Kimberlys $am$tag II
Da stand schon die Ivanova in der Lagerraumtür: "Oh, heute im Nikki-Style? Gut kombiniert mit den lila Sachen. So, jetzt wollen wir dich hören!" Nikki ging einen Schritt von Kim weg und auf Natalia zu und Kim spürte das Halsband in ihrer Hand baumeln und schluckte. Langsam führte sie es zum Hals, während sie von zwei Grinsen beobachtet wurde. Sie schloss die Schnalle und ... bemerkte nichts, davon abgesehen, dass ihr Herz vor Aufregung wummerte. "Mach's nicht so spannend, sag' 'mal was!" "Wa$ $oll ich denn $agen?" gab Kim zurück und hielt sich sofort vor Schreck die Hand vor den Mund. Ihre Stimme hatte höher, leiser, irgendwie kleinlaut geklungen, und durch das Lispeln somit zuckersüß!Die beiden Frauen lachten und Kim wäre am liebsten im Boden versunken vor Scham. Auf diese Weise hatte man ihrer Stimme jedes Selbstbewusstsein genommen. Sie klang nur noch schüchtern und niedlich. Wie soll man sie denn so ernstnehmen? Vor Wut griff sie zum Halsband und wollte es sich direkt wieder abnehmen, dachte aber an den Vertrag und hielt inne. Da löste Nikki die Spannung auf, indem sie auf Kim zuging, diese fest in den Arm nahm und flüsterte: "He, alles OK, so geht's mir doch auch. Du gewöhnst dich total schnell daran." Frau Ivanova verließ den Raum wieder und Kim nahm mit einigem Zögern Nikkis Umarmung an. "Komm wir gehen in den Laden und fangen an, zu arbeiten."
Kim hätte antworten wollen, dass sie sich gar nicht daran gewöhnen wolle, musste aber dann feststellen, dass dies tatsächlich geschah. Nikki hielt sie nämlich wieder in einem munteren Gespräch, sodass Kim mit ihrer neuen Stimme antworten musste und sie diese und die gezischten S-Laute nach einiger Zeit gar nicht mehr als als 'falsch' wahrnahm. Nur einmal waren sie ihr peinlich, als nämlich Nikki eine Kundin bediente, und eine andere Kim an ihrem Computer fragte, wo die Mützen hängen und sie genauso unbedacht wie glockenhell zurückgab: "Die Müt$en $ind gan$ hinten link$." Die Kundin unterdrückte erkennbar ein Lachen und Kim stieg ebenso erkennbar die Schamesröte ins Gesicht. Als sie der Kundin die Mütze verkaufte, ging es ihr aber wieder besser, denn diese war gelb-grün-blau meliert gestreift und hatte eine gute weite Form und einen tollen Preis. Kim entschied, sich diese auch zu kaufen. Der Winter würde kommen, und sie hatte ihre alte graue Mütze im letzten verloren.
Kurz vor Ende ihrer Arbeitszeit kam die SMS, und zwar auf Nikkis Glitzerphone: "Hey Kim, Miyu schreibt: Frag' 'mal Kim, ob sie heute abend auf eine Party mit will. Da gibt es tolle Frauen zum Knutschen und mehr. Sie soll einfach um 8 bei mir vorbeikommen." Knutschen und mehr?, dachte Kim, sprach das aber nicht aus, sondern starrte die lächelnde Nikki eine Zeitlang an, während sie nachdachte: Wer weiß, was das für eine Party ist! Andererseits ist aber heute auch nichts anderes los, und ich könnte eine Party gebrauchen. Ich kann ja, wenn mir Miyu bei sich mehr erzählt, immer noch abspringen. "$reib ihr, ich komme $u ihr, aber nur eventuell mit auf die Party. Und für dich i$t die Party nik$, Nikki?" "Nee, ich bin doch nicht pervers, hihi." Kim stand auf und baute sich wieder sehr dicht vor Nikki auf: "Ach $o!" grinste sie, und Nikki grinste einen Moment zu spät zurück, um cool zu wirken.