder Schwule haben. Wir haben uns schon oft über dieses Thema unterhalten und sie konnten mich immer wieder davon überzeugen, dass sie keinerlei Ambitionen haben, es mal mit einem Mann zu probieren. Ein Mann reizt sie einfach nicht, ein Mann erregt sie nicht. Beide haben unabhängig voneinander gesagt: "Das hat nichts mit dir zu tun, aber ich empfinde nichts dabei."
Aber es gibt natürlich auch Männer, die plötzlich "bi-interessiert" sind. Ein alter Freund von mir, wir kennen uns seit unserer Kindheit, behauptete auch immer von sich, hetero zu sein. Es ist noch gar nicht lange her, da erzählte er mir von einer Begegnung mit einem Transvestiten und dass er, wenn er Sex mit einem Paar hätte, auch nichts dagegen hätte, den Mann anzufassen. Vor zwei Wochen besuchte er mich, ich empfang ihn als Frau angezogen, denn das wollte er mal live sehen. Er fasste mich an und ich durfte ihn anfassen. Er sagte, er wäre ein "bißchen bi". Er entwickelt sich auf jeden Fall in Richtung Bisexualität.

Es gibt also Männer, die ihre Bisexualität erst spät entdecken und es gibt Männer, die immer hetero bleiben werden und das müssen wir einfach akzeptieren.

Kein Problem, trotzdem wäre es mE falsch, von dieser eigenen Erfahrung auf alle Menschen schließen zu wollen.
Ganz von Missionierungsversuchen jeder Couleur (Religion, BDSM, Bisexualität, irgendwelche Hobbies, ...) abgesehen, die es zusätzlich (und wohl meist entweder aus Eigeninteresse oder im ersten Überschwang) auch noch gibt à la "Probier es doch einfach mal aus, vorher kannst du es ja gar nicht wissen; du wirst sehen, daß es dir gefällt."


Yep. C'est la vie.

Man sollte doch nicht von sich auf andere schließen!

Naja, ich denke, diese immer wieder kehrenden Behauptungen alá "Ihr müsst es doch nur mal probieren" wurden doch schon mehrfach hier im Thread widerlegt von Usern, die Bi-Aktivitäten ausprobiert haben und für sich entschieden haben, dass es ihnen keinen Spaß macht, oder?

....man kann durch ausprobieren doch erst für sich feststellen, ob es passt oder nicht. Dem Einen bestätigt es seine Meinung, dass es nichts für ihn ist, dem Anderen kann es einen Denkanstoss geben
und er entdeckt eventuell Neuland oder eine ihm bis dahin unbekannte Facette. Wieso ist da die
These "Ihr müsst es doch nur mal probieren" widerlegt? Ganz im Gegenteil: nur durch Probieren kann
man sich Gewissheit über sich selbst verschaffen....

Es gibt aber Leute, die WOLLEN es gar nicht ausprobieren. Die haben keinerlei Ambitionen, es auszuprobieren, weil es ihnen völlig egal ist und sie auch gar nicht wissen möchten, wie es sich anfühlt, mit dem eigenen Geschlecht Sex zu haben.
Meinen Freunden, von denen ich oben geschrieben habe, kann man auch keine Angst davor nachsagen, sie könnten ja evtl. feststellen, dass sie bi sind.
Sie haben nämlich keine Angst davor, sie sind es halt mal nicht.
Man muss nicht alles ausprobieren !

Was genau hast du denn an der Frage "IST jeder Mensch bi?" nicht verstanden?
Und diese Behauptung wurde nunmal widerlegt.... einmal durch die User, die bereits ausprobiert haben und denen bi keinen Spaß macht.... und zum anderen, da hat Tommy durchaus Recht, von den Usern, die nicht ausprobieren wollen aus den unterschiedlichsten Gründen....

Und da kannstdu noch zehnmal sagen "ihr müsst es nur ausprobieren..." .... du änderst an der Tatsache nichts, dass nunmal NICHT jeder Mensch bi ist.... und auch alle anderen nicht, die vor oder nach dir selbige These aufführen

Man könnte es auch einfach so sagen:
"Über die Antwort auf die Frage, ob jeder Mensch bi ist, entscheidet jeder Mensch für sich allein"

Und da es Milliarden Menschen auf der Welt gibt, gibt es mindestens mal Millionen Antworten

Köstlich, erst vorhin hatte ich mich mit einer Mitschreiberin darüber unterhalten, dass dieses Thema noch lange nicht zu Ende ist, weil es immer wieder jemanden gibt, der die selbe Phrase problemlos bis an das Ende seiner Tage drischt. FTdingens, vielen Dank für diese Bestätigung.

Möge die Weitsicht irgendwann mal mit Dir sein - oder aber auch nicht. Das ist dann auch okay.

....köstlich, dass gerade Du von Weitsicht faselst. Dabei kannst Du nicht mal über Deinen eigenen Tellerand schauen..... Um etwas wirklich beurteilen zu können, muss man es erst kennengelernt
haben. Sonst ist es einfach nur ein pures Vorurteil. Vielleicht mag diese Erkenntnis irgendwann
mit Dir sein - oder aber auch nicht. Das ist dann auch okay.

...und was hast Du an diesem Satz nicht verstanden? Muss oder kann doch jeder für sich entscheiden,
ob er auf einen Versuch wagt oder nicht. Für mich selbst bin ich froh, dass ich mich dazu überwunden habe, denn ich habe dabei einiges über mich erfahren was ich vorher nie geahnt habe. Es hätte aber auch anders ausgehen können. Aber verrate mit doch mal, wie ich das ohne Versuch hätte herausfinden können? Ich wäre heute noch zu 100% bekennender Hetero....

Lass es raus, lass alles raus!

Erzähl doch mal, wie war das denn bei Dir - das würde mich ganz ernsthaft interessieren:
Musstest Du Dich erst überwinden und hast dann festgestellt, dass es doch ganz okay ist? Warst Du gleich begeistert davon oder gab es noch Zweifel?

Ich freue mich auf Deine Antwort!