Also, ich muss zugeben, dass ich keine Geduld hatte mir alle Beiträge durchzulesen. Aber je weiter ich las, desto klarer wurde mir, dass mein Verständnis vom Begriff ´Todsünde´ irgendwie anders ist...
So wie ich es hier rauslesen konnte, haben sich so zu sagen 2 Lager gebildet: die einen halten die Todsünden für den Überbleibsel einer überholten religiösen Tradition, und halten nicht viel davon. Die anderen haben zwar ein Herz für die Tradition, halten aber irgendwie auch nicht viel von der Sache.
Ich finde schade, wenn die Bibel gleich mit dem ´pfui´- Gefühl weggeschoben wird...Sie ist nicht überholt, es wäre nötig sie ein wenig anders zu lesen, denn es stimmt: die Zeiten haben sich geändert. Sie war aber eine gaaanz lange Zeite das einzige Grundgesetz, das die Menschen hatten (und die Gesetze werden halt von den Mächtigen benutzt, daran hat sich leider nix geändert).
Für mein Teil, finde dich die Idee nicht überholt oder unsinnig. Es sind nicht kleine Fehler und Macken, die jeder von uns hat und die uns zu einem ´Original´ machen. Es sind die Gefühle, die wir nicht unter Kontrolle haben und die uns dazu bringen, Fehler zu machen und uns für einen/mehrere Augenblick/e zu vergessen. Die uns z.B. in den Kreislauf der Zwänge oder Sucht bringen. Egal ob Heroinspritzen, Kaufrausch, Fress-sucht...Alles womit wir uns eigentlich selbst schaden zufügen. Üder den anderen wehtun: krankhafte Eifersucht/Stalking; Geiz der Familien oder Freundschaften zerstört und die Lebensqualität einschrenkt...Todsünden bringen uns nicht in die Hölle, sie bringen die Hölle zu uns.
Ich hab schon seit meiner Jugend mit meinem Stolz zu kämpfen. Ich meine nicht das Gefühl, besser als die anderen zu sein. Ich meine dabei nicht nachgeben, wenn ich gleube, im Recht zu sein. Oder aus irgendeinem (für mich logischen, für alle andere unverständlichen) Grund meinen Willen durchzusetzen. Und ich habe schon viele Dummheiten aus Stolz begangen...und immer dabei gelitten, weil ich mir meistens um sonst wehgetan habe. Und es waren immer ich und mein Stolz schuld; mit ein wenig Geduld oder Tacktgefühl hätte ich die gegebene Situation besser (für mich) gemeistert. Aber ich konnte nicht anders... und wenn mich solche Gefühle packen, da könnte ich Feuer und Galle spucken, und wenn ich sehe, dass sich die Abgründe unter mir öffnen, dann ist es mir auch egal...mit dem Kopf durch die Wand, auch wenn die Tür nur einen Schrit weiter entfernt ist.
Und dennoch halte ich solche ´Prüfungen´(denn ich glaube die ´Todsünden´sind genau das) für gut und sinnvoll, wenn man bereit ist dazu zu lernen. An solchen Charakterschwächen kann man ´wachsen´, man solppert und fällt...und steht wieder auf.
Und ich muss zugeben, ich bin echt stolz auf mich, weil ich mitlerweile diese ´Blackouts´ unterkontrolle habe...(naja,fast
)