@Dany24
Ich habe mich nicht präzise ausgedrückt und Dir daher die "1000 Zeichen" untergeschoben. Du hast das zu Recht kritisiert. Ich entschuldige mich für die Unterstellung.
So wäre es meine Formulierung richtig gewesen: "Wenn MAN so sehr darauf fixiert ist, dann wird MAN natürlich 1000 Zeichen erkennen, die man so oder so interpretieren kann."
Indirekt bestätigst Du meine obige Aussage, wenn Du sagst
Ich habe also in den drei Jahren nicht überall Zeichen gesehen - erst als ich drauf geachtet habe.
Das war das, was ich sagen wollte. Wenn man bewußt hinschaut, dann kann man sie erst erkennen. Als man noch nicht von den Gefühlen gewußt hatte, da hat man sie (oft jahrelang) nicht bemerkt.
Sein Verhalten hat sich also nicht geändert, sondern die eigene Wahrnehmung und Interpretation seiner Handlungen, oder?
Ich will damit nicht sagen, dass man es ertragen soll. Oder dass man nicht auch nachträglich die Bedingungen einer Freundschaft ändern darf, wenn es einen erst später stört.
Liegt nicht aber auch eine Chance darin, die eigene Interpretation zu hinterfragen und die Handlungen, die vorher unproblematisch waren, wieder als "problemlos" einzustufen?
Deswegen habe ich auch den Kontakt mit ihm abgebrochen, weil es einfach nicht mehr ging.
Das ist Dein gutes Recht. Ich bin sicherlich der Letzte, der das nicht verstehen würde.
Und ich glaube, dass es weitere Wege als eine radikale Trennung geben KANN. Schliesslich haben bei einer Trennung beide Seiten verloren: einen Freund oder eine Freundin. Mir ist aber auch klar, dass eine bessere Lösung nicht immer möglich ist, sondern auch davon abhängt, ob sich beide Beteiligten auf einen GEMEINSAMEN Level der Beziehung einigen können (siehe auch Beiträge von Butterfly84w). Falls nicht, trennen sich die Wege.
Wenn jemand, den ich eigentlich sehr mag, meinetwegen unglücklich ist, ...
Diese Argumentation ist weit verbreitet. Ich sehe das jedoch anders: jeder ist für seine Gefühle selbst verantwortlich. Man kann die Gefühle anderer Menschen nicht ändern - das können sie nur selbst.
Für mich gibt es kein "meinetwegen unglücklich", denn ich fühle mich nicht für die Gefühle Anderer verantwortlich. Erst diese Position frei von Schuldgefühlen erlaubt mir, die Realität unvoreingenommen wahrzunehmen und weitere Handlungsoptionen unvoreingenommen anzubieten.