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Boutique Tussi

*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Vielen Dank ...
... für das nette Kompliment!
Und auch an den konstanten Likes sehe ich,
dass die Geschichte, obwohl sie nicht so explizit ist,
hier dennoch gemocht wird.
Also geht's weiter:
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Einkleiden der Zofen I
"Und du ha$t genau da$ schon mal gemacht?" Kim und Miyu standen zwischen den Jacken und dem Stiefelregal und tuschelten, es war nämlich gerade keine Kundin da. "Ja, zweimal, wir kommen vor den Gästen, uns sehen nur Danuta und die anderen Zofen beim Umziehen, und Gäste sehen uns nur mit Maske." Nikki hatte sich krankgemeldet und Natalia saß in ihrem Büro. "Und e$ ist allen klar, da$$ die ro$a $ofen nicht angegrab$t werden?" Kim kam Miyu nah und schaute sie sehr forschend an, um jede Gesichtsregung mitzubekommen. "Es wird dich niemand berühren. Ich bin nicht berührt worden, hab nur irgendwann mit einer anderen Zofe geknutscht." Kim fasste Miyu an die Schulter. "Und die haben dich vor allen Leuten per Fern$teuerung zum Kommen gebracht?" Miyu legte ihre Lippen an Kims Ohr und flüsterte spürbar warm hinein "Mehrmals. Das war sooo geil!" Sie blieb so nah an Kim stehen und diese konnte ihren Atem und Herzschlag spüren. Kim schloss die Augen und seufzte: "OK, $reib Danuta, ich bin dabei."

Was mache ich hier eigentlich? Das ist keine lockere Szeneparty. Ich fahre auf eine ausgemachte Sexorgie. Ein exklusives Fetisch-Event. Um eine Art High-Tech Animierdame zu sein. Ein fernsteuerbares Manga-Püppchen. Das ist ein Geheimbund wie in Eyes Wide Shut. Ich bin Tom Cruise, Mission Impossible! Kim stellte ihr Mountain Bike an den Küchenausgang der Stepford-Villa, die ihr auch wie in einem Agentenfilm vorkam. Sie hatte in einen Monitor gesprochen und dann war das Gartentor aufgegangen, war einen Weg durch einen riesigen Garten gefahren und um ein zwar nur einstöckiges aber weitläufiges Haus herumgefahren, wie es ihr Danuta beschrieben hatte, die sie an der Küchentür empfing.

Danuta trug ein Kleid, das offenbar zum Motto der Party passen sollte und an eine Gouvernante erinnerte, es war allerdings aus Latex. Das schwarze Kleid war bodenlang und hatte einen weiten Rock, unter dem sie wohl mehrere voluminöse Unterröcke trug. Darüber zwängte ein Korsett ihre ohnehin schmale Taille zu einer Uhrglas-Figur zusammen, was ihre gemachten Brüste noch größer erschienen ließ. Diese waren diesmal allerdings unter einem strengen geschlossenen Oberteil verborgen, zeichneten sich aber dadurch, dass es aus hautengem Latex war, obszön darunter ab. Das Oberteil ging sogar über den Hals und endete in Rüschen und die Ärmel des Kleides blähten sich luftig um Danutas Oberarme, um an den Unterarmen aber wieder eng zu werden. Sie wirkte dadurch sehr streng, was ihre zurückgesteckten Haare und ihr Make-Up noch verstärkten.

Kim konnte nicht anders, als sie verschüchtert anzustarren. "Äs gefällt dir?" fragte diese und zog eine Augenbraue hoch und Kim musste schlucken und nicken. "Komm umarmen, jetzt kannst du noch." Kim ließ sich an diesen unglaublichen Körper, gehüllt in glänzendes Latex, drücken und konnte nur "Danke für die Einladung." flüstern. "Wir danke dir, und nun komm, ich dir helfe, weil erstes mal." Und so zog sie Kim durch mehrere Flure in einen Ankleideraum, wo sich gerade eine stark tätowierte rothaarige Frau in weiße Latexunterwäsche zwängte. Es wurde nur ein "Hi, ich bin Jacky", "Hallo … Kim" ausgetauscht, und dann war die Aufmerksamkeit wieder bei Danuta und der durchaus pikanten Situation, sich vor dieser Frau in ihrem strengen, den ganzen Körper bedeckenden, glänzend schwarzen Kleid, komplett auszuziehen.

So kam sie sich sehr nackt vor und freute sich, einen Slip zu bekommen, war dann aber erschrocken über das Gewicht des dicken Latex und seiner elektronischen Einbauten. Er war weiß und geschnitten wie eine züchtige Sportunterhose, allerdings hatte er auf Höhe der Klitoris eine dicke schwere Wulst und war im Schritt offen. "Keine Sorge, ist nicht für Sex, sondern für Toilette ohne Ausziehen" reagierte Danuta auf Kims Blick und dann stieg diese hinein und zog sich das enge dicke Gummi hoch und Danuta justierte die Wulst genau über Kims Klitoris, und plötzlich saugte sich der Slip dort von allein an und umfasste die Klitoris, um sie auch bei Bewegungen nicht mehr freizugeben. Kim zuckte erschrocken und erregt zusammen und vorn am Slip leuchte eine kleine grüne Diode auf. "Aktiviert" lächelte Danuta und Kims Mund war vor Schrecken offen.
*****kky Frau
880 Beiträge
Deine Geschichte wird besser und besser *herz*
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Einkleiden der Zofen II
Kim stand da, wie vom Donner gerührt, starrte sich auf den Schritt und fühlte darüber: Sie konnte ihre Klitoris nun selbst nicht mehr berühren oder reizen, weil sie geschützt unter der Wulst lag. In der Zwischenzeit war Danuta mit dem BH gekommen, in dem allerdings die Brüste sozusagen schon enthalten waren. Es war ein altertümlich wirkendes Monstrum aus Gummi mit dicken kugelrunden Silikoneinlagen, das ihr eine größere Oberweite als Danuta geben würde. "Soll ich mit diesen riesigen …" versuchte Kim noch abzuwehren, aber Danuta zog ihn ihr weiter über die Arme vor die Brust und verschloss ihn im Rücken. Der BH war schwer und als Kim an ihren neuen Brüsten fühlte, erschauderte sie, weil sie auf die silikontypische Art nachgaben. Warum hatte ihr Miyu das nicht erzählt? Vermutlich wohlweislich.

Es gab aber wortwörtlich keine Atempause, denn Danuta legte Kim als nächstes ein weißes Gummi-Korsett an, genau zwischen BH und Slip und beide leicht überlappend. Kim hatte noch nie ein Korsett getragen und schon gar keines aus Latex und hatte ein wenig Angst, dass es weh tun würde, aber es legte sich bei jedem Zug an den Schnüren ganz sanft aber ebenso unnachgiebig um ihren Bauch herum, schnürte überhaupt nicht ein wie eine enge Hose, sondern übte einen gleichmäßigen Druck aus, der gar nicht in Relation zu dem beeindruckenden visuellen Effekt stand. Als sie sich über ihre nun nach innen wölbende Taille fasste, kam Miyu herein und juchzte sie und Jacky an. Natürlich wurden beide umarmt, und Miyu ließ es sich nicht nehmen, beide an ihren verschmälerten Taillen anzufassen und - die Augen rollend - "Geil!" zu stöhnen.

Dann machte sich die verspätete Miyu schnell daran, sich allein in diese aufwändige Montur zu stürzen, was ihr - wie zu erwarten war - mit traumwandlerischer Sicherheit gelang. Kim hingegen ließ sich gern helfen, denn die weißen Latex-Strümpfe waren durchaus schwer das Bein hochzuziehen und ebenso war es nicht einfach, in die kurzen, aber engen weißen Handschuhe hineinzukommen, ohne dass Luft in den Fingern blieb. Als letztes Teil ihrer "Unterwäsche" kam die Maske, bei der Kim wieder schlucken musste. Aber auch die war unerwartet bequem und lag gleichmäßig um ihren Kopf an. Sie war weiß und hatte Öffnungen an den Augen, Mund und Nasenlöchern und die an Augen und Mund waren jeweils von einer rosa Latex-Spur umrahmt.

Als Danuta das Kleid holte, konnte Kim sich im Spiegel sehen und war … geschockt! Sie war völlig unerkennbar und hatte sich in eine Art erotische Karikatur verwandelt. Durch das Korsett und die falschen Brüste hatte sie einen Körper wie aus einem Comic für Erwachsene, und zudem glänzte das weiße Material bedeckte sie im klassischen 'sexy-Unterwäsche'-Klischee. Die Maske nahm ihr jede Identität, betonte aber ihre Augen und ihren Mund auf übertriebene Weise sodass sie aussah wie eine Manga-Figur, ein Roboter-Püppchen, ein geiles Gummi-Spielzeug! Kim fasste sich unwillkürlich in den Schritt aber ihre Klitoris lag verborgen unter Schichten von Gummi, Mechanik und Elektronik aber das Quietschen ihres Handschuhs über den Slip erzeugte dennoch ein wohliges Schaudern in ihrem Unterleib.

Das pinke Zofenkleid, mit dem Danuta dann kam, war auf demütigende Weise süß. Es hatte einen kurzen, aber in weiten Wellen fallenden Rock und kurze aufgeblähte Puffärmelchen, war hochgeschlossen und für so extreme Maße geschnitten, dass frau ein Korsett und falsche Brüste darunter tragen musste, es sei denn sie hatte das Silikon, so wie Danuta, schon mitgebracht. Diese half Kim nun in das Kleid hinein, und zog ihr dann einen, wie ein Tutu abstehenden, Unterrock, also einen Mini-Petticoat darunter, wodurch das Kleid so kurz wurde, dass ihr Gummistrümpfe und -Strapsgurte sichtbar wurden, und als Kim es probeweise vorn herunterdrückte, kam es hinten so weit hoch, dass der Blick auf ihren gummierten Po frei wurde.

Kim stieg noch in die bereitgestellten rosa Mary-Janes, die zusammen mit den weißen Strümpfen sehr mädchenhaft aussahen. Nun fehlten noch drei Accessoires, nämlich eine weiße Gummischürze, die Danuta ihr umband, und ein weißrosa Zofenhäubchen, was um ihren maskierten Kopf gebunden wurde. Und zum Abschluss kam noch ein weißes Halsband aus dickem Gummi, auf dem ZOFE stand. Kim wusste ja nun, dass Mr. Stepford diese sprachverändernden Chips herstellte und musste aus Angst vor dieser Änderung schlucken, und sagte erst mal nichts, bis Danuta sie wieder vor den Spiegel geschoben hatte. "Ich sehe aus wie eine Manga-Figur." sagte sie mit leiser, sanfter und heller Stimme, also keiner so drastischen Veränderung wie ihr Lispeln in der Boutique.

"Du siehst toll aus, zum Beißen an, aber das ist verboten heute." sagte Danuta und ließ schweren Herzens die Hände von ihr. "Vielen Dank!" sagte Kim darauf so schnell, dass es sie selbst wunderte. "Niemand dich wird berühren, äs gibt Belohnung hiermit." erklärte Danuta während sie eine kleine Fernbedienung hochhielt, worauf Kim mit "Sehr wohl!" antwortete, was Danuta mit einem Lächeln und "Schön brav du bist jetzt." quittierte und Kim, die sich abermals bedankte, bemerkte, dass das Halsband wohl doch nicht nur an ihrer Stimme modulierte. Sie sah im Spiegel auf die überzeichneten weiblichen Formen, die durch den abstehenden Rock, die Puffärmelchen, das Korsett und die falschen Brüste entstanden waren, und alles in rosa-weiß und überzogen mit dem Glanz des Latex. Unterstützt durch ihre neue brave Stimme war sie nun komplett zu einer perfekten Gummi-Zofe geworden.
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Die ferngesteuerte Puppe I
Balance! 8 Gläser Champagner auf einem silbernen Tablett, kaum Übung mit den hohen Schuhen, die sie zudem nicht sehen konnte, weil ihr weit ausladender Rock den Blick auf ihre Füße versperrte, schwere Silikonbrüste, die ihren Körperschwerpunkt veränderten, und wenn jetzt noch jemand auf die Idee käme, die Vibration in ihrem Slip anzustellen! Und das würde passieren! Jetzt allerdings offenbar noch nicht, aber schon allein ihre alberne Gummi-Verkleidung verunsicherte Kim zutiefst. Sie ging langsam mit den anderen Zofen mit den Empfangs-Getränken zu den Gästen und dachte:

"Was mache ich hier nur? Wie bin ich hier nur hineingeraten? Und vor allem: Wie komme ich aus diesem Schlamassel wieder heraus? Ich bin nicht Tom Cruise. Ich bin eher die neugierige und naive Journalistin, die sich völlig überschätzt hat und so in die Fänge des Oberschurken geraten ist, und von James Bond gerettet werden muss. Nur, dass der nicht kommen wird." Nicht, dass Kim je ernsthaft davon geträumt hätte, eher schon von den Bond-Girls, und sie selbst war 009, die dem Bond die Mädels ausspannt. So fühlte sie sich aber gerade nicht. Eher, als hätte sie wie Fred Clever eine Agenten-Verkleidung gewählt, die ihr jetzt zum Verhängnis wurde. Aber musste man das so fatalistisch sehen? Und vor allem: "Warum macht mich dieses demütigende Outfit durchaus ein wenig - oder auch mehr als nur ein wenig - an?"

Die Gäste waren allesamt Paare mittleren Alters. Und auf dieser Party sahen sie so aus, wie Kim es bei der öffentlichen am letzten Wochenende befürchtet hatte: Männer, oder besser gesagt, Herren in den 40ern und 50ern, meist in schwarzem Anzug oder Smoking, und die dazugehörigen Frauen 10 bis 20 Jahre jünger und in farbigen Abendkleidern, teils aus Stoff, teils aus Latex. Natürlich gab es Ausnahmen, aber das Gros erzeugte eine eyes-wide-shot Reiche-Leute-Atmosphäre. Schon wieder Tom Cruise, lässt der mich heute gar nicht in Ruhe?

Es war ein sonderbares Gefühl, alle diese Leute sehen zu können, und selber beinahe quantenphysikalisch gleichzeitig extrem sichtbar und unsichtbar zu sein, durch ihr grelles und lächerliches Kleid auffällig und durch die Maske unerkennbar und anonym. Die Paare sahen überrascht, neugierig, erregt bis lüstern an ihr herunter, als sie sich ein Glas Champagner nahmen. Kim wünschte allen höflich eine schöne Party und hatte das Gefühl, dass einige Gäste versuchten, durch einen Blick in ihre Augen, herauszufinden, was unter der Oberfläche des Zofen-Gummi-Püppchen vorging. Und das schreckliche war, dass sie genau das auch in der Hand hatten, und zwar durch kleine Fernsteuerungen, die sie offenbar am Eingang bekommen hatten.

Ein Mann drückte nämlich neugierig auf diese, als er sein Glas bekam, und im selben Moment durchlief eine Vibrations-Welle Kims Klitoris, so dass sie erschrocken aufjuchzste und kurz erzitterte, wodurch die verbleibenden Gläser in ein leise klirrendes Wackeln gerieten. Die Frau des vorwitzigen Herren gab ihm einen Rippenstoß mit ihrem Ellenbogen und warf Kim einen gleichzeitig entschuldigenden und neckenden Blick zu, während diese versuchte, sich unter Kontrolle zu halten, um die Gläser nicht umstürzen zu lassen. Und so geriet ihr Champagner-Verteilen zu einem walk-of-shame, weil dies mehrmals geschah. Einige Gäste hatten Spaß daran, die Zofen ein wenig aus dem Gleichgewicht zu bringen, sich an ihrer Unsicherheit und Erregung zu weiden, in Stimmung zu bringen für die sexuellen Ausschweifungen, die diese Party sicherlich bringen würden.
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Die ferngesteuerte Puppe II
Da sah Kim ein bekanntes Gesicht! Natürlich, Lady Raven war ja befreundet mit den Stepfords, und sie hatte wieder ihren Sklaven dabei. Diesmal allerdings hatte dieser keinen aufgeblasenen Gummianzug an, sondern einen Smoking und über dem Kopf eine schwarz-silberne mexikanische Wrestling Maske. Wenn das überhaupt derselbe Mann war, denn sein Körperbau war ja in dem Aufblas-Anzug völlig unerkennbar gewesen. Auch Lady Raven war anders gekleidet: Auf dieser Party trug sie kein Latex, sondern ein elegantes schwarzes Lederkleid und kniehohe geschnürte hochhackige Stiefel. Sie hielt ihren Sklaven wie ein gefährliches Tier an einer dicken Kette, und Kim war so aufgeregt und erfreut, sie zu sehen, dass sie zu ihr hin stakste und "Hallo, Frau Rabe!" rief.

Diese Idee fühlte sich direkt nach ihrer Umsetzung überhaupt nicht mehr so klug an, denn zunächst hob Lady Raven eine Augenbraue und antwortete "Kennen wir uns?" und Kim realisierte erst jetzt, dass sie in diesem Aufzug und der Maske ja nicht mehr erkennbar war, und zudem eigentlich nicht wollte, dass jemand sah, dass sie in dieser demütigenden und devoten Verkleidung steckte. Aber zu spät: Die Domina schaute ihr tief in die Augen, und dann erhellte sich ihr Gesicht zu einem "Ah, die Kämpferin für den Feminismus. Wie rechtfertigst du denn dieses Outfit?" Kim bekam einen spontanen Schweißausbruch, an dem sicherlich nicht nur die mehreren Lagen Latex schuld waren, antwortete aber dann sinngemäß mit Ghost Dog: "Wenn der Samurai unter reiche Leute geht, ist es gut, ein wenig Rouge aufzutragen." Lady Raven konnte damit nichts anfangen, aber ihr Lucha Libre Begleiter musste lachen, was seine Herrin direkt mit einem Gertenhieb quittierte.

Kim sah ein wenig verschämt zu Boden. "Schöne Stiefel, nicht?" reagierte die Domina darauf und dachte gleich weiter: "Also, wenn du heute eine Zofe bist, dann kannst du dich ja direkt mal nützlich machen." Sie kramte Tücher und Schuhcreme aus ihrer ledernen Handtasche. "Der lange Gartenweg der Stepfords war so staubig, dass meine teuren Stiefel gar nicht mehr richtig glänzen." Kim schluckte, nahm die Putzmittel entgegen und senkte sich dann langsam auf ihre Knie herab, den Blick weiterhin in Lady Ravens dunkle Augen gerichtet, und ergab sich dann in ihr Zofen-Schicksal und begann, den Staub von den schlanken Stiefeln zu entfernen. Sie wusste, dass sie nun bestimmte mehrere Gäste anschauten, dabei, sich sehr antifeministisch zu verhalten, dachte aber dann: Ach verflucht, das ist ein Spiel. Und außerdem sind das echt schöne Stiefel und diese Lady Raven ist so verdammt heiß.

Und als sie putze, begannen die Vibrationen. Durchzogen ihren ganzen Unterleib, zentrierten sich aber auf ihre Klitoris und begannen, ihre Lustkurve hochzuschrauben, langsam, aber unweigerlich. Kim atmete schneller, und dann entfuhr ihr beim Putzen ein Seufzer und ein Schauer durchlief ihren ganzen Körper, sodass sie kurz innehalten musste. Lady Raven und einige Gäste, die sich offenbar dazugesellt hatten, lachten leise auf. Kim beendete einige Zeit später ihre Arbeit, schaute hoch, atmete hörbar laut und ihre Hände zitterten leicht, als sie die Putzsachen zurückgab. Es standen dort nun noch die Stepfords und ein weiteres Pärchen, und sie alle grinsten. Kim rappelte sich hoch, und versuchte, so viel Würde zu bewahren, wie dies einem Gummi-Zofenpüppchen möglich war, dessen Geilheit gerade per Fernsteuerung gepusht wurde.

Und sie wurde aufrecht erhalten. Sank zwischenzeitlich ab, um dann bei weiteren Kontakten mit Gästen immer wieder hochgeschraubt zu werden, und gerade diese Wellen machten Kim verrückt. Sie merkte, wie sie dadurch immer lüsterner wurde, und sich wünschte, die weiblichen Gäste zu berühren, zu küssen, ja anzufallen, sich an ihren zu reiben! Es wurde immer schwieriger, die zurückhaltende Zofe zu bleiben. Kim bediente und wurde per Knopfdruck immer weiter erregt, bis sie es nicht mehr aushielt und verzweifelt zu Danuta stakste, die gerade im Arm von Lady Raven hing, während sich ihr Mann mit dem Wrestling-Sklaven unterhielt, offenbar über geschäftliche Angelegenheiten. Kim fasste, die Party-Etikette missachtend, Danuta an der Schulter und flüsterte: "Ich kann nicht mehr … ich bin so … furchtbar erregt … Bitte …!" Und Danuta und die Domina ließen ein wenig voneinander ab, um fast gleichzeitig eine Augenbraue zu heben und einen Mundwinkel. Dann sagte Lady Raven: "Bitte … was?" Und Danuta kicherte.
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*********etish Mann
2.382 Beiträge
@Milena_S
Wieder ein sehr schönes Kapitel! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!!!

Hendrik
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Milena_S ...
... Meister des Cliffhangers!
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Sie ist die richtige!
Kim senkte den Kopf, aus Scham vor ihrer Geilheit, aus Angst, die Etikette verletzt zu haben, aus der Rolle gefallen zu sein und weil sie den Eindruck hatte, auch gerade vom Gefühl her die Sexpuppe geworden zu sein, zu der sie äußerlich hergerichtet worden war. Die tadelnden Worte aber blieben aus, ebenso aber auch die ersehnte Befriedigung. Stattdessen hörte sie Lady Raven mit Danuta tuscheln und als Kim aufsah, ging Danuta zu ihrem Mann und die Domina kam zu ihr, um ihr gummiertes Gesicht in ihre Hände zu nehmen und sie gleichzeitig aufmunternd und spöttisch anzulächeln. Danutas Schilderung interessierten ihren Mann offenbar so sehr, dass der von Ravens Sklaven abließ und selbst nun auch Kim forschend ansah, um daraufhin mit seiner Frau neben die Domina zu treten, so dass nun alle drei gespannt auf Kim starrten.

Kim war zum Heulen zumute, so exponiert kam sie sich vor, trotz all der Gummischichten und der Maske, denn was nützte die Maske, wenn ihr Inneres gerade derartig offenlag. "Du bist hin- und hergerissen, oder?" wurde sie treffenderweise von Lady Raven gefragt, woraufhin sie schlucken und nicken musste und eine Träne rann ihr aus dem rechten Auge begleitet von einem Schaudern der Erregung, was Danuta wiederum mit einem "Wow!" quittierte, und Herr Stepford sagte leise: "Sie ist die richtige!", was Kim wiederum an die Filme David Lynchs erinnerte, die viel mysteriöser waren, als Kubricks Eyes wide shut es je hätte werden können. Darum wollte sie sich aber jetzt nicht kümmern, sondern sie ließ ihren Gefühlszustand ungefiltert aus ihr heraussprudeln, um von den Veranstaltern mit den Fernbedienungen nun tatsächlich in den so sehr erwünschten Orgasmus gesteuert zu werden.

Was sie im einzelnen gesagt und von sich preisgegeben hat, daran konnte sie sich hinterher nicht mehr erinnern, nur noch, dass sie mehrfach in die unglaublichsten Höhepunkte gefallen war, gestöhnt, geschrien und geschluchzt hat, sich gekrümmt an Stiefeln, Knöchel umklammert, auf den Boden geschlagen, dann Danuta geknutscht, Lady Raven geküsst und in Miyus Armen gelegen hat. Sie solle am Mittwoch in Dr. Stepfords Labor kommen, Danuta würde sie empfangen, es würde eine üppige Aufwandsentschädigung geben, aber es würde ihr als Wissenschaftlerin ohnehin gefallen. Kim hatte zu allem "Ja" gesagt, und auch hinterher dachte sie: Ja, verdammt, diese verrückte Welt interessiert mich. Ich möchte erleben, was sich diese Leute noch ausgedacht haben. Ein Versuchskaninchen zu sein, darum ging es offenbar. Sie sei die richtige. Das hatten sie gesagt - was immer das bedeuten sollte.

Und am Sonntag-Nachmittag hörte sie diesen Satz noch einmal, wenn auch in einem ganz anderen Zusammenhang. Natalia Ivanova rief nämlich bei ihr an, was sie ziemlich überraschte, und sie kam, typisch für sie, direkt zur Sache: "Ich möchte, wie jedes Jahr, ein Foto machen für eine ganzseitige Werbung, etwas aus den neuesten Kollektionen, die ich habe. Vor zwei Jahren habe ich das Foto mit Nikki gemacht, letztes Jahr mit Miyu, und dieses Jahr würde ich es gern mit dir machen, du bist die richtige!" Kims Gedanken rasten los, allerdings in verschiedene Richtungen, also antwortete sie mit einem, der ihr als erstes in den Sinn kam: "Aber … Nikki und Miyu arbeiten doch schon viel länger in der Boutique und auch für mehr Stunden. Wäre Nikki nicht wieder an der Reihe? Ich will ihr das nicht wegnehmen."

Danach konnte sie fast Natalia am anderen Ende der Leitung milde lächeln spüren, und sie hörte sie antworten: "Ich habe Nikki einen richtig gut bezahlten Modeljob vermittelt, das ist viel besser für sie als meine kleine Werbung, für die es ohnehin keine richtige Bezahlung gibt, nur einen Abzug des Bildes und du kannst dir Sachen, in denen du gemodelt hast, aussuchen." Kim atmete langgezogen ein - das war nun wirklich kein Anreiz für sie - und hörte, wie Frau Ivanova fortfuhr: "Da gibt es so ein Gelände unter stillgelegten Brücken mit ganz viel Graffiti und Pfützen, so urban style, und da stelle ich mir dein brummiges Gesicht vor, und nicht Nikkis aufgerissene Augen."
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Raumschiff Nana
Kim hatte "OK" gesagt. Sie hatte nicht mehr wirklich darüber nachgedacht, sondern sich gefühlt wie ein Güterzug, der langsam einen Berg herunterrollt. So lief es eben jetzt, und die Verabredung mit den Stepfords war im Grunde noch viel verrückter. Am gestrigen Sonntagabend hatte sie einen Film bei Lutz geschaut, dem nerdigen Informatikstudenten, der lieber in seine Fantasywelten abtauchte, als zuzugeben, schwul zu sein, geschweige denn, das mal auszuleben. Lutz sprach immer über Parallelwelten, und in genau so einer fühlte sich Kim jetzt. Sie war nämlich unterwegs in einer Art Raumschiff:

Im Cockpit leuchteten blaue Anzeigen auf schwarzglänzenden Armaturen, ihr geräumiger Ledersitz wärmte sie dezent von unten und klassische Musik spielte, während man vom Straßenlärm draußen nichts mitbekam. Natalia Ivanova schaltete mit fingerlosen ledernen Autofahrer-Handschuhen und trug einen schwarzen ledernen Overall, dessen Stil sich sehr genau auf halber Höhe zwischen Bikerkombi im Rockerstyle und sexy-eleganter Dame aus der Modewelt befand - zu eng für funktionale Motorradkleidung und dennoch nicht aufreizend billig. Der stilsichere Geschmack ihrer Chefin machte Kim fast wütend, genauso, dass sie kaum einen Blick von ihren langen schlanken lederüberzogenen Beinen abwenden konnte und noch schlimmer - ihr keinen Wunsch abschlagen konnte bezüglich der Klamotten für das Shooting.

Nikki und Miyu waren im Nana-Verkaufsraum, um gemeinsam "den Laden zu schmeißen". Kim hörte sie herumalbern und wusste, dass die Ivanova das nicht nur tolerierte, sondern als gar als verkaufsfördernde Atmosphäre honorierte. Sie selbst saß in ihren Springerstiefeln, geflickten Jeans und einem viel zu großen Wollpullover, der einmal einem dicken Hünen gehört haben muss, hinten im Büro, während Natalia ihr die Sachen für das Shooting herauslegte. Sie könnte natürlich ihre eigene Unterwäsche anlassen, und brauche auch ihr Halsband nicht anzulegen - als ob das eine Erleichterung wäre, angesichts der "streetwear", die sie in dem "urban background" tragen soll:

Auf dem blassrosa Shirt stand ein mangaeskes Einhorn vor einem Regenbogen, und den rosa-weißen Pyramiden-Nietengürtel fand Kim schon fast gut - wenn er nicht über den neon pinken Lack-Faltenmini gelegt werden sollte, den sie schon bei ihrem peinlichen Auftritt im edlen Café um die Ecke anhatte. Und auch in die "Jacke", die sie dazu tragen sollte, hatte sie sich auch damals gezwängt: Das "Ski-Häschen-Jäckchen" - der babyblaue Alptraum mit den regenbogenfarben reflektierenden Silber-Schneekristallen außen und der rosa Kunstseide mit Bunny-Abbildungen innen, und dazwischen aufgeblähter Schaumstoff, eingezwängt von steifem Billigst-Knartschplastik: eng, knapp und zum Davonlaufen süß.

Es gab wieder die weißen Kniestrümpfe mit den beiden pinken Tennis-Streifen, allerdings hatte Kim ja diesmal nicht ihre Tschacks dabei, und stattdessen gab es zwar Sneakers, aber was für welche: Kim hasste High-Heels in ihrer Symbolhaftigkeit für die Unterdrückung der Frau mittels Mode. Sie allerdings aussehen zu lassen wie Sneakers, setzten dem ganzen die Krone auf, so als wolle man sich über die Unterdrückten noch zusätzlich lustig machen. Aussehend wie ein süßer hellblauer Mädchen-Tennisschuh, aber mit einem Absatz ausgestattet wie ein redcarpet-Zertreter aus Hollywood - es war eine Frechheit!

Kim wollte am liebsten schreien, aber sie gleichzeitig hasste sie es, zu kneifen, wenn sie sich für etwas entschieden hatte, und dazu kam der betörende Duft von Natalia, edles Parfüm gemischt mit teurem Leder, ihr über die Schultern fallendes blondes Haar und ihre fordernden, wunderschönen Augen. Und als sie all diese schrecklichen Sachen für Kim herausgelegt hatte, packte sie seelenruhig ihre gute Kamera zusammen, einen einigermaßen tragbaren Standblitz und drei eisgekühlte Piccolos in eine Kühltasche. Es gab kein Zurück und eine Viertelstunde später saß Kim verkleidet als knallbuntes Plastik-Modeopfer in der Limousine ihrer Chefin.
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Ich weiß, dass du sie willst!
Das Fotoshooting war nicht so schlimm, wie Kim befürchtet hatte. Im Gegenteil, sie mochte diesen verlassenen und schrottigen Ort mit den Pfützen, dem rostigen Müll, dem Moos und den verblassten Graffitis. Und Natalias künstlerische Intuition war wieder einmal absolut treffend, denn in hier gab es interessante Halbschatten und Orte, an die das kalte Spätherbstlicht hineinschlug, und der Hintergrund war interessant, aber durch das Grau und die verblassten Farben nicht ablenkend, sondern tatsächlich der perfekte Hintergrund für Kims grelle Plastik-Garderobe.

Und die Fotografin ließ ihrem neuen Model alle Freiheiten. Kim fühlte sich zunächst unsicher und stand verschränkt, mit mürrischem Gesicht; sie öffnete dies nur langsam und nicht zu einem Lächeln, sondern zu punkiger Aggression, streckte die Zunge raus, machte herausfordernde Gesten und stellte sich in Kampfpositur - so weit das in diesen lächerlichen High Heel Sneakers möglich war. Und Natalia drückte ab, knipste alles, was Kim ihr bot und zeigte ihr zwischendurch und hinterher die Resultate, die auf sonderbare Art "anders" wirkten. Anders, als Kim sich fühlte und anders, als sie bei dem Outfit erwartet hatte.

Ihre rotzigen Posen wirkten in diesen übertrieben süßen Girly-Outfit auf eine kindliche Weise trotzig, was aber durch die Stimmigkeit von Outfit, Hintergrund der hohen Qualität der Fotos nicht albern, sondern tatsächlich modisch und auf eine fast schreckliche Weise zielgruppengemäß "frech" wirkte. Kim musste darüber schlucken, wie sehr sie hier gerade zu einem Role-Model geworden war, und war gleichzeitig - das musste sie zugeben - stolz auf die Resultate. Ein Glas Sekt hatte sie vor dem Shooting getrunken, und jetzt leerte ein zweites, während sie Natalias Arm um ihre Schulter spürte, als diese ihr die Bilder im Display ihrer Kamera zeigte.

"Ich suche das beste aus, und ich habe einen Bekannten, der es bearbeitet und den Werbetext darauf setzt, und dann kann es in Druck gehen. Du bekommst natürlich die Bilddateien, einen A4-Foto-Abzug des bearbeiteten Bildes und eines der fertigen Werbeposter." Kim war sich nicht so sicher, ob sie sich darüber freuen sollte, allerdings musste sie zugeben, dass sie ein wenig stolz war, das Model eines Werbeposters zu sein und wollte daher schon gern Belege davon behalten. "Und du kannst drei Kleidungstücke von dem Shooting behalten. Also, such dir war aus, Kimberly!" Kim öffnete den Mund, aber jede der Antworten, die ihr spontan in den Sinn kamen, blieben ihr im Halse stecken. Sie saß auf Natalias Beifahrersitz, das Glas Sekt in der Hand, über ihnen stillgelegte Brücken.

Was sollte sie nur sagen? Dass sie diese Art von Kleidung politisch ablehnte? War das nicht bloß eine Oberflächlichkeit mit pseudointellektuellem Anstrich? Oder, dass dies nicht ihre Welt war? Sie war aber doch in diese hineingetreten, war mittendrin. Sollte sie ihrer Chefin etwa erzählen, wie sehr sie gerade innerlich mit sich kämpfte, wer sie war und was sie wollte? Das wäre zu viel und fehl am Platze. Kim nahm sich noch ein halbes Glas Sekt und eröffnet die "Verhandlung" dann mit "Also diesen Gürtel finde ich ganz gut, den hätte ich gern.", worauf sie nur ein "Klar, habe ich mir schon gedacht, und was noch?" zurückbekam. "Hm, das Shirt ist schon auch witzig, so mit Ironie gedacht."

"Ach, Kimberly, jetzt hast du dir die zwei günstigsten Teile ausgesucht. Du bekommst hier keinen Preis für deine Bescheidenheit! Ein russisches Sprichwort lautet: Wer bescheiden ist, wird niemals reich." Kim schaute ihr in die Augen und versetzte: "Das hast du dir doch nur ausgedacht. Und außerdem will ich gar nicht reich werden." Und die russische Geschäftsfrau nickte sanft und fuhr Kim mit einem ihrer mit langen Acryl-Fingernägeln bewehrten Hand über die Wange. "Du bist so klug, Kimberley, aber dennoch weißt du nicht, was du willst. Ich habe nicht studiert, aber ich weiß, dass dir diese Jacke gefällt. Ich weißt, dass du sie willst!" Kim wurde schlagartig rot, und das lag nicht nur an dem Sekt.
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*********etish Mann
2.382 Beiträge
@Milena_S
Boah, der letzte Absatz und insbesondere dessen letzter Satz, ist einfach super!
Ich freue mich auf den nächsten Teil!

Hendrik
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Eine extrem seltsame Geschichte aber sie gefällt mir auf eine merkwürdige Art *g*

WAS da als erregend beschrieben wird, verstehe ich nicht aber WIE es beschrieben wird, transportiert für mich Leidenschaft. Ich sehe also, DASS da Leidenschaft IST, kann aber mit den Dingen, mit denen sie verbunden wird (Scham und Material zum Beispiel), in dieser Art nichts anfangen.

Lust und Leidenschaft selbst sind allerdings sehr schön und nahegehend ge- und beschrieben. Das verstehe ich und das ist, was mir daran gefällt – also dass es eben eine völlig andere Art von Leidenschaft ist, die in einer Form dargestellt wird, die ich verstehe.

Ich stelle mich also auch schon mal in die Warteschlange derer, die auf die Fortsetzung warten – selbst wenn meine eigenen "Perversionen" (bitte die Gänsefüßchen beachten) woanders liegen.

Ähnliche Geschichten habe ich vor langer Zeit mit ein paar Chatpartnern zusammen in Dialogen gespielt. Damals habe ich nicht verstanden, was meinem jeweiligen Gegenüber dabei so viel Lust bereitet hat und war völlig überrascht, wenn sie mir dann beschrieben, wie stark sie dieses Spiel empfunden haben. Hat mich aber einiges über das Erzählen und die Wirkung von Worten gelehrt. Danke für die Erinnerung *g*
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Vielen Dank ...
... für dieses ausführliche Feedback und sehr nette Kompliment!
Es ist eines der schönsten Komplimente, die man als Künstler bekommen kann,
wenn man jemanden durch Stil/Technik begeistert,
der eigentlich vom Dargestellten üblicherweise nicht vom Hocker gehauen wird.

Mir geht das so mit Filmen. Ich sehe üblicherweise keine Western und Kriegsfilme,
aber es gibt natürlich ein paar sehr gute Western und Kriegsfilme,
die mich dann doch begeistern, und in so einem Fall weiß ich dann,
dass ich wirklich einen guten Film gesehen habe. *g*
*****a_S Mann
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Themenersteller JOY-Angels 
Paranoid Park
Kim saß auf ihrem Bett, hatte ihren halben Kleiderschrank auf dem Boden verteilt, alles Sachen in schwarz, grau und dunklen, gedeckten Farben, an denen man nicht erkennen konnte, welchen Geschlechts der Besitzer des Zimmers war, und mittendrin lagen ihre grellbunten drei neuen Fashion-Items wie Fremdkörper. Kim holte sie sich aufs Bett und auch Sachen fürs Skaten, nahm ihre Lieblings-Skatehose mit dunkelblauem Tarnmuster und ihre neue Pseudo-Skijacke, die sie so unbedingt haben wollte, jeweils in einen Arm und legte sich, mit Blick zur Zimmerdecke in ihre Kissen.

In der einen Hand den vertrauten, von Skate-Unfällen zerschlissenen groben Stoff und in der anderen knartschiges glänzendes Plastik aus einer Modefabrik, dachte sie ein "Wer bin ich?" an die weiße unbeschriebene Wand. Sie wusste, dass es gut war, in solchen Situationen in den Paranoid Park zu fahren. Ihre Stadt mochte eine mittelmäßige Studentenstadt sein, aber das Skaterzentrum mit dem großen Outdoor-Park und der angeschlossenen Halle war eines der besten des Landes. Gleichzeitig spürte sie, dass sie über diese Frage sprechen wollte. Aber nicht mit ihrer Mitbewohnerin oder mit Nele, sondern sonderbarerweise mit Nikki. Und sie hatte ohnehin immer wieder verschoben, sich bei dieser zu melden. Aus Feigheit?

Sie zog sich ihre Skatersachen an, ihre Lieblings-Hose, und fädelte den neuen pink-weißen Gürtel hinein. Dann zog sie noch eine weite Armyhose darüber für die Fahrradfahrt, und einen dicken Pullover und ihre Ramones-Lederjacke. Die Fahrt würde beginnen, ihren Kopf freizupusten, aber die wirkliche Meditation würde sie erst auf dem Brett erzeugen. Und eine Stunde später rollte Kim im Paranoid Park, der benannt war nach dem Film von Gus Van Sant. Kim liebte diesen Film, weil sie sich wunderbar mit dem sich in sich selbst zurückziehenden Protagonisten identifizieren konnte, und sich in die schwebenden Skate-Szenen hineinträumen.

Und ähnlich isoliert, wie Alex durch den Film fährt, fuhr Kim in der großen Halle herum. Es waren einige andere Skater auf der Bahn, ausnahmslos Männer und Jungs, und auch die Zuschauer waren zum Großteil männlich, so wie sonst auch. Kim war eine Ausnahme, aber auch ein altbekannter Stammgast und wurde dementsprechend mit Respekt beobachtet, aber in Ruhe gelassen und höchstens heimlich angehimmelt von den Jugendlichen, die sich wünschten, sie hätte eine so coole Freundin und wären älter. Die älteren Skater wussten, dass Kim lesbisch war und luden sie manchmal auf ein gemeinsames Bier ein, wenn sie bis in den späten Abend hinein fuhren.

Manchmal waren die kichernden Freundinnen der Jungs an der Bahn, Mädchen, die nicht skaten konnten, aber sich gern mit einem Skater-Freund schmückten, so wie die nervige Cheerleader-Freundin von Alex im Film, sogenannte "Skater-Betties". Taylor Momsen spielte diesen Typ Mädchen wirklich realistisch, und Kim musste zugeben, dass sie sie gleichermaßen hasste und anziehend fand. Auch diesmal hingen ein paar Exemplare dieser Spezies auf der Tribüne ab, und besonders eine fiel Kim ins Auge, weil sie besonders groß und blond und schlank war und sich überhaupt keine Mühe gab, sich den Jungs im Skater-Chic anzubiedern, sondern ganz offen nach der Modetussi aussah, die sie in Wirklichkeit war.

Kim rutschte das Skateboard unter den Füßen weg und sie musste abspringen und ein paar Schritte rennen, um nicht zu fallen, als ihr Verstand da hinterher kam, was ihre Augen gesehen hatten. Sie sammelte ihr Brett auf und ging dann mit klopfendem Herzen auf die Tribüne zu, denn da stand Nikki und hatte ihr offenbar schon seit einer Weile zugeschaut. Stand neben einer Gruppe von Betties, die sich sicherlich insgeheim wünschten, so auszusehen wie sie, wenn sie erwachsen sind, nun aber mit Argwohn schauten auf das Modepüppchen, das hier nicht so ganz hineinpassen sollte. Und Nikki beachtete diese gar nicht, sondern schaute nur, wie sich Kim ihr näherte, die wiederum selbst das Gefühl hatte, von der ganzen Skaterhalle angestarrt zu werden.
Accessories & Arts
*********etish Mann
2.382 Beiträge
@Milena_S
Sehr spannend geschrieben und ich mag auch die "tiefen" Passagen, wie diese, in deinen Geschichten. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

Hendrik
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Die neue Freundin
Dabei war es ihr hier eher egal, was die Mädels dachten, sie spürte eher die Blicke der männlichen Skater im Nacken und gleichzeitig ihr Punker-Gewissen, dass es ihr doch vielmehr egal sein sollte, was "die Leute" von ihr denken. Nikki trug die weiße glänzende Daunenjacke, die Kim ihr wieder zurückgegeben hatte, war nur wenig geschminkt, und hatte ihre Haare unauffällig hinter dem Kopf zusammengebunden. Aber alle würden sehen, von was für einer Art von Frau Kim hier abgeholt werden würde. Sie hätten wohl eher mit einer kleinen butchy Emolesbe gerechnet, aber nicht mit so einer … von der sie alle insgeheim träumen.

Nein, sie würde sie nicht fragen, was sie denn hier mache, denn es war ja klar, dass sie sie offenbar sehen wollte. Und so drückte sie sich nur in ihre Arme, in das aufgeplusterte Plastik ihrer Jacke und das süßliche Parfüm hinein und sagte leise: "Ich habe heute morgen noch gedacht, dass ich so gern mit dir reden will." Und Nikki umarmte sie zittrig und unsicher, was Kim spürte und sie noch ein wenig länger festhielt, und Nikki antwortete: "Deine Mitbewohnerin hat mir gesagt, dass ich dich hier finde. Du hast ja dein Handy nie mit." Kim entließ sie aus der Umarmung, hielt aber weiterhin ihre Hand fest. "Magst du mit zu mir kommen?"

Und Kim schaute sich nicht um, um die Blicke der Skater und ihrer Bewunderinnen einzufangen. Sie spürte sie auf sich, und ärgerte sich höchstens, dass sie nicht genug "nasse Ente"-Mentalität hatte, um sie von sich abperlen zu lassen. Sie packte ihre Sachen zusammen und nahm Nikki dann wieder an der Hand, um mit ihr gemeinsam die Halle zu verlassen, und im Bus merkte sie auf einmal, dass das Nikki unangenehm war in Hinsicht auf die Blicke der Mitfahrer. Eigentlich war das etwas, was Kim ansonsten sowohl persönlich als auch politisch treffen und wütend machen würde, aber als Nikki sich flüsternd dafür entschuldigte, sagte sie nichts dazu, weil sie sich darüber freute, dass Nikki ihr Verhalten so bewusst reflektierte.

Und sie dachte daran, dass sie beide über den Schatten ihrer Image-Komfortzonen springen mussten, als sie nervös darüber wurde, "so eine Frau wie Nikki" als "neue Freundin" mit nach Hause in die WG zu bringen. Und ausgerechnet heute Abend war Katrin nicht nur da, sondern hatte auch noch eine Freundin zu Besuch, mit der sie in der Küche vegan kochte. Die Freundin hatte in prophetischer Voraussicht zu viele Zutaten und zudem gleich zwei Flaschen Wein mitgebracht, so dass Kim und Nikki mindestens zur Hälfte aus Neugier direkt zum Abendessen und Trinken eingeladen worden.

Kim konnte und wollte nicht ablehnen und die mitgehangen- und -gefangene Nikki hielt sich im Gespräch der Frauen sehr zurück und aß zudem, so vermutete Kim, ihr erstes veganes WG-Küchen-Experiment, allein das war eine Herausforderung. Aber mittrinken und -rauchen, das konnte sie, und dabei taute sie auf und zeigte ihre offene Art und vorsichtige Neugier, für die Kim sie so mochte und nahm damit auch die skeptische Katrin und ihre Freundin für sich ein. Und ein paar Stunde später lagen Kim und Nikki mit einigen Glas Wein in Bauch und Kopf im Bett. Die Freundin von Katrin war nach Hause gegangen und war da ein etwas neidischer und wehmütiger Blick auf sie und Nikki gewesen? Kim hätte es verstehen können.

Dabei haben die beiden erst mal nur über eine Stunde geredet, als sie allein waren. Lagen im Bett in Shirt und Unterhose - was bei Nikki ein kaum nennenswerter weißer String war - und darüber gesprochen, was es hieß und wie es war, Nikki beziehungsweise Kim zu sein. Und dieses selbstreflexive Gespräch war verblüffenderweise gut, glatt besser als die soziologisch-philosophischen Gespräche mit queeren Kommilitoninnen, denn Nikki kannte zwar den ganzen theoretischen Überbau nicht, aber war schonungslos ehrlich. Und irgendwann hatte Kim so sehr Angst, sich allein deswegen in Nikki zu verlieben, dass sie sie unter der Decke überfiel mit einer Kuschelattacke, die über eine weitere Stunde andauerte.
Accessories & Arts
*********etish Mann
2.382 Beiträge
@Milena_S
uuuuh, einfach gut!!!!
Endlich mal eine Geschichte, die nicht einfach Klischee an Klischee heftet und versucht eine interessante Geschichte zu sein. Nein, ich empfinde deine Story als tiefgehend. Und gepaart mit den "Oberflächlichkeiten", die mich zugegeben anmachen, macht eine tolle, spannende Geschichte daraus.

Danke dafür und – bitte mehr!!!

Hendrik
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
auch dir ...
... vielen Dank für das nette Kompliment, Hendrik.
Und weiter geht's:
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Zwischen den Welten
Alle vorgebliche Gegenwehr - Versuche, sich selbst auszutricksen - waren allerdings vergeblich. Nach diesem schönen Abend, einer Nacht Arm-in-Arm-Schlafen, einem Hand-in-Hand-Spaziergang zum Bäcker und einem gemütlichen Frühstück mit Katrin konnte Kim es kaum ertragen, Nikki wieder gehen zu lassen. Als sie danach in ihrem Zimmer saß und sich nicht auf ihre Doktorarbeit konzentrieren konnte, dachte sie, dass sie genau den Fehler machte, vor der ungefähr alle erfahrenen Lesben warnen: Sich in eine wunderschöne bi-interessierte Heterosexuelle zu verknallen, die von der Männerwelt enttäuscht 'mal was anderes ausprobieren' will und dann, wenn frau so richtig verletzlich verliebt ist, sie für den nächsten Traumprinzen verlässt.

Aber was wusste sie überhaupt über Nikki? Sie hatte noch nichts über diese klassischen Arschlochtypen gehört, in die sich Nikki klischeegemäß verliebt hatte. Und überhaupt, sie selbst war auf diesen Partys gewesen und hatte nachhaltig beeindruckende sexuelle Erfahrungen mit Danuta gehabt und sie fantasierte zudem von Natalia und Miyu. Sie war gerade also nicht die unschuldige, viel zu nette Lesbe, die Gefahr läuft, von dem bösen verführerischen Bi-Mäuschen verletzt zu werden. Musste sie nicht vielmehr Nikki vor ihr warnen? Denn schon heute nachmittag sollte sie in das Labor von Dr. Stepford fahren, um ihm und seiner Frau Danuta als Versuchskaninchen zu dienen, und sie konnte sich vorstellen, dass sie dies sexuell nicht völlig kalt lassen sollte. Vielmehr verspürte sie eine vorfreudige Erregung.

Als sie sich dafür anzog, fühlte sie sich ähnlich in-den-Kampf-ziehend wie bei ihrem ersten Probetag in der Boutique Nana: Eine Boxershorts im Muay Thai Style und darüber ihre Army-Cargopants, ein T-Shirt von KISS und ein Skater-Hoodie, dicke graue Arbeitersocken und Springerstiefel. Die Lederjacke sollte reichen trotz der Kälte, weil sie für die recht weite Strecke mit dem Bus fahren wollte. Kim fletschte ihrem Spiegelbild die Zähne und hatte dennoch den Eindruck, als würde ihr nur ein harmloses Kaninchen seine Nagewerkzeuge entgegenblecken. Auch im Bus hatte sie das Gefühl, als würden die Mitreisenden sehen, dass diese Kampfmontur nur Verkleidung war, und darunter das süße, lispelnde Nana-Model steckte, das eigentlich ihr babyblaues Tussi-Skijäckchen tragen sollte.

Am Zielort schaltete ihr Kopfkino allerdings wieder auf Agentenfilm. Das Bürogebäude war dabei nicht so glamourös futuristisch wie bei James Bond, sondern eher auf eine Weise bedrohlich wie in diesen modernen Agentenfilmen, wo die Agenten psychische Probleme haben und die Kämpfe mit wackliger Handkamera gefilmt wurden: Ein Gebäude aus den 80ern war mit dem neuesten Sicherheits-Equipment ausgerüstet worden. Kim blickte in Fischaugen-Kameras, sprach ihren Namen in Lautsprecher, zeigte einem schlecht riechenden Sicherheitsmann ihren Ausweis und wurde über anonyme Gänge und Aufzüge und noch mehr Sicherheitstüren weitergeleitet bis zu einem Flur, bei dem überhaupt nicht klar war, welche Firma oder Institution hier ihren Sitz hatte.

Es waren nicht viele Leute dort. Zwei klar als solche erkennbare Computerfachleute wuselten an ihr vorbei, ohne sie anzusehen, und Dr. Stepford empfing sie laborartig leger in einem weißen Poloshirt mit hellblauer Klinikhose. Seine Frau Danuta allerdings schien das Setting auf erotische Weise karikieren zu wollen, indem sie eine Krankenschwesterntracht aus Latex trug, natürlich viel zu eng, der Rock zu kurz, ihre prallen Globen durch einen offenherzigen Ausschnitt herausgedrückt und die Schultern in 50er-Retro-Puffärmeln, und alles glänzte und quietschte bei jeder Bewegung. Dazu trug sie ein passendes Schürzlein und Häubchen. Diesmal zeigte sie sich nicht gouvernantenhaft dominant, sondern knickste vor Kim und reichte ihr die Fingerspitzen anstelle eines Handschlags.

Das Büro war spartanisch aber teuer eingerichtet und Danuta brachte Tee und Kekse. Kim setzte sich in den schwarzen Lederdrehstuhl und versuchte sich zu entspannen, was ihr nicht vollständig gelang.
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Auf Augenhöhe
Dr. Stepford saß Kim gegenüber hinter seinem Schreibtisch und Danuta lehnte am Türrahmen und schaute Kim lüstern an … oder schaute Kim zwischendurch lüstern zu Danuta hin, und die Lüsternheit in Danutas Blick war Kims Projektion ihrer eigenen Lust? Der Hauptteil ihrer Aufmerksamkeit ging allerdings zu Danutas Mann, der mit einer Erklärung einstieg:

"Vielen Dank für dein Kommen, Kim. - Ich kann dich doch Kim nennen, oder? Natürlich kannst du mich Levin nennen. - Also, du weißt ja, dass ich diese Chips und Sender erfunden habe, mit denen man auf die Stimme und Sprechweise einwirken kann. Die Halsbänder darum sind natürlich nur das modische Träger-Accessoire. Ich bin dabei, die Geräte zu verbessern, die Funktionen zu erweitern, und dabei kann ich die Hilfe einer Soziologin brauchen."

Vorsicht, dachte Kim, der will dich einwickeln, an deinem Stolz packen. Das ist nur die Einstiegsschmeichelei eines intelligenten Geschäftsmannes. "Ich bin aber noch keine ebenbürtige Wissenschaftlerin, ich werde gerade erst Doktor." antwortete sie daher nur und bekam ein wölfisches Grinsen zurück mit: "Um den bloßen Titel geht es doch gar nicht, Master Möglich." und dann fuhr er fort:

"Vielmehr bist du genau die richtige Gesprächspartnerin für mich, weil du zu deiner wissenschaftlichen Bildung und Intelligenz auch noch die emotionalen Tiefen, oder besser Untiefen mitbringst und dadurch - und darum geht es mir - über das, was das das erweiterte Gerät mit dir macht, angemessen reden kannst, die Gefühle reflektieren und in wissenschaftlich brauchbar formulieren."

Kim nippte an ihrem Tee. Es ging also weiter mit der Bauchpinselei. Allerdings musste sie zugeben, dass diese wirkte, weil sie nämlich diese Schnittstelle zwischen Reflexion, Gefühl und gesellschaftlicher Wirkung tatsächlich sehr interessierte. Über nichts anderes schrieb sie in ihrer Doktorarbeit im Bereich Gender, und hier hatte sie jemanden vor sich, der das praktisch, wenn auch auf moralisch sehr fragwürdige Art, umsetzte.

"Wie du schon gehört und erfahren hast, kann ich die Stimmlage verändern, Lispeln und Kichern hinzufügen, Akzente setzen und höflich machen. Jetzt denke ich darüber nach, die sexuelle Erregung und den Gehorsam zu erhöhen und die Fähigkeit zu Lügen und die Intelligenz zu verringern, aber das ist deutlich schwieriger, und zwar nicht nur technisch, sondern auch quasi soziodefinitorisch, denn was heißt es eigentlich genau, geil, brav, ehrlich und dumm zu sein?"

Diese letzten Worte nahm Kim nur noch wie durch einen Tunnel wahr. Ihr Herz hämmerte, sie hatte einen spontanen Schweißausbruch bekommen und ihre Gedanken rasten nun. Das hier war nicht mehr ihr persönliches Agenten-Kopfkino. Sie saß einem ganz realen verrückten Wissenschaftler gegenüber, der droht, die Welt zu unterjochen, beziehungsweise die Frauen. Das hier ist ein gefährlicher Irrer, der gestoppt werden musste, und sie war hier, damit er Experimente mit ihr machen konnte!

Einen Moment lang wollte sie aufspringen und laut ihren Protest herausschreien … oder weglaufen, aber wem wollte sie damit nützen? Stattdessen krallte sie sich in die Armlehnen ihres Stuhls und dachte nach: Der Bösewicht war gerade dabei, seine Pläne zu verraten. Sowas taten sie immer, wenn sie auf den ihnen ebenbürtigen Helden treffen. Weil sie ihn in ihrer Macht-Einsamkeit als eine Art Freund betrachten. Samuel L. Jackson hatte das in "Unbreakable" genau erklärt. Kim atmete tief ein, um sich zu beruhigen. Sie musste mit Dr. Stepford auf Augenhöhe bleiben!
********iebe Mann
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Levin - Stepford? *rotfl*
*****a_S Mann
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Themenersteller JOY-Angels 
Popkultur
Ich freue mich ja, wenn Anspielungen auf die Popkultur entdeckt werden. *g*
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Stepford_Wives
*****a_S Mann
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Themenersteller JOY-Angels 
unerwünschte Nebenwirkungen
Das Herunterschlucken ihres Protestes schmeckte bitter und schal und ihre Stimme klang rau, als Kim stattdessen strategisch nachfragte: "Wo genau liegen denn die Probleme auf der Schnittstelle zwischen der Definition dieser Qualia und ihrer technischen Umsetzung? Ich könnte mir vorstellen, dass die jeweils ganz unterschiedlich sind." Levin Stepford hob eine Augenbraue und sah Kim scharf an, wodurch diese merkte, dass sie mit ihrer Frage ins Schwarze getroffen hatte und damit genau das Gefühl von Augenhöhe erzeugt hatte, was sie erzielen wollte.

"Das stimmt, Kim, es ist ganz unterschiedlich. Zum Beispiel ist es gar nicht schwer, jemanden geil zu machen, aber das Problem ist, dass die zu stark ausgeschütteten Hormone irgendwann weg sind, und eine Phase von Lustlosigkeit entsteht, so ähnlich wie bei Drogensüchtigen auf den Rausch ein schwer erträgliches Down folgt. In diesem Sinne wäre ein Lust erzeugendes Halsband nur temporär zu gebrauchen und hätte starke Nebenwirkungen."

Kim nickte und wollte aber nicht näher darauf eingehen, stattdessen hakte sie nach bei einer Eigenschaft, deren Manipulation sie für noch viel gefährlicher hielt: "Und bei der Erhöhung des Gehorsams geht es um die Verringerung der eigenen Willensimpulse, oder? Würde das nicht noch stärker drogenhafte Zombies erzeugen? Menschen, die überhaupt nicht mehr sie selbst sind?" Und Dr. Stepford gab ein Nicken zurück. "So etwas will ich auch nicht, das findet ja auch niemand gut." Kim fragte sich, ob Stepford die Trägerinnen des Chips oder ihr Umfeld, bzw. die Männer meinte, für die Stepford diese ja offenbar produzieren wollte, fragte aber nicht näher nach, sondern freute sich zunächst, dass sie erst einmal mehr erfuhr:

"Ähnlich ist es mit der Ehrlichkeit. Es gibt ja Wahrheitssera, und das sind auch gefährliche Drogen, die insgesamt Bewusstsein und Entscheidungsfähigkeit manipulieren. Abgesehen von den Gesundheitsrisiken geht das auch nur temporär. Bei der Dummheit liegt das Problem aber ganz woanders." Kim atmete tief ein. Sie wusste, dass Wahrheitssera als Form von Folter gelten, wollte aber zumindest noch keine Diskussion über die Menschenrechte entfachen, sondern entschied sich ein weiteres mal, diese herunterzuschlucken, und lieber weiter zu fragen:

"Sie meinen, die schwierige Frage, dass es schon schwer genug ist, Intelligenz zu definieren, dass es noch schwieriger ist, etwas so negativ konnotiertes wie Dummheit zu definieren, zumal Dummheit ja nicht das Gegenteil von Intelligenz ist?" Am Gesichtsausdruck ihres Gegenüber bemerkte sie, dass sie goldrichtig lag, und Stepford im Gespräch weiter gehen würde, was er dann auch tat: "Richtig, ich habe mit Verlangsamungen der Gedanken experimentiert und überlege, wie ich die Denktiefe verringern kann. Das erste gelingt mir, wird aber als unangenehm empfunden, und das zweite gelingt mir nicht, aber geht auch wieder in Richtung von gefährlichen Drogenwirkungen, in die ich nicht will."

Kim war nun ihrerseits gepackt vom Gespräch und der Materie, dass sie ohne innere Zensur mitdachte und äußerte: "Zumal jemand, der dumm ist, sich ja auch nicht wie ständig betrunken fühlt. Und ist Dummheit eigentlich nur verlangsamtes Denken und verringerte Denktiefe? Vielleicht sehe ich das zu sehr von der Seite des gesellschaftlichen Urteils aus, aber werden nicht oft einfach dann Menschen als dumm bezeichnet, wenn sie zu wenig Allgemeinbildung haben?" Dr. Stepford riss die Augen auf und nahm diese Anregung direkt auf:

"Und wenn jemand nicht mehr auf sein Wissen zugreifen kann?" Kim überlegte kurz und fügte dann hinzu: "Das passiert doch jedem hin und wieder, dass einem etwas entfallen ist, und 'auf der Zunge liegt'." Stepford atmete hörbar aus. "Perfekt - das ist ein Ansatz! Ich wusste, dass es eine gute Idee war, dich einzuladen. Vielen Dank!" Und erst da merkte Kim, dass sie in eine weitere Falle getappt war.
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Hihi
Da fällt mir ein Spruch dazu ein, den mir jemand per Whatsapp zugeschickt hat:

"Wenn man tot ist, weiß man nicht, dass man tot ist. Es ist nur schlimm für die anderen.
Genau so ist es auch, wenn man blöd ist ..."

Das heißt: der Dumme leidet nicht unter seiner Dummheit. Er ist nicht intelligent genug, um seine Dummheit selbst zu begreifen und zu reflektieren. Ihm selbst ist sie egal bzw. hält er sich ja für intelligent.

Jetzt sind wir dort, wo Kim und Dr. Stepford auch gelandet sind: Will ich jemanden damit quälen oder zumindest ihm diese Folter androhen, ihn zu verdummen, dann darf ich genau das eben nicht machen. Sonst bekommt er (oder sie) es ja nicht mehr mit! Allenfalls kann ich ihn daran hindern, seine Intelligenz bzw. Bildung anzuwenden, jedoch die Fähigkeit sein diesbezügliches Unvermögen zu erkennen, muss ich ihm lassen.

Und jetzt freue ich mich auf die weiteren Fortsetzungen ... und die praktischen Anwendungen!

LG, Drachenliebe / Er
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