Schlimme Dinge passieren ständig und überall...Genau in diesem Augenblick, während ich hier schreibe, ist min. eine Frau auf der Welt die unglücklich gemacht wird, min. ein Kind das am Hungernot stirbt, min. ein junger Mann der eine Waffe in den Händen hält...Zum Glück, ist heute ein Tag, an dem solche schlimme Sachen den anderen passieren...Naja, ich hatte heute Hunger, und 3 unverschähmte Männer, mitte 40, haben mich und ein Mädel zur Seite geschubst und sich an der Pommes-Bude vorgedrängelt, was mich wütend gemacht hat...das würde ich aber nicht zum Ende der Welt erklären.
Das Schlimmes passiert, ist nicht ein Zeichen dafür, dass Gott nicht egsistiert, oder dass Er grausam ist. Es ist ohne Sinn zu fragen, wieso so was geschieht; die richtige Frage ist: was lernen wir aus den schlimmen Sachen, die uns geschehen?
Wieso ICH an die Gottes Egsistenz glaube:
Der Gedanke, dass mich nicht mehr als ein wenig Fleisch, Knochen und Saft, der dazwischen fließt, ausmachen reicht mir nicht. Ich bin mehr als das, ich hab eine Seele. Und mag sein, dass man die Seele nicht röntgen und an ihr nicht rumoperieren kann, ich weiss ganzgenau wo sie in meinem Körper sitzt, denn sie hat schon so oft geschmerzt...Uns so wie mein Leib, braucht meine Seele auch Nahrung um gesund zu bleiben. Der Glaube ist eine Art von dieser Nahrung, neben z.B. Musik, Kunst, Liebe...
Der Gott ist nicht ein alter, weiser Mann, mit dem langen, grauen Bart, der oben auf der Wolke schwebt und auf uns schaut. Und der Glaube hat nichts mit der Kirche zu tun. Es wäre Zeit, sich von solchen mittelalterlichen Vorstellungen zu lösen.
Er soll uns nach Seinem Vorbild gemacht haben. Aber es gibt weisse und es gibr schwarze Menschen; soll das heissen, Gott kann seine Farbe ändern, wie ein Chamäleon? Ich glaube, dass in jedem von uns sein Funken ist. Alles, was uns zum Schöpfen und Erfinden treibt, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Liebe sind das Götliche, das wir in uns tragen. Und ich bin mir sicher, dass jeder seine Dämonen hat, das brauche ich nicht viel zu erläutern, hier hatten wir schon: Neid, Stolz, Habgier, Gleichgültigkeit, Faulheit...
Wenn ich wieder mal völlig verzweifelt und gebrochen am Boden liege, und mir wünsche endlich zu sterben, um mich nicht weiter mit dem Leben rumplagen zu müssen, ist mein Glaube die Kraft, die mir hilft aufzustehen und weiter zu machen. Denn ich weiss, wenn ich diese Prüfung schaffe, werde ich klüger oder stärker oder empfindsamer oder was auch immer. Und ich weiss, dass danach neuer Schmerz auf mich wartet, aber das ist ok. Wen Gott liebt, den prüft er:). Aber Er gibt uns nicht nur ein `Päkchen` zum Tragen, Er gibt uns auch genug Kraft, um dies machen zu können.
Und ja, ich bete... Aber ich bete nicht um 6 in Lotto, als die Lösung für meine Plagen. Ich glaube nicht, dass Geld glücklich macht. Ich bete um die Stärke, die Sachen durchzustehen. Oder um die Weisheit, das Richtige zu tun. Oder um Geduld...
Mein Text ist schon zu lang geraten, deshalb werde ich keine Beispiele machen. Was ich aber noch anmerken möchte ist, dass ich keine Heulsuse bin, die alle zum Glauben missionieren möchte. Mir ist es egal, ob einer glaubt oder nicht...Was ich nicht ausstehen kann sind die religiösen Extremisten oder die Heuchler, die nur so tun als ob, aus welchen Grunden auch immer (da ist mir auch der Kalte lieber als der Laue)... und die Ignoranten, die mitreden möchten, aber die Texte nicht richtig lesen können/wollen.
Ich bitte nochmals um die Verzeihung, dass mein Text so lang geworden ist, aber jedem steht es frei ihm nicht zu lesen...
LG an alle